Fußnägel schneiden bei Marcumar-Patienten

Gibt's das noch bei Euch? Kommt bei uns nur bei Patienten mit Immunsuppression bei Hochdosischemo vor (bzw. vor der Chemotherapie, damit nicht aus einem Loch im Zahn eine lebensbedrohliche Situation wird). Der ganze Kladderadatsch, der nicht mit der Grunderkrankung zusammen hängt, muss ambulant gemacht werden. Akute Notfälle sind natürlich die Ausnahme.
 
Wie war das, bis vor paar Jahren, mal in der Erinnerung kramen....
...ja doch....1x die Woche kam der Zahnarzt zu festgelegten Zeiten
hatte (hat noch?) ein Behandlungszimmer auf dem Klinikgelände (der Psych.)
Geringer Aufwand, kurzer Weg. Schnelle Ergebnisse/ Interventionen sofern nötig.

Verstanden habe ich...in der Psych..sehr beliebt..Zahnschmerzen zu äußern.
Wer will das objektiv beurteilen - außer dem Zahnarzt?
Aus der "Nummer" sofern es eine ist, kommst ohne den Zahnarzt nicht raus.
Ist es keine "Nummer", dann erst recht.
 
Die Sache mit dem Zahnarzt ist bei uns leider auch sehr beliebt. Da kommen die Pat und sagen sie haben gaaaanz gaanz schlimmer Zahnschmerzen sie müssen zum Zahnarzt. Das sie schon seit vielen Wochen Schmerzen haben juckt ja nicht. Was willst machen wenn der Pat so drauf drängt? Dann kommen sie zum Konsil. Und wer zahlts? Wir. Taxi, Konsil und alles was gemacht werden muss. Und die Pat sowie die Angehörigen freuen sich. Klar wird versucht das rauszuschinden damit die Pat ambulant gehen nach der Entlassung, aber manchmal kommen sie leider damit durch. Bei einer durchschnittlichen Liegedauer von 12 Tagen bei uns, wenn die am 1. Tag schon über massive Schmerzen klagen,schickt man sie halt.
Ok, soviel zum OT :-)
 
Taxi??? Die Krankenkasse hustet uns was...auch OT ich weiß sorry...
 
Ist zwar OT:

Wir haben eine Zahnarztpraxis bei uns im Haus.
Der Patient wird für den Termin beurlaubt, muss seine KK-Karte und 10 Euro mitbringen und der Zahnarzt rechnet ab.
Transport entfällt zum Glück, da im Haus. Zahnarzt macht auch Besuche am Krankenbett, auch hier rechnet er direkt ab. Taxischein dafür gäbe auch nicht.

Ich dachte eigentlich das wäre allgemein so üblich.
 
Naja, das Taxi zahlt nicht die KK, sondern in so einem Fall unsere Station von unserem Budget -.- Tja, da weisste mal wo das ganze Geld hingeht ^^
 
Wir haben eine Zahnarztpraxis bei uns im Haus.
Der Patient wird für den Termin beurlaubt, muss seine KK-Karte und 10 Euro mitbringen und der Zahnarzt rechnet ab.
Transport entfällt zum Glück, da im Haus. Zahnarzt macht auch Besuche am Krankenbett, auch hier rechnet er direkt ab. Taxischein dafür gäbe auch nicht.

Ich dachte eigentlich das wäre allgemein so üblich.

Nein, bei uns muss der Zahnarzt auch per Taxi oder sogar Krankentransport aufgesucht werden. Ausnahme sind Anpassungen der bereits vorhandenen Zahnprothese - da kommt der Zahnarzt auf Station, nimmt den Abdruck, bastelt in seiner Praxis an der Prothese herum und bringt sie wieder auf Station.

Hat Euer Zahnarzt nur Patienten aus Eurem Haus oder auch ambulante Patienten wie jeder niedergelassene Zahnarzt auch?
 
Unsere Zahnärztin ist beim Personal auch sehr beliebt und nimmt auch ambulante Patienten.
Ausserdem hat sie noch super Öffnungszeiten und ist auch noch Klasse.
 
Wahrscheinlich kommt's auf die Größe des Hauses an. Eine voll eingerichtete Zahnarztpraxis in einem kleinen Haus wird sich finanziell nur halten können, wenn der Zahnarzt genug "normale" Patienten hat. (Wenn er alle Beschäftigten als Kunden gewinnt, könnte es natürlich lukrativ werden...)
 
Wer einmal bei ihr war, geht nie wieder weg - das ist vermutlich das Geheimnis der Praxis. Selbst die Patienten kommen nachher weiter zu ihr.
 
Den Luxus einer niedergelassenen Ärztin (egal welcher Fachrichtung) im eigenen Haus haben aber nur die wenigsten Häuser in Deutschland. "Üblich" ist das beileibe nicht.

Der einzige niedergelassene Facharzt, der regelmäßig (einmal pro Woche) bei uns aufschlägt, ist meines Wissens ein Augenarzt, der Frühchen und Neugeborene untersucht. Das dürfte aber über die DRGs abgerechnet werden.
 
Nu sind wir aber richtig viele Kilometer vom Ursprungsthema angelangt *schäm*
 
und weil eure Beiträge noch unter dem Originaltitel stehen, wird sie wohl kaum mehr jemand finden; schade eigentlich - war interessant

liebe Grüße kazi
 
Naja zum ursprünglichen Thema ;-)
...Fußnägel bei Pat. mit Marcumar absolut verboten, genau wie bei Diabetikern & allgemein sollten wir die Finger von Fußnägeln lassen!
Hatten wir heute in der Schule :)
 
Konnte die Schule begründen warum Sie es verbietet? Wo steht es?

Dass die Nagelpflege sowohl bei Diabetikern als auch Marcumar Patienten besondere Vorsicht erfordert und ein Ungeübter die Finger davon lassen sollte ist klar. Ich persönlich konnte bisher aber kein begründetes Verbot finden.
 
Vielleicht ist es wegen der Verletzungsgefahr in einem hausinternen Standard so festgehalten?
 
Ich weiss noch das in dem Krankenhaus in dem ich davor gearbeitet habe, ganz klar von den Chefs gesagt wurde, das Fußnägel schneiden eine klar definierte Aufgabe von Fußpflegern ist, die auch dementsprechend dafür bezahlt werden. Es wurde verglichen mit einer Lampe, die auf Station kaputt geht. Die darf auch nicht vom Pflegepersonal repariert werden. Denn dafür gibt es Handwerker, die ihre Arbeit verstehen und genau dafür bezahlt werden. So wie eine Reinigungsfrau im KH, die nicht dafür da ist, den Pat. die Getränke ans Bett zu bringen. Die Rollen waren klar definiert und das Fußnägelschneiden ein klares Verbot. Was ich persönlich nicht schlecht fande, denn so hat man auch motzenden Angehörigen entgegen treten können.
 
Meines Wissens gibt es kein begründetes Verbot. Aber alleine schon die Tatsache, dass uns kein vernünftiges Arbeitsmaterial zur Verfügung steht, reicht schon aus. Vor allem im Hinblick darauf, dass es um eine "spezielle" Fußpflege geht, wegen Marcumar. Das Gleiche gilt auch für Diabetiker. Zudem haben wir auch keinen Zeitkorridor. Die 2 Minuten für Füße waschen sind ja wohl ein wenig knapp bemessen.

Zudem gehört ein gewisses Wissen zu dieser Arbeit, vor allem bei Problemfüßen. Gerade hier sollten eingewachsene Fußnägel verhindert werden. Da muß schon der Fachmann heran, der das auch gelernt hat. Gibt nicht umsonst Podologen, eine Steigerung der einfachen Fußpflegerausbildung.
 
Also die Begründung war, dass das nicht in unseren Aufgabenbereich fällt & es deshalb keinerlei Absicherung gibt, wenn dabei etwas schief geht...
Außerdem steht es im Hausstandart, wir haben eine medizinische Fußpflege (Podologin) die dann immer kommt ;-)
 
Also;

eine Putzfrau ist dafür da zu putzen. Ein Techniker ist dafür da technische Störungen zu beseitigen. Ein Friseur ist da die Haare zu schneiden usw. usw. usw.

Ein Gesundheits und Krankenpfleger ist dafür da die Patienten zu Pflegen und auch Körperpflege zu betreiben. Ich als Krankenpfleger bin kein Verwaltungsangestellter oder Bürokaufmann. Also lasse ich in Zukunft allen schriftlichen Kram weg, und hole dafür einen Fachmann der meine Pflege Dokumentiert und einen Notar der alles was ich abzeichne auch beglaubigt.
Zum waschen der Patienten hole ich mir eine Fachwaschangestellte weil man da auch so unglaublich viel Falsch machen kann. Ebenso für das Lagern einen Lagerungsexperten damit ich beim Lagern nicht noch mehr kaputt mache als es eh evtl. schon ist.

Zum Haare waschen meiner Patienten hole ich mir dann einen Friseur der das Programm komplett beendet und auch die Haare gleich trocknet im Anschluss. Weil ich kein Fachmann bin, könnte ich die Kopfhaut mit dem Fön meiner Patienten nämlich verbrennen oder weil sie in einem anderen Fall zu heiss Duschen und somit einen Kreislaufkollaps verursachen weil Pat. Cardiovaskulär vorgeschädigt ist .....

Also echt !

:knockin: