Ahnung
Ich wußte ja, daß es kommen wird,
Daß all meine Kinder von mir gehen.
Doch dachte ich nicht, es soll jetzt geschehen.
Es ging so schnell! Ich bin wie verwirrt,
Als würde ich krank, als hätte ich Fieber,
Mir ist zum Weinen, weil nun auch mein lieber,
Noch eben kleiner Sohn mich verließ.
Die Zeit ist vorbei, da es "Mutter"! hieß
Als erstes Wort morgens, als letztes zur Nacht.
Was haben wir mit dem Leben gemacht,
Daß es so jagend vorbeigeschnellt ist.
Nun nur noch Schmerz, der sich nicht mehr vergißt,
Weil es ihm keine Heilung gibt.
Ich habe die Söhne als Kindlein geliebt,
Als mein als mein als selbstausgebrütet.
Und Eifersucht hat sie großgehütet.
Nun zeigt es sich, da? sie Menschen sind
Mit ihrem Recht und niemandes Kind.
Und ich bin ledig so wie vor Jahren,
Arm aber reich am Leben erfahren.
Und Ahnung von Möglichkeit wandelt mich an:
Ich kann neu beginnen! Wenn ich es kann.
