Liebe Diskutanten!
Nach vielen Meinungsäusserungen, Berichten und auch heftigen Diskussionen habe ich mich als MOD dieses Forums entschlossen, diesen Thread zu schließen.
Abschliessend erlaube ich mir, zu diesem Thema folgendes zu erläutern:
Das Ausduschen von Wunden hat, so wie alle Leser und Mitschreiber festgestellt haben, Gegner und Befürworter.
Die Befürworter sehen das Ausduschen der Wunde mit Leitungswasser als eine effektive und kostengünstige Methode, was sicher stimmt. In einigen Einrichtungen ist diese Methode Standard.
Die Gegner des Ausduschens äussern ihre Bedenken aus hygienischer Sicht. Eine Wunde sollte steril behandelt werden - auch wenn Leitungswasser das am besten kontrollierteste Lebensmittel ist, so bleibt es eben ein Lebensmittel und ist nicht steril. Ein Lebensmittel an einer Wunde zu verwenden ist auch rechtlich bedenklich, ebenso wie Zucker u.ä.
Wenn die Wasserleitungen und Duschköpfe frei sind von gefährlichen Keimen, die die Wundheilung beeinträchtigen, ist sicher nichts gegen diese Massnahme einzuwenden. Im häuslichen Bereich werden solche Kontrollen in der Regel jedoch nicht durchgeführt, zumal die Pflegekraft in der Regel auch nicht weiß, wie alt die Wasserleitungen sind und aus was sie bestehen.
Dass der Arzt keine Wundantiseptika mehr verschreiben kann, weil sie nicht erstattungsfähig sind und sein Budget belasten, ist so nicht richtig.
In seinem Computer erscheint zwar, dass z.B. Octenisept nicht erstattungsfähig ist, darf es aber auf jeden Fall mit einer adäquaten Begründung (= Infektionsbekämpfung der Wunde o.ä.) verschreiben, die Kasse zahlt.
Letztendlich soll sich ein Arzt und auch die Pflegekraft bewußt sein, dass, wenn mehrere Methoden der Wundreinigung zur Verfügung stehen, die ungefährlichere und sichere Methode gewählt werden soll.
Da keine offiziellen wissenschaftlichen Ergebnisse zum Thema Leitungswasser in der Wunde vorliegen, ist es so, dass letztendlich jeder so weiter machen kann, wie er es für richtig hält.
Im Sinne einer adäquaten Wundtherapie,
LG
Trisha
