Darf ein Schüler bei einer Geburt dabei sein?

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Bin der Meinung, das eine Entbindung zu einem Einsatz auf der Wochenstation einfach dazu gehört.
Am besten die werdende Mutter fragen und bloß nicht nach der Geburt als erstes der Mutter gratulieren. erst die Hebamme, dann der Doktor und dann erst das Fußvolk:mrgreen:
 
Ist bei uns in der Klinik auch so, IMMER erst die Hebamme gratulieren lassen, dann der Doc und dann alle anderen... ist so!
Es gibt eben auch lustige Regeln...:ccol1:
 
Hallo Zusammen ! :wavey:

Bei meinem Einsatz wurde mir gesagt, dass man nicht bei einer Geburt dabei sein darf ... Das ist einfach eine zu intime Sache! :smlove2:

Außer ich habe über ein paar Wochen oder Tage so eine enge Bindung zu einer Pat. bekommen, dass sie möchte das ich dabei bin ... klar welche bald Mama liegt auch schon Wochen vorher auf Station ...

Kaiserschnitt darf man wohl sehen, hat sich bei mir aber nicht so ergeben!

Und zum gratulieren ... gratulieren darf bei uns der, der auch gerade da ist ... also nicht erst der dann der und dann erst der ...

Liebe Grüße Sonnenblume :flowerpower:
 
Guten Morgen, völliger Blödsinn...zu einer Ausbildung gehört es einfach dazu, wieviele intime Dinge sehen wir täglich??? Die Einstellung ist nun völlig veraltet.

Wenn du mal die Gelegenehit hast und bist mal mit im Kreissaal, wirst du sehen, das es doch nicht so egal ist, wer der Mutter zuerst gratuliert, ergibt sich schon daraus, das die Hebamme eben zuerst die Gelegenheit dazu hat...

Ist ja auch ok so: Wir hatten mal nen Schüler, der es gut gemeint hat, der Mutter vorschnell gratuliert hat und das Kind würde als Notfall verlegt...war einfach unpassend!

Herzlichst:spopkorns:
 
Ja, ja - geboren wird bitte mitten auf dem Marktplatz... *grummel*

Ich bin entsetzt: veraltete Ansichten. Privatspäre- was ist das? Muss man das beachten? Wahrscheinlich nicht, wenn man das hier liest.

Das wir viel Intimes sehen berechtigt noch lange nicht dazu distanzlos zu sein.

Warum ziehen neuerdings zunehmend mehr Frauen eine Hausentbindung oder die Entbindung in einem Geburtshaus vor? Vielleicht auch, weil es dort einfach privater zugeht.

Wohlgemerkt: ich habe nichts gegen einen Azubi bei der Geburt. Aber das setzt eine gewisse Reife voraus- Reife, die erkennt wann man Nähe und wann man Disatnz halten sollte. Dies scheint hier bei einigen nicht vorhanden zu sein. Und dann gleitet die Geschichte meines Erachtens sehr schnell in Voyeurismus ab. Bei den Aussagen kommt das ICH WILL sehr stark zum tragen.
Es geht bei einer Entbindung um die Begleitung... und nicht um das Mysterium Geburt. Das kann sowieso jeder nur selbst erfahren. Medizinische Aspekte sidn genauso gut per Unterrichtsfilm lernbar.

Elisabeth
 
Ich bin entsetzt: veraltete Ansichten. Privatspäre- was ist das? Muss man das beachten?

Das veraltet bezog sich eher auf das GENERELLE Verbot, da zu intim.

Ich würd mir auch von keiner 17jährigen Schülerin nen DK schieben lassen, zu intim.
Ist alles personen und situationsbezogen, ein generelles Verbot ist aber wirklich nicht zeitgemäß.
 
Wir wissen nicht, wie das generelle Verbot zustande kam.

Elisabeth
 
Man muss nicht selbst ein Kind geboren haben um zu erahnen wie intim dieser Moment für das Paar ist.
Ich hatte auch nie den Wunsch unbedingt eine Geburt gesehen haben zu müssen und ich denke, dass man trotzdem sehr gut eine Wöchnerin pflegen kann.
Oder hat man alle OPs gesehen, wenn man auf einer chirurg. Station arbeitet?

Es mag vielleicht schön sein eine Geburt miterleben zu können, aber es gehört nicht zwanghaft zur Ausbildung einer Pflegekraft. Deshalb würde ich allen, die den Drang verspüren dies unbedingt erleben zu müssen sagen, sich doch etwas zurückzuhalten oder daran zu arbeiten es am eigenen Leib zu erleben.....
 
Ich habe Entbindungen in der Ausbildung miterleben dürfen, und bin auch dankbar das ich diese Gelegenheit bekam.
Weiß aber auch von meinen Entbindungen in der Uniklinik, das dort eine " Menge " Schüler/ Innen Geburten sehen wollen oder müssen.
Mir haben damals die Krankenpflegeschülerinnen übereinstimmend berichtet, das sie sich in der " Hierarchie " der Schülerinnen ganz am Ende befinden, weil Hebammenschülerinnen und Kinderkrankenpflegeschülerinnen
" vorgezogen" werden.
Wenn es paßte durften dann auch mal die Schülerinnen der Krankenpflege.
Von einem genrellen Verbot ist mir nichts bekannt.

lg tochter46
 
Hallo Novalle,
in meiner Ausbildung war die Anwesenheit bei einer Geburt von der Schule gewünscht. Ich denke wenn die werdenden Eltern nichts dagegen haben, die Hebammen und behandelnden Ärzte kein Veto einlegen, steht nichts im Wege.
Liebe Grüße aus Freiburg
 
Hallo zusammen,

es geht mir garnicht darum, ob man grundsätzlich dabei oder nicht dabei sein sollte.

Aber es sollte immer der Gedanke dabei sein, wie geht es von statten? Wie ist die Atmosphäre? Wie viele Leute springen da sowieso schon herum? Was ist mit der Mutter im Vorfeld? Wie ist der Bezug zur Mutter? Wie viel Zeit vorher habe ich für den Kontakt mit ihr? Reicht dieser aus?

Mir würde es nicht reichen, wenn mir ein anderer sagt: "Du darfst dabei sein, ich will wissen, was muss ich beachten? Was sind meine Gedanken dazu? Egal wer mir sagt, dass ich dabei sein darf, das reicht mir nicht.

Was löst es bei einer Mutter aus, plötzlich überrumpelt zu werden? Hat sie vielleicht sogar Angst, "nein" zu sagen, wenn sie keinen dabei haben möchte?

Es geht darum sich bewusst zu sein, das es nicht nur ein natürlicher Vorgang ist und auch nicht nur ein super schönes Erlebnis ist, sondern die fachliche Einstellung dazu.

Hier wird ständig von Mama, Mutti geschrieben, da stimmt irgendwas nicht.

Dies ist nicht die Haltung die wir einnehmen, man übernimmt später mal für alles Verantwortung, auch wenn man eventuell nur dabei ist.

Auch zu sagen, nein auch wenn die werdende Mutter es erlaubt, dass ein Schüler dabei ist, ist es für die Mutter vielleicht besser, wenn er nicht dabei ist. Dies immer im Auge zu behalten ist unsere Aufgabe, auch wenn es ein "Verlust" für uns ist.

Wir verzichten auch, wenn der Patient zustimmt, weil wir es in dem Moment für richtig halten. Wir widersprechen dem Patienten, wenn es nicht für ihn förderlich ist, übernehmen die Verantwortung, körperlich, geistig und auch psychisch, wenn er sich in einer Situation befindet und es nicht überblicken kann.

Wir sind weder ein Service-Dienst, noch sind wir dort für unsere Bedürfnisse.

Liebe Grüße Brady
 
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Klasse Aussage, Brady und recht haste. Ich war in der Ausbildung auch auf einer Gyn. War ne gute Erfahrung für einen Mann, auch weil mann gewisse Organe nicht besitzt und deshalb nicht wusste wieviel Schmerzen sie Frau bereiten können. Einfühlungsvermögen und Echtheit war der Schlüssel, denn viele Frauen mit Mammakarzinom fragten nach der OP bei mir nach, wie sie mit einer Brust auf Mann wirken. Die Gelegenheit einer Geburt beizuwohnen habe ich verstreichen lassen. Ist für mich Frauensache, das muß ich mit Rücksicht auf meine eigene Sexualität nicht sehen. >Egoist< Das einzige was mich daran nervt, ist dass ein natürlicher Vorgang zum Event verkommt. Schwanger sein bedeutet nicht krank sein, auch wenn gewisse Medien dies anders darstellen.
 
Hallo,
Natürlich hast du recht Brady, all diese Abwägungen die du anführst setze ich aber vorraus.

lg tochter46
 
Als ich auf der Wöchnerinnenstation im Einsatz war, hatte ich dort gerade Nachtdienste, als mich die Hebamme, die gerade zu uns rüber kam um irgendwas abzugeben, von sich aus gefragt hat, ob ich nicht bei ner Geburt dabei sein will,... bin dann mit rüber und hab die werdenede Mama erstmal gefragt, ob das in Ordung sei. War dann kein Problem und echt eine sehr interessane Erfahrung. Die nächste Nacht durfte ich dann noch mit zu ner Sectio... war echt super!:king:

LG Mara
 
Ich bin seit längerem Mentor und habe schon öfters erlebt das eine werdende Mutti einfach NEIN gesagt hat---was absolut zu akzeptieren ist. Die Mütter hingegen, die JA gesagt haben, haben hinterher berichtet es hätte sie überhaupt nicht gestört, das ein Schüler/in dabei war.
Sie sagten, sie ware zu sehr mit sich und der Geburt beschäftigt und haben den Schüler/in gar nicht gemerkt!!!
Außerdem steht der Auszubildende ja nicht direkt vor dem Geburtskanal!!!
Warum sollte man das den Auszubildenden vorenthalten???
Wenn doch die Eltern einverstanden sind ist doch alles paletti...

Wo ist dann das Problem???:weissnix:
 
Hallo Leutz!
Also für mich ist ein Schüler auch Auszubildender, das heißt das ich es ihm als Mentor/Praxisanleiter ermöglichen sollte möglichst viele Situationen zu erleben in denen er etwas lernen kann, ansonsten könnte ich ihn auch den ganzen Tag in die Schieberspüle stellen oder RR messen lassen. Intime oder persönliche Momente von Patienten mit denen ich als Pflegegender sehr sensibel umgehen sollte hab ich mehr jenseits als im Kreißsaal gemacht. Hierbei handelte es sich um die beiläufige Mitteilung von Diagnosen durch Ärzte (sie haben Krebs) oder das "zwischen Tür und Angel" mitteilen das ein Angehöriger verstorben ist usw.......... . Bei all dem war ich als Schüler dabei ohne das irgend jemand gefragt wurde ob ich das hören dürfe oder nicht, oder ob ich das hören wollte. Ich wollte eigentlich damit nur sagen das wir in diesem Beruf fast immer mit sehr persönlichen Dingen von unseren Pat. zu tun haben und unsere Schüler dadurch auch ich sehe daurch keinen Grund, dies jemanden, der diesen Beruf ausüben möchte, vorzuenthalten.
P.S. natürlich holt man jegliches Einverständnis der Beteiligten ein.

Gruß DerDörner
 
An DerDörner, endlich mal ne Meinung die mir (selbst Mentorin) aus der Seele spricht!!!

Es gibt soviele intime, persönliche, schwere Momente für Auszubildende ausserhalb des Kreissaals...Deshalb sollte man den Azubis alles ermöglichen was geht...
:fidee:
 
Ja, was geht. Hoffe, es ist dann auch fachlich und nicht weil es der Schüler doch so schwer hat, das ist nämlich nebensächlich und sollte auch nicht der erste Gedanke sein.

Auch nicht, weil es so schön ist eine Geburt zu sehen, das wäre nun wohl der falsche Ansatz, bzw. vollkommen unprofessionell.

Denn niemand hat es heutzutage leicht auf der Arbeit, je eher man es erfährt desto besser.

Liebe Grüße Brady
 
Ich persönlich war bei 5 Geburten dabei (2xMeine töchter,1x meine eigene,2xBerufsbedingt) und keine davon war wirklich "schön" ,das Ergebnis ist schön, aber die Geburt selbst, das ist eine Ästhetik die sich mir verschließt so wie ich auch keine "schöne" Wunden kenne. Man sollte doch nicht so tun als ob das ein Bonbon für den Azubi wäre, es ist einfach Alltag in dem Beruf und diesen Alltag sollte er ja auch kennenlernen .

Grüße DD
 
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