Also, ich kann euch zwar nicht weiter helfen, aber ich wollte ganz gerne mal meinen heutigen Tag schildern, da ich heute ein >Bewerberauswahlverfahren< hatte für die Aubildung zur OTA. Ich habe mich letztes Jahr im September im evangelischen Krankenhaus in Mülheim an der Ruhr beworben und wurde auch eingeladen. Ich hatte auch gute Vorraussetzungen, da ich bereits zweimal dort Praktikantin war und ein recht gutes Fachabitur geschafft habe.
Das Verfahren sollte von 09:00 Uhr bis 12:30 Uhr laufen, war aber für mich dann schon um 11:30 Uhr zu Ende. Aber keine Bange, nicht weil ich so schlecht war, sondern schlichtweg alles besprochen war.
Es begann also so:
Als ich rein ging (das war übrigens in der Schule, also nicht im Krankenhaus selber), begrüßte mich auch schon eine blonde Dame^^, welche mich in das entsprechende Zimmer lotste. In diesem Zimmer stand auf einmal eine junge Frau auf und reichte mir die Hand und stellte sich vor, was ich dann auch tat und mir Gedanken machte, ob sie denn jetzt Bewerberin ist, oder die Leitung/ Mitwirkende bei der Entscheidung, ob oder ob nicht.
Naja hab dann ganz schnell erkannt (dank Papiernamensschild, wie bei den Anderen auch), sie ist eine von „uns“. Dann trafen auch schnell alle anderen ein, inklusive der Leiterin und Unterstützung (ebenfalls eine Leiterin der Krankenpflege). Tjoa, dann haben die netten Zwei was über sich und über das Haus erzählt und uns kurz geschildert, womit wir uns die nächsten Stunden beschäftigen.
Das erste war das Vorstellen, mit Hilfe von einem Bild, welches wir und vom Nachbartisch aussuchen sollten. Es sollte eben uns selbst darstellen, ich hab dann so ein Schwarz-/Weißbild genommen, mit einer lächelnden Frau drauf, welche sich an einem Männeken **** abstützt^^. Ich habe mich dann auch sofort nach der ersten Tirade von meiner Nachbarin, (die, die ich anfangs für eine Mentorin hielt) eingeklingt und umso mehr Worte aus mir heraus schwollen, umso heftiger stampfte mein Herz gegen meinen Brustkorb. Hab aber ganz nett geredet, auch recht ausführlich. Hab natürlich hoch interessiert den anderen zugehört, um anschließend die zweite Aufgabe zu bestreiten.
Diese bestand aus Sandra Maischberger
und der Diskussion über das Recht, über das Leben oder nicht Leben eines Anderen zu entscheiden. Dann waren da mehrere Leute in der Runde, also im TV^^, welchen wir aufmerksam zuhören sollten, um anschließend eigenständig eine Diskussion darüber zu führen. Joa, hab mich natürlich mit Tot und so was ganz gut auseinander gesetzt, da auf der Dialyse recht oft jemand stirbt, der das auch mal selbst entscheiden kann. Ich spreche allerdings von völlig kaputten und alten und wirklich sterbens kranken Menschen, denen man diese Qualen einfach nicht länger antun soll, wenn sie es denn so entscheiden. Na ja.. war dann auch so 20 Minuten unser Thema, war auch recht interessant, das manche von denen richtig private Krankheitsfälle äußerten..
Dann kamen wir vom Ernsten zum recht Lustigen, dem Jenga^^ ich weiß nicht ob das jedem ein Begriff ist?! Das ist nichts anderes, als dieses tolle Turmspiel, wo man immer einen Stein wegnimmt, um den Turm höher bauen zu können. Haben dann Zwei Gruppen gemacht, wir waren übrigens zu sechst (alles Mädels) und wer den höchsten Turm hat, gewinnt. Nach circa 3 Minuten stürzte der Turm meiner Gegner ein, haha, schon mal ein Triumph^^. Hab dann voller Elan mit der Mentorenatrappe diese Steine wieder in den Karton gequetscht, das war ja schon mal ein ganzes Stückchen Teamarbeit XD.
Dann kam auch schon der ernste Teil der Geschichte, die persönlichen Gespräche (man spielt an der Stelle bitte so einen markerschütternden Schrei einer Frau aus’m Horrorfilm ein^^). Während wir einzeln nacheinander dazu gebeten wurden, sollten wir noch einen Fragebogen ausfüllen, welcher ungefähr 6 oder 7 Seiten hatte und man nur „stimmt gar nicht, stimmt eher nicht, stimmt zum Teil und stimmt genau“ ankreuzen sollte, zu Fragen wie: „Hat ihnen schon mal jemand gesagt, dass sie Einzelgänger sind?“, „Haben sie ein Problem damit, mit Fäkalien oder anderen Sekrete konfrontiert zu werden?“, „Reagieren sie nervös, wenn mehrere Aufgaben auf sie zu kommen?“ oder „Können sie sich vorstellen auch an Wochenenden, sowie Feiertagen zu arbeiten?“. Anschließend sollten wir noch einen Text über Bewegungsmangel analysieren, sprich die wichtigsten vier Aspekte raus schreiben und noch die eigene Meinung kundgeben. Das hab ich dann auch gemacht, war recht fix fertig und wartete meinem Gespräch entgegen (noch mal den Schrei bitte^^). Ich war die vorletzte Kandidatin, atmete also noch mal tief durch und ging in mich, bevor mich eine der beiden Damen abholte.
Es ging rauf in den dritten Stock, schon auf dem Weg dahin fragte sie mich, ob ich hier schon mal war und ich konnte das mit ja beantworten, da es mein Stil ist, meine Bewerbungen persönlich ab zu geben. Oben angekommen waren die Tische zu einem Kreis aufgestellt und ich sollte mir einen Platz aussuchen. Hab mich dann ganz nah an die Beiden ran gesetzt, hab ja keine Berührungsängste^^. Es fing also ganz locker an, mit der Frage: „Warum möchten sie denn OTA werden, was reizt sie so daran?“ und ich hab ja keine Hemmungen, ich hab dann einen Vortrag darüber gehalten, wie genial ich doch die Atmosphäre finde und den Arbeitsfluss und die Verantwortung und die Farbe lol^^. Ja, weiter ging’s mit der Frage ob ich schon mal im OP hospitiert habe, was ich dann mit jein beantworten musste, da ich schon zusah, allerdings noch nie ein Praktikum dort machen durfte. Das Gespräch wurde immer intensiver und freudige für mich, wir konnten auch miteinander lachen. Dann kamen eben noch die üblichen Fragen, warum dieses Haus? Was sind Stärken und Schwächen? Wie ist ihr Lernergeiz? Und dann wurd ich schon leicht stutzig im positiven Sinne, weil dann auch die Frage kam, ob ich mich woanders auch beworben hätte, was ich auch habe. Da die Krankenhäuser zusammen arbeiten, sagte die eine dann ganz schnell zur anderen „Ooh da müssen wir uns aber mit in Verbindung setzten“, „Ja, ja“ sagte die Andere dann ganz mysteriös^^. Dann kam die Frage, ob ich denn noch Fragen hätte ja.. und da fing ich an *g. Hab dann mehrere Fragen gestellt und da stimmte dann die Chemie einfach. „Warum wollen sie denn nicht den konventionellen Weg gehen und über die Krankenpflegeausbildung Op-Schwester werden?“ „Weil ich dann nicht hundertprozentig in den OP komme, aber da WILL ich hin.^^ Außerdem ist mir die Krankenpflege nicht Anspruchsvoll genug und auch wenig bis gar nicht Technisch.“ Joa und dann, tja dann zückte die gute Frau einen Zettel und sagte mir doch tatsächlich, das ich da mal anrufen sollte, das ist die Leitung des Zentralop’s, um da drei Tage zu hospitieren, um zu sehen, ob mir das Haus liegt.
Und da meine Damen und Herren ist in mir eine Freude aufgehüpft und in einer unvorstellbar hohen Welle über mich geschwappt, da konnt ich’s kaum fassen XD ich musste akkut grinsen *g. Heidewitzka, wenn das mal nicht DIE ultimative Chance ist. Gleich morgen Früh anrufen und klar machen die gute Sache.
WAHNSINN!!!
Ich freu mich.
In diesem Sinne auch euch viel Glück beim Kampf für eure Zukunft!