Marcumar sollte doch genauso wirksam sein wie die zwei oben genannten Präparate.
ASS und Clopidogrel sind Thrombozytenaggregationshemmer, Marcumar ein Antikoagulans. Zum Verständnis ist es wichtig den Unterschied zwischen Thomben im arteriellen und im venösen Schenkel zu kennen.
Der arterielle Thrombus entsteht durch Thrombozytenaggregation aufgrund eines Endotheldefekts. An diesem Thrombozytenhaufen lagert sich dann Fibrin ab. Das ist beim Herzinfarkt der Fall – Koronararterien.
Der venöse Thrombus entsteht durch Strömungsprobleme (Flussverlangsamung etc.). Thrombozyten findet man hier nicht als Auslöser, sondern eher Fibrin und Erys. Beispiel hier ist z. B. der bettlägrige Patient bei dem das Blut unter anderem aufgrund der fehlenden Muskelpumpe langsam fließt und dann zur Beinvenenthrombose führt.
Beim Herzinfarkt handelt es sich also um einen arteriellen Thrombus, dementsprechend helfen ASS und Clopidogrel gut. Marcumar wird normal nicht verwendet. Indikationen wären z. B. das Vorliegen einer starken Ventrikelfunktionsstörung, Vorhofflimmern, bestimmte Gefäßkrankheiten und Thrombosevorgeschichten. Marcumar führt häufiger zu Blutungen als ASS, zudem ist die regelmäßige Quickbestimmung auch nicht der Hit.
So kenne ich es auch. Aber warum ist das so?
@Toolkit: ich weiß nicht, ob diese Frage auf die Kombi aus ASS und Clopidogrel abzielt, falls ja: ganz einfache Sache. Gebe ich ASS alleine liegt das Auftreten kardiovaskulärer Geschehen 3,1 % höher als in der Kombi ASS + Clopidogrel. Über die günstigste Dauer der Kombitherapie wird zurzeit aber noch diskutiert.
Gruß Nore