Alleinerziehende Mütter im Stationsalltag

Hallo Panki,

da hat Narde recht mit. Es ist einfach so, eine Mutter die arbeiten geht, hat immer auch ein schlechtes Gewissen ihren Kindern gegenüber. Sie versucht allen gerecht zu werden, aber der Alltag lässt es manchmal nicht zu.

Das zu wissen, wird auch das Gewissen nicht beruhigen. Man ist eben Mutter, immer im Zwiespalt, mache ich genug für mein Kind und wenn dann der Anspruch zur Arbeit. Damit lebt jede Mutter und es ist total schwer......das immer auszuhalten.
Aber ich denke, du wirst die Balance finden. Machst dir viele Gedanken und kannst und darfst auch meckern.

Liebe Grüße Brady
 
PS minilux: Es ist nicht Aufgabe des AG Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, wäre mich ganz neu!!!!!
 
hallo ihr,

bei uns im Haus gibt s jetzt eine Kita, die sich den schichtzeiten anpasst
finde das schon lange überfällig und sowas sollte es viel häufiger geben.
 
bei uns im Haus gibt s jetzt eine Kita, die sich den schichtzeiten anpasst
finde das schon lange überfällig und sowas sollte es viel häufiger geben.
Bei uns war das mal vor paar Jahren angedacht... und plötzlich wollte das niemand nutzen. Ich glaube aber, bald wird wieder mal der Bedarf (bzw. das Interesse) ausgekundschaftet.

Es ist auf jeden Fall die beste Lösung. Kinderbetreuung soll in der Verantwortung der gesamten Gesellschaft liegen und nicht ungerecht auf einzelne kinderlose Mitarbeiter in Schichtbetrieben verteilt sein.

Grüße
Michl
 
bei uns wurde eine umfrage durchgeführt, einige mütter waren auch dagegen weil sie das kind nicht so lange wach lassen können oder nicht so früh aufstehen lassen können. das waren die die am liebsten gar keinen schichtdienst mehr arbeiten wollen und auch kein we mehr.
 
das waren die die am liebsten gar keinen schichtdienst mehr arbeiten wollen und auch kein we mehr.

Und ich glaube, wenn dieser Eindruck entsteht sind die Kollegen auch nicht mehr so tolerant und entgegenkommend. Nach 25 Jahren Schichtdienst kann ich mir auch was schöneres und weniger belastenders vorstellen als im Schichtdienst zu arbeiten. Wenn ich könnte wie ich wollte....., jaaa dann.....
 
bei uns wurde eine umfrage durchgeführt, einige mütter waren auch dagegen weil sie das kind nicht so lange wach lassen können oder nicht so früh aufstehen lassen können. das waren die die am liebsten gar keinen schichtdienst mehr arbeiten wollen und auch kein we mehr.

Na, selbst schuld.
Also, wenn ich in der Zeit, seitdem ich ein Kind habe, diese Möglichkeit gehabt hätte, hätte ich sofort zugegriffen....
Es ist ja nicht jeden Tag so, dass man dann sein Kind so früh oder spät in so einer Einrichtung lassen muss. An anderen Tagen kann der Partner oder jemand anderes ja auch mal das Kind zu humaneren Zeiten dorthin bringen.

Mensch, das ist wirklich eine gute Lösung.
Als examinierte Fachkraft geht einem nämlich durch Teilzeit, geringfügige Beschäftigungen, Aushilfstätigkeit oder gar Nicht-Arbeiten kostbare Zeit verloren, um Berufserfahrung zu sammeln, sich beruflich weiter zu entwickeln, gute Fortbildungen zu machen, usw.
Und freie Tage gibt´s ja auch, an denen man mehr Zeit für die family hat.

Also eine Kombination aus Arbeiten zu den "pflege-/arbeitsintensiven" Zeiten und guter, flexibler, angepasster Betreuungsangebote würde alle Beteiligten weiter bringen:

- den Arbeitgeber: gute, ausgebildete Fachkräfte können eingesetzt werden zu den Zeiten, an denen man das meiste Personal braucht:nurse:

- den Arbeitnehmer/Vater/Mutter: Arbeit ist möglich, Erfahrung kann gesammelt werden und man ist im Team integriert, der berühmte Balanceakt kann geschafft werden:lol:

- die lieben Kollegen: müssen nicht andauern einspringen und können dann auch auf ihre kinderhabenden Kollegen zählen, gute Teamarbeit ist möglich:klatschspring:

- nicht zu vergessen, das Kind: wird gut betreut, gewinnt soziale Kontakte und Kita-Freunde, hat nach Mamas/Papas Feierabend zufriedene, ausgeglichene Eltern, die die Zeit mit dem Kind nutzen und genießen....:bussis:

Nun müssen wir als Wähler/Bürger/Betroffene nur weiterhin mit dafür sorgen, dass das auch weiterhin verfolgt wird und nicht in der Schublade verschwindet "zu teuer, wird nicht gebraucht, Mütter an den Herd zurück, o.ä."....denn: Kinder sind Zukunft!!!!

Bye, Bye....
 
Können wir uns auf mitarbeiterfreundliche Rahmenbedingungen einigen? Wieso sollen die Nichteltern dafür bestraft werden, dass sie keine Kinder haben?

Irgendwo ist bei dieser Mitarbeiterfreundlichkeit aber eine Grenze gesetzt- nämlich dann, wenn die Versorgung der Pat./ Bew. nicht mehr gewährleistet wird.

Elisabeth
 
Natürlich ist es schön, wenn sich eine Klinik dahingehend engagiert Arbeitszeiten flexibel zu gestalten, aber warum sollte sie das tun? Heutzutage finden sich genügend Leute, die die Arbeit zu den Bedingungen zu machen, wie sie sind.
Schichtarbeit verlangt einiges ab, aber nicht nur den Familien.

Ich kann Elisabeth nur zustimmen. Den gleichen Gedanken hatte ich gerade auch. Diese günstigen sozial verträglicheren Arbeitszeiten dürfen nicht nur den Müttern und Vätern angeboten werden, sondern müssen dann offen für alle sein.....
 
Hallo Behid,

wir bieten die verschiedensten Arbeitszeitmodelle an, auch Teilschichten für unsere Mütter, auch am Abend. Dennoch wird gemeckert - och, da muss ich dann ja sooo oft in die Klink kommen.

Also, wie du es anbietest, ist es nicht gewünscht. Wir haben eine hauseigene Kita die ab 6.30 Uhr geöffnet ist, aber das ist auch sooo früh für das Kind.

Ja, was wollen die Damen eigentlich, das ist es was mich daran immer wieder so ärgert.

Schönes Wochenende
Narde
 
Ich sehe nicht daran, dass es dass Problem einer Mutter ist, sondern ein Problem in der Person.

Ein Mensch der reflektiert arbeitet, weiß im Vorfeld, dass es Probleme macht in der Umsetzung.

Diesem Menschen gestehe ich auch zu zu meckern, weil ich weiß wie schwer dieses alles unter einen Hut zu bekommen. Aber Realitäten kann niemand umgehen oder einfach ausschalten, bzw. so hinbiegen, dass alle anderen Schuld sind.

Gruß Brady
 
Ja, was wollen die Damen eigentlich, das ist es was mich daran immer wieder so ärgert.

Hey, irgendwie klingt das herablassend.

Was ich als aufgeschlossene, an Arbeit und Berufserfahrung interessierte Mutter möchte und mache, um alles zu schaffen, habe ich ja nun ausreichend geschildert.

Auf dem Rücken von "Nichteltern" soll das nun auch nicht ausgetragen werden, aber hier weiterhin zu argumentieren so nach dem Motto: "Seht zu wie ihr das hinkriegt, sonst machen es eben andere" bringt ja nun auch niemanden weiter.

Letztendlich zählt ja auch für viele, dass es gute Möglichkeiten beides zu schaffen geben muss, um Anreize zu schaffen, dass sich Leute für Kinder entscheiden und trotzdem weiter arbeiten können und dass auch zukünftige gut ausgebildete Pflegekräfte beides schaffen können und sich für diesen Beruf und auch für Kinder entscheiden....sonst bekommt ja bald keiner mehr welche und das wäre ja auch schade...oder?
 
Hallo Panki,

diese Aussage bezieht sich darauf, dass unser Haus, den Müttern die unterschiedlichsten Dienstzeiten anbietet, aber immer nur gejammert wird, dass dies nicht passt und jenes nicht passt - wenn du es als herablassend empfindest, dann mag es für dich so sein.
Ich empfinde es auch als herablassend, wenn die angebotenten Möglichkeiten nur mies gemacht werden.
Das Angebot bezieht sich logischerweise in der Regel auf Arbeitsintensive Zeiten, wir sind ja auch keine Beschützende Werkstätte, sondern ein Dienstleistungsunternehmen und müssen auch wirtschaftlich arbeiten.
Ich kann mir auch nicht aussuchen wie ich arbeiten will, leider sind die Patienten rund um die Uhr krank und das auch am Wochenende.

Andere Mütter wiederum schaffen es auch ohne meckern und können auch mal am Wochende arbeiten, wenn der Partner zuhause ist.

Ein schönes Wochenende
Narde
 
Erstaunlich, wie viel Entgegenkommen andere Alleinerziehende inzwischen erhalten. Hab ich was verkehrt gemacht?

Zu mir sagte die Tussi vom Jugendamt, die ich um Unterstützung bei der Suche nach einer adäquaten Kinderbetreuung bat, "Vergessen Sie´s, nehmen Sie sich Sozialhilfe." - Was mich hochzornig gemacht hat.

Weiterhin reagierte natürlich jeder Arbeitgeber äußerst kritisch bei der Tatsache, dass ich ledig und Mutter eines kleinen Kindes bin.

Da wollte man doch gleich nach dem Klischee verfahren: alleinerziehend = Sozialfall.
Meine Wut war grenzenlos. Mit welchem Recht stigmatisiert man eine Mutter, die nun eben mal keinen Mann zum Kind hat?

Abgesehen davon haben alle Frauen in meiner Familie trotz Kindern gearbeitet, das sollte kein Widerspruch sein.

Ich habe es jedenfalls vom AG nicht so einfach gemacht bekommen, wie hier geschildert.
Und ich habe auch mitbekommen, wie wenig Unterstützung junge Väter erhalten, die ihre Kinder eben auch betreuen müssen und wollen, wenn die Frau arbeitet.

Aber an die genervten Kollegen junger Mütter: Diese sind, wie ich inzwischen auch aus dem Freundeskreis weiß, immer ziemlich anstrengend. Es ist immer ein Balanceakt zwischen work life und archaischen Muttergefühlen!

Das mit den Stoßzeiten ist ja gut, aber was ist bei Vollzeit-Arbeitenden?
 
Können wir uns auf mitarbeiterfreundliche Rahmenbedingungen einigen? Wieso sollen die Nichteltern dafür bestraft werden, dass sie keine Kinder haben?
das verlangt auch keiner
Natürlich ist es schön, wenn sich eine Klinik dahingehend engagiert Arbeitszeiten flexibel zu gestalten, aber warum sollte sie das tun? Heutzutage finden sich genügend Leute, die die Arbeit zu den Bedingungen zu machen, wie sie sind.
ach, der nächste Pflegenotstand kommt bestimmt, dann sind die AG wieder froh wenn die Mütter -zumindest Teilzeit- im Erziehungsurlaub wieder arbeiten.
Ausserdem -nenn mich konservativ- bin ich immer noch der Meinung dass ein Arbeitgeber (besonders wenn es häufig auch noch ein öffentlicher Träger ist) auch eine gesellschaftliche Verantwortung trägt
Also, wie du es anbietest, ist es nicht gewünscht. Wir haben eine hauseigene Kita die ab 6.30 Uhr geöffnet ist, aber das ist auch sooo früh für das Kind.
die gabs bei uns auch, der FD fing aber leider schon um 6:00 an. Dann hat sich das KH gewundert warum so wenige die Kinder anmelden, und die frühe Öffnungszeit abgeschafft. Jetzt gehen da hauptsächlich Kinder von Ärztinnen und Verwaltungsangestellten hin
 
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Zum Thema KiTa kann ich auch noch was sagen, die gab es auch an meinem ersten Arbeitsplatz (große Uniklinik). War toll eingerichtet, sehr hübsch, es gab sogar einen Artikel in einer großen Zeitung. Wir wurden trotz des "Alleinerziehenden-Status" auf eine endlose Warteliste gesetzt.
Dann kam ein neuer Oberarzt, seine Frau Kinderkr.sr. Klar, dass der ruckzuck einen Platz hatte, oder? Oder die Lehrerinnen der Kr.pflegeschule.
Ich hätte mir ja Unterstützung beim BR suchen können, aber man denkt dann, nachher hat das Kind Nachteile oder so. Ich hab´s dann eben selbst geregelt.

Und eine gewisse Verantwortung hat der Arbeitgeber schon, wenn er Wert auf qualifizierte Mitarbeiter legt, die sich mit dem Unternehmen identifizieren.
Beim Pflegepersonal aber ist alles anders. Wir haben nur zu funktionieren. (Bin heute schlecht drauf).
 
Ist bei uns auch nicht anders. Haben einen super Kindergarten bekommen. Nur blöd, er sperrt erst um 7:30 Uhr auf. Fangen aber schon um 6:45 bzw Ambulanzschwestern um 7:00 Uhr an.
Und die Ärzte: natürlich um 7:30, toll für sie.

Und das obwohl die meisten arbeitenden Mütter Krankenschwestern sind und nicht Ärzte, denn Ärzte können es sich sowieso leisten ein paar Jahre zu Hause zu bleiben.

Bin zwar selbst kinderlos, aber das empfinde ich als Frechheit. Haben bei uns aber ein super System. Selbsteingeteilter Dienstplan, d.h. Mütter teilen zuerst ein, 2. und 3. Gruppe wechseln jedes Monat. Klappt super und bei uns arbeiten die Muttis auch Tag- und Nachtdienst. Dann machen sie eben mehr Nachtdienste oder Wochenenden (um die reißt sich ja eh niemand) und da ist dann der Mann zuhause.
 
Hallo an alle,sehr interessiert habe ich so gelesen was hier so alles geschrieben steht. Ich bin selber Mutter und habe einen Sohn von 11 Jahren. Als ich mit meinem Kind schwanger wurde war ich Stationsleitung in der Unfallchirurgie in einem super toller Team. Die Leute dort hätten mir absolut ermöglicht nach kurzer Zeit wieder zu arbeiten. Mein Problem war, dass ich den Kleinen erst gegen 7.00 bei der Tagesmutter abgeben konnte. Ich fragte daraufhin, ob es möglich sei meine Stelle auf 30 Wochenstunden zu verkürzen, da ich auch noch gestillt habe und es damit auch noch etwas komplizierter wurde. Meine PDL teilte mir mit, dass eine Stationsleitung nur Vollzeit arbeiten könne und das ganz sicher nicht ginge. Daraufhin ging ich 3 Jahre in den Erziehungsurlaub, bzw. arbeitete 19 Std pro Woche im Nachtdienst und das immer 14 tägig am Wochenende. Ich kann bis heute nicht verstehen, warum es in einem Krankenhaus keine individuellen Möglichkeiten geben kann. Natürlich ist arbeitengehen kein Wunschkonzert und jeder muss einmal unbeliebte Dienste übernehmen. Trotzdem gibt es in der freien Wirtschaft Möglichkeiten, die es scheinbar im Krankenhaus bis heute nicht gibt. Ich bin gerne Krankenschwester und ich arbeite immer noch in meinem Beruf und zwar ohne Unterbrechung aber damals meine Station aufzugeben war echt hart. Ich denke immer, wenn man im Vorfeld die Dinge abklärt und gemeinsam nach guten Lösungen sucht, dann findet man welche und zwar für alle Mitarbeiter. Hier geht es ja nicht um die Leute die sich Rosinen aus dem Kuchen picken wollen und dies mit tausend Argumenten begründen. Mir geht dieses hohe Lied von "Wir sind alle so flexibel" manchmal schon auf die Nerven. Kinder sind wichtig und schön und ein ganz wertvoller Bestandteil unserer Gesellschaft.Alles liebe Iris
 
Ich kann bis heute nicht verstehen, warum es in einem Krankenhaus keine individuellen Möglichkeiten geben kann. Natürlich ist arbeitengehen kein Wunschkonzert und jeder muss einmal unbeliebte Dienste übernehmen. Trotzdem gibt es in der freien Wirtschaft Möglichkeiten, die es scheinbar im Krankenhaus bis heute nicht gibt. Ich bin gerne Krankenschwester und ich arbeite immer noch in meinem Beruf und zwar ohne Unterbrechung aber damals meine Station aufzugeben war echt hart. Ich denke immer, wenn man im Vorfeld die Dinge abklärt und gemeinsam nach guten Lösungen sucht, dann findet man welche und zwar für alle Mitarbeiter. Hier geht es ja nicht um die Leute die sich Rosinen aus dem Kuchen picken wollen und dies mit tausend Argumenten begründen. Mir geht dieses hohe Lied von "Wir sind alle so flexibel" manchmal schon auf die Nerven. Kinder sind wichtig und schön und ein ganz wertvoller Bestandteil unserer Gesellschaft.Alles liebe Iris

Hallo,

Stimme Deiner Meinung zu.
Man kann mit Kindern nie so flexibel sein, wie ohne. Das geht einfach nicht...

Modelle, die es Arbeitnehmern ermöglichen, beides zu vereinbaren, gibt´s leider wirklich nur sehr selten bei Arbeitgebern im Gesundheitswesen (ganz vereinzelt betriebseigene Kitas oder flexible Arbeitszeitmodelle, etc.).
Während inzwischen viele andere Unternehmen aufgewacht sind und in ihre gut ausgebildeten Fachkräfte investieren, indem sie z.B. so etwas wie Betriebs-Kitas, betriebseigene Kontingente an nahe gelegenen Kitas und Horten, Hausaufgabenbetreuung oder Arbeitszeitmodelle anbieten, die sich an dem tageszeitlichem Bedarf orientieren (also wann werden die meisten gebraucht, da setzen wir dann auch die meisten Dienste ein...in einem Krankenhaus oder Pflegeheim durchaus auch machbar!!!!!).

Tja, aber uns wird wohl in diesem System Pflegesektor immer wieder gern signalisiert: IHR seid austauschbar! (Aber das ist ein anderes Thema, immer wieder heiß diskutiert.)

Eben aus o.g. Gründen bin ich in den ambulanten Kikra-Pflegebereich gewechselt, weil ich dort ein Tagesdienstangebot annehmen konnte! Es klappt!
Liebe Grüße - panki
 

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