Erfahrungen mit der PKMS?

Mich interessiert auch etwas: Hat irgendeiner aufgrund von PKMS bisher mehr Personal erhalten - auch mit der Begründung eines besonders hohen Pflegeaufwands auf seiner Station? Mit jedem Tarifabschluß interessiert der wirkliche Personalbedarf auf Station weniger... sondern eher, ob die Einnahmen durch die DRG noch die Personal- und Sachmittel finanzieren.


Ich sehe im Moment leider hinter der PKMS sogar das Risiko, daß hier durch die Hintertüre den Krankenhäuser Geld entzogen werden soll. Der MDK prüft gerade bei diesen Patienten sehr gezielt die Dokumentation und wird hier sicherlich einige "Fehllieger" vermuten.. also Patienten, die nach MDK-Meinung für eine Pflegeeinrichtung, aber nicht für das Krankenhaus bestimmt sind. Und dann kommt es nicht nur zu einem Verlust der Vergütung für den "hohen Aufwand".

Ich fand die Schulungsaufwand für PKMS sehr hoch. Die Pflegeplanung machen wir im PC (Bausteine+Freitexte). Die Protokollierung der Maßnahmen erfolgt bei uns ebenfalls PC-gestützt. Gar nicht schwer.. schneller als von Hand, nur unübersichtlich für den MDK-Kontrolleur ;-) In einigen Häusern habe ich aber schon schriftliche Protokolle gesehen, die quasi alle ihre verschiedenen Lager-, Essens- und Überwachungspläne in ein PKMS-Maßnahmen-Protokoll gepackt haben... sehr übersichtlich. Sowas in EDV fände ich die Lösung
 
Hallo Hyburg,
wie sollte das denn gehen mit den Fehlliegern?
Die Heime schicken tatsächlich oft Patient/Innen, die nicht zwingend bei uns sein müssten, die aber aufgrund eines auffälligen Labors (...) oder des schlechten Allgemeinszustandes länger verweilen.
Welche Kriterien sollten denn da greifen?
Bei uns wurde noch nicht mehr Personal eingesetzt, ich habe es aber für ein anderes Haus gehört.
Da allerdings keine examinierte Kraft, sondern eine Pflegehelferin.

@elisabeth
Im Handbuch für PKMS finden sich verschiedene Namen über den Enstehungszeitraum 2008-2011 und die sind noch eingeteilt in AG-OPS(gab es 2008-2009 und 2010-2011) und AG-PPR (die gab es aber nur 2008-2009)
Soweit ich das hier sehe, waren es PDLér, Stabstelleninhaber/Innen,Menschen von der Krankenhausgesellschaft,Pflegewissenschaftlerinnen.
Ich habe es abfotografiert und schicke dir die Namen per pn.
Es waren aber kaum Pflegepraktiker, wie du schon sicherlich vermutet hast.
@claudia, wenn die Herrn vom DPR soetwas mitteilen, bin ich auch schon wieder echt entnervt.
die Kolleg/innen nämlich, die sich bemühen und versuchen es umzusetzen, verbinden wirklich die Hoffnung damit, dass ihre Arbeit auch gesehen, anerkannt und bezahlt wird und wenn ich dann solche aussagen lese, kann man doch leicht glauben, dass es wieder nur um Profilierung mancher Menschen ging und nicht um eine wesentliche und nachhaltige, positive Veränderung für die Pflege
:-(
joe
 
Juhu... Also ich arbeite jetzt 1 Jahr als PKMS Beauftragter unserer Allgemeinchirugischen Normalstation mit 26 Betten. Mehr Stellen? Nein! Geld "er PKMS t" ?! Vorgestern das erst Mal...! Vollpflege multimorbide MRSA Patientin mit Notfalllaparotomie bei Ileus mit allen Komplikationen die es gibt (Anstomoseninsuff , Wundheilungsstörung, Stürzen, Apoplex geschossen,...) . Pat war für 5 Wochen bei uns gelegen und genauso lange von mir PKMS´t...! Und das erste Mal kam was rüber für das Haus / für unsere Kostenstelle... 1290, 83 €...! Auch per DRG Assistentin schon nachgeschaut und kontrolliert via Abgezeichnete Kurve...! Es geht also...
Wir haben aktuell immer so 2-4 PKMS Patienten auf Station bei denen wir aber bisher wirklich Niemals in den "lukrativen" Bereich (also ausreichende Punktzahl) vorgedrungen sind...
 
Die Schulung fand bei meinem AG statt. Der DPR bietet Inhouse-Schulungen an. Und es waren Damen. (Vermutest Du Herren in der Pflege? Allzuviele sind das ja nicht...).

Wer soll sich denn mit dem PKMS profilieren? Das Teil war eine Auftragsarbeit, um pflegerische Arbeit, die über A3 hinausgeht, abzubilden.
 
Ich arbeite in einer Reha für neurolog. Pat - wir haben Stationen mit bis zu 80% PKMS-Pat. .Mit PKMS waren wir völlig überfordert, so nutzlos wie krank das System eben ist: Mehr Stellen? Fehlanzeige, denn dafür reichts dann doch nicht. Trotzdem müssen wir PKMS machen, was im Arbeitsalltag kaum im Sinne des Erfinders zu schaffen ist. Es wird mangels Zeit oft einfach nur etwas abgezeichnet. Das ist nachvollziehbar.

Hinterher werden bei der Kodierung die Punkte nicht selten zeitaufwendig wieder gestrichen, weil sie nicht plausibel sind. Aber wie soll man einem Kollegen erklären, dass er die 8. Lagerung bei D2 nicht geltend machen darf, weil sie sich als Bestandteil der Körperpflege A1 versteht und deshalb nicht doppelt abgerechnet werden darf? Wie soll ich der alten Dame erklären, dass sie noch 100ml mehr trinken MUSS, auch wenn sie einfach nicht mehr kann aber ich sonst nicht auf 1500ml komme, um es abrechnen zu können. Auf solche Spitzfindigkeiten achtet bei uns im Alltag niemand, denn wir sind keine Pflegewissenschaftler, haben alle nicht promoviert, betreuen nebenbei aber Patienten.

Ich kann die Akzeptanz für PKMS bei einigen hier im Foren wirklich nicht verstehen. Warum lässt sich die Pflege in Deutschland für so dumm verkaufen?
Da werden vor einigen Jahren zehntausende Stellen in der Pflege gekürzt. Plötzlich merkt die Politik: Oh wir haben ein Problem - die Pat. versterben vermehrt aufgrund gefährlicher Pflege - was ist da denn los? Und wie reagiert man? Man entlastet nicht, man brummt den verbliebenen und ohnehin überlasteten Pflegekräften noch ein zusätzliches Instrument wie PKMS auf und sagt:
"Wendet ihr es an, gibt´s etwas Geld, dafür dürft ihr jetzt auch nicht mehr jammern. Ihr habt zu wenig Personal, um es aus Sicht des MDKs einwandfrei genug anzuwenden? Pech gehabt."
Ein Instrument, mit der sich nun die Pflege selbst rechtfertigen muss, dass mehr Stellen (angeblich) geschaffen werden. Willkommen in Deutschland.

Wir machen PKMS seit Januar 2012, der MDK fordert laufend an, aber wir haben bis heute keine Rückmeldung, tappen also im Dunkeln. Oder ist der MDK vielleicht ein wenig überfordert?
 
Lagert ihr eure Pat. nur im Rahmen der Körperpflege? Ich hatte ehedem ähnliche Probs bei der PPR. Für mich ist jede "Richtungsänderung der Nasenspitze" eine Positionsänderung= Lagerung/ Mobilisierung. Und das ich Arbeiten kombiniere, lässt sich wohl kaum vermeiden. aber wenn es gewünscht wird... ich kann auch den Pat. gewaschen liegen lassen- 15 sec den Nachtkasten abwischen- und ihn dann lagern.

ich würde also empfehlen- schaut euch die Vorgaben ganz genau an und überlegt, wie ihr sie maximal ausnutzen könnt. Und net zuletzt: es zählt eh das Papier... leider. Wer will dir hinterher nachweisen, dass du deine 1500 ml in weniger als 7 Anreichungen verabfolgt hast.

Das die PKMS net der große Wurf ist- keine Frage. Und ich bezweifele auch, dass hier wirklich flächendeckend mehr Personal bei rum kommen wird. Und selbst wenn- ein KH rechnet mit den Gesamteinnahmen und verteilt da nach Bedarf.

Btw.- warum sollte Pflege net nachweisen, dass sie bei Fr. Meier ein höherer Pflegeaufwand vorliegt als bei Herrn Lehmann und das obwohl sie dieselbe Erkrankung haben?

Elisabeth
 
Oder ist der MDK vielleicht ein wenig überfordert?
Der MDK-Mitarbeiter kennen sich aus und wissen, wo die Schwachpunkte sind... wenn sie suchen wollen.

Die große Kostenspar-Chance des MDK und der mögliche Ruin für ein Krankhaus: "Patienten-Upgrading"... Werden falsch zu hohe Leistungen abgerechnet, darf das Krankenhaus eine "Strafe" zahlen.

Ein Instrument, mit der sich nun die Pflege selbst rechtfertigen muss, dass mehr Stellen (angeblich) geschaffen werden.
Ja wenn es so wäre, daß STellen geschaffen würden .. (so viele Konjunktive).

Es spricht nichts dagegen, daß eine Berufsgruppe Ihre Arbeitsleistung nachweist und daran der Bedarf gemessen wird. Nur messen (und dadurch Geld einstecken), gleichzeitig aber nicht auf die Konsequenzen der Messung reagieren... das kann nicht sein.

Jeder Controler lernt: Messung muß im Aufwand-Nutzen-Verhältnis stehen und das Gemessene muß irgendeine Reaktion auslösen. Von daher ist die PKMS aus Pflege-Sicht nicht gerechtfertigt.
 
Die PPR ist ehedem wieder abgeschafft worden, weil der Personalbedarf zu massiv stieg. Wenn ich mir die PKMS so ansehe, dann will man diesmal wohl vorbauen... und hat das Ziel weit verfehlt.

Weder die PPR noch die PKMS sind in der Lage, individuell abzubilden,w as wirklich nötig ist und was net. Warum D immer wieder neue Instrumente erfinden muss, wird sich mir net erschließen. Wir haben die Pflegemodelle übernommen (zunmindest ansazuweise)- was spricht gegen die Verwendung von NANDA et all?

Elisabeth
 
was spricht gegen die Verwendung von NANDA et all?

Gleiches Recht für Alle..
Häuser mit NANDA könnten im Vorteil sein - so sind alle verwirrt ;-)

NANDA kenne ich nur theoretisch und weiß nicht, wie dort die Pflegeinterventionen klassifziert sind. Andere Instrumente wie LEP oder ICNP hätten aber ganz sicher gute Ansätze um daraus einen besonders hohen Pflegeaufwand abzuleiten... ohne daß das ganze in so ein abstraktes Konstrukt abdriftet...
 
Muss die Therapie net zur Diagnose passen? *fg* PPR und LEP haben das Pronlem, dass sie zwar die Handlung abbilden aber net den Bedarf. Ich kann ganz viel machen was der Pat. eigentlich net braucht. Stichwort. individuelles Copingverhalten

Elisabeth
 
Hallo Hypurg,
auf einer PKMS-Schulung, die von Dozenten gehalten wurde, die gleichzeitig auch den MDK schulen, hieß es, die Gutachter seien nur zu einem geringen Anteil mit Leuten direkt aus der Pflege besetzt. Weiter hieß es, allein die MDK-Schulungen hätten gezeigt, wie wenig pflegerisches Fachwissen dort tatsächlich vorhanden sei und der MDK nun dazu übergehen würde, Fachkräfte aus Krankenhäusern abzuziehen, um der PKMS-Überprüfungsflut überhaupt gewachsen zu sein.

Das Prinzip, Leistungen abzurechnen, halte ich auch für sinnvoll - es handelt sich ja um eine Dienstleistung. Umgekehrt muss die Pflege das Spielchen aber auch mitmachen: D.h. Dienstleistungen, die nach PKMS dann doch nicht bezahlt werden, werden auch nicht mehr ausgeführt - so, wie es in jeder anderen Branche völlig normal ist. Darauf sollte das System, wenn man es schon einführt, aus Sicht der Pflege hinauslaufen.

Mein Verdacht aber bleibt, dass PKMS allein der Profilierung einiger weniger Pflegewissenschaftler, allen voran Frau Dr. Pia Wieteck, dient. Bei Verlagen, Seminaranbietern und Softwareunternehmen herrscht Goldgräberstimmung. Jährlich gibt es jetzt PKMS-Upgrades, dafür müssen tausende Mitarbeiter immer wieder teuer geschult werden, Dokumentationsbögen neu gedruckt werden, Software angpasst werden. Ein Millionengeschäft. Die einzigen, die wohl leer ausgehen, sind die, um die sich alles dreht: Die Pflege.
 
Na, wenn das Personal eh net geschult ist und nur Punkte zählt... auf zum Schatz heben. Punkte ankreuzen, wenn es halbwehs passt. Daran ist zwar schon die PPr gescheitert- aber was solls.

Was mich an der PKMS, wie an der PPR, ärgert: Pflegewissenschaftlert können offenbar nur schwer ihre ehemalige Kinderstube verlassen. Gearbeiter wird nur im eigenen Bereich- siehe hier der neurologsiche Grundgedanke.

Nachdem Julien mich ja wieder mal angestachelt hat, hab ich mich mal wieder mit NANDA beschäftigt. Interessant, dass man dort die Kollegen auffordert, die Diagnosen net sklavisch zu übernehmen sondern aktiv an der Verbesserung mitzuarbeiten. Vor allem, was die Auslegung anbetrifft, wird um Mitarbeit gebeten. Ein Instrument funzt net in der Praxis, wenn man seinen Elfenbeinturm net verlassen mag, bzw. ihn net aus den Augen verlieren will.

Elisabeth
 
und der MDK nun dazu übergehen würde, Fachkräfte aus Krankenhäusern abzuziehen, um der PKMS-Überprüfungsflut überhaupt gewachsen zu sein.
...wahrscheinlich vom Bundesland abhängig. Kodierer haben mir vor 2 Jahren schon erzählt, daß die MDK stark mit Pflegekräften aufrüstet wegen PKMS.

Das Prinzip, Leistungen abzurechnen, halte ich auch für sinnvoll - es handelt sich ja um eine Dienstleistung. Umgekehrt muss die Pflege das Spielchen aber auch mitmachen: D.h. Dienstleistungen, die nach PKMS dann doch nicht bezahlt werden, werden auch nicht mehr ausgeführt - so, wie es in jeder anderen Branche völlig normal ist. Darauf sollte das System, wenn man es schon einführt, aus Sicht der Pflege hinauslaufen.

In letzter Konsequenz bräuchten wir also etwas Äquivalentes zu den DRGs. Eine Pflegediagnose gibt ein Entgeld - unabhängig vom Aufwand der dahintersteht. Die Pflege ist dann motiviert, unter geringen Ressourcen-Einsatz eine qualitativ hochwertige Leistung zu erbringen. Dafür müßte das Entgeld für die Pflege komplett aus den "ärztlichen" DRGs rausgerechnet werden...

...jetzt würde ich sagen: eigentlich ist die Leistung am Patienten eine gemeinsame.. allerdings glauben da viele Ärzte nicht dran, von daher muß man sich in der Pflege vielleicht vom Gedanken einer Solidarität zwischen Ärzten und Pflegekräften im Krankenhaus mal trennen.
 
Wieso ist denn die PPR für euch noch so relevant? Wir haben im Unterricht gelernt, dass sie nur noch für interne Abläufe und für den Überblick ist.
Um PKMS-Patienten kümmert sich bei uns, jedenfalls auf der internistischen Station, auf der ich war, die Stationsleitung.
 
Und was ist wenn die stationsleitung im urlaub oder krank ist? Bei uns liefs noch besch... eine schwester von meiner station war auf der Fortbildung und sollte anschließend ihr wissen an uns weitergeben. Schade nur das sie 1. keinerlei unterlagen zur verständnis hatte, 2. hat sie eigentlich auch keinen Plan von der ganzen Geschichte. Wir haben eigentlich öfters ma n möglichen pkms kandidat allerdings haben wir bisher noch nie so n bogen ma vollständig ausgefüllt, ehrlich gesagt boykotieren wir das pkms projekt da sowieso keine zusätzlichen pflegekräfte eingestellt werden(was ja groß versprochen wurde) und unsre pdl anscheinend keinen wert auf den mist legt. Solange bis ich irgendwann gezwungen bin mich mit dem käse auseinander zu setzen werd ich mich mit der pkms sache nicht beschäftigen denn vielleicht ist 1-2 jahren wieder was neues aufm markt. Die Zeit in der ich alles abzeichne könnte ich auch dem Pflegebedürftigen Patienten meine aufmerksamkeit schenken, wäre sicherlich sinnvoller da sicherlich die entwicklung, verwaltung, bearbeitung, schulung etc deutlich teurer kommt als arbeitskräfte einzustellen. Also wer sich den müll ausdenkt der gehört in einen sack gesteckt und...
 
Hallo Hypurg,
auf einer PKMS-Schulung, die von Dozenten gehalten wurde, die gleichzeitig auch den MDK schulen, hieß es, die Gutachter seien nur zu einem geringen Anteil mit Leuten direkt aus der Pflege besetzt. Weiter hieß es, allein die MDK-Schulungen hätten gezeigt, wie wenig pflegerisches Fachwissen dort tatsächlich vorhanden sei und der MDK nun dazu übergehen würde, Fachkräfte aus Krankenhäusern abzuziehen, um der PKMS-Überprüfungsflut überhaupt gewachsen zu sein.

Das Prinzip, Leistungen abzurechnen, halte ich auch für sinnvoll - es handelt sich ja um eine Dienstleistung. Umgekehrt muss die Pflege das Spielchen aber auch mitmachen: D.h. Dienstleistungen, die nach PKMS dann doch nicht bezahlt werden, werden auch nicht mehr ausgeführt - so, wie es in jeder anderen Branche völlig normal ist. Darauf sollte das System, wenn man es schon einführt, aus Sicht der Pflege hinauslaufen.

Mein Verdacht aber bleibt, dass PKMS allein der Profilierung einiger weniger Pflegewissenschaftler, allen voran Frau Dr. Pia Wieteck, dient. Bei Verlagen, Seminaranbietern und Softwareunternehmen herrscht Goldgräberstimmung. Jährlich gibt es jetzt PKMS-Upgrades, dafür müssen tausende Mitarbeiter immer wieder teuer geschult werden, Dokumentationsbögen neu gedruckt werden, Software angpasst werden. Ein Millionengeschäft. Die einzigen, die wohl leer ausgehen, sind die, um die sich alles dreht: Die Pflege.

Das unterschreib ich sofort!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
Wieso ist denn die PPR für euch noch so relevant? Wir haben im Unterricht gelernt, dass sie nur noch für interne Abläufe und für den Überblick ist. ...
Eben. Wie willst mit einer PDL diskutieren, wenn du keine Fakten bezüglich des Pflegeaufwandes nachweisen kannst.

Dokumentationsaufwandes:
Ist bei einem Patienten bereits absehbar, dass er trotz des Zutreffens eines oder mehrerer Leistungsmerkmale nicht eine entsprechende Anzahl von Tagen (z.B. bei 4 Leistungsmerkmalen an weniger als 4 Tage) in der Klinik verweilt, um die Mindestpunktzahl für den OPS-Kode zu erreichen, so ist keine Dokumentation im Sinne des PKMS durchzuführen.
http://www.dimdi.de/static/de/klassi/prozeduren/ops301/opshtml2012/zusatz-anh-pflege-scores-pkms.pdf
Das sagt in meinen Augen schon genug. Die "Erfinder" scheinen nie außerhalb des neurologsichen Bereiches tätig gewesen zu sein. Wer kennt sie net, die postop. Verwirrtheit, die nach 1-2 Tagen vorbei ist. Der Pat,. der 2 Tage nach der OP wieder voll fit ist aber bis dahin einen erheblichen Pflegebedarf hat. Ein Pat. mit einer massiven Augenverätzung kann sich selbt im Bett hinsetzen- trotzdem musst ihn zur Toilette begleiten und ihm beim Waschen alles vorbereiten. Ein Pat. mit einer frischen Hüft-TEP braucht nur Unterstützung beim Anziehen der Strümpfe und Hilfe beim Toilettengang. Eine Wöchnerin muss intensiv angeleitet werden beim Stillen. .... Das ließe sich endlos fortsetzen.
Die PKMS macht eh den Eindruck, als wenn sie für neurologische Pat. erschaffen wurde. Sie zeigt, dass unsere Pflegwissenschaftler offenscihtlich net in der Lage sind, generalistsich zu denken. Vielelicht sollte man eine Pflichtteilnahem an der zukünftig gemerlistischen Ausbildung empfehlen.

Das bisschen Grundpflege macht sich von allein,
sagt der Gesundheitsökonom.
Das bisschen Grundpflege kann so schlimm nicht sein,
sagt der Gesundheitsökonom.
Wie eine Pflegefachkraft sich überhaupt beklagen kann, ist unbegreiflich,
sagt der Gesundheitsökonom.

Das bisschen Brot schmieren ist doch halb so wild,
sagt der Gesundheitsökonom.
Was für das "füttern" ganz genauso gilt,
sagt der Gesundheitsökonom.
Wie eine Pflegefachkraft von heut' darüber stöhnen kann, ist ihm ein Rätsel,
sagt der Gesundheitsökonom.

Das bißchen "Windeln" ist doch kein Problem,
sagt der Gesundheitsökonom.
Und auch das regelmäßig zur Toilette führen schafft man ganz bequem,
sagt der Gesundheitsökonom.
Wie eine Pflegefachkraft von heut' da gleich verzweifeln kann, Ist nicht zu fassen,
sagt der Gesundheitsökonom.

Das bisschen Pat motivieren, oh, wie wohl das tut,
sagt der Gesundheitsökonom.
Das Mobilisieren ist für den eigenen Kreislauf gut,
sagt der Gesundheitsökonom.
Wie eine Pflegefachkraft von heut' das nicht begreifen kann, ist unverständlich,
sagt der Gesundheitsökonom.

Und was der Gesundheitsökonom sagt, stimmt haargenau,
ich muss das wissen, ich bin ja Pflegefachfrau.

Elisabeth
 
Die PKMS macht eh den Eindruck, als wenn sie für neurologische Pat. erschaffen wurde. Sie zeigt, dass unsere Pflegwissenschaftler offenscihtlich net in der Lage sind, generalistsich zu denken. Vielelicht sollte man eine Pflichtteilnahem an der zukünftig gemerlistischen Ausbildung empfehlen

Du weißt aber schon, dass generalistisch nicht "verschiedene Fachgebiete" bedeutet? Es gibt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene unterschiedliche PKMS-Bögen.

Die PKMS zeigt nur, wer bei der Entscheidung am lautesten schrie. Und - auch das muss man sagen - welche Anteile der Pflege bereits im DRG-System abgebildet ist. Deswegen sind ja z.B. die Intensiv und die Stroke von der PKMS ausgenommen.

Die Pflegewissenschaftler haben das Ding entworfen, danach hat es aber noch so viele Änderungen durchlaufen, dass sie sich von dem jetzigen Instrument distanziert haben. Das Problem ist, dass die Fachleute eben keine Entscheidungsvollmacht haben.
 
Generalisten kannst du in jedem Fachgebiet einsetzen... egal ob in der Schlaganfallabteilung, in der Kinderchirurgie oder in der Pflege von Demenzerkrankten. Es geht um die Grundpflege und die dürfte bei allen Mesnchen, egal welchen Alters und mit welcher Erkrankung- stets gleich sein. Um mal mit meinem alten OA zu sprechen: gefüttert wird oben, trocken gelegt wird unten.

Der PKMS ist ein von der Expertengruppe des DPR (Deutscher Pflegerat) entwickeltes Instrument zur Abbildung der Pflege von hochaufwendigen Patienten im Krankenhaus auf „Normalstationen“.
Die Namen der Mitglieder dieser Expternegruppe findest du in einem Post weiter oben.
Durch die DMGP wurden die Kriterien für die hochaufwendige Pflege bei Patienten mit Querschnittlähmung beschrieben, entwickelt und ergänzt.
Zur DMPG geht hier lang: Arbeitskreis Pflege . Vielleicht ist ja einer der User dort Mitglied und mag uns verraten, welchen Qualifikation/Position die Mitglieder haben, de Passagen ergänzt haben.

Ich finde in der PKMS nix, was dem aktuellen Pflegeaufwand tatsächlich gerecht wird. Wie schon geschrieben- es gibt net nur A3 Pat. die die geforderten Tage zusammenbringen. Ein A2 Pat. kann manchmal mehr Aufwand erfordern als ein PKMS- Pat.. Von solchen Problemem wie das mit der Wöchnerin wollen wir mal gar net erst reden.

Und zur Stroke unit... die wird immer gerne mit einer Intensivtherapiestation verglichen. Dabei wird davon ausgegangen- keine Intensivtherapie sondern nur Intensivüberwachung. Und das macht ja die Maschine. Das das Outcome auch ganz immesn von der Frühförderung abhängt- wen interessiert es. Den Gesundheitsöknomen jedenfalls net. Für den Pflegefall ist hinterher die Pflegekasse zuständig.

Ich hab mich während der Letzten Jahre meiner Berufstätigkeit sehr viel mit der PPR beschäftigen müssen. Ich wollte eine einheitliche Dokumentation, die den allgemeinen Pflegeaufwand abbildet... in allen Bereichen, egal ob Chirurgie oder Konservative Bereiche. Es war eine sehr interessante Zeit, weil wir selber die Inhalte formuliert haben. Da haben alle Fachbereiche mitgearbeitet. Jeder hat seine Erfahrungen mit eingebracht. Man konnte aus der PPR eine Menge raus holen- wenn man denn wollte.

Das die PDLs net immer amused waren, das steht auf einem anderen Blatt. Das Ziel war auch net, primär um Stellen zu schachern. Es ging einfach darum, der Leistung den Respekt zu zollen, der ihr zusteht. Und so manche Fachkraft war erstaunt, was sie da alles leistet, was ihr vorher überhaupt net bewusst war.

Mit der Einführung der PKMS wurde das System abgeschafft. Zum einen, weil der Dokumentatiosnaufwand sich verdoppelt hätte- zum anderen weil, wie hier, argumentiert wurde mit: interessiert ja eh keinen.

Elisabeth

PS Zitate aus http://www.dimdi.de/static/de/klassi/prozeduren/ops301/opshtml2012/zusatz-anh-pflege-scores-pkms.pdf
 
Wenn man was sucht, findet man auch mal was, was man eigentlich nicht sucht- aber anderweitig vielleicht net uninteressant ist:
http://www.recom-verlag.de/fileadmin/recom-verlag/pressezentrum/pdf/FAQ_PKMS_2012_final.pdf . Zeigt mir, dass es immer auf die Form der Auslegung ankommt. Es scheint auch hier- analog zur PPR- mehr drin zu sein, als man auf den ersten Blick denken würde.
3.1.1 Was zählt als Zu-/Ableitung (Vgl. G5 bei Erwachsenen oder G2 bei Kindern/Jugendlichen)?
Es zählen z. B. Sauerstoffbrille, Monitoring-Kabel, Drainagen und Nasensonden dazu. Zu beachten ist, dass es sich bei den Zu-/Ableitungssystemen in diesem Zusammenhang um drei unterschiedliche Systeme handeln muss. ... http://www.recom-verlag.de/fileadmin/recom-verlag/pressezentrum/pdf/FAQ_PKMS_2012_final.pdf
Ich muss gestehen, dass sprengt selbst meine Kreativität. *fg*

Elisabeth
 

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