Oh Mann das ewige Thema, an dem sich ein Zwei-Fronten-Krieg geliefert wird....
Dass unser Beruf absolut Familienfeindlich ist, erfahren berufstätige Eltern alltäglich.
Kitas und Horte, die sich nach unserem Schichtdienst richten, gibt es nicht oder nur wie die "Nadel im Heuhaufen".
Verwandte, Freunde o.ä., die einem rund-um-die-Uhr in der Kinderbetreuung helfen, hat auch nicht jeder oder nur für bestimmte Tage oder Zeiten.
O.K., vorher gewußt, wie schwierig es werden kann trotz Kindern zu arbeiten, das haben wir schon....sonst würde es ja kein Krankenpflegepersonal mit Kindern geben.
Wir versuchen es eben, an unsere Grenzen stoßen wir oft genug.
Drei Möglichkeiten haben wir:
1. Vollzeit arbeiten und ein höchst-unsicheres Konstrukt aus Betreungsabsicherung haben, was aber bei Krankheit oder zu bestimmten Zeiten, auch mal nicht funktionieren kann...das Kind dann allein zu lassen, geht ja wohl schlecht!
2. Teilzeit arbeiten und versuchen, Dienste arbeiten zu können, die man mit seinen Kindern/Familien vereinbaren kann.
Wobei es auf das Umfeld ankommt (Partner, Verwandte, Betreuungszeiten der Kitas/Horte), was da an Diensten möglich ist.
3. zu Hause bleiben, wobei Beispiele, wie super erfahrene , alleinerziehende Kolleginnen, die Hartz 4 beantragen müssen, weil sie keine geeignete Betreuungsmöglichkeit für ihr Kind fanden, einen echt ärgerlich machen
Meine Lösung war eine Mischung aus allem, je nach Alter meines Kindes:
eine Zeit lang zu Hause, dann jahrelang Nachtdienste (mit Partner zuhause, der beim Kind blieb), dann oft Wochenenddienste oder als Aushilfe, dann glücklicherweise Tagdienste (hurra!) und derzeit pro Tag 4 Stunden Arbeit (weil da der meiste Arbeitsaufwand herrscht)(auch gut).
Wenn man alles erdenkliche versucht, um Job und Kind zu vereinbaren, und dann aber so selbstherrliche Dinge liest, wie "muss man sich vorher überlegen", "wir müssen ja auch auf Hobbys verzichten", "man kann ja nicht andauernd Rücksicht nehmen", "KH kein Wunschkonzert" usw....das macht schon wütend.
Zwei Sachen sollten diejenigen Schlaumeier mal bedenken:
1. macht mal so eine Balanceakt - Arbeit und Job mit, nur einen Tag
2. nach Feierabend ist bei einer Mutter noch kein richtiger Feierabend, da geht´s gleich weiter....man trifft sich dann nicht mit Freunden zum Milchkaffee oder macht nette Yogastunden oder ruht sich gemütlich auf dem Sofa aus
Also locker bleiben, lasst uns mal machen, wir packen hier schließlich jeden Tag auf´s neue die Doppel-Action!