Zwangsmedikation: Psychiatrie und Neuroleptika

Die Art und Weise, in der die Diskussionsteilnehmer Ihre nicht verarbeitete Emotionalität mit "Sachlichkeit" zu ummänteln versuchen, zeigt mir, daß ich letztendlich doch mitten ins Schwarze getroffen habe. Dorthin wo es offenbar wehtut. Warum?
Ich habe jedenfalls viel gelernt hier und bedanke mich bei allen Beteiligten.
Danke vor allem an Sie Thorstein. Ich weiß, daß Sie mich verstanden haben und um das Hauptproblem durch Ihre Erfahrungen wissen. Sie haben die Prinzipien des gewaltfreien Umgangs verinnerlicht, und versuchen, die Welt mit den Augen Ihrer Patienten zu sehen. Diese sind bei Ihnen bestimmt in den allerbesten Händen.
 
Fachbücher sind in der Regel von Thieme oder Springer, genauso wie die Fachzeitschriften aus diesen Verlagen stammen. Aktuelle Studien werden sie dort finden. Eine Studie orientiert sich allerdings net an Einzelschicksalen sondern an den Ergebnissen einer Gruppe von Erkrankten.

ERs wird im Thread net bestritten, dass es die Fehldiagnosen in Einzelfällen gibt. Aus Einzelfällen auf alle Betroffenen zu schließen, dürfte schwierig werden. Dann kommen wir in der Somatik z.B. in die Nähe von Germanische Neue Medizin . Ind er Psychiatrie dürfte es net anders sein.

Elisabeth
.
 
Hallo bisauf,

du hast ja deine Frage selbst beantwortet. Die Idee einer gewaltfreien Psychiatrie bedeutet ja nicht, dass es das irgendwann auch geben wird oder geben muß. Aber deshalb darf man die Idee ja nicht aufgeben.

Du beschreibst die Situation in Dänemark. Ist sie mit der Situation in Deutschland identisch? Ist die Psychiatrie in Dänemark tendenziell gewaltfreier? Und damit wiederhole ich dann die entscheidenden Frage: warum gibt es so wenig aussagekräftige Studien? Ich glaube nicht einfach, dass sich in den Psychiatrien schon irgendjemand Gedanken macht, ich will wissen, was das für Gedanken sind und was für Schlüsse daraus zu ziehen sind. Wenn an dieser Überlegung etwas falsch ist, wüsste ich gerne was?

Ich will vor allem auch wissen, welche Folgen Zwangsmassnahmen für die Betroffenen haben? Oder bezweifelt hier jemand, das Zwangsmassnahmen potentiell immer ein Trauma darstellen?



Es gib Untersuchungen, dass die Menschen in den skandinavischen Länder im Schnitt größeres Vertrauen in ihre Gesundheitssysteme haben und sich deshalb im Schnitt weniger aggressiv gegen Personal und gegen die Medikamentengebe wehren. Deshalb würde ich vermuten, dass es insgesamt leichter ist, nötige Medikamente zu verabreichen.
Das Problem, was ich hier in aller Deutlichkeit sehe, ist ein klassiches Dichotomisches Denken. Beispiel: selbsterständlich können Zwangsmassnahmen traumatisch wirken. Aber eine nichtbehandelte Psychose kann ebenso traumatisch wirken.
Oder die Gesellschaft ist krank und nicht der Patient. Aber natürlich ist beides möglich.
Die Verabreichung von Psychopharmaka ist mit Nebenwirkungen behaftet. Aber eine unbehandelte Psychose ist es eben auch. Krankheiten wie Schizophrene Psychosen sind schwerste Krankheitsbilder die das ganze Leben beeinflussen und auch verkürzen können. Schizophrenie gibt es im übrigen in der ganzen Welt und, mit Ausnahme einer kleinen Insel. Und da hat man nicht richtig gesucht. sie sind nicht auf unsere böse und entfremdete Kultur begrenzt.
Ich denke, ein romantisches Bild im Sinne, dass, wenn wir uns nur nett unterhalten würden, dann gäbe es das alles nicht mehr, ist wirklich naiv. Und zurück in die Zeit vor der Psychopharmaka kann ja nun wirklich nur der wünschen, der von Geschichte keine Ahnung hat.
In jeder Gesellschaft müssen die Machtverhältnisse regelmässig ausgehandelt werden. Man ist niemals vor Machtmissbrauch gefeilt. Deshalb ist eine Kontrolle von Institutionen wie der Psychiatrie sicher nötig. Aber ich finde auch, das man eine gewisse Fairnis walten sollte den Menschen gegenüber, die dort arbeiten und ihnen nicht grundsätzlich Böses unterstellen. die Arbeit dort ist hart und nicht jeder Patient dort ist ein Opfer der Gesellschaft. Manche sind auch einfach nur krank und bekommen dort Hilfe und einen Schutzraum wenn es anders eben nicht mehr geht.


 
Ob mowgli hierhin noch folgen kann oder überhaupt will?

Elisabeth
 
Die Art und Weise, in der die Diskussionsteilnehmer Ihre nicht verarbeitete Emotionalität mit "Sachlichkeit" zu ummänteln versuchen, zeigt mir, daß ich letztendlich doch mitten ins Schwarze getroffen habe. Dorthin wo es offenbar wehtut. Warum?
Ich habe jedenfalls viel gelernt hier und bedanke mich bei allen Beteiligten.
Danke vor allem an Sie Thorstein. Ich weiß, daß Sie mich verstanden haben und um das Hauptproblem durch Ihre Erfahrungen wissen. Sie haben die Prinzipien des gewaltfreien Umgangs verinnerlicht, und versuchen, die Welt mit den Augen Ihrer Patienten zu sehen. Diese sind bei Ihnen bestimmt in den allerbesten Händen.

du bist ein troll - nicht mehr.

warum?


sag ich dir, schau mal:

du schreibst in deinem ersten posting hier ->

Hallo,

ich bin neu hier im Forum. Ich bin keine Krankenschwester sondern Künstlerin. Ehrenamtlich arbeite ich auf Palliativstationen und in Hospizen.
Ich interessiere mich sehr für psychologische Abläufe, und eben auch für Thematiken, die Psychiatrie betreffend.
Was ich hier lese, ist erschreckend. Zwangsmedikationen, mit dem lebensgefährlichen Medikament Haldol beispielsweise, Zwangsfixierungen, Käfigaufenthalte, alles wird hier vorgeschlagen und positiv(!) besprochen.
Ich glaube es nicht. Man liest viel über Mißhandlungen in deutschen Psychiatrien, in Nachrichten, in Foren von Betroffenen. Was ich hier lese, sprengt das Maß. Wissen Sie eigentlich, daß Zwangsfixierungen ohne Einwilligung des Patienten nur unter der Voraussetzung der Eigen-oder Fremdgefährdung gestattet ist, und alles andere strafbar?
Für die meisten Mitarbeiter des Pflegepersonals in Psychiatrien aber ist dies offenbar eine völlig alltägliche Maßnahme. Sie werfen hier mit Neuroleptikavorschlägen um sich als wären dies Lutschpastillen! Wo ist eigentlich ihr Menschenbild, wie sieht das aus?
Hat hat irgendeiner von Ihnen mal Haldol selbst eingenommen???? Wissen Sie, was die Nebenwirkungen für eine körperliche (!) und seelische Folter bedeuten? Ich bin entsetzt über die Einstellung des Pflegepersonals in psychiatrischen Einrichtungen. Hier braucht es keine Kranken mehr.

zunächst mal: ja, habe haldol mal ausprobiert, ebenso trimipramin und doxepin (letztere, weil ich schreckliche schlafprobleme hatte, ersteres aus neugier).

ergebnis: robotergefühl, alle drei sehr unangenehm, grauenhafter hangover besonders nach trimipramin.

meinung: sehr gut geeignet als chemische fixierungsmaßnahme. salopp gesprochen: nach 100mg doxepin schläft _jeder_. bedingt geeignet als antidepressivum (doxepin; bedingt heißt: wenn der patient es toleriert und etwa unter massiver unruhe leidet). haldol: hervorragend bei z.b. intoxikation durch lsd oder andere psychotomimetika ("halluzinogene") oder halt bei psychosen in entsprechender dosierung bzw. notfällen

ich will das aber gar nicht ausbreiten, wir wissen ja, dass du mich eh missverstehen wirst.

was ich dir noch sagen möchte, ist folgendes (und das ist mir wirklich wichtig)

zum wintersemester diesen jahres werde ich die pflege (hoffentlich für immer) verlassen. altenpflege ist eine tolle sache, das wohlbefinden der patienten oder bewohner war mir immer das wichtigste. "anstrengende" patienten (griesgrämige, aggressive, depressive, whatever) fand ich schon immer interessant und habe eigentlich besonders gerne mit ihnen gearbeitet. gerade zu solch "schwierigen" menschen einen draht zu bekommen und mit ihnen zusammen fortschritte zu erarbeiten und genesung, linderung und wiederherstellung von fähigkeiten zu erreichen, ist das, was ich immer an meiner arbeit gemocht habe.
was ich jedoch nicht akzeptieren kann, sind die strukturzwänge. ich reiße mir im zweifel auch noch beide beine aus, um patientenwünschen gerecht zu werden, auch dann, wenn es aufgrund der stellenbesetzung oder der dienstpläne eigentlich nicht möglich ist. ein sehr prioritäres anliegen war und ist mir schon immer gewaltfreiheit gewesen - trotzdem ich auch mal laut "stop" sagen kann, wenn herr müller gerade ansetzt, das schnittblumenwasser auf dem tisch auszutrinken.
ich will das gar nicht weiter ausführen, du kannst es glauben, oder es lassen, mir egal.
ich werde in einigen monaten anfangen, mein letztes geld für ein studium auszugeben, damit ich mir nicht mehr sagen lassen muss, wie langsam ich doch wieder war, während ich gerade, auf 200% laufend, alles gegeben habe, um normal mit den menschen umzugehen, ihren bedürfnissen entsprechend, und am ende eigentlich nur 20 minuten länger gebraucht zu haben. geht einfach nicht mehr.

dass ich mir ausgerechnet von jemandem wie dir dinge wie die oben geposteten sagen lassen muss, widert mich an. "wo ist eigentlich ihr menschenbild" oder was. ohne worte. fast schon zum lachen, so daneben ist das.

- weil du pauschal bist
- weil du weit entfernt von fachlichkeit bist - aber leider über fachthemen reden willst, ohne irgendeine ahnung zu haben (null! keine! ich belegs dir auch gerne nochmal, obwohl schon mehrfach passiert)
- weil du nicht konkret wirst
- weil du einfach nur stören willst


wenn du wissenschaftlichkeit ablehnst, dann lehnst du leider auch all das ab, was den eigentlich betroffenen zugute kommen könnte.

vielleicht solltest du ja wirklich mal ein praktikum in der psychiatrie machen - oder dort ehrenamtlich arbeiten.




und damit das auch wirklich nicht ebenfalls verdreht wird, hier nochmal kurz die erste kommunikation zwischen uns beiden:

du schreibst:

Ich kann es mir vorstellen. Ich kann mir aber auch vorstellen, daß diese "Mittel" eingesetzt werden, um Patienten denen man eine gewisse Klassifizierung überstülpt ( von "unwillig" bis "gefährlich") schlicht und einfach ruhigzustellen.
Ich frage nochmal: WAS rechtfertigt die Vergabe von lebensgefährlichen Medikamenten-Neuroleptika, die mittlerweile von vielen Ärzten abgelehnt werden, Zwangsfixierungen etc??? Für die Mittel, die die Kliniken erhalten( waren es nicht so um die 250 Euro pro Tag und Patient- bitte korrigieren Sie mich, wenn ich mich irre) müssen diese ein fundiertes Pflegepersonal ebendiesem Patienten zur Verfügung stellen, eben mit der nötigen Gewaltprävention ohne die oben beschriebenen Zwangsmaßnahmen. Übrigens: Die meisten Patienten, die unter diesen Maßnahmen gelitten haben und derzeit leiden, waren nie gewalttätig, lesen Sie bitte die Foren der Betroffenen. Gewalttätig sind in diesen Fällen die Ärzte bzw. Pfleger.
Ich frage nochmal: WO ist Ihr Menschenbild?

darauf frage ich:

@mowgli:

mich würde zunächst mal interessieren:


kennst du - aus eigener praktischer erfahrung - patienten mit schizophreniformen erkrankungen im akuten schub, die massiv auto- oder fremdaggressiv sind (das geht ja bekanntlich bis zu tötungs- oder selbsttötungsversuchen)?


und deine super-gewaltfreie antwort, frei von jeglicher arroganz, war diese:

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
@ Eisenbarth: Da ich das Alter der Volljährigkeit seit geraumer Zeit erreicht habe, und davon ausgehe, daß dies ein Forum für gebildete Erwachsene ist, würde ich das "Sie" gegenüber dem "Du" bevorzugen. (...)



also, keine fragen mehr an dieser stelle, du bist ein troll.

anstatt psychisch kranke für die projektion deiner probleme zu instrumentalisieren, könntest du fairerweise in ein
politikforum oder ähnliches gehen; da schadest du vermutlich weniger.
 
Guten Morgen, Eisenbarth,

ich verweise auf Post 27 dieses Threads.
Man konnte es kommen sehen.
Du mußt dich nicht für dein Arbeitsleben rechtfertigen, oder wenn, dann in anderen Kontexten.
Du (ich auch, zum Beispiel ) und sie sitzen auf sehr verschiedenen Ebenen und während du bereit bist, über den Rand deiner Ebene hinauszuschauen, thront sie auf ihrer.
Das nennt man Sendungsbewußtsein.
Nun wollte ich einen Post absetzen, jetzt sind es doch drei.
Sie kriegen dich immer dahin.

Gute Nacht,

Marty
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe die ganze Zeit mitgelesen, ohne mich diesmal in den Hexenkessel zu stürzen.
Thorstein: volle Zustimmung zu Deinen Beiträgen und danke dafür!!!
Zu allen anderen: Warum fällt es eigentlich so schwer, von der eigenen abweichende Meinungen einfach zu akzeptieren? Warum geht Ihr, auf wen auch immer (Troll oder Nichttroll ist mir egal) derartig los? Kann man nicht mal ein Problem in Ruhe und Respekt aus mehreren Perspektiven betrachten?
Warum fällt Euch das so schwer? Es gibt nicht nur eine Wahrheit, jeder hat so seine Wahrheit... Gewalt, in welcher Form auch immer, sollte das allerletzte Mittel sein und bleiben. Schließlich hat die Psychiatrie so ihre Geschichte...
 
Ach so, zum Thema "Studien" bzw. zu deren unerwünschten Ergebnissen mal wieder ein Link. Die Diskutanten mögen mir die Quelle verzeihen, aber ich habe nirgendwo eine kürzere und bessere Zusammenfassung gefunden. Ich halte sehr viel von IQWiG, aber sie sollen zu einem zahnlosen Tiger gemacht werden. Das ist dann auch die Antwort darauf, warum manches eben gar nicht erst erforscht wird...
Die Geschönten Studien der Pharmaindustrie
 
@Sqaw- Geht es aich ohne Emotionen?

Es leugnet hier keiner, dass es Fehldiagnosen geben kann. Medizin funzt nun mal leider net wie mancher es sich vorstellt. Stichwort: Differentialdiagnosen und fachliche Erfahrung des Therapeuten. Sowhl in der Somatik als auch in der Psychiatrie kann es dich ereilen. Aber von Einzelschicksalen auf eine gesamte Pat.population zu schließen halte ich für sehr gefährlich. Gerade Laien sollte erklärt werden, dass es Situationen gibt, in denen man zu solchen drastischen Mitteln greifen muss.

Der Ansatz von mowgli ist, dass der Freie Wille über allem steht. Keine Zwangsbehandlung- generell und ohne jegliche Ausnahme weil man eben auch mal falsch liegen kann. Stützt du diese These? wenn ja- mit welchen Fakten?

Was macht man also, wenn krankheitsbedingt die Therapieeinsicht fehlt? Wie geht man mit krankheitsbedingter Fremd- und Eigenaggression um? Der Freie Wille zählt. Man überlässt die Pat. also ihrem Schicksal weil sie es so wollen- mit allen Konsequenzen bis hin zur Schädigung von Fremden. Richtig?

Elisabeth
 
Elisabeth, das war ohne Emotionen...
Und was Du schreibst, hat sie so alles nicht gesagt... Ich habe ihre Beiträge so verstanden, daß vor allem anderen die gewaltfreie Kommunikation Vorrang haben oder zumindest versucht werden sollte. Da kann ich voll mitgehen. Ich habe nirgendwo gelesen, daß sie die Gefahr, in der sich manchmal das Personal befindet, negiert. Selbstverständlich muß bei akuter Gefahr gehandelt werden! Es geht ihr wohl um die Häufigkeit von Zwangsmaßnahmen. Und darüber kann und muß man streiten!
 
Mowgli unterstellt hier Kollegen, die aufzeigen, dass es Indikationen zur Zwangsbehandlung gibt, dass sie unmenschlich handeln. Ich glaube, diesen Vorwurf- der dich nach deinem letzten Post nun auch treffen wird- muss man sich net gefallen lassen. Wir haben hier mehrfach versucht deutlich zu machen, dass es Situationen gibt, die einfach kein anderes Handeln zulassen. Wir haben versucht zu erklären, dass man vereinzelt auch falsch liegen kann mit der Therapie. Nicht mehr und nicht weniger.

Beleidigen lassen müssen wir uns, die wir zum Einsatz von Neuroleptika in bestimmten Situationen stehen, nicht- oder doch?

Elisabeth
 
Was uns die ganze Posterei auf jeden Fall bewiesen hat:
Die Fans der gewaltfreien Kommunikation werden ganz schön biestig, wenn sie ihre Meinung nicht bekommen. Und das zeigt nämlich schon das Grundproblem dieser Gesprächstechniken aus. Die großen Probleme entstehen nämlich hauptsächlich aus unterschiedlichen Interessen. Und da verschleiern Kommunikationsstrukturen nur die Tatsachen. Und der, der am besten quasseln kann, hat Recht. Nicht der, der recht hat. Schönen Gruß nach Palästina. Wie läuft es denn da unten? Müsst das Ganze da unten nur mal völlig vorurteilsfrei nehmen, das mit dem Land! Wenn Ihr nur richtig gewaltfrei kommuniziert, wird der Bagger schon stoppen!


Und auf den Blogs der Psychiatrie – Patienten tummeln sich nicht nur Freiheitskämpfer, sondern auch Bauernfänger, die den Menschen weißmachen wollen, dass sie nicht krank seien und nur an ihren Kommunikationsstrukturen arbeiten müssten. Seminar kostet natürlich was. Wenn das dann nicht funktioniert ist der Patient schuld und nicht der Anbieter. Hat nicht genug gearbeitet an sich. Das ist natürlich charmant. Im Gegensatz zur Psychiatrie muss dort ja sich niemand rechtfertigen. Da macht man gar nicht erst Studien. Denn Schuld hat ja die Gesellschaft, die Pharmaindustrie oder die böse Mutti.


Das Schlimme an psychischen Erkrankungen ist ja leider ihre ungeheure Macht mit der sie in das Leben der Betroffenen treten. Und man muss diesen Menschen versuchen zu helfen. Falsche Versprechungen oder Verleugnungen sind da nicht produktiv.
 
@bisauf,
Dein etwas unsachlicher Post läßt vermuten, daß Du nicht akzeptieren kannst, daß nur in wirklich begründeten Ausnahmefällen zu Gewaltmaßnahmen gegriffen werden sollte. Warum nicht? Du hast doch selber geschrieben, daß Ihr es genau so handhabt? Auch andere Diskussionsteilnehmer hier haben Strukturprobleme als mögliche Ursache für überzogene Maßnahmen bestätigt. Meinst Du denn, daß das deutsche Urteil gegen solche Maßnahmen aus heiterm Himmel kommt? Dafür gab es schon Gründe. (und Kläger!)
Entsprechende Studien über Alternativen fehlen wirklich. Das liegt daran, daß kein Interesse daran besteht, andere Maßnahmen als Medikamente als Mittel der Wahl darzustellen. Daran verdient ja keiner. Also- wer sollte dafür schon Geld locker machen? Das ist übrigens auch der Grund dafür, daß immer nur bestimmte Studien in die Öffentlichkeit kommen und manche niemals .... Das sind meist die, die das Gegenteil beweisen würden.
Das Problem Israel und Palästina ist auch so schon schlimm genug. Dort würde ich übrigens schon lange zu Zwangsmaßnahmen gegriffen haben und wundere mich, daß so lange zugeguckt wird!!! Quatsch... Nein, natürlich wundere ich mich darüber nicht (mehr)...
 
sag doch mal - das würde mich nämlich ziemlich interessieren - welche nicht-medikamentösen mittel-der-wahl du vor augen hast. etwa an den beispielen paranoide schizophrenie und/oder katatone schizophrenie
(ich persönlich, um das vorwegzunehmen, sehe da nur kombinationen: chemie + gesprächstherapie + therapeutisches pflegekonzept (inkl. entspr. kommunikation))
 
Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, wann Zwangsmaßnahmen akzeptabel oder gar notwendig sind und wann nicht. Wie thorstein schon schrieb...
 
Entsprechende Studien über Alternativen fehlen wirklich. Das liegt daran, daß kein Interesse daran besteht, andere Maßnahmen als Medikamente als Mittel der Wahl darzustellen. Daran verdient ja keiner. Also- wer sollte dafür schon Geld locker machen? Das ist übrigens auch der Grund dafür, daß immer nur bestimmte Studien in die Öffentlichkeit kommen und manche niemals .... Das sind meist die, die das Gegenteil beweisen würden.


Also: Psychotherapie ist r i c h t i g teuer! Und genau deshalb möchten da gerne auch Menschen daran verdienen, die die keine anerkannte Psychotherapeuten- Asbildung (ebenfalls richtig teuer!) haben. Hör auf zu träumen! Übrigens gibt es eine Menge Studien, die die Wirksamkeit dieser psychotherapeutischen Massnahmen belegen.

Im übrigen ist das Buch "gewaltfreie Kommunikation" bei Junfermann in der 10. Auflage. Der Verlag hat aber noch eine ganze Reihe andere Bücher auf Lager. Da wird schon mal verdient. Ich hab dir mal ein Seminat über gewaltfreie kommunikation herausgesucht:

Gewaltfreie Kommunikation in Bremen - a.k.demie - Mediation und Training

Ratenzahlung ist aber möglich.
 
Satte Preise..
Habe in mancherlei Hinsicht schon lange aufgehört zu träumen. Bestimmte Träume werde ich aber Zeit meines Leben weiterträumen. Zum Beispiel den, daß sich Menschen respektvoll über ein Thema unterhalten, ohne gleich wieder drauflos zu streiten. "Ich hab Recht!" "Nein, ich hab Recht!" Kindisch ist das... Vielleicht ist mwogli jemand, der das, worüber wir hier schön theoretisch diskutieren, bereits am eigenen Leibe erleben mußte? Unter dieser Perspektive sieht manches dann plötzlich ganz anders aus... Übrigens: Es gibt zu allem Studien, mal mit diesem und mal mit jenem Ergebnis.
 

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