Aqua zur Wundreinigung

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Krummbein schrieb:
Hallo!
Normalerweise reinigt man Wunden doch mit NaCl.
Kann man Wunden auch mit Aqua reinigen?
Schaden kann es ja net,oder?
Gruß Angel

na hör mal ! :fidee:

das beste mittel zum spülen von wunden ist tatsächlich ringer!
ich war vor ein paar wochen auf einer fachtagung zum thema wundversorgung: nacl zum spülen trocknet aus ! :dudu:
 
Nö, das beste ist (immernoch) Jono Steril *klug******** ;)
 
hallo,
es muß nicht immer Aqua, Ringer oder Nacl sein.
Ausduschen mit normalem Leitungswasser hilft auch. Kenne es auch von Verbrennungsstation, Brandverletzte wurden regelmäßig geduscht.


Gruß traumfänger
 
traumfänger schrieb:
es muß nicht immer Aqua, Ringer oder Nacl sein.
Ausduschen mit normalem Leitungswasser hilft auch. Kenne es auch von Verbrennungsstation, Brandverletzte wurden regelmäßig geduscht.

Hiervon bitte ich ausdrücklich Abstand zu nehmen.
Das Ausduschen der Wunden hat ohne Zweifel eine mechanische, reinigende Wirkung. Hygienisch jedoch unhaltbar.

Bedingungen beim Spülen der Wunden mit Leitungswasser:
- die Leitungen müssen mit einem speziellen Filter ausgestattet sein (RKI-Richtlinie)
- die Wasservorlaufzeit muss mindestens 15 min betragen bei einer Wassertemperatur von 70 Grad Celsius

Fazit: im häuslichen Bereich gar nicht anwendbar, in der Klinik nur unter den o.g. Bedingungen.
Es gibt eine "Studie" zum Spülen der Wunden mit Leitungswasser" aus der Uniklinik (Tübingen wenn ich mich recht entsinne :?: :-? :weissnix: ). Diese Studie wirft laut einigen Pflegewissenschaftlern sehr grosse Zweifel auf und hat auch keine Evidenzklasse.
Meines Wissens wurde auch da das Spülen der Wunden mit Leitungswasser inzwischen verboten.

LG
Trisha
 
warum nicht Leitungswasser?

Hallo Trisha, Hallo Ihr Anderen!
wenn Ihr mal was lesen wollt zum Thema Ausduschen mit Leitungswasser:
Die Schwester Der Pfleger 44. Jahrg. 4/05: 272-274
bzw www.wundheilung.net Mai 2005

Hier heißt es ganz eindeutig:
Ergebnisse: Nach lokaler Wundreinigung mittels Leitungswasser und Octenisept sanken die Keimzahlen drastisch. Nach Spülung mit Kochsalz kam es hingegen zu einer Zunahme der bakteriellen Besiedlung.
Die mikrobiologische Analyse der Duschköpfe ergab eine bakterielle Kontamination. Hier wurden aber meist Keime, die als apathogen gewertet werden, gefunden. Die wenigen pathogenen Keime sind nicht identisch mit Keimen, die auf den chronischen Wunden gefunden wurden.
Diskussion: Das Ausduschen der Wunden mit Leitungswasser führte zu einer deutlichen Keimreduktion, was wahrscheinlich auf einen starken mechanischen Effekt zurückzuführen ist.

Den Rest müßt Ihr Euch da selbst mal suchen.
Im Übrigen wird im ambulanten Bereich sehr wohl und mit gutem Erfolg ausgeduscht (z.B. auch bei ulcus cruris - auch wenn Du jetzt vielleicht einen Kreischanfall bekommst, liebe Trisha, es klappt gut und ist ärztlich angeordnet!!)
 
Der Leitfaden in http://www.krankenschwester.de/forum/themen/leitfaden-wundmanagement.6258/ schreibt:
Ein Ausduschen mit Leitungswasser ist aufgrund der mangelnden engmaschigen
Überwachung auf Pseudomonaden, Enterobacter oder Legionellen nicht zu empfehlen.
Optimal ist die Verwendung körperwarmer Lösung, da selbst bei Spülung
mit raumtemperierter Lösung die an der Wundheilung beteiligten Zellen wie Leukozyten,
Makrophagen, Fibroblasten für Stunden einen „Kälteschock“ erleiden
können. Bei einer Temperatur von unter 28° C findet über 6 Stunden keine Wundheilung
statt.
So sind sie halt, heute hüh und morgen hott, wem soll man nun glauben schenken...... und alle nennen sich Experten....
 
Nordlicht schrieb:
Hallo Trisha, Hallo Ihr Anderen!
wenn Ihr mal was lesen wollt zum Thema Ausduschen mit Leitungswasser:
Die Schwester Der Pfleger 44. Jahrg. 4/05: 272-274
bzw www.wundheilung.net Mai 2005

Liebe Britta,

für einen Kreischanfall hat es nicht gereicht - aber bin dennoch enttäuscht was da draussen noch so alles getrieben wird. Es geht hier nicht um Rechthaberei, sondern um das Wohlergehen der Patienten. Dafür sollte man gründlich recherchieren und sich ernsthaft und tiefgründig mit den Themen befassen, ehe man sich zu einem Beitrag entschliesst.
Genau diese Studie ist von der Uniklinik Tübingen. Pflegewissenschaftler zweifeln diese Studie anhand des nicht evidenten Ergebnisses und anderer Kriterien (betrifft Studiendesign, Vorgehen) an. Eine Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift sagt nicht aus, dass die Studie und das Ergebnis "gut" ist. Das solltest Du wissen.



Nordlicht schrieb:
Hier heißt es ganz eindeutig:
Ergebnisse: Nach lokaler Wundreinigung mittels Leitungswasser und Octenisept sanken die Keimzahlen drastisch. Nach Spülung mit Kochsalz kam es hingegen zu einer Zunahme der bakteriellen Besiedlung.
Die mikrobiologische Analyse der Duschköpfe ergab eine bakterielle Kontamination. Hier wurden aber meist Keime, die als apathogen gewertet werden, gefunden. Die wenigen pathogenen Keime sind nicht identisch mit Keimen, die auf den chronischen Wunden gefunden wurden.
Diskussion: Das Ausduschen der Wunden mit Leitungswasser führte zu einer deutlichen Keimreduktion, was wahrscheinlich auf einen starken mechanischen Effekt zurückzuführen ist.
Das ist KEIN eindeutiges Ergebnis. Aus pflegewissenschaftlicher Sicht ist dieses Ergebnis nicht evident, hat keine Aussagekraft.


Nordlicht schrieb:
Im Übrigen wird im ambulanten Bereich sehr wohl und mit gutem Erfolg ausgeduscht (z.B. auch bei ulcus cruris - auch wenn Du jetzt vielleicht einen Kreischanfall bekommst, liebe Trisha, es klappt gut und ist ärztlich angeordnet!!)
Es gibt sehr viele Ärzte die ordnen auch sonstige haarsträubende Therapien an, wie z.B. Olivenöl zur Dekubitusbehandlung, Rei-in-der-Tube-Fussbad bei Ulcus cruris, Wundspülungen mit Insulin, Honigbad bei Diabetischem Fuß usw., ich könnte massenweise die unmöglichsten Therapieverordnungen aufzählen, die ich zwischenzeitlich gesammelt habe. Du berufst Dich auf falsche ärztliche Anordnungen und Studien, deren Design und Aussagekraft Du nicht kennst.
Das mit dem Wasserfilter und der Wasservorlaufzeit ist eine RKI-Richtlinie, denn Wasser kann (!) ziemlich verseucht sein. Siehe der Fall vor einigen Jahren in Frankfurt/Oder (Legionellen in den Wasserleitungen).
Verantwortungsbewusste und auch hochgradig bekannte Wundexperten wenden diese Methode der Wundreinigung nicht an. Erfahrungswissen ist kein Wissen, was man in der Pflege umsetzt.
Bei Arztanordnungen sei an Deiner Stelle vorsichtig und halte Dich eher an offizielle Vorgaben und Richtlinien. Du als Durchführende, die eigentlich nach einer Wundmentor-Weiterbildung auf dem aktuellen Kenntnisstand sein soll, hast dafür eine besondere Verantwortung und Haftung. Wenn es mal hart auf hart kommt, dann viel Glück. Da zählt nicht: hat immer gut geklappt und der Arzt hat es schliesslich angeordnet. Das wird in Deiner Stellung niemanden interessieren.

Übrigens:
Zum Thema Wundtherapie und -heilung gibt es übrigens nur eine einzige Aussage mit der Evidenzklasse A:
"Feuchte Wunden heilen besser als trockene Wunden".

LG
Trisha
 
Leitungswasser bitte nicht!!!!!

Hallo Trisha,
danke für deine deutlichen Worte, die es m.E. an dieser Stelle auch braucht.
Leider ist es aber so, dass man durch bestimmte seltene Fälle, wo Wunden stagnieren, oder irgendwie nicht in den Griff zu bekommen sind mit allen modernen Auflagen die es gibt, plötzlich wieder am Anfang einer Kette, die man eigentlich schon längst zerbrochen hatte.

Folgender Fall und vielleicht hast du ja eine Idee die dem Patienten weiterhelfen könnte.
71jähriger Patient nach Pneumonektomie links, Bronchusstumpfinsuffiziens (inoperabel) , Thorakostoma 4x6 cm links.Seit ca 6 Monaten puride Flüssigkeit im Thorax, VW 2xtgl mit Lavasept (-gel) und Kompressen

Problem: Mit Pinzetten erreichst du nicht den Herd, Lavaseptspülung erreicht ebenfalls nicht den Herd und ist wegen der Stumpfinsuffiziens nicht ungefährlich.
Silberkompressen erreichen ebenso nicht den Herd, eine Weitung des Stomas verspricht keine Besserung der Versorgung laut Chirurg.
Cavity-Bälle saugen zwar gut, aber nicht ausreichend zähes Sekret auf.
VW intervalle sind auch mit verschieden Kombinationen von CA-Alginaten, Cavitys, Suprabsorber nicht zu verlängern als auf 24h.

Was haben wir gemacht? Nachdem der Patient wegen zunehmender Schmerzen im Wundbereich zurück kam wurde die Wunde 2x tgl mit etwa 35Grad warmen Wasser ausgespült.
Ergebnis: Die Wunde wurde tatsächlich besser...blutiger, weniger Sekret etc...das ganze hielt dann max 3tage und danach war alles wie vorher, nur die Schmerzen waren weg (?) Komisch aber war, mehr konnten wir nicht erreichen.
Weißt du was anderes?

Gruß
Klaus
 
Hallo duetzmann,


wie gesagt, was die mechanische Reinigung der Wunde angeht, ist man mit einer Wasser-Dusche natürlich "gut" bedient. Wenn man den Richtlinien des RKI Folge leistet, ist es auch hygienisch nicht mehr bedenklich. Zumindest sollten engmaschig Abstriche erfolgen.

Wunden, die tiefe Taschen bilden, jedoch nur eine kleine Öffnung haben, spült man am besten per Einmalkatheter. Der ist flexibel, so ist die Verletzungsgefahr gebannt.
Die Spüllösung natürlich immer vorwärmen (verschiedene Schleimhautantiseptika dürfen bedenkenlos erwärmt werden).
Der Einmakatheter hat ausserdem den Vorteil, eine Tiefenmessung der Wunde vorzunehmen.
Natürlich lässt es sich auch aufgund Deiner detaillierten Beschreibung von hier aus schlecht beschreiben, was man sonst noch tun könnte.

LG
Trisha
 
bei dem Zitat von Nordlicht ging es übrigens um folgenden Vergleich:
1. spülen mit wasser + spülen mit Octinisept
2. spülen mit NaCl

Das sind ja auch völlig andere Sachen. Um was für eine Wunde handelte es sich?
Die keime die im Wasser sind werden ja durch das Desinfektionsmittel gleich wieder ge"killt".
Wenn es eine infizierte Wunde war ist das Ergebnis NATÜRLICH besser als mit NaCl, einfach wegend der desinfizierenden Wirkung.
Wenn es eine saubere Wunde war die grade ans granulieren gehen will ist methode 1 völlig kontraindiziert. Das spülen mit normalen Wasser gibt keime rein, die vom Desinfekt. wieder abgetötet werden. nur leider beeinflusst Octinisept imemr noch die Migration. Somit wäre Methode 2 dort anzuwenden.

Überhaupt nicht aussagekräftig das Ganze!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Thorakostomawunde

Hallo Trisha,
ich kann hier ja schlecht n Foto zeigen, wäre zwar interessant aber nicht zulässig.
Ich versuche es mal so genau wie möglich zu beschreiben:

Das Thorakostoma befindet sich etwa in Höhe 7. und 8. Rippe, etwa direkt unterhalb des Schulterblattes
Das Volumen umfasst sicher 1liter +/- 500ml (grob geschätzt) es passt mindestens 1 Bauchtuch hinein
Mit ner 20cm Pinzette kann ich nicht alle Begrenzungen erreichen, weder Herzbeutel, Mediastinum, noch nach oben das Rippenfell bzw Brustwand.

Mit dem Katheter hab ich es auch versucht, funktionierte aber nicht so klasse.
Was klasse wäre, wenn es einen Sprühkopf gäbe, der an einer Sonde eingeführt werden könnte, um auch in den entlegenen Ecken das Lavasept einzubringen und mit etwas Druck die Beläge absprühen könnte.

Leider ist die Behandlung eines Pleuraempyems bei Thorakostoma und Bronchusfistel eines der größten Herausforderungen. Einerseits willst du feucht verbinden, andererseits infiziert sich alles durch die Atemluft stets und ständig. Vakuumverband geht nicht, Supraabsorber sind nicht Aufnahmefähig genug, zu klein und wenn sie groß genug sind, dann passen sie nicht durchs Stoma.
Leider klappt das mit dem Tracheapatch züchten noch nicht so gut, als dass es ein Routine sein könnte, aber so lange da ein Loch ist haste kaum ne Chance und kannst nur Schadenbegrenzung machen. So lange, bis einer mal ne zündende Idee hat, den in eine Infektion operiert kein Chirurg hinein.

Gruß
Klaus
 
Hallo, tatsache ist, das Wunden abgeduscht werden und mit guten Erfolg.

Habe 6 Wochen in der BGU gearbeitet, verbrennungsstation. Pat wurden abgeduscht und anschließen steril verbunden, auch das mit sehr guten erfolg, und es waren ganz normale Duschanlagen.

Habe Wundbehandlungen auch mit NACL 0,9%. Ringer und Optisept durchgeführt.Ist die Wunde großflächig ordnet der Arzt meistens abduschen an, das ist meine Erfahrung.

Das feuchte Wundbehandlung besser als trockene WB ist, steht nicht zur diskussion und braucht man auch nicht zu diskutieren.

gruß:wut:
 
Hallo Traumfänger,
kann natürlich deine Ansicht verstehen.
Alleine die Tatsache, dass ich selbst ähnliche Erfahrungen, unter anderem selber zu Hause nach einer Verbrennung am Oberschenkel nach rutschen über ein Hallenfussboden, gemacht habe würde deine Erfahrung schon mal stützen.

Fakt ist aber trotzdem, dass Leitungswasser potentiell Keime beinhaltet.
Wozu sonst die RKI Richtlinie?
Warum dann vereinzelt Meldungen über verseuchtes Leitungswasser in Kliniken? (HNO-Abteilung Klinikum Nordstadt hatte nach Neueröffnung wochenlang Legionellen in der Leitung)
Seitdem z.B. diese Vorkommnisse in unserem Klinikum auftraten hat man nun regelmäßige (wenn nicht sogar tägliche) Kontrollen eingeführt, die Kesselleistung erhöht und so das Risiko minimiert. Aber ausgeschlossen? Ich glaub nicht!
Deshalb: Solange andere sicherere Massnahmen zur Verfügung stehen sollte Leitungswasser nicht in die Wunde gelangen, vor allem nicht in Problemwunden und wenn dann nicht als einzige Lösung!
Man könnte ja auch mal die Gegenfrage stellen, wieviel Wundinfektionen durch ausduschen einer Wunde entstehen oder entstanden sind?
Ich denke, die Inzidenz dürfte da auch recht gering sein.
Aber andersherum könnte man dann auch behaupten, Zucker in die Wunde ist auch gut und führt zur Heilung.
Wir wissen aber, dass es bessere und wirksamere, rechtlich unbedenkliche Mittel gibt. Damit wären wir wieder an der Stelle, dass man Leitungswasser besser nicht verwendet.

Gruß
Klaus
 
Hallo,

ich schreibe nicht nur über das krankenhaus. Das waren erfahrungen die ich gemacht habe.

In der häuslichen Pflege kommt es sehr oft vor, das Pat. trotz Wunden, Baden oder Duschen, und da es vorwiegend alte Menschen sind, die sowie so verunsichert sind, fragen sie immer erst den Hausarzt, ob sie das auch dürfen.

Gruß
 
Nun gut Traumfänger,
aber dann denke ich trotzdem, dass der Grundsatz Bestand haben sollte, oder?
Patienten mit keiner Wahlmöglichkeit und mit kritischen Verbrennungswunden sind unter ständiger Kontrolle im Krankenhaus.
in der ambulanten Pflege sollte man doch eigentlich Wunden vorfinden, die weniger kritisch sind und einer optimaleren Versorgung durchaus würdig sind!
Es liegt doch nicht so sehr am Patienten, sondern meist am Hausarzt, das genau der kaum Ahnung von Wunden und deren Behandlung hat.
Als Pflegekraft die Wunden versorgt sollte man auf jeden Fall wissen, dass es auch besser geht. Man hat definitiv Möglichkeiten sich auch als ambulante Pflegekraft durchzusetzen und bis dahin kann man, wenn "gute Erfahrungen mit duschen" gemacht hat ja weiter machen, es bleibt einem meist für einige Zeit eh kaum eine andere Wahl.
Das Ziel sollte aber eine OPTIMALE versorgung sein.
und die ist mit Leitungswasser und Kamillebädern(oder was auch immer) oder ähnlichem sicher nicht zu erreichen.

Gruß
klaus
 
Hallo, bitte vorsichtig mit Kamille, das viele allergisch darauf reagiern.

Ich denke schon das eine optimale Wundbehandlung in der häusl. Pflege möglich ist und diese auch durchgeführt werden kann. Wir müssen Wunddokumentationen schreiben und auch unterschreiben. Ich weiß nicht ob du schon mal in der häuslichen Pflege gearbeitet hast, was du da für Wunden vorfindest, ist schon heftig.

Das Problem ist, das viele selbst an sich herum doktoren, bis der eiter aus den schuhen läuft, und der Kunde sich weigert ins Krankenhaus zu gehen.
Meistens überweist der HA, diese zum Chirurgen, und dieser verordnet die Behandlung, und dann kommen wir erst.

Ein Beispiel: Kunde hatte Wunden. wo man nicht wüßte wo der vorfuß und die Ferse war.

Aber muß auch zugeben, das es tatsächlich Ärzte gibt, die mit der Krankenschwester kooperiert, und auch mal fragt, was können wir noch machen.



Gruß
 
@ Traumfänger.


ich war 6 Jahre in der ambulanten Pflege tätig, und dort für das Wundmanagement zuständig. Die Probleme, die eine häusliche Pflege beherbergen, kenne ich bestens. Doch auch für die häusliche Pflege gilt, dass trotz Therapieanordnungen von Hausärzten und Aussagen der Patienten eine (Behandlungs-)Pflege gewährleistet werden muss, die dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand entspricht. Auch wenn Du schreibst, was Du schon so alles erlebt hast und welche Erfolge Du beobachten konntest: das alles beruht auf Deiner Erfahrung, und danach wird Dich, wenn eine Sepsis auf einen Therapiefehler zurück zu führen ist, keiner fragen. Da gelten nur die offiziellen Richtlinien und Standards. Und die solltest Du kennen und danach handeln.
Du kannst Dir sicher ausmalen, wenn Du mal vorm Richter sitzen müsstest und sagst: "Das waren erfahrungen die ich gemacht habe. Tatsache ist, das Wunden abgeduscht werden und mit guten Erfolg.
Habe 6 Wochen in der BGU gearbeitet, verbrennungsstation. Pat wurden abgeduscht und anschließen steril verbunden, auch das mit sehr guten erfolg, und es waren ganz normale Duschanlagen.
Habe Wundbehandlungen auch mit NACL 0,9%. Ringer und Optisept durchgeführt.Ist die Wunde großflächig ordnet der Arzt meistens abduschen an, das ist meine Erfahrung."
Dann hält Dir der Richter offizielle Standards vor die Nase und zieht Dich erst mal aus dem Pflegeverkehr. Diese Standards, lieber Traumfänger, wurden nicht gemacht, weil es diesen Menschen so langweilig war.

Hier ein paar Daten:
Jedes Jahr gibt es in Deutschland 6000 Verkehrstote. Über jeden einzelnen wird berichtet, in den Nachrichten, in den Tageszeitungen.
Es gibt aber jährlich 30 000 (!) Todesfälle, die auf nosokomoniale Infektionen zurück zu führen sind. Die Dunkelziffer wird entsprechend höher sein. Wenn man einen Arzt fragt, ob es bei ihm im KH nosokomoniale Infektionen gibt, wird er mit Sicherheit verneinen. Und ordnet weiterhin haarsträubende Therapien an.

Ich kann Dir nur raten, trotz Deiner Erfahrungen korrekt zu handeln und zu pflegen. Nur weil Ärzte das anordnen oder gar durchführen, heisst es nicht, dass Du das gut heissen musst. Im Gegenteil, erkundige Dich und recherchiere, bilde Dich weiter, und Du hast bessere Argumente als Deine Erfahrung.

Wenn Patienten darauf bestehen, dass eine zweifelhafte Therapie trotzdem durchgeführt werden soll, dann ist dem Wunsch des Patienten natürlich Folge zu leisten, jedoch zu dokumentieren.
Übrigens: dass Wunden schriftlich dokumentiert werden, auch in Deiner Einrichtung, ist Pflicht. Pflicht ist ebenfalls die Fotodokumentation.

LG
Trisha
 
Ach so, Klaus,

"Deine" beschriebene Problemwunde erscheint auch mir ein Problem.
Manchmal weiss man echt nicht mehr weiter und das ist sehr frustrierend...:gruebel: :weissnix:

LG
Trisha
 
Thorakostoma

Bei einer anderen Patientin haben wir aus Verzweifelung alles möglich ausprobiert, auch den Stumpf mit Vicrylnetz zu verschließen, Supraabsorber um und auf den Stumpf aber auf Knorpel mit geringer Durchblutung wächst nur extrem langsam irgendwas. Die Infektion im Gebiet drumherum kommt als Problem noch oben drauf.
Selbst das Verschließen mit Knochenspan via Bronchoskopie hat nicht gehalten.
Im Prinzip müsste es (mal ganz von der Realität losglöst) eine Dauerspülung von innen nach aussen geben, die letztlich auch noch alle Bereiche im Thorax erreicht, z.B. mit ner Sprühdüse. Sowas wie ne Raumdesinfektion im Thorax.

Wer da mal irgendwann ne Lösung findet kann sich zum Medizinnobelpreis anmelden!
Gruß
Klaus
 
Hallo Klaus,


dann mach Dich mal an die Arbeit :wink1: !

LG
Trisha
 
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