Na wie dramatisch, wenn Schüler ihre Rechte kennen. Das ist ja unmöglich, da sind die in dieser Hinsicht vieleicht noch schlauer als ein Großteil der Examinierten! Pfui!
Wir wissen alle, dass gerade die Anzahl der mind. freien Sonntage im Jahr in unserem Beruf net viele sind. Wenn ich mich recht erinnere lag das bei 11 Sonntagen.
Wir wissen alle, dass die maximale Anzahl der hintereinander zu leistenden Tage bei 19 liegt. Das ist gesetzlich möglich so lange der AG den gearbeiteten Sonntag innerhalb von 14 Tagen frei gibt. Das tut er. für die geleisteten Samstagsstunden hat er bekanntlich mehr Zeit.
Es Ist gesetzlich möglich Arbeitszeitkonten einzuführen. Da hat der AG fast unbegrenzt Zeit die Überstunden auszugleichen.
Das die Gewerkschaft vieles anders sieht steht auf einem ganz anderen Blatt.
Gott sei Dank ist sich der pflegerische Nachwuchs seiner Rechts bewusst, das kann dem Pflegeberuf nur gut tun.
Recht ist eine Auslegungssache. Was ich aus dem Text lese muss noch net mit dem identisch sein, was der Paragraph tatsächlich zulässt.
Was die anderen Punkte angeht, ja die Beobachtung kann man durchaus machen, aber das ist durchaus ein Problem der Politik und des Ansehens des Pflegeberufs in der Öffentlichkeit.
Net wenige der angehenden Azubis haben Vorstellungen von dem Beruf die weit an der Realität vorbei gehen. Der medizinische Aspekt interessiert. (Grund-)Pflege wird da net selten als notwendiges Übel angesehen.
Das Eintrittsalter wurde auf 16 Jahre runtergesetzt,...
Als ZNA-Öse und ich gelernt haben, war es generell so, dass man mit 16 angefangen hat- nach dem Abschluss der Polytechnischen Oberschule=Realschulabschluss.
Und wenn ich sehe was Pflege für einen Stellenwert in der Gesellschaft hat, muss ich mich auch net wundern, wenn vermehrt Schüler aus gesellschaftlichen Schichten kommen, die nicht unbedingt zu breiten Mittelklasse gehören.
Das ist glaub ich an Borniertheit net mehr zu überbieten. Gerade die Mittelklasse neigt sehr dazu, ihre Kinder zu verwöhnen. Fängt schon mit solchen Banalitäten an wie den fehlenden Geschwistern bei denen man lernen kann, Verantwortung zu übernehmen.
Das Desinteresse an der Berufspolitik müsste ja nach deiner These in den letzten Jahren gravierend zugenommen haben. Dem ist aber net so. Im Gegenteil. Die neue Generation interessiert: wieviel Lohn bekomme ICH und wieviel Freizeit steht MIR zur Verfügung. Jetzt net falsch verstehen- beides sind durchaus Aspekte, für die es sich lohnt aktiv zu werden. Der klitzkleine Unterschied liegt beim Ziel des Individuums- ob es um alle geht oder nur um mich alleine.
Schönes Beispiel ist für mich immer: nur Pflegekräfte arbeiten wirklich. Der Rest der Bevölkerung kann dies gar net schätzen.
Die allgemeine Entwicklung der Gesellschaft geht in Richtung "Ellenbogen" und Egoismus. Die Fun-Generation macht auch vor der Pflege net halt.
Eine gesellschaftliche Entwicklung kannst du net aufhalten. Du musst dich drauf einstellen. Man darf gespannt sein, was Pflege sich da so einfallen lässt.
Elisabeth