Meine Einladung zu dem Vorstellungstag war im Februar diesen Jahres. Da ich mir die Finger nach hilfreichen Erfahrungen wund gesucht habe, will ich meine eigenen ausführlich mit allen Suchenden teilen. Ich hatte höllische Angst vor dem Einstellungstest und habe vorallem das aktuelle Politik- und Weltgeschehen sowie Matheformeln gepaukt! Wie sich heraus stellte: Völlig unbegründet. Leider habe ich ab und zu auch gelesen, dass bestimmte KP-Schulen wirklich harte Allgemeinbildungs-Tests durchführen.
Der Beginn war um 9h in der Pflegeschule des Klinikums. Alle Bewerber versammelten sich in einem Kursraum wo schon der Schulleiter und eine Kollegin auf uns warteten. Als alle einen Platz gefunden hatten, begann die Begrüßung durch den Schulleiter. Allgemeine Informationen über die Schule, den Pflegeberuf und die Ausbildung. Er stellte nur eine einzige Frage zur Ausbildung. Zur Klinik, Schule etc. pp. wollten sie von uns gar nichts wissen. (Hatte ich auch gelernt!) Anschließend stellte er sich etwas ausführlicher vor und überließ dann der Dame das Wort. Anschließend sollten wir (ca. 20 Bewerber) es Ihnen gleich tun. Name, Alter, Geburtsort, berufliche Tätigkeiten bisher, Hobbies und die Erklärung "Darum sitz ich heute hier" wurden reih' um abgefragt. Anschließend gab es noch etwas Selbstwerbung für die Schule durch den Pflegeleiter. Man muss sich ja anpreisen!
Und den Hinweis auf einen Test am Nachmittag.
Hiernach gab es eine Mittagspause. Verschiedene Getränke, belegte Brötchen und kleines Plundergebäck standen auf dem Speiseplan. Ich konnte mich nicht allzu sehr daran erfreuen, weil ich immer nur an den Test denken musste. Dann war es soweit: Der Test! Die Gruppe wurde geteilt und wir wurden in den Testraum gebracht. Ich musste fast lachen, als ich die erste Seite gesehen hatte. Nachfolgend schreibe ich mal das Abgefragte auf:
Frage 1: Welche Tätigkeiten führt ein Gesundheits- und Krankenpfleger aus? (Formulieren Sie in ganzen Sätzen!)
Frage 2: Welche Situation könnte im Krankenhausalltag schwierig für Sie werden?
Frage 3: Die Tochter der Schwester meiner Mutter ist meine...? (Multiple Choice!)
Frage 4: Wenn Übermorgen Dienstag ist, welcher Tag war vorgestern?
Dann gab es eine Seite mit Strichmännchen-Gesichtern (ich kann es nicht anders beschreiben!), jeweils drei scheinbar gleiche. Aber es waren nur zwei. Das Falsche Gesicht musste angekreuzt werden. Da gab es jeweils einen kleinen Unterschied. Aber wenn man nicht stark in der Sicht beeinträchtigt ist, ist das durchaus machbar!
Abschließend gab es die "befürchteten" Matheaufgaben:
Frage 1: Der Arzt verordnet einem Patienten 1 mg von einem Medikament. Der Patient wiegt 60 kg. Wieviel mg des Medikamentes muss der Patient erhalten? Mit Rechenweg! (Kein Scherz!)
Frage 2: Die Ampulle mit dem Medikament enthält 100mg des Wirkstoffes. Wieviel von dem Medikament muss ich dem Patienten spritzen? Mit Rechenweg! (Der allseits beliebte Dreisatz!)
That's it! Dafür hatten wir geschlagene 20 Minuten Zeit.
Anschließend tauschten die Gruppen die Räumlichkeiten und es kam zu einer Gruppendiskussion (ca. 5-6 Leute). Erst wurde uns ein Thema vorgegeben "Sollen Kinder in der Ausbildung zu Hause Geld abgeben?". Dieses hatten wir 10 Minuten zu diskutieren. Im Anschluss sollten wir in der Gruppe ein neues Thema finden. Es musste nicht zum vorherigen Thema passen, aber man sollte durchaus verschiedener Meinung sein können. Das ging dann wieder 10 Minuten so. Bei uns war ich es, die das neue Thema vorgab/vorschlug und ich habe mit dieser Initiative voll gepunktet.
Zum Schluss gab es auch keine Einzelgespräche, sondern wir durften dort in 4er Gruppen antreten. Jeder musste die gleiche Frage auf sich bezogen beantworten. (Am besten in die Mitte setzen, da kriegt man zumind. ne Idee was die anderen so drauf haben!
)
Frage 1: "Warum wollen Sie Krankenpfleger werden?"
Frage 2: (nochmal) "Was könnte Ihnen in diesem Beruf Schwierigkeiten bereiten?"
Frage 3: "Haben Sie bereits praktische Erfahrungen im Bereich der Pflege?"
Frage 4: "Es gibt ja auch viel Theorie... wie lernen Sie?"
Eine Mitteilung sollte ich binnen 14 Tagen erhalten und auch bei mir war die Zusage 1 Woche später da.
Man sollte vielleicht noch zur Beruhigung sagen: Da alle mind. so aufgeregt sind wie Ihr, kommt man in kleinen Pausen sehr schnell ins Gespräch. Das macht es einfacher. Und einige, habe ich zum heutigen Ausbildungsbeginn dann auch wieder getroffen!
Aber: Eine lockere Einstellungsrunde bedeutet nicht, dass die Ausbildung auch nen Klacks ist. Ich denke bei uns werden wir noch große Flugrunde haben, in der Probezeit. Toi, toi, toi, dass ich nicht dazu gehöre!
Ich wünsche allen zukünftigen GKP-Azubis einen schönen Vorstellungstag!