Inkompetente Lehrer/Dozenten

Sehr geehrte Fr. Puschel?

Ich bin seit längerer Zeit schon Praxisanleiterin und habe mit einigen Lehrern an verschiedenen Schulen zu tun. Meine ERfahrung daraus und ais der eigenen Ausbildung ist dass es an allen Schulen, die ich bisher kennengelernt habe, ebenso zugeht. Die liegt u.a. daran, dass es vor einigen Jahren den Studienzweig Pflegepädagigik noch nicht gab und der Beruf "Lehrer für Pflegeberufe" eine güntige Lösung war für Fachkräfte, die Gesundheitlich eher schlecht dran waren. ndererseits ist das Lernfeldsystem noch immer nicht 100% korrekt umgesetzt.
Was die total falschen Dinge betrifft, muss man einfach den Sachverhalt klären. Vielleicht nicht unbedingt vor der ganzen Klasse, aber in einem kurzen Hinweis (immer mit fundierten Beweisen - bsp. Fachbuch). Während meiner Ausbildung war es ebenso, trotz Hinweisen hat sich nix geändert, so blieb letzlich nur noch eine Beschwerde bei der Schulleitung übrig.
Im Interrese der Kompetenz jedes einzelnen ist hier (zum Leidwesen des Lehrers zwar) engagiertes Einschreiten einfach nötig.
 
Inkompetente Lehrer gibt es an meiner Schule leider auch, und zwar nicht zu knapp. Da wird zum Beispiel in Anatomie einfach nur stumpf das Lehrbuch zitiert und wenn jemand eine Frage hat oder an vertiefendem Wissen interessiert ist. bekommt der Fragende nur ein stumpfes 'Das müsst ihr als Pflegekräfte gar nicht wissen' an den Kopf geknallt und damit ist die Sache erledigt. Und leider höre ich den Satz 'Ihr werdet nur Krankenschwestern, das müsst ihr nicht wissen' in letzter Zeit ziemlich oft. Und wenn ich aber bestimmte Dinge gerne wissen würde? Wenn es mich interessiert, wie zum Beispiel die Weiterleitung von Reizen im Nervensystem funktioniert und mich diesbezüglich nicht mit einem Erklärungsversuch der weder das Wort 'Transmitter' noch das Wort 'Rezeptoren' enthält abspeisen lasse, was mache ich dann? 'Das ist hier kein Bio-Leistungskurs' heisst es dann, und mehr nicht.
Kurz gesagt: Ich finde es schlichtweg wahnsinnig schade, dass das Interesse und die Neugier von Schülern dermaßen unterbunden wird und frage mich, was so schlimm daran ist, einem Schüler seine Frage zu beantworten - natürlich lernen wir einen Pflegeberuf und es gibt sicher Dinge, die da nicht relevant sind, aber wenn darunter das Verstehen des zu lernenden Stoffes leiden muss, geht das echt gar nicht.
Da drängt sich einem als Schüler doch der Verdacht auf, dass der entsprechende Lehrkörper schlichtweg nicht weiss, wovon er spricht.

Ganz zu schweigen von den mangelnden Kenntnissen der deutschen Sprache, sei es bezüglich Grammatik oder Rechtschreibung, die bei mir nach 13 Jahren Deutschunterricht in der Schule echt das blanke Entsetzen hervorrufen.
Aber hey, wir sollen nach den 3 Jahren Ausbildung zwar zusammenhängende Texte verfassen können (xD) - allerdings hat da niemand etwas von sprachlicher Korrektheit gesagt ;)
 
Hallo Veni,

meine Meinung zu dieser Art von Unterricht habe ich hier schon beschrieben. Wenn Du es schaffst die Situation als Herausforderung zu sehen, kannst Du für Dich ganz hervorragende Lernsituationen schaffen: Alle Fragen, die sich Dir stellen und die nicht im Unterricht beantwortet werden, schreibst Du Dir auf. Klasse ist, wenn Du dann schon einmal Deine vermutete Antwort aufschreibst. Wenn Du keine Ahnung hast, schreibst Du k.A. :)

Jetzt recherchierst Du zu Hause die Antworten und vergleichst mit denen, die Du vorher gegeben hattest. Da Du Dein Gehirn jetzt richtig neugierig gemacht hast, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du diese Inhalte jetzt schon gelernt, weil begriffen hast, enorm hoch! Ich kann Dir nur raten: Vergeude mit Deinem Ärger nicht Deine Energie, sondern nutze Dein eigenes Potential. Das ist bestimmt riesig!

Ganz herzliche Grüße und viel Erfolg!

Sr.Hilde
 
Ich kann Veni schon verstehen, so kann es ja auch nicht sein. Für was braucht man dann einen Lehrer und die Zeit, die man im Unterricht sitzt ist verschwendete Zeit, wenn man sich den Unterrichtsstoff selbst beibringen kann. Wenn ein Lehrer solche Aussagen macht, ist er meiner Meinung fehl am Platz.
Das wäre das gleiche, wenn ein Schüler mich auf der Station etwas fragt und ich antworte: "Das braucht du eh nicht wissen, weil du sowieso nicht auf der Station bleibst!"

Selbststudium ist schon recht, aber Unterricht kann nicht nur daraus bestehen, ansonsten braucht man keinen Unterricht. Wenn ein Lehrer eine Frage nicht beantworten kann, würde es ihm sicher kein Schüler übel nehmen, wenn er zugibt, dass er es nicht weiß und er sich bis zur nächsten Stunde informieren wird. Aber sowas hört sich verdammt nach Ausrede an. Der Lehrer könnte auch Hilfestellung bei der Atwortsuche leisten oder gezielte Gegenfragen stellen, damit man der Antwort näher kommt. Aber eine Vorlesestunde braucht man als über 17-jähriger sicher nicht mehr.

Gruß,
Lin
 
Hallo Lin,

ich bin da ganz auf Eurer Seite (siehe ein vorheriger Artikel), weiß aber auch, dass sich die Umstände manchmal auch durch Beschwerden nicht ändern lassen (das sollte man natürlich vorher versuchen).

Ich plädiere also nicht für: "Alles hinnehmen und im im Selbststudium erarbeiten", sondern "Bei nicht zu ändernden Bedingungen nicht zum Opfer werden, sondern gehirn-gerechte (Birkenbihl) Lernmethoden anwenden!"

Herzliche Grüße!
Sr.Hilde
 
Hallöle!
Meine schlimmste Dozentin unterrichtete "Ernährungswissenschaften". Bereits in der 1. Stunde erfuhr ich, dass man von einem verbrannten Toast an Krebs stirbt, Vegetarismus eine Eßstörung ist und Kohlenhydrate vom Satan stammen!:knockin: Tja, viel mehr haben wir im Laufe der nächsten Unterrichtsstunden nicht mehr erfahren. Im Gegenzug dazu war unsere Anatomie- Dozentin völlig übermotiviert und überqualifiziert für den Job. 4 abgeschlossene Studiengänge machten sie zu Dozentenmaschiene, die innerhalb kürzester Zeit all ihr Wissen in unsere Köpfe verpflanzen wollte. Mitschreiben konnte nur, wer Steno beherrschte, Nachfragen waren nicht erwünscht und so prasselten sämtliche anatomischen Strukturen mit deutschem und lateinischen Namen, Funktion, Ansetzungspunkt etc. auf uns nieder. Zwar hätten wir theoretisch mit unserem Wissen dann direkt unser Physikum machen können, nur leider schaltet sich ja ein Gehirn bei Reizüberflutung irgendwann ab:gruebel:

Aber an einer Krankenpflegeschule ist es ja nicht anders als an "normalen" Schulen: manch Lehrer sollte lieber Nachhilfe bei seinen Schülern nehmen!:)
 
Hab ich glaub ich schon mal gefragt, trotzdem: Ist die Erwartung an einen Lehrer nicht etwas überzogen? Muss er alles wissen? Und wie würdet/ geht ihr selber mit Kritik an eurem Fachwissen um? Ein Lehrer ist ein mensch wie du und ich.

Elisabeth
 
Hallo Lin,

ich bin da ganz auf Eurer Seite (siehe ein vorheriger Artikel), weiß aber auch, dass sich die Umstände manchmal auch durch Beschwerden nicht ändern lassen (das sollte man natürlich vorher versuchen).


Ooooh ja... ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir uns als Kurs geschlossen (das war schon ein halbes Wunder) über unsere Dozentin beschwert haben, die uns das Thema Diabetes mellitus unterrichten sollte. (Habe weiter vorne in diesem Thread schon mal davon berichtet.) Wir haben in ganz ruhigem, sachlichen Ton erklärt, dass wir den Unterrichtsaufbau etwas unglücklich finden (für alle die nicht zurücklesen möchten, nochmal kur: Thema Diabetes, erste Unterrichtsstunde Thema "Wirkungsweise oraler Antidiabetika" als Gruppenarbeit.. etwas unglücklich, wenn man übertrieben gesagt nicht mal weiß, was Diabetes ist). Einen Tag später wurde der Kurs gesammelt zur Fachbereichsleitung der Pflege gebeten, die uns soziale Inkompetenz unterstellte und uns mitteilte, dass wir nicht das Recht hätten, die Dozenten zu kritisieren. So kann es im schlimmsten Fall laufen, wenn man mal "aufmuckt". :knockin:
 
Hab ich glaub ich schon mal gefragt, trotzdem: Ist die Erwartung an einen Lehrer nicht etwas überzogen? Muss er alles wissen? Und wie würdet/ geht ihr selber mit Kritik an eurem Fachwissen um? Ein Lehrer ist ein mensch wie du und ich.

Elisabeth

Vielleicht haben wir einfach nur Glück mit unseren Dozenten... Nein, sie wissen nicht alles, aber sie wissen, wo es stehen könnte (und damit, wo ich es selbst rausfinden kann) :) Außerdem kennen sie alle Schüler gut (kleine Schule halt) und sind bereit, auf unsere Sorgen und Fragen einzugehen.
 
Hab ich glaub ich schon mal gefragt, trotzdem: Ist die Erwartung an einen Lehrer nicht etwas überzogen? Muss er alles wissen? Und wie würdet/ geht ihr selber mit Kritik an eurem Fachwissen um? Ein Lehrer ist ein mensch wie du und ich.

Elisabeth

Meine Erwartung an einen Lehrer beinhaltet nicht, dass er alles weiss, so war das keinesfalls gemeint.. aber wenn er keine passende Antwort parat hat, sollte er dies auch zugeben können und seine Schüler nicht mit einem 'Das müsst ihr eh nicht wissen' abspeisen. Es fällt mir einfach wahnsinnig schwer, das, was ich in 13 Jahren Schule antrainiert bekommen habe, nämlich eigenständiges Denken und durchaus Dinge zu hinterfragen und weiter zu denken, schlichtweg abzulegen. Ich als Pflegeschülerin habe nämlich mittlerweile den Eindruck, dass diese Dinge in der Ausbildung nicht sonderlich beliebt und auch nicht gefragt sind, da sie nur unnötig den geplanten Unterrichtsablauf der Dozenten durcheinander bringen.
Und wenn es nunmal so ist, dass ich in einigen Bereichen durch meinen Bio-LK schn Vorwissen habe, ist das trotzdem kein Grund, dass Nachfragen von Dozenten schlichtweg ignoriert werden, aus Angst keine gute Antwort geben zu können. Ich fühl mich dann einfach nicht ernst genommen.
 
Es hindert dich doch niemand, mehr zu lernen als notwendig. Warum bedarf es einer Absegnung dieses Handelns durch den Lehrer? Wer verlangt, dass du mit deinem Vorwissen glänzen musst?

Elisabeth
 
Hallo Paula,

kenne das Problem, war bei mir an der Schule damals ähnlich.

Wir haben über dieses Problem mit dem Schulleiter gesprochen. Es konnte uns aber wegen des Dozentenmangels damals nur bedingt geholfen werden.

Uns wurde nahe gelegt, dass wir im Selbststudium Wissen aneignen sollten. Bei auftretenden Fragen haben wir uns denn allerdings an den Schulleiter gewannt, der uns eine kompetente Lehrerin zur "Verfügung" gestellt hatte.

LG Yvonne
 
Nun mir geht es ähnlich mit dem Thema: Vorwissen durch Bio Lk, Psychologie Grundkurs etc.

Vorweg: Wir haben bisher eigentlich soweit tolle Lehrer, mangelnde Fachkompetenz hat noch keiner aufgewiesen und menschlich sind sie auch voll okay.

Auch wenn der Lehrer mal etwas patzig rüberkommt bei komplexen Nachfragen, bzw. vetiefenden Fragen, ist zwar nicht zu entschuldigen, aber wenn man mal bedenkt, wie eng der Zeitplan bemessen ist...bsp: 4 Stunden für die Zelle, worüber man im Lk gut und gerne ein paar Wochen sprechen könnte.

Das mit den Lehrplänen war ja auch an einer "normalen" Schule , Gymi etc. auch nicht anders, da blieb auch kaum Zeit um auf tiefgründige Sachen einzugehen.

z.B. ich und meine Anatomielehrerin verstehen uns Bombe, wissen halt auch, das das hier nur die Oberfläche von der Oberfläche ist, aber irgendwo haben sie auch recht mit dem Satz: Ihr wollt ja "nur" Krankenschwester/Pfleger werden. Ich mein das "nur" ist schon unglücklich gewählt und wird auch bestimmt nicht von den Lehrkräften so gemeint sein, aber am Ende bezahlt die Schule dafür, dass man die Prüfungen packt, nicht mehr und nicht weniger und auf gut deutsch gesagt, kein Mediziner, wobei ich eh finde, dass man schon so ne ganze Menge wissen muss, wenn ich ma das Anatomiebuch aufschlage und die Krankheitsbilder etc. anschaue.

Und zumindest in meinem Kurs ist es so, dass drei viertel der Klasse auf noch tieferen Unterricht eh verzichten können, da teilweise auch die Grundlagen fehlen und es absolutes Neuland ist. Da reichen schon die Fachbegriffe so schon, geschweige noch ausgeweitet, da schaltet man dann sowieso irgendwann ab, daher sollte man auch darauf Rücksicht nehmen.

Natürlich ist es toll, wenn man den Stoff noch tiefgründiger kennt, durch Selbststudium, Vorkenntnisse etc. man versteht ihn ja dann auch schneller/besser. Kann nur von Vorteil sein, will nun die Lehrer keineswegs komplett in Schutz nehmen, aber man sollte sich auch ma in deren Lage hineinversetzen.

Ps: Fachliche Dinge falsch zu erzählen geht in meinen Augen gar nicht, da viele Schüler das schon wie angesprochen, kommentarlos aufnehmen, was ja auch ihr gutes Recht ist/sein sollte.
 
Ich weiß, dass Lehrer auch nur Menschen sind, und habe vollstes Verständnis dafür dass man nicht alles können und wissen kann.
Aber ich erwarte, dass ein Lehrer oder Dozent zugibt wenn er etwas nicht weiß, und nicht einfach lügt, etwas erfindet oder frech wird, wenn er es nicht beantworten kann.
Ich versuche mit meinen Fragen nicht Lehrer zu blamieren, sondern meine Wissenslücken zu schließen. Das können sich manche Pädagogen anscheinend nicht vorstellen.
Auch gehen mir Lehrer auf den Keks die seid 20 Jahren die selben Folien und Skripte ablesen, da kann ich mir auch ein Buch schnappen und bin besser damit bedient.
 
Wenn die eigene Leitung als "Sehr gut" angesehen wird und dies in einer Stationsbewertung mit "ungenügend" bewertet wird, geht so mancher Azubi auf die Barikaden.
Pflegelehrer kommen aus unseren eigenen Reihen. Und nicht immer erscheint die Wahl richtig: der beste Theoretiker muss nicht immer der beste Lehrer sein.

Wie kann man erreichen, dass ein Mensch-egal ob als Azubi oder als Lehrer- konstruktive Kritik auch als solche erkennt? Und wie geht man mit Mitmenschen um, die dies nicht können? Sind diese dann per se schlechte Menschen?

Elisabeth
 
Nach all dem, was ich hier gelesen habe, bin ich auf die künftigen Pädagogik- Absolventen ("Master of Eduction" ?) gespannt.

Ich kann und möchte mir kein Urteil darüber erlauben, inwieweit Lehrer, die in Pflegeschulen unterrichten, unter Zeitdruck stehen. Warum soll es ihnen besser gehen als uns, die wir in der Pflegepraxis tätig sind ? :)

Man muss jedoch zwischen der nachvollziehbaren Forderung, im Rahmen des Lehrplanes zu unterrichten und offensichtlich didaktischen Fehlern unterscheiden. Sicher schadet es keiner Gesundheits- und Krankenpflegerin, wenn sie sich in puncto Anatomie Wissen aneignet, welches sich auf ähnlichem Level befindet, wie dies von Ärzten gefordert wird. Andererseits ist der Lehrer nicht verpflichtet, dieses (über den festgelegten Rahmen hinausgehende) Wissen im Unterricht zu vermitteln.

Um es einfach auszudrücken: Der Lehrer sollte seinen Unterricht so gestalten, dass sich möglichst viele Schüler prüfungsrelevantes Wissen aneignen. Dieses Gerüst sollte auf solidem Boden stehen. Damit endet die pädagogische Aufgabenstellung jedoch noch nicht. Ein gesetzter Grundstein ist noch kein fertiges Haus, in dem sich gemütlich wohnen lässt.
Pädagogische Tätigkeit beinhaltet auch intrinsische (auf sich selbst bezogene) und extrinsische (positive Impulse an die Schüler "aussenden") Motivation. Und dies alles unter Berücksichtigung verschiedener Auffassungsgabe und Vorbildung der jeweiligen Schüler.

Ein Lehrer, der in diesem Sinne operiert und dabei erfolgreich ist, hat meine tiefempfundene Hochachtung. :beten:

Ein Beispiel, was mir noch im Kopf geblieben ist... die Dozentin, die bei uns das Krankheitsbild "Diabetes mellitus" unterrichtet hat, begann damals in der ersten Stunde damit, uns eine Gruppenarbeit "aufzudrücken", in der es um die richtige Einnahme oraler Antidiabetika ging.. hmpf, ob das der richtige Einstieg in ein für uns damals noch völlig unbekanntes Themengebiet ist.. ich weiß nicht. Auf die dezente Nachfrage, ob es nicht sinnvoller sei, zuerstmal mit dem Krankheitsbild an sich anzufangen, Entstehung, und so weiter, bevor man gleich zu Behandlungsmethoden kommt, kam als Antwort (und ich erinnere mich noch genau, in einem sehr patzigen Ton) : "In welcher Reihenfolge ich unterrichte, ist meine Sache und auch völlig irrelevant!"
In welcher Reihenfolge die "Dozentin" unterrichtet - ist in der Tat "ihre Sache". Wie lange sie unterrichtet liegt in der Hand ihrer Vorgesetzten und dass die Reihenfolge irrelevant wäre - ist sachlich falsch. Hier handelt es sich nachweislich um einen schwerwiegenden didaktischen Fehler.

Das ist an sich schon schlimm genug. Liest man aber dann noch das:

Einen Tag später wurde der Kurs gesammelt zur Fachbereichsleitung der Pflege gebeten, die uns soziale Inkompetenz unterstellte und uns mitteilte, dass wir nicht das Recht hätten, die Dozenten zu kritisieren.
... sträuben sich mir die Nackenhaare. :eek1:
Solche Menschen gehören mit sofortiger Wirkung ihrer Stelle enthoben. Sie sind im nationalen Projekt "Professionalisierung der Pflege " Sand im Getriebe. Gehören daher in die Wüste geschickt. :dudu:
 
Sehe ich ganz genauso. Ich hoffe auch nur, dass dies ein sehr seltener Fall war, und hoffentlich die Ausnahme von der Regel.

Natürlich ist es jedem Dozenten selbst überlassen, wie er Stoff vermittelt, auch die Reihenfolge mag größtenteils egal sein, absolut richtig. In Anatomie zum Bleistift war es mir herzlich egal, ob wir zuerst die Niere oder den Magen oder die linke Großzehe durchgenommen haben, übertrieben dargestellt.

Finde bzw. fand es nur sehr schade, dass unsere (und ich muss nochmal sagen, wirklich sehr konstruktiv und sachlich rübergebrachte) Kritik auf dermaßen taube Ohren stieß bzw. sogar noch dieses Gespräch nach sich zog, was dann natürlich bis zum Examen an uns haften blieb. Unsere Kurssprecherin hat damals nachgefragt, warum es denn so läuft, in dieser Reihenfolge, die ja nun wirklich unglücklich gewählt war, wenn man ehrlich ist.. und warum nicht erst die Grundlagen, Ätiologie etc pepe. Das war in dem Moment noch nicht mal Kritik, sondern einfach nur eine Nachfrage. Kam aber leider keine Antwort drauf. Und als sie dann die Worte "unglückliche Reihenfolge" ins Spiel brachte, kam der Stein ins Rollen.

Aber um jetzt nicht nur negativ zu schreiben.. diese Dozentin war bei uns wirklich die absolute Ausnahme. Alle anderen haben uns den Stoff sehr gut vermittelt, größtenteils auch mit Freude daran, und waren immer offen für irgendwelche Fragen, Kritiken, den Wunsch, bestimmte Dinge doch evtl. zu vertiefen oder was auch immer.
 
Es gibt dieses schöne 4-Ohren-Modell von Schulz v. Thun. Vielleicht liegt hier ja die Ursache.

Elisabeth
 
Es gibt dieses schöne 4-Ohren-Modell von Schulz v. Thun. Vielleicht liegt hier ja die Ursache.

Elisabeth
Primär liegt es wohl an einem "nicht mehr zeitgemäßen" Rollenverständnis, das manchen Lehrern / Dozenten eigen ist. Da werden persönliche Eitelkeiten über effektive Lehrprinzipien gestellt. Gibt es hier künftig keinen Gegenwind, werden wir weiterhin in Pisa- Studien schlecht abschneiden bzw. das Schlusslicht bilden. Die Schüler und Studenten tragen an dieser Misere die geringste Schuld.
 
Über die Brücke gehe ich nicht.

Elisabeth
 

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