"Stecken Sie das Geld lieber in die Ausbildung der Ärzte und nicht in ein akademisiertes Proletariat."
Ja, aber dass der Herr Windhorst nicht gerade der Befürworter einer Gesundheitsversorgung, wo sich die Professionen auf Augenhöhe begegnen, ist nun auch länger bekannt. Es gibt eine Folie vom Ärztetag, in der er die Substitution der Ärztlichen Tätigkeiten ablehnt, da eine Kosmetikerin einer Kundin eine Betäubungsspritze gesetzt hat und diese daher verstorben ist. Ich dachte das die Gesundheitsbranche sich von der Kosmetikbranche abgrenzt?
Er ist halt in seinen hierarchischen strukturen Festgefahren und tut mir deswegen immer etwas leid , da er sich als ein "Mann der Wissenschaft" gegen durchaus auch erfolgreich erprobte Versorgungskonzepte wehrt. Er spricht diese immer wieder an und sagt das dies gefährlich sei, ohne eine Begründung vorliegen zu können.
Er merkt selber nicht, dass wenn er die Länder aufzeigt in denen diese Konzepte erfolgreich funktionieren, dies nachprüfbar ist.
Stattdessen fordert er mehr Entlastung der Ärzte (auf wessen kosten?) und irgendwelchen kruden weiterbildungsmaßnahmen für Medizinische Fachangestellte, die denke ich am Ende mehr kosten ohne mehr zu Nutzen, als die Ressource der Pflegekräfte wahrzunehmen.
Windhorst steht für mich, für die langsam aussterbende Art einer Ärzterasse. Also eine art Ärzte-Dino. Der T-Rex der damals so mächtig mit großem Getöse die Flure der Station entlangstampfte sieht sich gefährdet. Und das von der Frauen Berufsgruppe der Pflege... bäh... Wenn man in Westfalen-Lippe arbeitet, hört man diesen Namen leider öfter.
Wenn man sich mit jungen Studenten unterhält, merkt man doch eine zunehmende Akzeptanz wenn nicht sogar neugier und kooperationsbereitschaft zu diesem "Akademischen Proletariat". Sie stehen auch der Arbeit im interdiszipilnärem Team um einiges offen gegenüber. Da sie dahingehend sozialisiert wurden und "interdisziplinäre Zusammenarbeit" immer stärker im Studium angesprochen wird. Man kann nur hoffen, dass sie sich vom alten, hierarchischen und durchaus Machohaften gehabe eines Windhorst nicht blenden lassen.