Also erstmal: Arzthelferinnen sind keine OTAs. Hier geht das ziemlich durcheinander, eben drum sage ich: Wenn man nun neben der Krankenschwester für den Funktionsdienst noch die OTA erschaffen hat, muss man nicht auch noch Arzthelferinnen für dieselbe Tätigkeit einstellen. Wenn Belegärzte ihr eigenes Praxispersonal mitbringen, ist dagegen nichts einzuwenden.
Wie minilux meine ich, dass es berufspolitisch nicht sinnvoll ist, sie als dritte Berufsgruppe ins Boot zu holen. Wenn man aber nun ein gutes, funktionierendes Team hat, in dem sie integriert sind, ist das ja auch gut und schön und muß nicht angetastet werden. Den Chefarzt, der aus wirtschaftlichen Gründen Arzthelferinnen einstellen will, finde ich jedoch nicht unterstützenswert!
Was ich damit meine, dass Akademiker mehr gefördert werden als wir, ist folgendes: Es interessiert niemanden, ob wir unser Fach gut beherrschen. Wir eignen uns das Fachwissen mühevoll an, jegliche Ausbildung kann immer nur Grundkenntnisse vermitteln. Für die jungen Chirurgen ist es ganz normal zu lernen, während es bei uns heisst: Friß oder stirb! Klar, es kommt immer auf die jeweiligen Oberärzte, die Kollegen, die eigene Kommunikationsfähigkeit an, ob man was lernt. Dennoch habe ich es selten erlebt, dass bei der Einführung eines neuen Instrumentariums bzw. Op-Verfahrens Wert darauf gelegt wurde, dass wir auch darüber Bescheid wissen, und zwar VOR der Op. Dennoch wird praktisch erwartet, dass wir alles können, alles wissen. Nein, es werden Hilfskräfte eingestellt, die sowas gar nicht wissen können, woher denn auch?
Andererseits schreien die großen Meister nach den "Könnern" unter uns, wenn sie bei einer schweren Op nicht weiterwissen.
Das ist alles lächerlich! WIR machen uns lächerlich! Professionelle Arbeit müsste bedeuten, dass alle Berufsgruppen einbezogen werden und keine Hierarchie der Wissensvermittlung besteht.