Darf man privaten Kontakt zu Patienten aus der Psychiatrie haben?

  • Ersteller Ersteller s0mmer12
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Nun, vielleicht ist es nicht ganz so einfach..
Aber keiner hat das Recht, einem irgendwas zu verbieten, mit wem man zusammen ist oder eine Freundschaft führt.
Kein Arbeitsgeber, kann dies Entscheiden..
Klar besteht immer eine Gefahr je nach dem welches Krankheitsbild man hat.. Aber letz endlich muss jeder selber wissen was er tut, ob man sich mit solch einem Menschen "abgibt" oder nicht. Und deswegen sind es doch auch keine schlechteren Menschen..
Überall steht was anderes, habe viel nachgeschaut im Internet, dabei waren viele der Einträge schon Jahre her, dachte vielleicht hat sich irgendwas geändert, dass es wirklich ein Gesetz geworden ist, dass dies auf keinen Fall sein darf. !!!

Was im Leben ist schon einfach???
Und noch einmal: es gibt kein diesbezügliches Gesetz!
Wenn es möglich ist, würde ich darauf hinwirken, daß er nicht gerade auf Deiner Station liegt- meist geht das problemlos zu machen.
 
@renje: Du wirst sicherlich wissen, daß "Ver-rückte" manchmal auch nicht verrückter sind als Du und ich. Es kommt eben sehr auf die Diagnoser an. Was heutzutage in diesem Fach dank der Pharmaindistrie so unter "Krankheit" läuft, wäre früher nur eine Spielart des menschlichen Charakters gewesen. Du stellst sehr richtig die Frage, was eigentlich normal ist? Das legt halt jede Gesellschaft zu ihrer Zeit selber fest...
 
Allerdings halte ich die Basis einer solchen Beziehung nicht für stabil/"gesund". In "Eurer" Konstellation treffen zwei Verhaltenstypen aufeinander, welche sich in gegenseitiger Abhängigkeit bewegen. Dies wird irgendwann Einfluss auf die Beziehung nehmen und damit tut Ihr Euch keinen Gefallen. Der psychopathologische Wert sollte nicht vergessen werden. Deswegen wäre es ratsam, genau zu überlegen was Ihr wollt und wie die Zukunft sich gestalten soll.

Es ist doch immer wieder faszinierend für mich, wie doch manche Leute wissen wollen, was gut für andere ist. Überlass das einfach diesen beiden Menschen. Sie werden es wissen. Und sie werden ihre Erfahrungen machen. Von außen kann und sollte KEIN MENSCH da reinreden...
Hast Du schon mal von zwei Liebenden gehört, die sich um den "psychopathologischen Wert" ihrer Beziehung Gedanken machen? ich nicht...
 
Hast Du schon mal von zwei Liebenden gehört, die sich um den "psychopathologischen Wert" ihrer Beziehung Gedanken machen? ich nicht...

Nein, dies kann man wohl nur selten erwarten. Deswegen ist es ja auch "nur" ein Rat. Ausserdem ist es nicht verwerflich, seinen Mitmenschen die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu erläutern. Und ggfs. jemanden davor zu warnen, in die Klischeefalle der "Co-Abhängigkeit" zu rutschen. Welcher Psychologe und welcher gesunde Menschenverstand empfindet die Konstellation als positiv?
Patient und Pflegekraft bewegen sich stets auf dünnem Eis.
 
@squaw:

mit deiner Anwort im thread 22 scheinst du nicht verstanden zu haben was ich geschrieben habe.
Es ging überhaupt nicht um Pat.

Es ist doch immer wieder faszinierend für mich, wie doch manche Leute wissen wollen, was gut für andere ist.
Viele die länger in der Psychiatrie arbeiten, haben deren Konstellationen schon erlebt und deren Probleme.

Hast Du schon mal von zwei Liebenden gehört, die sich um den "psychopathologischen Wert" ihrer Beziehung Gedanken machen? ich nicht..

Du scheinst wenig Ahnung von Psychiatrie zu haben?

Jedem der in Psychiatrie tätig ist, sollte und muss dieses Phänomen bewußt sein, denn es begleitet ihn dort recht häufig.
Und nach der ersten Verliebtheit sollte der Gedanke einer Psychiatrietätigen schon mal kommen.
Wie soll ich denn sonst den Pat. unterstützen seine Beziehung zu Leben und zu Gestalten, Verhaltens- und Soziotherap.- mit führen, wenn ich mir gewisse Strukturen meiner eigenen Beziehung nicht Überdenke und mir evtl. sogar darüber im Klaren bin, was da läuft.

Es gibt dafür extra Fortbildungen für MA in Psychiatrien und Unterrichtseinheiten in Schulen um diese (Abhängigkeits?) Strukturen vom Bauch in den Verstand zu bringen.
Weil man dieses Problem kennt und meist für beide Seiten nicht selten zerstörerisch ist.

Vicodiin
naja, aber man könnte im fall eines erneuten stationären aufenthalts ja darum bitten dass nich grade du dem zimmer zugeteilt wirst wenns möglich ist​
Das ist ja nun mal ein Vorschlag. In einer Psychiatrie hält sich der Pat. auf keinem Zimmer auf.

Der Beitrag von LewyKörperchen scheint mir von viel Psychiatrieerfahrenheit geprägt zu sein.
Jedem Psychiatrieerfahrenen MUSS das klar sein, das gehört zur Professionalität.

Und doch, natürlich kann auch der AG eingreifen nämlich dann, wenn der Betriebsfrieden gestört oder der Therapieerfolg nicht gewährleistet wäre.
Und warum sollte dann der Pat. auf eine andere Station?
Evtl. gibts keine andere Station, entweder weil die anderen voll sind, die Fachrichtung nicht passt oder der OA, CA keinen Bock hat und lieber die GuK versetzt.
Und natürlich betriffts dann auch die anderen Kollegen, deren Geduld nicht allzu groß sein dürfte (ungeschriebenes Gesetz in der Psych. - fang niemals was mit (ehemaligen) Pat. an), zumindest aber des Geredes kannst du dir sicher sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
@squaw:

mit deiner Anwort im thread 22 scheinst du nicht verstanden zu haben was ich geschrieben habe.
Es ging überhaupt nicht um Pat.


Viele die länger in der Psychiatrie arbeiten, haben deren Konstellationen schon erlebt und deren Probleme.



Du scheinst wenig Ahnung von Psychiatrie zu haben?

Jedem der in Psychiatrie tätig ist, sollte und muss dieses Phänomen bewußt sein, denn es begleitet ihn dort recht häufig.
Und nach der ersten Verliebtheit sollte der Gedanke einer in Psychiatrietätigen schon mal kommen.
Wie soll ich denn sonst den Pat. unterstützen sei Beziehung zu Leben und zu Gestalten, Verhaltens- und Soziotherap.- mit führen, wenn ich mir gewisse Strukturen meiner eigenen Beziehung nicht Überdenke und mir evtl. sogar darüber im Klaren bin, was da läuft.

Es gibt dafür extra Fortbildungen für MA in Psychiatrien und Unterrichtseinheiten in Schulen um diese (Abhängigkeits?) Strukturen vom Bauch in den Verstand zu bringen.

Das ist ja nun mal ein Vorschlag. In einer Psychiatrie hält sich der Pat. auf keinem Zimmer auf.

Der Beitrag von LewyKörperchen scheint mir von viel Psychiatrieerfahrenheit geprägt zu sein.
Jedem Psychiatrieerfahrenen MUSS das klar sein, das gehört zur Professionalität.

Und doch, natürlich kann auch der AG eingreifen nämlich dann, wenn der Betriebsfrieden gestört oder der Therapieerfolg nicht gewährleistet wäre.
Und warum sollte dann der Pat. auf eine andere Station?
Evtl. gibts keine andere Station, entweder weil die anderen voll sind, die Fachrichtung nicht passt oder der OA, CA keinen Bock hat und lieber die GuK versetzt.
Und natürlich betriffts dann auch die anderen Kollegen, deren Geduld nicht allzu groß sein dürfte (ungeschriebenes Gesetz in der Psych. - fang niemals was mit (ehemaligen) Pat. an), zumindest aber des Geredes kannst du dir sicher sein.

@renje Dem kann ich nur zustimmen! Dieses Thema ist natürlich komplex und jeder von uns hat klein angefangen. Die Erfahrungen besonders im psychiatrischen Fachbereich sind eine Herausforderung und bedürfen einer langen Zeit, bis wir einen adäquaten Grad an Wissen (Fachwissen und entsprechende psychohygienische Verhaltensweisen) erreichen. Für jüngere Kollegen klingt dies vielleicht altbacken, aber es hat seinen Wert und natürlich wird nicht von jedem die gleiche Weitsicht erwartet. Aber wenn "Ältere" einen Rat geben, dann ist zwar manchmal ein bisschen Moralin dabei, doch gilt dies um den Jüngeren den Horizont zu erweitern und um zumindest sie zum Nachdenken anzuregen.
 
Nein, ich habe keine Ahnung vom Leben, von der Psychiatrie und auch nicht verstanden, was Ihr da geschrieben habt. Recht so?
ich gehe jetzt nicht auf Eure Professionalität ein (das Wetter ist zu schön!) , sondern möchte nur noch einmal betonen, daß es in den vom TE gemeinten Zusammenhang sehr auf die Diagnose des psychiatrischen Patienten ankommt. Eine exogene Depression ist etwas anderes als eine Persönlichkeitsstörung etc...
 
Unabhängig von der Diagnose halte ich ein Verhältnis zwischen psychiatrischem Patient und Personal für problematisch. Daher stimme ich renje und Lewy-Körperchen zu.

"Verboten" ist es nicht, das kann keiner. Die Probleme sind aber nahezu vorprogrammiert.

Wenn Du noch in der Ausbildung bist, kann Dich das die Stelle kosten.
 
Nein, ich habe keine Ahnung vom Leben, von der Psychiatrie und auch nicht verstanden, was Ihr da geschrieben habt. Recht so?
ich gehe jetzt nicht auf Eure Professionalität ein (das Wetter ist zu schön!) , sondern möchte nur noch einmal betonen, daß es in den vom TE gemeinten Zusammenhang sehr auf die Diagnose des psychiatrischen Patienten ankommt. Eine exogene Depression ist etwas anderes als eine Persönlichkeitsstörung etc...

mich würde mal interessieren, ob dir außer der exogenen depression, die dir da eingefallen ist, noch eine weitere erkrankung einfällt, die einen aufenthalt in der stationären psychiatrie erforderlich machen würde - und ebenfalls (zumindest tendenziell) kein (sehr großes) problem wäre.
 
Nein, Eisenbarth, mir fällt da leider augenblicklich keine andere Erkrankung ein...Verflixt, sind mir alle entfallen- Ausbildung ist zu lange her... aber Du hast sicher nichts anderes erwartet.
 
Danke, für euere ganzen Berichte, freue mich darüber.
Wie gesagt in diesem Falle geht es nicht um Persönlichkeitsstörung.
Wie lange wir uns kennen ? Fast 3 Monate, in der Zeit erfährt man auch viel über diesen Menschen, aber wie viele schon sagen, es wird sicherlich zu Problemen kommen, dass ist mir auch bewusst, aber das gibt es in anderen Beziehungen auch?!
Es muss auch garnicht heißen, dass irgendwann eine Beziehung ensteht, meine Frage war.. Ob man sowas überhaupt darf nach der Entlassung Kontakt zu einem ehmaligen Patienten haben...
Es gibt schließlich auch noch " Freundschaften " .. !
 
Nein, Eisenbarth, mir fällt da leider augenblicklich keine andere Erkrankung ein...Verflixt, sind mir alle entfallen- Ausbildung ist zu lange her... aber Du hast sicher nichts anderes erwartet.

ja, so eine antwort habe ich erwartet.


ich warte aber gerne weiter, bis du wieder aus der trotzphase 'raus bist. :)
 
meine ursprüngliche frage war schon auch ernst gemeint & hatte einen hintergrund..
 
Welchen Hintergrund hat denn eine solche Frage, die aus mir weitere psychiatrische Diagnosen herauslocken soll? Mein Hauptanliegen war und ist, dem TE zu sagen, daß man hier niemals verallgemeinern kann! Es kommt in diesen Zusammenhängen sehr auf die Diagnose des anderen Partners an.
 
Hey, Sümmer,

ich würde mich auch sehr in acht nehmen. Du bist die PK, und egal, was entsteht, der Mensch wird immer das Gefühl haben, dass du eine Art Rettungsanker bist.
Vermutlich denkst du jetzt: oha, der/die hat ja tolle Fortschritte gemacht, ist fast so, wie ich oder du.
Zu Hause wird sich dasjenige erst mal zurecht finden müssen. Alleine. Eine gesunde Beziehung zu den anderen kannst du erst aufbauen, wenn du selbst gesund bist. Wenn du ein eigenes Leben aufgebaut hast ausserhalb der Psychiatriemauern.
Und das weisst du eben nicht, ist dasjenige überhaupt dazu in der Lage. Gute Führung IN der Psychiatrie ist das eine, ausserhal der Mauern das andere.
:schraube:
Was machst du, wenn dich der Pat. in Zukunft als Rettungsanker sieht und dich bei Problemen immer anruft? Möchtest du das? Möchtest du für noch einen zweiten Menschen Verantwortung übernehmen, jetzt, wo du die Schule fertig machen willst etc. (ich gehe davon aus, dass du Schülerin bist?!..)? Unterschätz die Krankheit nicht, nur, weil die Menschen in der Psychiatrie gegen Ende der Therapie gesund wirken, kann es immer wieder zu Rückfällen kommen.
:weissnix:
Wenn du denkst, du musst das machen, dann tu`s. Du wirst aber sehen, dass du DIR damit vermutlich absolut keinen Gefallen machst. Meine Meinung.
 
Die Diagnose spielt überhaut keine Rolle, denn es geht um das grundsätzliche Verhalten von PK gegenüber Patienten. Und wie bereits geschildert, die Beziehung entstanden durch ein Kennenlernen auf psychiatrischer Ebene, dies wird sich nicht positiv auswirken.

Der Schweregrad/Art der Diagnose als Kriterium heranzuziehen, halte ich für grenzwertig und verharmlosend.
 
Aber natürlich spielt die Diagnose in diesen Zusammenhängen eine Rolle. Eine soziale Phobie oder exogene Depression ist etwas ganz anders als eine Schizophrenie, Borderline, gewisse Persönlichkeitsstörungen, Zwangs- oder Suchterkrankungen usw...
Ich für meinen Teil halte Deine letzte Bemerkung für - nun, sagen wir mal- anmaßend...
Hier wird ja bereits in der Diskussion der psychiatrisch Kranke eher ausgegrenzt als intergriert!
Nur mal zur Erinnerung: die Hauptkritikpunkte an der früheren, traditionellen Psychiatrie waren:

Die Patienten würden, z.Teil lebenslang, gesellschaftlich isoliert werden, anstatt behandelt, rehabilitiert und intergriert zu werden.
 
Langsam wird es interessant :-). "DER" psychiatrisch Kranke als solcher ist hier nicht unbedingt Gegenstand des Themas, daher kann ich bei den bisherigen Beiträge auch keine Ausgrenzung ausmachen. ABER richtig ist natürlich, der Patient ist ebenso gefordert und trägt auch Verantwortung! Wenn eine PK nicht dazu in der Lage ist, dann muss der Patient eine Entscheidung treffen. Wenn Beide nicht dazu gewillt sind, wird die Lage schwierig.

Die Diagnose spielt keine Rolle, es geht um das grundsätzliche Verhalten und das angemessene Nähe-Distanz-Verhältnis! Wer die Diagnose benutzt um die Situation und das potenziell inadäquate Verhalten zu rechtfertigen, hat etwas Wichtiges (noch) nicht verstanden.
 
Das sehe ich naturgemäß anders.
Und: "...das potenziell inadäquate Verhalten zu rechtfertigen," da ist ja Dein Urteil schon in Beton gegessen, oder?
 

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