Alleinerziehende Mütter im Stationsalltag

Hey Ihr,
wollte mal wieder eine Diskussion auffrischen und Eure Meinung zum o.g. Thema wissen, da ja seit dem letzten Beitrag dazu einige Zeit vergangen ist und sich inzwischen ja (oh Wunder) an vielen Kliniken und bei anderen Arbeitgebern im Gesundheitswesen einiges getan hat zum Thema "Vereinbarkeit Beruf/Familie".
Wie sehen Eure Erfahrungen inzwischen aus?
Gibt es bei Euch familienfreundliche Angebote (z.B. Betriebs-Kitas, Belegplätze an Kitas, Ferienbetreuung, Arbeitszeiten, etc.)?
Liebe Grüße:nurse:
 
Also ich habe in den vergangenen Berufsjahren keinen Betrieb mehr kennengelernt, der sich den Belangen von Müttern und/oder Vätern und deren Kindern anpassen. Bereits bei den Vorstellungsgesprächen wird gefragt, inwiefern die Betreuung des Kindes während der Arbeit gewährleistet wird. Früh- Spät- und Nacht- sowie Wochenend-und Feiertagsdienste müssen in vollem Umfang und auch in aller Regelmäßigkeit geleistet werden. Beim Einspringen werden wir auch nicht verschont...Deshalb habe ich die ersten Jahre als Alleinerziehende sehr häufig auf Studenten und Schüler zurück greifen müssen, die sich früh morgens...nachmittags...abends oder nachts um mein Kind kümmerten...In manchem Monat ging dabei schon mal ein Drittel meines Gehalts drauf...
 
Es kann Dich doch niemand zum Einspringen zwingen.

:mrgreen: Aber nein- das kann niemand und deshalb werden die Pflegeforen in aller Regelmäßigkeit mit diesbezüglichen Fragen und Klagen gepflastert...:mrgreen: Selbstverständlich kann ich es ablehnen, einzuspringen, aber letztendlich legt ein AG eine solche Haltung dann als unkollegial ...unflexibel und/oder nicht belastbar aus...Bitte widersprecht mir ruhig! :)
 
Guten Abend!!:nurse:
Zu diesem Thema hätte ich auch was beizutragen. Ich war bzw. bin auch alleinerziehend. Meine Jungs sind allerdings inzwischen 18 bzw. 19 Jahre.
Als ich plötzlich alleine mit meinen Kindern (sie waren 3 bzw. 4 J) dastand, war meine damalige Chefin echt super verständnisvoll.:) Sie teilte dem gesamten Team mit, dass ich keine Spätdienste mehr machen kann, weil die Kita um 16 h schließt und ich ja noch hinfahren muß. Meine tägl. Arbeitszeit war damals von 7:30 - 15:30 h. Auch am Freitag, an dem wir normalerweise um 13:00 Uhr Schluss machen.:)
Das bedeutete, dass ich jeden Freitag eigentlich Spätdienst gemacht habe.
Damit waren die Kollegen dann einverstanden. Als meine Jungs älter wurden und sie in den Hort konnten, bin ich in die unmittelbare Nähe meiner Klinik gezogen, damit ich nicht so lange Wege hatte. Ich konnte dann Mitteldienst bis 17:30 h machen. Meine Kinder waren sehr früh selbständig und als es ging, dass sie alleine zuhause bleiben konnten (mit 10 J.) habe ich dann angefangen auch wieder Spätdienste zu machen (bis 19 h).:nurse:
Ich hatte wirklich Glück mit meinen Kollegen und meinem AG. Auch jetzt haben wir 4 alleinerziehende Mütter und mehrere Mütter in unserem Team. Bei uns hat jede ihr eigenes AZ-Modell. Und trotzdem ist
es gewährleistet, dass unser Laden läuft und sich keiner benachteiligt fühlt.:)
Ich muss allerdings anmerken, dass wir in unserem OP keinen WE + ND haben. Unser Dienst geht von Mo.-Do. 7:15-15:30/10:30-19:00/11:30-20:00 h. Freitags ist immer noch um 13:00 h Schluss und zwei unserer alleinerziehenden Mütter!!! machen bis 15:30 h (Spätdienst).:mrgreen:
Rufdienst für´s WE muss jeder machen, aber man kann sich die WE aussuchen.

Schimpft nicht zu sehr auf die alleinerziehenden oder die Mütter. :cry:
Sie müssen auch auf viel verzichten und es nicht immer einfach Familie und Beruf unter einen Hut zu kriegen, vor allem, wenn man/frau nicht dem Staat auf der Tasche liegen will. :nurse:
LG opjutti
 
Hallo Hyperton_Krise:hicks:

Lies mal den Tread durch, da wird teilweise schon negativ über alleinerziehende gepostet.

Manche meinen, dass sie sich Sonderrechte genehmigen und sind vielleicht neidisch.:|

Es war nur ein Aufruf Verständnis füreinander zu haben.
Die einen haben Kinder, die anderen vllt. Eltern, die sie pflegen müssen.

Bestimmt hat jeder mal ein privates Problem und ist dankbar, wenn ihm auch Entgegengekommen wird!!!:up:

LG opjutti:hicks:
 
:mrgreen: Aber nein- das kann niemand und deshalb werden die Pflegeforen in aller Regelmäßigkeit mit diesbezüglichen Fragen und Klagen gepflastert...:mrgreen: Selbstverständlich kann ich es ablehnen, einzuspringen, aber letztendlich legt ein AG eine solche Haltung dann als unkollegial ...unflexibel und/oder nicht belastbar aus...Bitte widersprecht mir ruhig! :)

1. das hängt damit zusammen, dass gefühlte 95% der Pflegekräfte sich nicht mit den einfachsten Grundlagen des Arbeitsrechts auskennen und den Aussagen der Vorgesetzten als von Gott gegebenes Wort für korrekt halten.
2. würden mich solche Aussagen nicht wirklich stören. Sollten das in einer Mitarbeiterbeurteilung erscheinen, würde ich diese nicht gegenzeichnen.

Das ist doch alles nicht so schwer.
 
1. das hängt damit zusammen, dass gefühlte 95% der Pflegekräfte sich nicht mit den einfachsten Grundlagen des Arbeitsrechts auskennen und den Aussagen der Vorgesetzten als von Gott gegebenes Wort für korrekt halten.
Uih- da hast Du aber hoch gegriffen...vielmehr habe ich den Eindruck gewonnen, dass die meisten sich inzwischen ihrer Rechte
( die sich ja inzwischen mit Hilfe des Internets...diversen Foren ...Betriebsräten usw. relativ unproblematisch und zeitnah in Erfahrung bringen lassen...) zwar bewusst sind , diese aber letztendlich nicht wahrnehmen, weil sie Sanktionen befürchten...Heutzutage sind befristete Verträge weit verbreitet...auch während der Probezeit und selbst im Rahmen eines festen Arbeitsverhältnis kann einen der AG das Arbeitsleben ganz subtil und kontinuierlich zur Hölle machen...
 
Bei allem Verständnis für Alleinerziehende Mütter, aber das hat jetzt ja so garnixmehr mit dem Thema zu tun, oder?
 
Bei allem Verständnis für Alleinerziehende Mütter, aber das hat jetzt ja so garnixmehr mit dem Thema zu tun, oder?
Ähm ...doch? ! Zum Beispiel haben Eltern...bzw. alleinerziehende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Anspruch auf Freistellung von der Arbeit zur Pflege und Betreuung ihres erkrankten bzw. pflegebedürftigen Kind und es gibt genug Mütter, die sich nicht trauen, davon Gebrauch zu machen aus den oben genannten Gründen...
 
:mrgreen: Aber nein- das kann niemand und deshalb werden die Pflegeforen in aller Regelmäßigkeit mit diesbezüglichen Fragen und Klagen gepflastert...:mrgreen: Selbstverständlich kann ich es ablehnen, einzuspringen, aber letztendlich legt ein AG eine solche Haltung dann als unkollegial ...unflexibel und/oder nicht belastbar aus...Bitte widersprecht mir ruhig! :)

1. das hängt damit zusammen, dass gefühlte 95% der Pflegekräfte sich nicht mit den einfachsten Grundlagen des Arbeitsrechts auskennen und den Aussagen der Vorgesetzten als von Gott gegebenes Wort für korrekt halten.
2. würden mich solche Aussagen nicht wirklich stören. Sollten das in einer Mitarbeiterbeurteilung erscheinen, würde ich diese nicht gegenzeichnen.

Das ist doch alles nicht so schwer.

Uih- da hast Du aber hoch gegriffen...vielmehr habe ich den Eindruck gewonnen, dass die meisten sich inzwischen ihrer Rechte
( die sich ja inzwischen mit Hilfe des Internets...diversen Foren ...Betriebsräten usw. relativ unproblematisch und zeitnah in Erfahrung bringen lassen...) zwar bewusst sind , diese aber letztendlich nicht wahrnehmen, weil sie Sanktionen befürchten...Heutzutage sind befristete Verträge weit verbreitet...auch während der Probezeit und selbst im Rahmen eines festen Arbeitsverhältnis kann einen der AG das Arbeitsleben ganz subtil und kontinuierlich zur Hölle machen...
Das bezieht sich ja nun wirklich nicht nur auf alleinerziehende Mütter. Dafür haben wir hier schon einige Threads in die es deutlich besser passt.
 
Es bezieht sich nicht ausschließlich auf sie, ist aber um so schwerwiegender, weil sie gezwungen sind, die finanzielle Existenz alleine zu sichern und zugleich- ebenfalls alleine- die Verantwortung für das Kind haben.
 
Klar und dafür haben wir auch alle volles Verständnis und bieten ihnen auch passende Arbeitszeiten, die aber leider auch ungeliebt bei den Müttern sind.

Nun ja, einem jeden Recht getan ist ein Ding das keiner kann...

Ich lasse mich übrigens auch nicht erpressen beim Einspringen.
 
Klar und dafür haben wir auch alle volles Verständnis und bieten ihnen auch passende Arbeitszeiten, die aber leider auch ungeliebt bei den Müttern sind.
Wir alle ? Wer ist wir? Sorry- mit einer solch pauschalen Behauptung weiß ich leider nichts anzufangen...und zumindest in unserem Haus werden die Arbeitszeiten nicht auf die familäre Situationen der Alleinerziehenden ausgerichtet.
 
Doch, wir haben spezielle Mütterdienste, die auf Kita-Öffnungszeiten angepasst sind - z.B. von 8 Uhr bis 13 Uhr oder auch nur bis 11.30 Uhr.
Auch von 7.30 bis 15.42 Uhr. Auch Spätdienste ab 17 Uhr sind im Angebot, wenn eben der Partner die Kinderversorgung übernehmen kann, aber all das habe ich in dem Thread schon gepostet. Dass eben nicht alle gleichzeitig in den Sommerferien in Urlaub gehen können und dann auch noch 6 Wochen ist allerdings schon eine Einschränkung.

Wenn dein Haus keine solchen Dienste anbietet, dann kann ich nichts dafür.
 
Wenn dein Haus keine solchen Dienste anbietet, dann kann ich nichts dafür.
Das habe ich auch nicht behauptet, dass Du was dafür kannst. Aber dass Euer Haus das anbietet- was ich wirklich super-klasse finde - lässt ja nun mal keinen allgemeingültigen Rückschluss auf die Arbeitssitution von Alleinerziehenden zu...Wäre dem so, dass dann gäbe es doch sehr viel weniger Arbeitnehmerinnen, die kreuzunglücklich und chronisch überfordert ihren Job machen...übrigens: mit 'nem Spätdienst ab 17:00 Uhr ist einer Mutti ohne Partner leider auch nicht wirklich geholfen...
 
Ich habe ja auch nicht behauptet, dass sie ihn machen müssen.

Aber in D sind nun mal nicht alle Mütter alleinerziehend, oder? Diesen ist mit einem Spätdienst ab 17 oder 18 Uhr sehr wohl geholfen, weil dann die Kinder versorgt sind.

In den Zeiten wie jetzt, kann man sich doch auch ruhig als alleinerziehende Mutter eine Klinik suchen die einem diese Annehmlichkeiten bietet, oder? Fragen bei den Kliniken kostet nix.
 
In den Zeiten wie jetzt, kann man sich doch auch ruhig als alleinerziehende Mutter eine Klinik suchen die einem diese Annehmlichkeiten bietet, oder? Fragen bei den Kliniken kostet nix.
Richtig narde2003...aber stimmst Du mir zu, dass in der Pflege Alleinerziehendenfreundliche Arbeitszeitmodelle auch in Zeiten wie jetzt eher selten sind? Ich hätte liebend gerne all die Jahre das Geld für die Betreuungskosten gespart...
 
Als nicht alleinerziehende Mutter erlaube ich mir darüber kein Urteil, aber auch kinderlose haben ein Privatleben oder pflegen ihre kranke Mutter.
 

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