bethke schrieb:
du verdammst das Ausduschen mit Leitungswasser. Warum?
Das habe ich, sofern Du meine anderen Beiträge gelesen hättest, ausführlich und vor allem mehrfach erklärt .
bethke schrieb:
In vielen Wundzentren wird dies praktiziert und es gibt keine negativen Ergebnisse.?
Das ist das was Du weisst. Ich weiss mehr. Und zwar dass es schon negative Ergebnisse gab und sicher auch noch geben wird. Meinst Du etwa, Infektionen im KH oder in sonstigen Einrichtungen, die durch Ärzte oder Pflegepersonal entstehen, werden nach aussen bekannt? Leider (!) nicht. Deshalb werden ja auch immer nur "gute" Erfahrungen und Beobachtungen gemacht.
bethke schrieb:
Nach einer Studie der UNI Tübingen ist das Ausduschen mit Leitungswasser effizienter als mit steriler Kochsalzlösung, da durch das Ausduschen noch eine mechanische Reinigung hinzu kam ( Reduzierung des Biofilms ). Die Keimreduzierung war fast genauso hoch wie eine Wundspülung mit Oktenisept.
Der Vorteil der Wundspülung mit Leitungswasser ist eine höhere Patientenakzeptanz und es ist deutlich preiswerter. Auch die Anwärmung der Spüllösung ist mit Leitungswasser wesentlich eher und einfacher zu erreichen
Auch da scheinst Du meine vorherigen Beiträge missachtet zu haben. Diese Studie aus Tübingen ist wissenschaftlich gesehen nicht korrekt durchgeführt, das Ergebnis hat keine Aussagekraft (für Laien eben schon). Das weiss ich aus erster Hand von namhaften Pflegewissenschaftlern und Pflegeforschern, die diese Studie analysierten. Auf diese Studie sollte man sich besser nicht berufen.
bethke schrieb:
Fazit:
Wenn keine Gründe gegen das Leitungswasser sprechen ( Verdreckter Duschkopf, Keime im Wasser etc. ) wäre es Volkswirtschaftlich und Patientenorientiert fatal chronische Wunden nicht mit Leitungswasser auszuduschen.
Als einzige Ausnahme könnte man evtl. infizierte Wunden nennen.
Sehr fraglich: Du würdest also Wunden, die nicht infiziert, nicht kolonisiert und nicht kontaminiert sind, mit Leitungswasser ausduschen. Auf die Gefahr hin,
dass sie sich infizieren!
Als Gründe
gegen Leitungswasser sprechen grundsätzlich das Fehlen des speziellen Filters in der Wasserleitung und das Nichteinhalten der Vorlaufzeit des mindestens 70 Grad heissen Wasers über mindestens 15 min (Vorgaben des RKI).
Also volkswirtschaftlich und patientenorientiert ist es fatal, Wunden mit Leitungswasser auszuduschen.
Fazit:
Auch Du wirst im Falle einer Klage durch einen geschädigten Patienten mit Deiner Argumentation mit Sicherheit nicht durchkommen. Richter berufen sich auf das, was wissenschaftlich untersucht und standardisiert ist.
Standards sind vorweggenommene Expertengutachten und rechtlich bindend, für alle Praktizierenden.
Und nicht das was man erfahren und gesehen hat, oder irgendwann in einer Zeitschrift mal gelesen hat.
bethke schrieb:
Der Verfasser der Studie ist zu erreichen unter:
Gudrun.Deutschle-Coerper@med.uni-tuebingen.de
Frau Gudrun Deutschle ist mir bekannt.
@wundmentor
Die Hausmittelchen werden leider häufig von Pflegekräften angewendet, weil diese meinen, was der Arzt anordnet sei schon korrekt und der Pflegekraft selbst könnte es dadurch nicht an den Kragen gehen. Leider ein Trugschluss.
Vieles kommt aus dem Volksglauben, und es heisst nicht (!), dass diese schlecht und der Wundbehandlung nicht dienlich sind.
Nur dürfen solche Produkte nicht wissenschaftlich im Rahmen einer randomisierten Studie untersucht werden, weil die Auswirkung dieser Produkte, die ja nicht unter das Arzneimittelgesetz fallen, absolut unbekannt sind. Das heisst, die Ethikkommission würde solche Studien nicht zulassen, weil die Gefahr der Schädigung für den Patient besteht.
LG
Trisha