HellBunny
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Kann ich absolut verstehen. Ich war jetzt schon in mehreren Berufen und verschiedenen Nebenjobs tätig und habe mich noch nie so instrumentalisiert und alleingelassen gefühlt, wie in der Pflege.Bis sich eine andere (berufliche) Perspektive ergibt gehe ich natürlich weiter arbeiten. Und dann verabschiede ich mich aus der Pflege. Endgültig.
Dass der Beruf durch Ansteckungsangst/-gefahr an Ansehen verliert, hör ich auch öfters, aber nur aus der Pflege selbst. Ich vermute, dass Außenstehende gar nicht den internen Blick dafür haben und das so nicht wahrnehmen.Parallel dazu muss eine schnelle Ausweitung der Ausbildungskapazitäten erfolgen. Entgegen der häufig geäußerten Meinung, dass unser Beruf durch die Pandemie an Ansehen verlieren könnte (zB weil Ansteckungsangst besteht), glaube ich, dass wir von der dann bestehenden Welle der Dankbarkeit und Anerkennung unserer Leistungen profitieren werden und vor allem die Menschen erkennen werden, dass dieser Beruf eine Chance ist, durch so eine Pandemie ohne persönlichen wirtschaftlichen Untergang durchzukommen. Es wird meiner Ansicht nach sogar eine deutlich höhere Bereitschaft geben, diesen Beruf zu erlernen, diesen Schwung muss man mitnehmen durch schnelle Aufstockung der Ausbildungsplatzzahlen.
Und wie schnell wird man dann desillusioniert durch die Realität? "Held", "Gesellschaftlicher Beitrag", "Welt zu einem besseren Ort machen" - kannst Du doch knicken, wenn Dich die Realitär einholt. Oder glaubst Du ernsthaft, nach Überstehen der Krise wird was anders? Schon jetzt wird nur gelobhudelt und beschenkt, keiner stockt das Gehalt auf...Nach der Krise haben sie noch bessere Ausreden als jetzt.das Geltungsbedürfnis der vielen Jugendlichen anzusprechen. Man will Held sein, man will einen gesellschaftlichen Beitrag leisten (und dabei glänzen), man will die Welt zu einem besseren Ort machen (und am Ende davon erzählen können). Und wenn dann noch genügend Geld für Verreisen bleibt, ist für viele whrsl. alles in Butter.
Deswegen schrieb ich ja noch sinngemäß "mehr Geld", "milderes Schichtmodell" und da gehört sicher noch einiges dazu.Und wie schnell wird man dann desillusioniert durch die Realität? "Held", "Gesellschaftlicher Beitrag", "Welt zu einem besseren Ort machen" - kannst Du doch knicken, wenn Dich die Realitär einholt.
Das tue ich nicht. Aber ich bin auch der festen Überzeugung, dass man mal in der Pflege gearbeitet haben muss, um zu wissen, ob die Pflege etwas für einen ist. Diese von mir beschriebene Chance muss man nach der Krise einfach nutzen.Oder glaubst Du ernsthaft, nach Überstehen der Krise wird was anders?
Richtig.Schon jetzt wird nur gelobhudelt und beschenkt, keiner stockt das Gehalt auf.
Nach der Krise haben sie noch bessere Ausreden als jetzt.
Das darfst du ruhig sein. Zwischen dir und der jetzt bald arbeitsfähigen Generationen dürften auch ein paar Jahre Berufs- und Lebenserfahrung Unterschied liegen, nicht?Ich bin stark gebremst in Richtung Helfersyndrom und idealistischem Weltrettungs-Eifer. Ich mach einfach meinen Job.
Ich frage mich, warum die Pflege so schlecht organisiert ist. Habe im Gefühl, dass die Ärzte irgendwie besser "zusammenhalten". Obwohl wir ja zahlenmäßig die größte Berufsgruppe in der Klinik sind
Du musst Dir nur dieses Forum anschauen, das ist absolut beispielhaft und repräsentativ für unsere Berufsgruppe. Alles wird schlechtgeredet, es wird sich beleidigt, von Einigkeit keine Spur.Ich frage mich, warum die Pflege so schlecht organisiert ist. Habe im Gefühl, dass die Ärzte irgendwie besser "zusammenhalten". Obwohl wir ja zahlenmäßig die größte Berufsgruppe in der Klinik sind
Nur ein ganz spontaner Gedanke:Ich frage mich, warum die Pflege so schlecht organisiert ist. Habe im Gefühl, dass die Ärzte irgendwie besser "zusammenhalten". Obwohl wir ja zahlenmäßig die größte Berufsgruppe in der Klinik sind
Bin auch im DBfK, wenn du den meinst. Woran liegt's, dass da so wenige von uns dabei sind? Was würde es ändern, wenn es mehr wären?Du bist doch nicht frisch examiniert und aus dem fernen Ausland! Wie bist du denn bisher organisiert? Ich bin z.B. in der Gewerkschaft und im DfBK
Du bist doch nicht frisch examiniert und aus dem fernen Ausland! Wie bist du denn bisher organisiert? Ich bin z.B. in der Gewerkschaft und im DfBK
Ich frage mich übrigens, warum jeder meiner Beiträge jetzt von einem Mod freigeschaltet werden muss, nur weil ich offen meine Meinung zu Corona gesagt habe und derartige Dinge, die angeblich Verschwörungstheorien sein, gar nicht mehr hier äussere? Zensur vom Feinsten! Ich bin halt nicht so angepasst und mach die _Fresse auf
Ich war mal bei Ver.di, habe dem Verein aber den Rücken gekehrt, da sie sich an der (partei-)politischen Willensbildung der Bevölkerung beteiligen. Sie demonstrieren seit an seit mit linksextremistischen und ökosozialistischen Gruppen, von denen mehrere vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Den Marburger Bund habe ich auf solchen Demos noch nicht gesehen. Ich frage mich übrigens, warum jeder meiner Beiträge jetzt von einem Mod freigeschaltet werden muss, nur weil ich offen meine Meinung zu Corona gesagt habe und derartige Dinge, die angeblich Verschwörungstheorien sein, gar nicht mehr hier äussere? Zensur vom Feinsten! Ich bin halt nicht so angepasst und mach die _Fresse auf
Ich bleib beim DBfK, die Gründe sind denk ich bekannt.Vielleicht wachen auch so manche Pflegekräfte auf, und treten in die Gewerkschaft ein. Verdi ist vielleicht nicht die
Beste Gewerkschaft für die Pflege, aber sie ist momentan die einzige Gewerkschaft.
Als Druckmittel wären die Patienten keine guten Geiseln. Wenn den Entscheidern was an den Patienten liegen würde, hätte sich schon viel früher viel mehr getan.Ich bin durchaus dafür, dass Pflege für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen streikt, aber nicht jetzt.
Das käme mir wie gemeine Erpressung vor, und die Geiseln wären die Patienten.
verdi IST ein politischer Verein - eine Vereinigung für den Arbeitnehmer - und vertritt dessen Belange. Wer aktiv mitarbeitet hat auch großen Einfluß auf die Richtung. Nur stilles Mitglied sein und mosern geht aber auch.
Der Marburger Bund muss nicht demontrieren - es reicht ein Streik - die Ärzte streiken nämlich ohne schlechtes Gewissen um Patienten und Kollegen.
Wann denkst Du wäre die Zeit besser die berechtigten Ansprüche einzufordern? Muss ja nicht gleich Streik sein! Der Wind weht aus der richtigen Richtung: die öffentlichen Sympathien sind pro Pflege, die Aufmerksamkeit uns gegenüber war nie höher. Die Politik steht unter Erfolgsdruck und könnte mit Hinweis auf unsere Systemrelevanz auch höhere Gehälter (Kassenbeiträge) rechtfertigen etc.Ich bin durchaus dafür, dass Pflege für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen streikt, aber nicht jetzt.
Das käme mir wie gemeine Erpressung vor, und die Geiseln wären die Patienten.
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