Arbeiten mit Kopftuch

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ja klar,was ne muslimische Krankenschwester privat macht,ist genau so zu sehen.
Wenn sie das Tuch aber im Dienst ablegen muß,dann hat sie dies zu tun,ist doch ne klare Sache. Ist das Gleiche,wenn ich vorm Dienst meine Uhr und Ringe abmachen muß...aus Hygienegründen. Dadurch wird auch mein Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit eingeschränkt,aber was soll's,ist nunmal so,zumindest im Dienst.
Ich versteh nicht,was es da zu diskutieren gibt ?
 
Also für mich ist das Kopftuch immer noch ein Symbol für die Unterdrückung der Frau im Islam ...

Vorsicht! Das würde ich vieleicht noch bei einer Burka unterschreiben, aber sicher nicht bei einem Kopftuch.
Mit solchen Äußerungen kann man sich leicht in die Nesseln setzten. Integration ist wichtig, die fängt aber nicht beim weglassen des Kopftuches an, sondern bei der Sprache. Mir ist es relativ wurscht ob eine Kollegin ein Kopftuch trägt oder nicht, solange sie die deutsche Sprache beherrscht und ihre Arbeit gescheit macht.
 
Ja klar,was ne muslimische Krankenschwester privat macht,ist genau so zu sehen.
Wenn sie das Tuch aber im Dienst ablegen muß,dann hat sie dies zu tun,ist doch ne klare Sache. Ist das Gleiche,wenn ich vorm Dienst meine Uhr und Ringe abmachen muß...aus Hygienegründen. Dadurch wird auch mein Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit eingeschränkt,aber was soll's,ist nunmal so,zumindest im Dienst.
Ich versteh nicht,was es da zu diskutieren gibt ?

Ganz einfach. Hier wird bestritten, dass ein Kopftuch gegen die Hygienerichtlinien erstößt. Wenn es da keine entsprechenden Studien (z.B. vom RKI) gibt, kann der AG dies auch nicht einfach mal so als Grund in eine Dienstanweisung geschreiben.
Sollte das RKI jetzt aber feststellen, dass ein Kopftuch unhygienisch sein sollte, dann aber bitte auch die Hauben der Nonnen, denn das ist nichts anderes. Nur würde in diesem Land niemand auf die Idee kommen, dass eine Nonne ihre Haube absetzen muss. Diesen Aufschrei würde ich zu gern miterleben!
 
CLICK Edit flexi: Link inaktiviert, da Zugriff nur mit Abo möglich

Es obliegt dem Direktionsrecht des Arbeitgebers ob er eine bestimmte Dienstkleidung anordnen möchte oder nicht.

Wenn also Nikolauskostüm angesagt ist, dann ist eben unter Umständen ( und wenn man Pech hat) Nikolauskostüm zu tragen, egal ob ich an den Nikolaus glaube oder nicht, oder ich muß halt in der Zeit dort eingesetzt werden, wo ich kein Nikolauskostüm tragen muß.
Liebe Grüße Fearn
 
Muss noch kurz was dazu sagen:
Bei uns arbeitet auf dem Gelände eine Ordensschwester. Sie darf während der Dientzeit KEINE Kopfbedeckung tragen! Es ist klare Dienstanweisung und gilt somit für jeden!
Wenn ich meinen Arbeitsvertrag dort unterschreibe, dann weiss ich was auf mich zukommt. Wenn ich jetzt also Muslima bin und mein Kopftuch tragen will, dann darf ich nicht unterschreiben, genausowenig wie die Nonne.
Im übrigen, wisst ihr eigentlich, dass z.b. in der Türkei das Tragen von Kopftüchern in den meisten öffentlichen Gebäuden verboten ist? Und das dort die Leute kein Ge****** drum machen? Meine streng gläubige türkische Freundin konnte es gar nicht fassen, dass es hier solche Diskussionen gibt. Sie sagt wenn in der Türkei steht: Kopftuch verboten... wird das ohne Diskussion abgemacht. Denn , wie dort viele sagen, wenns verboten ist, wird es einen guten Grund haben das es verboten ist.
Und wie schonmal erwähnt (bevor hier wieder eine oben raus geht) bei uns im Haus geht es NICHT um Hygiene , sondern um Eigen- und Patientenschutz!
 
CLICK Es obliegt dem Direktionsrecht des Arbeitgebers ob er eine bestimmte Dienstkleidung anordnen möchte oder nicht.

Nein liegt es nicht! Zumindest nicht in Betrieben die unter das Betriebsverfassungsgesetz fallen (im Bereich des Personal- bzw. Mitarbeitervertretungsgesetz kann ich dass nicht behaupten, da ich mich da nicht auskenne). Da unterliegt die Festlegung der Dienstkleidung ganz klar der Mitbestimmung des Betriebsrats!
 
Wenn der AG,wie in BamBamsches Fall aus Arbeitsschutzgründen ne Dienstanweisung erläßt,dann sollte eigentlich der BR oder die MAV involviert sein,genauso im Hygienefall.
Daß in dieser Hinsicht keine Rücksicht auf die Befindlichkeiten einzelner MA mit anderem kulturellen oder religiösen Hintergrund genommen werden kann,dürfte klar sein.
Will man also auf seine kulturellen oder religiösen Befindlichkeiten nicht verzichten,darf man halt nicht in Einrichtungen anfangen,wo es entsprechende Vorschriften gibt. Unterschreibt man den AV,bleibt das Kopftuch oder was auch immer draußen,Schluß.

Mal noch was in eigener Sache : Ich habe seit 2 Wochen ne muslimische Schülerin in der ZNA,welche zu den Umziehzeiten täglich für Unmut sorgt,weil sie behauptet,sie müsse sich aus glaubenstechnischen Gründen allein umziehen. Außerdem ist sie allgemein sehr langsam und deswegen herrscht unter den Kollegen inzwischen ne leicht aggressive Stimmung ihr gegenüber,zumal sie nichtmal meine anderen Mädels in die Umkleide läßt.
Nun habe ich ihr gestern in einer Umkleide im Keller,wo sie sich allein umziehen kann,nen Schrank zugewiesen und nun beschwert sie sich über die "Ausgrenzung" aus religiösen Gründen. Ihr Glaube zählt als einzige Wahrheit,sie ist für normale Argumente nicht zugänglich.
Das ist m.E. wirklich ein Problem,wohingegen sich ein Kopftuch schon fast als belanglos bezeichnen läßt.
 
Hallo,

ich arbeite in einem kath. Krankenhaus und es gibt Schwestern mit Kopftuch. Es gibt also auch christl. Häuser in denen das möglich ist,. Die Reaktionen der Pat. kenne ich nicht, weil auf meiner Station niemand mit Kopftuch arbeitet.


Grüße
Krawill
 
Vorurteile (und somit weniger Chancen) wegen Kopftuch ?

Halli hallo ihr lieben :)
Ich möchte im nächsten Jahr gleich nach meinem Abschluss in eine Ausbildung zur "Krankenschwester" springen.
Vorweg: Ich bin konvertierte, also zum Islam, und trage auch mein Kopftuch, was zur meiner persönlichen entscheidung gehört.

Ich habe vor kurzen mein 4 Wochen Praktikum im Städischen Klinikum absolviert (by the way es hat mir seeeeehr gefallen, selbst die Aufgaben wo die erste euphorische Freude schnell schwindet) und die Patienten, sogar die Älteren, haben sehr offen, sehr nett und vorallem ohne vorurteile mit mir gesprochen. Als hätten die nie RTL geschaut :D
Ich weiß das es möglich ist das villt irgendwann der eine Patient sicher meinen würde ne andere Schwester zu wollen, aber meinerseits wäre das kein Problem.

Aber, meine bedenken liegen jetzt darin erstmal so weit zu kommen.
Ich weiß es liegt an der Ausstrahlung und der Bildung, aber habe ich wirklich so schlechte Chancen als Kopftuchträgerin?
Ich komm da ja nicht mit nem Kaftan an, ich trage ledeglich einen Body, das man die Arme und Ausschnitt nicht sieht, und eben mein schlichtes, meist weißes Kopftuch und eben die Pflegerbekleidung und die Patienten sehen das ja auch net so streng ?
Werden Bewerbungen mit beiliegendem Foto überhaupt (positiv) wahrgenommen ?
Ich kann neben dem 4 Wochen Praktikum (Innere) mit einem 3 Wochenpraktikum im Krankenhaus (Chirurgie) und ehrenamtlicher Arbeit im Hospitz glänzen. Wäre schade drum wenn das alles für nichts wäre.

Kennt ihr villt Krankenschwestern die eben auch Kopftuch tragen ? Kolleginen oder Freunde ?
 
Bei uns gibt es Krankenschwestern, die Kopftuch tragen.
 
Es gibt sicher noch Häuser wo das ein problem ist, aber bei den meisten eher nicht!!

Nur lange Ärmel darfst du auf der Arbeit nicht tragen!
 
die langen Ärmel sind "hauteng", und bei den Praktikas ging das.
Bachstelze, darf ich dich fragen welches Krankenhaus das ist ?
 
Deine Arme darfst Du nur bis zum Ellenbogen bedecken. Hygienevorschrift. Gegen das Kopftuch ist in dieser Hinsicht nichts einzuwenden.

Ich kenne Pflegekräfte und Ärztinnen mit Kopftuch und glaube nicht, dass Du in säkularen Häusern große Probleme haben wirst. Kirchliche Häuser wollen zum Teil keine Andersgläubigen einstellen.

Natürlich könntest Du auf Patienten mit Vorbehalten gegen Muslime stoßen, aber das kannst Du so oder so nicht verhindern. Idioten gibt's überall.

Wir hatten das Thema schon, ich verknüpfe die Threads mal, ja?
 
Hab mich grade so gewundert, 92 antworten :P danke, und mit bis zum ellenbogen ist kein problem :)
 
die langen Ärmel sind "hauteng", und bei den Praktikas ging das.
Den Keimen ist es egal ob sie sich auf "hautengen" oder weiten Ärmeln festsetzen.

Es gilt, es darf nix länger sein, als der Ärmel der Dienstkleidung.
 
Zu dem Thema Kopftücher hat die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) hier Stellung bezogen: Deutsche Gesellschaft fr Krankenhaushygiene e.V. es sind zwar "Piratenhauben" benannt, aber in der Sache auch Kopfbedeckungen gemeint, die aus religiösen weltanschaulichen Gründen getragen werden. Das Arbeitspapier kann einem zögerlichen Arbeitgeber zur Entscheidunghilfe dienen....
 
Ich überlege gerade, wie die Methoden aussehen, um die, oft wunderschön aufgesteckten, langen Haare so keimarm wie möglich zu bekommen. Muss man sich täglich die Haare waschen? Was mache ich, wenn mich ein Pat. angehustet hat? Es könnte eine nicht sichtbare Kontamination vorliegen. Sofort Haare waschen... mit was? Bei meiner Haarlänge wäre ich dann übrigens erst mal für eine Stunde verschwunden. *fg* Oder muss der MA ab einer gewissen Haarlänge eh Haube tragen?

Elisabeth
 
Die Kopftücher sollen bei einer sichtbaren Kontamination schnellstmöglich gewechselt werden. Da ich meinen Kasack oder meine Hose auch wechsele, wenn sie mit Körperflüssigkeiten überschüttet wurden, kann ich mit der Regelung leben. Ein solcherart verschmutztes Tuch würde wohl eh keiner länger als nötig auf dem Kopf tragen wollen.
 
Genau deswegen verstehe ich diese Vorgaben net. Denkt man, dass Muslima kein Bewusstsein für Hygiene und Ästhetik haben und schafft deshalb mal wieder eine "DIN_Norm"?

Elisabeth
 
Ich würde der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene nicht solche Vorurteile unterstellen. Genauso könnte man fragen, weshalb den Berufsgenossenschaften Empfehlungen für Schuhwerk oder Schutzausrüstung erlassen, da einem doch der gesunde Menschenverstand sagen sollte, dass man z.B. auf einer Baustelle einen Helm tragen müsse.

Die Anschnallpflicht in Autos oder die Helmpflicht auf Motorrädern ist eine sehr vernünftige Sache; trotzdem hätte sie sich nie durchgesetzt, wenn das eine freiwilllige Maßnahme gewesen wäre und der Gesetzgeber dies nicht zur Pflicht gemacht hätte.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen