News Lehrer für Pflegeberufe dringend gesucht

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Die Ausbildung in hessischen Kranken- und Altenpflegerschulen kann aufrecht erhalten werden - trotz eines Mangels an Pflegepädagogen. So lässt sich die Antwort des Sozialministeriums auf eine Kleine Anfrage der SPD im hessischen Landtag zusammenfassen. Auszubildende müssen jedoch mit größeren Klasse

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Tja. Interessant:
Aus der Antwort des Sozialministeriums vom 19. Oktober geht hervor, dass im Jahr 2016 knapp die Hälfte der Stellen für hauptamtliche Lehrkräfte an Krankenpflegeschulen nicht neu besetzt werden konnte. 95 Prozent der Krankenpflegeschulen in Hessen kämpfen demnach mit Stellenbesetzungsproblemen. 2012 waren es nur knapp zwei Drittel gewesen. Sechs von zehn Stellen blieben über sechs Monate unbesetzt. In Altenpflegeschulen blieb 2016 jede fünfte Stelle unbesetzt, zwei Drittel der Schulen sind betroffen.
Hätte nicht gedacht, daß es in Hessen derartige Probleme gibt?! Weiß jemand, wie sich das in Bayern verhält?
"Damit keine Auszubildenden abgelehnt werden mussten, ließ das Ministerium in Absprache mit dem Regierungspräsidium Darmstadt größere Klassen zu. Eigentlich sollten auf einen Ausbilder 15 Pflegeschüler kommen - in Einzelfällen wurden Kurse mit maximal 32 Teilnehmern gestartet. Die Ausbildungsqualität sei dabei sichergestellt, schrieb eine Sprecherin des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur."

Wie wäre es denn damit, dann halt nicht so viele Schüler anzunehmen? :roll:
32 Schüler in einem Kurs sind viel zu viel! 15 sind allerdings auch unrealistisch, möchte ich behaupten.
"Einig sind sich Sozialministerium und Anfragesteller darin, dass für den Beruf des Pflegepädagogen geworben werden muss. Nach eigenen Angaben unterstützt das Ministerium die Entwicklung weiterer Studienangebote an der Frankfurt University of Applied Science und am Steinbeis-Transfer-Institut Studienzentrum Marburg. (...)
Neben weiteren Studienangeboten braucht es Sommer zufolge bessere Rahmenbedingungen in der Lehrtätigkeit und ein attraktives Gehalt. Insgesamt müsse das Image von sozialen und Pflegeberufen aufgebessert werden. "Diese Berufe sind wertvoll, und ihnen gebührt unser aller Anerkennung", schrieb die SPD-Politikerin."

Es ist nicht nur mit Werbemaßnahmen getan; so lange das Gehalt der Pflegepädagogen derart bescheiden ist, begeistern sich nun mal nicht grad die Massen dafür. Warum auch, wenn ich als "stinknormale" Pflegekraft z. T. genausoviel oder sogar noch mehr verdiene...
Und nochwas:
So lange z. T. Ärztelobbyisten im Prinzip ungestraft gegen "akademisiertes Proletariat" :angryfire: hetzen dürfen (ich spreche vom Fall Windhorst, und gemeint waren damals z. B. Pflegewissenschaftler und Pflegepädagogen!!), so lange wird sich auch nicht viel dran ändern!
Akademisiertes Proletariat
Hebamme mit Doktortitel - WELT
Zitat: "Stecken Sie das Geld lieber in die Ausbildung der Ärzte und nicht in ein akademisiertes Proletariat."
 
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"Stecken Sie das Geld lieber in die Ausbildung der Ärzte und nicht in ein akademisiertes Proletariat."

Ja, aber dass der Herr Windhorst nicht gerade der Befürworter einer Gesundheitsversorgung, wo sich die Professionen auf Augenhöhe begegnen, ist nun auch länger bekannt. Es gibt eine Folie vom Ärztetag, in der er die Substitution der Ärztlichen Tätigkeiten ablehnt, da eine Kosmetikerin einer Kundin eine Betäubungsspritze gesetzt hat und diese daher verstorben ist. Ich dachte das die Gesundheitsbranche sich von der Kosmetikbranche abgrenzt?

Er ist halt in seinen hierarchischen strukturen Festgefahren und tut mir deswegen immer etwas leid , da er sich als ein "Mann der Wissenschaft" gegen durchaus auch erfolgreich erprobte Versorgungskonzepte wehrt. Er spricht diese immer wieder an und sagt das dies gefährlich sei, ohne eine Begründung vorliegen zu können.

Er merkt selber nicht, dass wenn er die Länder aufzeigt in denen diese Konzepte erfolgreich funktionieren, dies nachprüfbar ist.

Stattdessen fordert er mehr Entlastung der Ärzte (auf wessen kosten?) und irgendwelchen kruden weiterbildungsmaßnahmen für Medizinische Fachangestellte, die denke ich am Ende mehr kosten ohne mehr zu Nutzen, als die Ressource der Pflegekräfte wahrzunehmen.

Windhorst steht für mich, für die langsam aussterbende Art einer Ärzterasse. Also eine art Ärzte-Dino. Der T-Rex der damals so mächtig mit großem Getöse die Flure der Station entlangstampfte sieht sich gefährdet. Und das von der Frauen Berufsgruppe der Pflege... bäh... Wenn man in Westfalen-Lippe arbeitet, hört man diesen Namen leider öfter.

Wenn man sich mit jungen Studenten unterhält, merkt man doch eine zunehmende Akzeptanz wenn nicht sogar neugier und kooperationsbereitschaft zu diesem "Akademischen Proletariat". Sie stehen auch der Arbeit im interdiszipilnärem Team um einiges offen gegenüber. Da sie dahingehend sozialisiert wurden und "interdisziplinäre Zusammenarbeit" immer stärker im Studium angesprochen wird. Man kann nur hoffen, dass sie sich vom alten, hierarchischen und durchaus Machohaften gehabe eines Windhorst nicht blenden lassen.
 
Es ist nicht nur mit Werbemaßnahmen getan; so lange das Gehalt der Pflegepädagogen derart bescheiden ist, begeistern sich nun mal nicht grad die Massen dafür. Warum auch, wenn ich als "stinknormale" Pflegekraft z. T. genausoviel oder sogar noch mehr verdiene...
Wie vergleichst du das?
Wenn ich einen Tarif nehme, bspw. AVR, dann liegt der Master-gebildete (oder gleichwertige) Pädagoge in den EG 13-15 einzugruppieren; also mit einem Grundgehalt von 3770 als ganz Frischer, bis 4956 Euro.
Das ist durchaus mehr, als es als stinknormale Pflegekraft gibt.

Die Bachelor liegt ganz unten bei 3040 bis 4255. Ganz unten ist aber wohl eher der Pädagoge nicht anzusiedeln.
 
3.437 € Mittelwert sind 2,1K Netto StKl.I
Pflegepädagoge Gehalt - Verdienst in der Pflegepädagogik
Berufschullehrer A13 hat das Brutto nur Netto http://rechner24.info/lohnsteuer/rechner?STKL=1&F=&RE4=4801.18&LZZ=2&ZKF=0&KG=0&PVZ=&LAND=bw&KIRCHE=0&LZZFREIB=&LZZFREIB_LZZ=2&LZZHINZU=&LZZHINZU_LZZ=2&RENTE=0&PKV=1&PKPV=&progwerte=&progwerte=&oed=1&TEXT=Beamtenbesoldung+Niedersachsen+2018++|+Besoldungsgruppe+A13,+Stufe+9,+Tabelle+01.06.2018+-+31.05.2019?&ck=4801.18&tmp=4020.66&url=/c/t/rechner/beamte/ni?id=beamte-nds-2018i&g=A_13&s=9&stkl=3&r=&kk=15.5&z=100&zkf=0&f=0&zulage=&stj=2017&zv=VBL
Gut der hat noch das schlecht bezahltes Referendariat abzuleisten
aber die Diskriminierung der Pflege fängt schon damit an das man den Schülern schlechtestenfalls Examinierte mit 1 Jähriger-Weiterbildung als Lehrer angedeihen lässt während Bäckereifachverkäuferinnen in der Berufschule Lehrer mit 7 Jahren Ausbildung bekommen.
 
Also auf Deiner Seite seh ich nix von 3437 Euro! Da steht 2400 bis 4005.
Berufschullehrer A13 hat das Brutto nur Netto (...)
Gut der hat noch das schlecht bezahltes Referendariat abzuleisten
Ein Pflegepädagoge hat mit einem "normalen" Berufsschullehrer nur sehr bedingt zu tun - das fängt schon mit dem Studium an (komplett unterschiedlich) und ist auch bei der Kohle so.
aber die Diskriminierung der Pflege fängt schon damit an das man den Schülern schlechtestenfalls Examinierte mit 1 Jähriger-Weiterbildung als Lehrer angedeihen lässt
Sorry - Quatsch.
Selbst in Bayern, die m. W. letztes Bundesland waren, gibt es seit gut 10 Jahren keine Weiterbildung mehr. Und an Krankenpflegeschulen (jedenfalls in Mittelfranken) kriegst Du ohne abgeschlossenes Studium keinen Job als Lehrer.
Und selbst als es die Weiterbildung zum Lehrer für Pflegeberufe (die im übrigen sehr gut war!) noch gab, dauerte die m. W. 2 Jahre.
Siehe auch Lehrer/Lehrerin für Pflegeberufe
Die Bachelor liegt ganz unten bei 3040 bis 4255.
Ca. 3000 Euro ist durchaus mit einer normalen Pflegekraft vergleichbar. Eine Pflegekraft mit Fachweiterbildung A/I kommt m. W. sogar auf um die 3500 Euro (die genauen Tarife weiß ich nicht mehr, wurde aber kürzlich hier mal gepostet, war eine Verditabelle).
Dabei dürfen die Zuschläge der Pflegekraft nicht vergessen werden, denn erst dadurch wird der Beruf (halbwegs) lukrativ. Sowas hat aber der Pädagoge nicht.
Abgesehen davon, daß zumindest ich kaum jemanden mit Master kenne (das mag evtl. in anderen Bundesländern anders sein), muß man sich vielleicht auch mal vor Augen halten, daß die Pflegekraft eine 3-jährige Ausbildung gemacht hat (bei der Intensivkraft kommen noch 2 Jahre Weiterbildung dazu).
Der Pflegepädagoge hat zusätzlich noch vor Antritt des Studiums 1-2 Jahre Praxis absolvieren müssen (wird von fast allen Hochschulen gefordert); das Studium dauert mindestens nochmal 3 - 3,5 Jahre (Bachelor), wenn er mit Master abschließt sogar 5 Jahre (10 Semester). Er hat also bis Ende des Studiums insgesamt mindestens 7 oder 8 Jahre gebraucht, beim Master 9 - 10.
 
Ja, aber dass der Herr Windhorst nicht gerade der Befürworter einer Gesundheitsversorgung, wo sich die Professionen auf Augenhöhe begegnen, ist nun auch länger bekannt.
Den hatte ich jetzt nur als extremes Beispiel erwähnen wollen, weil das damals mächtig Wind gab. :wink1: Die Pflegeverbände müssen damals ganz schön Rabatz gemacht haben, so daß er dann letztlich zurückgerudert ist. Er vertritt aber im Prinzip immer noch die gleichen Ansichten, formuliert es nur nicht mehr so krass.
Was ich aber das Erschreckende finde, daß eben die Politik bzw. die Gesellschaft hier nichts gesagt haben (wäre mir jedenfalls nicht bekannt), sondern nur die Pflegeverbände... d. h. letztlich, so ein Typ wie Windhorst kann ungestraft Bashing von Pflegeakademikern betreiben.
Dann braucht man sich halt nicht wundern, wenn die Bereitschaft, sich einen solchen Job antun zu wollen, eher gering ist... da braucht sich von den im Text erwähnten Politikern auch keiner groß zu wundern oder zu betonen, wie "wertvoll" soziale bzw. Pflegeberufe sind und daß sie "Wertschätzung" verdienen. Da braucht es schon was Handfesteres!

Wenn man sich mit jungen Studenten unterhält, merkt man doch eine zunehmende Akzeptanz wenn nicht sogar neugier und kooperationsbereitschaft zu diesem "Akademischen Proletariat". Sie stehen auch der Arbeit im interdiszipilnärem Team um einiges offen gegenüber.
Auch das seh ich anders. So lange sie das Sagen haben, ist alles gut. Sie schaffen an, Pflege führt aus. Da habe ich wenig Tendenz gespürt, daß sie etwas ändern wollen würden. Aber das führt jetzt glaub ich vom Thema "Lehrer" weg. 8-)
 
lso auf Deiner Seite seh ich nix von 3437 Euro! Da steht 2400 bis 4005.
Runterscrollen ?!
Selbst in Bayern, die m. W. letztes Bundesland waren, gibt es seit gut 10 Jahren keine Weiterbildung mehr. Und an Krankenpflegeschulen (jedenfalls in Mittelfranken) kriegst Du ohne abgeschlossenes Studium keinen Job als Lehrer.
Zauberwort Bestandsschutz ich kenne Krankenpflegeschulen da läuft noch die Hälfte mit der 1-Jährigen rum
Ein Pflegepädagoge hat mit einem "normalen" Berufsschullehrer nur sehr bedingt zu tun - das fängt schon mit dem Studium an (komplett unterschiedlich) und ist auch bei der Kohle so.
Soweit daccord ändert aber nichts daran das der Staat in anderen Bereichen mehr wert auf die Qualifikation der Berufsschullehrer zu legen scheint.
 
Also um es kurz zu machen...
Was das Gehalt betrifft, ist es genau so, wie ich sage. Einfach mal hier gucken:
Verdienst als Pflegepädagogin?
(Lillebrit wird´s ja wohl wissen! :wink: ).
Und klar gibt es Bestandsschutz, aber
a) hatten die weitergebildeten Pflegelehrer i. d. R. 2 Jahre Weiterbildung; siehe
#2
b) kannst Du Dir ja ausrechnen, wie viele davon nach ca. 12 Jahren (in Bayern; in anderen Bundesländern ist es noch länger her, daß die Weiterbildung ausgelaufen ist) noch an Krankenpflegeschulen tätig sind. Also die gehen ja auch nach und nach in Rente und es kommen nur noch studierte Lehrkräfte nach.
Und was die Berufsschullehrer an "normalen" Berufsschulen betrifft:
Das dachte ich zwar auch immer, daß dort nur "Studierte" unterrichten dürften, das ist aber auch nicht zwingend so... es gibt auch die Möglichkeit für Quereinsteiger; auch ganz ohne jedes Studium.
 
Also ich weiß, dass an meiner Schule nur noch eine Lehrerin Aktiv ist, die "nur" die Weiterbildung hat. Diese wird in ca. 3 Jahren in Rente gehen. Ansonsten haben alle eig. ein Diplom oder Master Abschluss. In manchen speziellen Feldern "z.B. psychiatrischen Pflege" gibt es auch eine Dozentin mit einem Bachelor. Diese macht aber nur wenige Stunden.
 
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Reaktionen: Martin H.
Ok, wie gesagt, in Bayern schaut das noch ein bißchen anders aus... dort hat die breite Masse der Lehrkräfte einen Bachelor. Und es gibt auch noch etwas mehr mit der Weiterbildung, aber wenn man das mal so beobachtet über die Jahre werden´s weniger.
Allerdings alles auf die Krankenpflege bezogen, in der Altenpflege ist es anders.
 

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