Darf man privaten Kontakt zu Patienten aus der Psychiatrie haben?

  • Ersteller Ersteller s0mmer12
  • Erstellt am Erstellt am
. aber nehmen wir mal an...
Ich Krankenschwester einer Psychiatrie gehe am Wochenende aus, lerne einen Menschen dort kennen,
frage ich diesen direkt ob er in irgendwelche Probleme oder Erkrankungen hat ????
Wie viele habe ich kennengelernt, die über ihre Erkrankung bis sie zur Stationäre aufnahme kamen, mit NIEMANDEN drüber gesprochen haben.
Dann lerne ich diesen Menschen kennen und lieben ( irgendwann ) und erfahre zB, er hat das und das Problem, verlasse ich dann diesen Menschen ?? Nein !! Aber er weiß auch das ich aus der Psychiatrie komme. .

Ob Du eine Beziehung zu einem Dir bekannten Patienten aufnimmst, oder ob Dein Partner psychisch erkrankt, ist aber ein gewaltiger Unterschied.

Ich kann mir gut vorstellen, dass ersteres Dich den Job kosten könnte. Auch im somatischen Bereich wäre ich da vorsichtig.
 
Man weiß es aber vorher trotzdem nicht.. Und wo ist da denn der mega Unterschied ???
 
Eigentlich wollte ich zu diesem Thema nichts mehr sagen. Aber wenn so etwas heutzutage (2012!) wirklich jemanden den Job kosten würde, (was ich nicht für möglich halte!), hätte der dann ausgezeichnete Chancen, diesen wiederzukriegen- vor Gericht...
 
Schaut mal in Regeln, Dienstanweisungen, Stellenbeschreibung, Verschwiegenheitserklärungen - da könnte sowas drin stehen.

Und ein Verstoß gegen solche Regelungen kann mich selbstverständlich den Job kosten.

Der "mega" Unterschied besteht in den Grundlagen der Beziehung. Eine Beziehung zwischen Patient und Pflegekraft bezeichnet ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis. Du kannst nicht gleichzeitig die Rolle der Freundin und die Rolle der Pflegekraft spielen - aber mit zweitem hat es begonnen. Du wirst die Trennung nicht mehr hinkriegen, und der Patient wird das möglicherweise auch gar nicht wollen. Die Frage ist, was er in Dir sieht.

Ich will nicht behaupten, dass eine solche Beziehung niemals funktionieren kann, aber die Risiken sind auf beiden Seiten einfach zu groß. Und da Du die Gesunde bist, solltest Du auch diejenige sein, die sich entsprechend verhält - ein psychisch Kranker ist dazu nicht immer in der Lage.
 
Eine sexuelle Beziehung zwischen Arzt und Psychiatriepatient ist strafbar:
http://www.bvdn.de/main/img_neuro.php?SID&datei_id=193


Möglicherweise gilt dies tatsächlich auch für uns. Aber wenn man sich diese Geschichten so durch liest, sollten wir wirklich die Finger von psychiatrischen Patienten lassen.
 
Zwischen Therapeut und Patient im Rahmen eines Behandlungsvertrages!
 
Gilt der Behandlungsvertrag nicht auch zwischen Patient und Klinik, und damit zwischen Patient und Pflegekraft? Das sehe ich schon so.
 
Die Pflegekraft ist doch nicht die therapeutin des Patienten und auch nicht sein Arzt, sodaß keine so gearteten Abhängigkeiten entstehen könnten! Und sie unterliegt auch nicht der Psychotherpeutren- oder Ärztekammer! Beziehungen zwischen Ärzten und Patientinnen gibt es sicherlich nicht, oder?
Also sOmmer12, bist Du Therapeutin oder Ärztin Deines Patienten? Hast Du einen solchen Vertrag oder eine Selbstverpflichtung unterschrieben? Hast Du irgendwo etwas unterschrieben, wo eine solche Formulierung drin steht? Im Arbeitsvertrag steht sowas in der Regel nicht.Wenn nicht...
 
Beziehungen zwischen Ärzten und Patientinnen gibt es sicherlich nicht, oder?
Es sollte sie nicht geben. Aber gelegentlich verhalten sich auch Ärzte in dieser Hinsicht unprofessionell.
 
ich bitte dich... was ist das für ein "argument"?


*kopfschüttelnd*
 
@squaw:

wenn ich deine Beiträge so lese scheint mir der rechtliche Hintergrund bei dir schon sehr schwammig.

Natürlich ist in einer Psychiatrie jeder im multiprofessionellen Team therapeutisch Tätig - ist doch klar.

Ein Behandlungsvertrag wird auch nicht mit einem Arzt, Th, GuK etc. geschlossen sondern immer mit der Einrichtung (Klinik), für deren Ausführung sich der Träger bestimmter Berufsgruppen bedient und damit natürlich auch mit einer GuK.

Und natürlich kostet es dich den Job, wenn der Pat. noch in Behandlung ist.
Danach - sollte er wiederkommen ist möglicherweise eine Versetzung angesagt.

Sieh mal nach, da gibt es bestimmt entweder ein Merkblatt zum Arbeitsvertrag, ne Betrvereinbarung, DA oder VA.
Die meisten Psychiatrien haben sowas in irgendeiner Form

Kennenlernen - es ist ein großer Unterschied in welcher Rolle man sich kennenlernt.
Ob als Discobesucher, oder in einer kranken Phase als Pat.
Der Unterschied sollte zumindest Bewußt sein.

Und ja - es kann beides schief gehen.

Sollte es den Betriebsfrieden stören, wird dir dein AG sehr schnell klar machen wie du dich zu Verhalten hast und was er von dir erwartet und deine Kollegen nicht weniger deutlich.
 
Ich finde es kommt auch auf die Erkrankung an. Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen etc sind was völlig anderes...
Ich merke das die Meinungen verschieden sind, dass ist auch völlig okay.
Ich habe mit diesem Patienten von dem ich rede zur Zeit keinen Kontakt, er wurde Entlassen, es liegt an mir ob ich mich melde oder nicht.
Auf der einen Seite ist es richtig, keinen Kontakt aufzubauen, aber was ist wenn's Herz was anderes sagt als der Verstand ?
Schwere Situation..
 
Was erwartest du von dem Kontakt? Willst du sehen, wie der weitere Verlauf sich gestaltet? Oder geht es dir um eine Beziehung? Hast du dich verliebt?

Eliabeth
 
ich glaube, er nähert sich den grenzen sehr praktisch und absolut alltagstauglich an.
 
Ich finde es kommt auch auf die Erkrankung an. Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen etc sind was völlig anderes...
Ich merke das die Meinungen verschieden sind, dass ist auch völlig okay.
Ich habe mit diesem Patienten von dem ich rede zur Zeit keinen Kontakt, er wurde Entlassen, es liegt an mir ob ich mich melde oder nicht.
Auf der einen Seite ist es richtig, keinen Kontakt aufzubauen, aber was ist wenn's Herz was anderes sagt als der Verstand ?
Schwere Situation..

Lass deinen Verstand siegen, nimm keinen neuen Kontakt auf. Wenn es das Schicksal will das ihr zusammenkommt, wird es euch irgendwann wieder zueinander führen.... bis dahin sei professionell.

Mein ganz persönliche Meinung.
Fuer was immer du dich entscheidest viel Glück.
 
Ich glaub jetzt auch nicht unbedingt, dass es dich den Job kostet, wenn du`s clever anstellst. Probier`s halt aus, wenn du`s unbedingt musst. Und es scheint mir so, weil du die Beziehung doch sehr verteidigst (ist jetzt nicht als Kritik gemeint oder so, aber ich als nüchtern aussenstehender würde das so beurteilen). Du musst das vor dir vertreten können.
ABER:
es ist ein Unterschied, ob du einen psychisch stabilen kennen lernst und mit dem ein Verhältnis eingehst. Oder ob du von vorneherien ein Verhältnis mit einem Menschen eingehst, der in irgendeiner Form abhängig von dir ist.
Wobei ich dich nicht kenne und deshalb nicht weiss, ob es bei euch nicht sogar ein wechselseitiges Stützen ist..
Ich denk, mach deine Erfahrungen. Wenn du denkst, du musst es riskieren, dann kann man noch so viele Gegenargumente bringen, es wird Dir persönlich nicht helfen.
Falls du aber in irgendeiner Form mit psychiatrisch Erkrankten in deiner Umgebung zu tun hattest, so dürfte Dir vielleicht aufgefallen sein, dass diese in ihren "kranken" Phasen doppelt so viel Zeit in Anspruch nehmen und Dich sehr auslaugen können. Was machst du z.B., wenn dasjenige mit Selbstmord droht, wenn du die Beziehung beenden willst? Bist du dem gewachsen? Ich kann dir nur sagen, es ist angenehmer mit nach aussen hin ;-) stabilen. Ich sage wohlgemerkt "nach aussen hin".
Wünsch Dir, dass du ne für Dich gute Entscheidung triffst und achte bei der Entscheidung vor allem auf Dich und dass Du dir nicht selbst schadest (und das befürchte ich leider bei einem Fortführen der Beziehung -> Wie gesagt, ich kenne Dich nicht und die betreffende Person).
Pass auf Dich auf! :wavey:
 
Warum geht es denn hir nur um Beziehungen?! Ist es so?! Denn der Thread lautete ja nur um privaten Kontakt?

(Hab jetzt nicht alle Beitraege gelesen, deshalb frag ich.)

Greetz to Germany! :)
 

Ähnliche Themen