Erfahrungen mit der PKMS?

Die Frage ist doch auch- ist das überhaupt medizinisch angezeigt. Die Liegezeiten sind heute doch so bemessen, dass du gar net in den Bereich einer Frühreha kommst. Sobald der Pat. halbwegs wieder heergestellt ist, geht es in die Reha.

Aber ich bleibe bei meiner Frage: wie kann ich per wohlwollender Interpretation möglichst viel herausholen? Kann ich die Ärzte mit ins Boot holen? Stichwort: bestätigende Nebendiagnosen.

Elisabeth

PS Btw. "Ganzkörperwaschung/-pflege mit zwei Pflegepersonen pflegefachlich erforderlich" ist pflegefachlich falsch. Es kann lediglich heißen: zu zweit bewegen beim Wäschewechsel.
 
wenn Dein AG sagt - so ab sofort auch die Pall.patienten, dann sollten doch auch entsprechend Schulung laufen, mit jmd. der einem auch weiterhelfen kann, jederzeit (Bürozeiten ist ja schon mal o.k.) ansprechbar ist.
Die gibt es und wird es auch weiterhin geben. Da habe ich gelernt, was ich geschrieben habe. Ich kann eben nicht sagen: "Dies und das waren meine Pflegemaßnahmen und dafür will ich extra Geld, weil es aufwändiger ist" - es ist festgelegt, für welche Maßnahmen ich zusätzliche Vergütung erhalte. Passt meine Maßnahme nicht, gibt's keine Punkte. Es ist egal, wie gut ich meine Maßnahmen begründen kann - das interessiert bei der PKMS nicht.

Hat man in der Pall eigentlich den gleichen Pflegesatz wie auf anderen Stationen?
Kommt drauf an. Es gibt Palliativstationen, die rechnen nach Tagessätzen ab, andere verschlüsseln wie Normalstationen nach DRGs. Das Abrechnungssystem wird jährlich mit dem Kostenträger neu verhandelt. Laut unserer Kodierfachkraft ist Tagessatz nicht immer günstiger als DRG.

In der Pflege gibt es weder Haupt- noch Nebendiagnose. Die ICD10 bildet den Pflegeaufwand net ab.
Stimmt so nicht - es gibt pflegerelevante Nebendiagnosen, die sich auch auf den DRG-Erlös auswirken können. Ich würde von "unzureichender" Abbildung sprechen, aber der Ansatz ist durchaus vorhanden.
 
Stimmt so nicht - es gibt pflegerelevante Nebendiagnosen, die sich auch auf den DRG-Erlös auswirken können. Ich würde von "unzureichender" Abbildung sprechen, aber der Ansatz ist durchaus vorhanden

Leider werden die, genauso wie die meisten brauchbaren und CCL relevanten Nebendiagnosen, jedes Jahr ums Neue gezielt abgewertet.
Im Gegenzug erfahren nur wenige, aufwändige (Zeit/Geld/..), Diagnosen eine Aufwertung.
 
Ich greife das Thema noch mal auf,
die PKMS wurde wie überall im Lande bei uns eingeführt. Schlechte Schulungen und ohne eine ganzheitliches Konzept.Habe mich wirklich viel damit befasst und versucht das Beste daraus zu machen für meine Station, da ich Bedenken habe zu 2013 noch mehr Stellen abgeben zu müssen wenn ich die A4 er nicht nachweisen kann.
Die ersten Kurven sind von der MDK Prüfung zurück und wurden trotz dem großen Aufwand nicht anerkannt. Da ... unsere Doku in den Kurven nicht mit den PKMS Bögen übereinstimmte.Wie soll man das denn in den Griff bekommen, dass sich alle Mitarbeiter daran halten?
Unsere Qualitätsbeauftragte weiß momentan auch nicht weiter. Ist mit den Kontrollen überfordert, so wie auch alle Stationsleitungen.
Jetzt haben wir schon Mai und das Konzept fehlt.
Wie läuft es bei anderen ?
Gruß Freda
 
Wir hatten eine Einführung auf Station inklusive Vorstellung des neuen Dokumentationsbogens. Nächsten Monat gehe ich auf eine ganztägige Schulung (eigentlich sollten da die Leitungen hin, aber unsere SL hat da Urlaub, also springe ich als PA ein). Wahrscheinlich sollen die geschulten dann als Multiplikatoren fungieren.

Was die Dokumentation durch die Mitarbeiter betrifft - regelmäßige Kontrolle und Übung. Was anderes fällt mir jedenfalls nicht ein. Sowas kann nicht von jetzt auf nachher perfekt funktionieren.
 
Bevor "wir" an den MDK schicken, geht jede einzelne Doku erstmal an die Kodierbeauftragten*, weiß nicht genau, seit 1,2 Jahre
dort wird erst mal durchgeforstet, ob es reicht oder nicht, für die zusätzliche Bezahlung
durch die Erfahrungen bisher, hat man vermutlich eine gewisse Routine, kennt die Fallstricke
bisher hat man's ja quasi umsonst gemacht, geübt, jetzt soll's ordentlich was kosten, also muss ALLES stimmen

aus gutem Grund wird vorab überprüft
hat man am Anfang viele Fehler gemacht, prüft auch der MDK jeden Fall einzeln
hat man am Anfang kaum, keinen Fehler gemacht, dann überprüft der MDK nur noch sporadisch

zu aktuellen Rückmeldungen kann ich leider nix beitragen, hab nix gehört

vielleicht noch was zu den Erfassungsbögen, sowie dem zusätzlichen Blatt für die tägliche Einzeldoku (1 Blatt=1Tag)
die entstanden in Zusammenarbeit mit mehreren Kliniken, d.h. mehrere Kliniken verwenden die gleichen Formulare
DADURCH, könnt ich mir vorstellen hat man insgesamt auch ein paar Vorteile

*Kodierbeauftragte, die in den letzten Jahren enorm Zulauf hatten,
weil sie durch die "richtigen" Diagnosen eine gute Investition für die Krankenhäuser
darstellen, jetzt noch deutlich mehr
 
Um überhaupt "Chancen" auf Anerkennung zu haben, müssen mindesten 43 Aufwandspunkte nachvollziehbar berechnet sein.
Was bei uns im Haus öfter noch ein Problem darstellt, ist die Doku von 7x Getränke anreichen und bei Mobilisation eine 2. Unterschrift, obwohl im Pflegebericht eindeutig von 2 Pflegepersonen die Rede ist.
Es kommen auch immer mal wieder nur "leidlich" ausgefüllte Bögen von der Kodierung zurück auf Station - als "Negativbeispiel".
Schulungen gab und gibt es wiederholt.

Gruß
Die Anästhesieschwester
 
Bei uns im Klinikum wird schon recht lange mit PKMS gearbeitet, bei mir auf Station liegen eigentlich immer 1,2 dieser Patienten. Da unsere Dokumentation per EDV abgehandelt wird, ist es nicht sehr schwierig für uns. Wir wurden aber auch gesondert geschult und haben eine Mitarbeiterin im Klinikum, die sich um nichts anderes kümmert als um PKMS-Probleme.
Zu PKMS-Patienten zählen mitnichten nur komatöse oder präfinale, die sind bei uns in der Neurochirurgie auch eher rar gesät.
 
Hallo zusammen,
ich wollte das Thema gerne nochmal aufgreifen und hoffe auf einige Rückmeldungen.
Wie läuft es bei euch?
In welchen Fachbereichen gibt es viele Fälle?
Habt ihr hinterlegte "Waschkonzepte"? (Einige, die in dem Buch genannt wurden kannte ich gar nicht :cry: )
Ich sehe, dass bei uns überwiegend mit den Maßnahmen A4,C3 und D2 mit dem Grund G5 gearbeitet wird.
Die Maßnahmen zu Ernährung sind fast nicht erfüllbar. Manche Gründe finde ich nicht schlüssig genug.
Die Maßnahmen zu Bereich Kommunikation sind ebenfalls kaum erreichbar (Zeitfaktor und Dokumentationsaufwand....oder mache ich es mir da zu schwer), obwohl sehr viel geredet wird in der Pflege.Der Bereich ist grundsätzlich zu wenig bepunktet.

Gibt es schon Erfahrungen, was der MDK bemängelt?

Dürft ihr die Patienten in der PPR (falls vorhanden) dann auch als A4 Patienten führen?
Ich finde das sehr wichtig, da die A4 ja mit höheren Pflegeminuten hinterlegt ist und es öfter vorkommt, dass Patient/Innen fünf/secdhs Tage geführt werden, dann aber plötzlich verlegt werden oder auch versterben.
Dennoch waren sie diese Zeit über hochaufwendig, was wir nun abbilden könnten, aber nicht dürfen (also bei uns zumindest nicht...ich frage schon dauernd nach....ist natürlich nicht gewollt :-( ....)

Ich denke, dass es weit mehr Fälle gibt, die aber aufgrund von Personalmangel sich nicht in der Doku wiederfinden.Sei es, dass mit Leasing gearbeitet und die zweite Unterschrift vergessen wurde und die Leasingkraft nicht wiederkommt oder weil grundsätzlich zuwenig da ist, sodass ich von vorneherein in dem Dilemma lebe, diese Patient/Innen alleine versorgen muss, obwohl es kaum machbar ist.
Danke für eure Antworten.

LG
joe
 
Wir haben die PKMS-Dokumentation im PC hinterlegt. Wenn du das Dokument anlegst, bekommst alles zur Auswahl und kannst dir deine Fälle individuell anlegen.
Wieviele Fälle wir genau haben, kann ich dir nicht sagen, auch nicht wo die meisten sind.
In der PPR werden die Patienten als A4 geführt.

Bereiche mit vielen PKMS Patienten sind: Cardiologie, Dermatologie, Nephrologie, Pulmonologie und Gefässchirurgie (das jetzt aus dem Bauch heraus geschrieben).

Bisher war die Doku hieb und stichfest genug, dass ich noch keine Klagen über MDK-Streichungen gehört habe.
 
PS Btw. "Ganzkörperwaschung/-pflege mit zwei Pflegepersonen pflegefachlich erforderlich" ist pflegefachlich falsch. Es kann lediglich heißen: zu zweit bewegen beim Wäschewechsel.
Das reicht auch aus. Du musst nicht nach dem Modell "Ich nass - du trocken" waschen. Es ist nicht festgelegt, dass 2 PK den Patienten komplett zusammen waschen müssen. Wenn ich mir von dir Hilfe hole, dass du den Patienten hältst, dass ich den Rücken in der Seitenlage waschen kann, dann reicht dies auch aus.
 
Ist mir schon klar... aber leider findest du immer noch genug "Ich nass - du trocken". Hängt wohl damit zusammen, dass man glaubt es geht schneller bzw. weil Fachraft so ihre Probs hat, wenn sie nur Handreichungen machen darf.

Elisabeth
 
@joe64

(räusper) -- Neuro ist auch gut dabei
..ist der Bogen angelegt, wird er geführt - und A4 eingruppiert (jeder "Fall" wird sowieso von den Kodierern überprüft, bevor das weiter geht)
entweder reichen die Punkte dann, oder nicht. Darüber muss ich mir aber nicht den Kopf zerbrechen.
...Kommunikation - schwierig - da losgelöst von Maßnahmen 2x15 Min. Gespräch geführt werden muss - andererseits - ist das "nur" 1 Punkt.
...Maßnahme zu zweit (Körperpflege, lagern, mobilisieren, Inko-versorgung.....) zwei zeichnen ab. Punkt.
..werden 2 Leuts gebraucht, werden 2 Leuts am Patienten sein. Punkt.
Arbeitet ihr ständig alleine?
Rückmeldungen--bislang immer noch keine. Deswegen -- keine Aussage dazu.
 
Wie kann ein Kodierer beurteilen, ob es notwenig war oder nicht? Nur eine Planung ohne konkrete Problemangabe- wie geht das?

Elisabeth
 
Ich glaube eher, dass die Kodierassistenten überprüfen ob die Dokumentation der PKMS richtig abgezeichnet sind.
Ohne Planung ist es schwerlich möglich.

Beratungsgespräche müssen ja nicht vom Stationspersonal erbracht werden, wenn ich im Rahmen einer Pflegevisite einen Patienten besuche und mit diesem spreche/berate dann dokumentiere ich den Zeitwert auch.
 
Hallo Narde,

das ist eine gute Idee mit der Pflegevisite.Danke

Die Planung für PKMS findet noch in dem Bogen und nicht im PC statt, da dann die Planung zwar im PC steht, aber die Nachweise, sprich die Unterschriften vergessen werden.
Zudem musst du die Planung im PC bei uns täglich erneut anklicken.
Ist das bei euch auch so?

Wir haben einen Durchführungsnachweis, der gilt als Pflegeplanung und dort muss abgekürzelt werden(Das Waschen zu zweit z.B.)
Das klappt nun nicht wirklich gut.Patienten, die zu zweit versorgt werden müssen, werden auch zu Zweit versorgt, nur fehlt oft der zweite Kürzel.
Es wird einfach vergessen und das macht es echt schwierig.
Die MDA`s kodieren manchmal nur die Punktzahl ohne Überprüfung, ob alle Kürzel da sind....ist ja auch eine Menge Arbeit.
Es wurde gesagt, dass der MDK aus Prinzip alle Akten anfordern will, zumindest, die die gerade um die 45 bis 50 Punkte haben.
Kommt ja bei sechs Tage Liegezeit schon mal öfter vor.

Wie ist die Akzeptanz bei den Kolleg/Innen und wie wurden sie geschult?
Ist jemand freigestellt bei euch?
LG
joe
 
Wir müssen es noch immer zusätzlich ausdrucken und dann darauf die Kürzel.
Lässt sich leider derzeit bei uns noch nicht anders bewerkstelligen.

Was ich persönlich sehr schade finde, in der Infektiologie gibt es für die Isolationen keine Punkte.
 
Ich hatte heute eine PKMS-Schulung durch zwei Dozentinnen vom Deutschen Pflegerat. Ist weiterzuempfehlen, die haben das wirklich gut gemacht, mit Fallbeispielen und so. Hätte nicht gedacht, dass der Tag so schnell rumgeht.

Aber auch hier traten die Schwachstellen des Instruments deutlich zu Tage. So wurde von den Kolleginnen aus der Kinderklinik bemängelt, dass sie immer wieder mal Behinderte knapp über 18 haben, die hochaufwändig sind - aber die fallen durch die Maschen. Für PKMS-J(ugendliche) sind sie zu alt, und PKMS-E(rwachsene) darf in der Kinderklinik nicht angewandt werden.

Die Idee, hochaufwändige Pflege abzubilden, ist ja fein. Aber es stimmt mich schon nachdenklich, dass der DPR das Ding erst bastelt, sich anschließend davon distanziert und uns jetzt darin schult mit der Aufforderung, diese Schwachstellen zu melden, damit in drei, vier, fünf Jahren was geändert werden kann... sowas ist doch krank. Wie kann es sein, dass solche Lücken im Testlauf nicht aufgefallen sind? Da müssen doch Meldungen absichtlich unter P wie Papierkorb abgelegt worden sein, damit's nicht zuviel kostet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich würd mal interessieren, aus welchen Fachbereichen die Mitglieder der Expertengruppe des DPRs stammten. Hat da jemand Infos?

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,
ich gucke nachher mal ins Buch.
Muss jetzt los, ich denke da steht es drin.
LG
@claudia,wo warst du da zur Schulung?
Ich gehe im Juni zum dbfk
Die vom DPR kam dreimal nicht zustande, da habe ich dann aufgegeben... :-(
 

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