Fußnägel schneiden bei Marcumar-Patienten

Hast du dir vielleicht mal Gedanken über die rechtliche Situation gemacht? Sicher kannst du auch technische Störungen beseitigen, putzen, Haare schneiden, Fußnägel schneiden und und und. Aber WENN was passiert, wird es heissen: Warum haben sie das gemacht, dies ist nicht ihre Aufgabe!
Beispiel: Bei uns im KH ist mal ein Pfleger vom Stuhl gefallen, als er eine Glühbirne gewechselt hat. Dabei hat er sich den Arm gebrochen. Gut, man denkt jetzt an einen Arbeitsunfall, ist ja beim arbeiten passiert. Ja, denkste! Die BG hat nicht einen Cent bezahlt. Warum? Die BG sagt ganz klar, das Glühbirnen wechseln nicht die Aufgabe eines Krankenpflegers ist! Dafür gibt es Techniker, die im Haus angestellt sind und dafür da sind.
Ich denke jeder von uns kann bzw könnte Fußnägel schneiden. Die Frage ist nur wie. Und ob es sinnvoll ist, durch falsche Behandlung mehr kaputt zu machen als wiederherzustellen.
Tut mir leid, aber deine Einstellung kann ich nicht verstehen.Lieber pfusche ich irgendwie rum, statt mir von einer qualifizierten (und zwar auf diesem Bereich) Fachkraft helfen zu lassen! Verletzt es deinen Stolz zu sagen: Das kann ich nicht ordentlich?
Also meinen nicht! Denn mir geht das Patientenwohl vor....
 
Dein Vergleich hinkt, BamBam!

Denn das Nägel schneiden gehört grundsätzlich mal zur Pflege. Nicht irgendwo festgelegt, aber eben auch nicht ausgeschlossen!

Wir machen es auch nicht.
Aber es ist doch grundsätzlich mal kein Problem einen Finger und oder Fußnagel zu feilen/schneiden.
Wenn was passiert, passiert genau dasselbe, als wenn du beim Gesäß säubern zwei Hämorrhiden mal ordentlich aufgerissen hast...
 
Es geht mir auch nicht um grundsätzlich! Ich sagte ja, jeder von uns kann es machen und macht es auch oft genug. Aber es ging hier ja um Marcumarpatienten, sprich Risikopatienten. Da hat ein "Laie", selbst wenns eine Krankenschwester ist, nichts dran verloren. Denn eine Krankenschwester ist meistens ein Laie im Thema Fußnägel/Nägel schneiden.
 
Ich sehe Marcumarpatienten nicht als Risikopatienten fürs Zehnägel kürzen. Die sind sonst auch Risikopatienten für Gesäß säubern wenn Hämorrihden vorhanden sind (um mal bei meinem Beispiel zu bleiben ;)

Wir ziehen doch auch Zugänge bei Marcumar-Patienten, wir wechseln Pflaster, usw. Und hierbei IST eine verletzung und ein erhöhtes Risiko bereits gegeben. Hier besteht das Risiko darin den Pat erst versehentlich zu verletzen... Das würde ich also dem rasieren von Marcumarpatienten gleichsetzen. Auch das haben wir nicht gelernt, ist potentiell gefährlich - und doch machen wir es, weilo es dazu gehört.

Und wenn etwas passiert, dann sorgt unsere Versicherung ebenso für uns wie beim Nägel kürzen.
Es sei denn hausinterne Richtlinien schließen dies aus.
 
Da würde ich meine Hand nicht für ins Feuer legen ..... Aber gut, muss jeder selber wissen.Ich machs nicht.
 
Ich machs auch nicht - aber ich schneide auch keine Fingernägel. Ob Marcumar-Pat oder nicht ;)
(Ausnahmen wenn was eingerissen wurde oÄ mal außen vor)

Es ging mir jetzt nur ums "erlaubt" und RisikoPat...
 
Und wenn etwas passiert, dann sorgt unsere Versicherung ebenso für uns wie beim Nägel kürzen.
Es sei denn hausinterne Richtlinien schließen dies aus.
Hast du das passende Handwerkszeug? Nägel werden nicht einfach so geschnitten. Das sollte schon mit Sinn und Verstand gemacht werden. Es gibt nicht umsonst so oft eingewachsene Nägel, eben weil jeder meint Nägel schneiden zu können. Dafür ausgebildet sind die Fußpfleger und für kritischere Geschichten die Podologen.

Ein Podologe schneidet nicht einfach einen Nagel. Er macht sich auch Gedanken wie er das ständige Einwachsen verhindern kann. Sowas können wir nicht. Wir können nur beten das wir nicht zu tief schneiden.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man sich strafbar macht, wenn man Nägel mit ungeeignetem Handwerkszeug schneidet und dann etwas passiert.
 
Danke für deine antwort, du sprichst mir aus der Seele! ich finde das ist das schöne an unserem Beruf, dass wir so viel können (sollten). Beim DK-Wechsel kann ich ja auch nicht kneifen mit Hinweis auf die Perforationsgefahr. Und Fußnägelschneiden gehört für mich zur allgemeinen Körperpflege, die eine examinierte können sollte auch wenn sie´s nicht jeden Tag macht, oder?
LG Kazi
 
Beim DK-Wechsel kann ich ja auch nicht kneifen mit Hinweis auf die Perforationsgefahr.
Das habe ich aber gelernt. Und ich habe vernünftiges Arbeitsmaterial.
 
Ich kenne niemanden, der zum Podologen geht weil er sich selbst nicht die Nägel schneiden kann! Auch nicht im älteren Verwandtenkreis!

Kannst du das bei dir selbst auch nicht, ohne das die Nägel einwachsen? Ich benötige für meine Fußnägel auch kein passendes Handwerkszeug.

Wir haben "Nagelsets" auf Station. Offiziell bestellt. Dies IST passendes Handwerkszeug zur Nagelkürzung.

Das ein Podologe noch ganz andere Sachen kann, darf und weiß, ist mir klar. Aber um einen (Nicht-Problem-)Nagel zu kürzen, benötige ich keinen Fachmann. Das geht sogar nur mit einer vernünftigen Feile...


Und übrigens: EIne Fußpflegerin, die ich bestelle, ist idR eine ungelernte Kraft, oder hat einen Kurs besucht!
Da wird nicht generell ein Podologe (das ist der Ausbildungsberuf) bestellt. Der kommt bei uns nichtmal für Standardfußpflegen...
 
Beispiel: Bei uns im KH ist mal ein Pfleger vom Stuhl gefallen, als er eine Glühbirne gewechselt hat. Dabei hat er sich den Arm gebrochen. Gut, man denkt jetzt an einen Arbeitsunfall, ist ja beim arbeiten passiert. Ja, denkste! Die BG hat nicht einen Cent bezahlt. Warum? Die BG sagt ganz klar, das Glühbirnen wechseln nicht die Aufgabe eines Krankenpflegers ist! Dafür gibt es Techniker, die im Haus angestellt sind und dafür da sind.
Off-topic, aber: Sie hätte auch für den Techniker nicht bezahlt, wenn der auf einen Stuhl steigt anstatt auf eine Trittleiter.
 
Für sämtliche Antworten und Ausführungen - DANKE an Maniac! :-)
Hätte es nicht anders geschrieben.
 
1. nicht jeder Unfall der im Betrieb passiert ist ein Betriebsunfall - das ist ein Irrtum.

Muss schon im Zusammenhang stehen und gehört nicht zum üblichen Lebensrisiko.
Wenn ich umknicke in der Arbeit, dann ist das nicht automatisch ein Betriebsunfall, denn das hätte mir zu Hause genauso passieren können.
Und ob die BG nun zahlt oder nicht, erfahren wir als AN sowieso nicht.
Nur wenns dann um Rente oder Umschulung ginge.

@maniac: Bin genau deiner Meinung.
Im Rahmen der Körperpflege unauffällige Nägel kürzen, dafür ist eine GuK nicht qualifiziert?
Ein dreimonatiger Kurs, der am Samstag stattfindet und mit einem Zertifikat - Fusspfleger - endet qualifiziert mehr?
Nie nen älteren, verpilzten Fuss gesehen in der Ausb., denn da pflegt man sich in der Regel gegenseitig.

Nicht qualifiziert, problemlose Nägel zu kürzen, aber mir dann was über Gesundheitsvorsorge, Wunden, etc. erzählen zu wollen oder sogar invasive Eingriffe machen zu wollen (Katheter, Sonden)?
Letzteres findet ja auch nicht unbedingt bei gesunden Menschen statt, sondern mit entspr. Vorgeschichten und damit Komplikationsmöglichkeiten.

Soll das jemand verstehen?
 
Off-topic, aber: Sie hätte auch für den Techniker nicht bezahlt, wenn der auf einen Stuhl steigt anstatt auf eine Trittleiter.

Nunja, das ist klar. Aber damit wollt ich nur nochmal drauf hinweisen, dass es unter Umständen Probleme geben kann, wenn man Arbeiten macht, für die man nicht angestellt ist (sprich eine Krankenschwester macht Elektoreparaturen usw.)
 
Lieber bambamsche,

Beispiele hinken ja oft gewaltig, aber da fehlt ein ganzes Bein - befürchte ich.

Den die Nägel gehören immer noch zum Körper - glaube ich - und die Körperpflege zur Aufgabe einer GuK - oder?
 
Hab ich was anderes behauptet? Ich hab gesagt, dass ich bei einem Marcumarpatient, sowie bei einem Diabetiker oder einem Patient mit sehr schlechten Nägeln sicher keine Nagelpflege mache. Denn dafür hab ich weder die Kenntnis wie man es korekt macht, noch das entsprechende Werkzeug. Und bevor ich mehr Schaden anrichte als ganz mache, lass ich lieber jemand ran wo sich auskennt.
Ich hab nie behauptet das eine Krankenschwester keine Nagelpflege durchführen darf...also unterstelle mir das auch nicht!
 
Ok Leute ... bevor jetzt wieder angefangen wird zu streiten, lieber aufhören. Die einen sind nunmal der Meinung, die anderen anderer Meinung. Fast jeder Thread beginnt wenn jeder seine Meinung kundgetan hat, mit anpöbeln.

Also bitte bitte seid lieb zueinander ;)

LG
 
ich finds übrigens total cool, keine fußnägel schneiden zu müssen.


steh ich überhaupt nicht drauf. naja, sicherlich wird auch niemand behaupten, das entfernen von stuhlgang sei eine angenehme tätigkeit; aber so ist es wenigstens eine tätigkeit weniger, die auf meiner persönlichen geil!-davon-will-ich-mehr-liste-der-tätigkeiten eher recht weit unten steht.
 
Au ja mach mer ne Liste,

Haarewaschen - Friseur, der hats gelernt
Fingernägel - Handpflegerin, die hat gelernt
Hautpflege - Kosmetikerin, die hats gelernt
Füsse hatten wir schon
Verbandwechsel - Wundexperte, hats gelernt
bitte weiterführen

Was bleibt denn da eigentlich noch übrig?
Steckbecken wechseln und Betten machen - ach ne zu teuer
/sarkasmus off
kann es sein, dass wir uns langsam aber sicher selbst abschaffen?
 
kennst du eigentlich das Dammbruchargument ?

hier geht es nur um eine einzelne, spezielle tätigkeit. ich denke, da bleiben noch genug übrig. ;)

btw.: wäre die gängige praxis hier nicht, dass das eher eine fusspflegerische tätigkeit ist, würde ich es - wie alles andere - einfach erledigen.


ich verstehe gar nicht, wie man über ein so unwichtiges detail diskutieren kann (will allerdings auch nicht behaupten, dass der thread hier eine erbitterte diskussion darstellt).