Wohin nach der Ausbildung?

Carnevale

Junior-Mitglied
Registriert
22.11.2006
Beiträge
33
Beruf
Examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger / Examinierter Altenpfleger
Akt. Einsatzbereich
Geriatrische Rehabilitation Schwerpunkt Internistische Medizin / Orthopädie
Guten Morgen miteinander,

Ich absolviere gerade die letzten Züge in der integrativen Pflegeausbildung, d.h. ich absolviere das Krankenpflegeexamen und das Altenpflegeexamen in 3 1/2 Jahren. Ende Februar sind wir endgültig fertig, das erste Examen, das "große" Examen haben wir bereits im Juli gemacht.

Worum es mir geht: Langsam aber sicher wird ans Bewerben gedacht und ich bin mir recht unsicher wie es bei mir weitergehen soll.

Ich bin ein recht guter Schüler, Examensschnitt 1,3, Abschlusszeugnis 3. Jahr 1,2 und habe die Motivation in der Pflege "Karriere zu machen" (wenn man das so nennen kann ;) ). Das heißt konkret ich möchte unbedingt in den nächsten 3-4 Jahren eine Fachweiterbildung (Rehabilitation, Praxisanleiter, Gerontopsychatrie o.ä.) absolvieren und setze mir selbst das Ziel in 8-9 Jahren in Richtung Stationsleitungsposten zu schauen.

Mir gefällt es sehr gut an unserem Ausbildungs Krankenhaus, die Versorgung der Patienten ist hervorragend, es herrscht eine schöne Atmosphäre und ich kann mich zu 100% mit dem Haus identifizieren (Cooperate Identity ;) ). Habe mich auch auf der Reha Station beworben.

Aber: Wenn mir die PDL eine Stelle auf einer anderen Abteilung (z.B. Chriurgie, Orthopädie) anbietet, würde ich wohl erstmal überlegen.

Was denkt ihr: Ist es wenn man sich schnell eine gute Ausgangsposition für eine Fachweiterbildung erarbeiten möchte, besser wenn ich an ein anderes Haus wechsle? Frei nach "Der Prophet zählt nicht viel im eigenen Lande".

Oder ist es besser in dem Haus zu bleiben wo ich ausgebildet wurde, wo man mich kennt, großteils schätzt, aber unter Umständen auf einer Fachabteilung arbeiten müsste die mir nicht unbedingt zusagt? (Allerdings wäre ein nachträglicher Wechsel vielleicht auch möglich)

Es ist irgendwie verzwickt. Ich möchte vom "Feeling" her unbedingt bleiben, da wir auch einen christlichen Träger haben der Werte vermittelt die auch mir wichtig sind. Allerdings bin ich mir eben nicht sicher ob ich dort immer "der Azubi" bleiben würde. Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Hoffe mal dass ich hier in diesem Unterforum einigermaßen richtig bin mit meinem Thema ;)
 
Hallo,

die Gefahr, das Du in den Augen der anderen "der Azubi bleibst" und Dich nicht "frei schwimmen" kannst, ist schon gegebn. In der Psychologie nennt man das Konstantfehler...also eine Person wird als sich nicht verändert wahrgenommen.
Du kannst Dich für Dein Haus bewerben...alllerdings hast Du kein Anrecht auf eine bestimmte Station.
Wenn es also Reha sein soll, dann bewirb Dich vielleicht besser explizit in einer Klinik für Rehabilitation.
Schau Dich in Ruhe um...vieleicht auch bezüglich des Trägers. Zu den von der Kirche "vermittelten Werten" zählt nämlich leider auch "Genügsamkeit"...wusstest Du, das die Gehälter bei einigen kirchlichen Tarifverträgen etwa 20 % unter denen im öffentlichen Dienst liegen?!
:eek1:
 
Hallo!
ich habe im September mein Examen gemacht und habe im Oktober eine Stelle in dem KH aufgenommen, wo ich gelernt habe.
Aus meiner eigenen Erfahrung:
- Es ist toll, dort weiter zu arbeiten, da man schon die meisten Mitarbeiter kennt, wenn auch nicht von jeder Station, aber wenigstens kennt man das Haus.
- Andererseits halten die einen manchmal immer noch für einen Schüler, da sie dich so zu letzten Mal gesehen haben. Das ist nicht immer so gut, denn dann trauen sie dir weniger zu (geben nicht so viel Verantwortung an dich ab)
- Und ich selber fühle mich noch ein bisschen als Schülerin, obwohl ich jetzt schon volle Verantwortung übernehmen muss, was ja auch schön und gut ist, aber da ich weiter in dem Haus arbeite, wo ich gelernt habe, fällt es mir irgendwie schwer, eine Grenze zwischen ehemaligem Schülerdasein und heute als Examinierte zu ziehen!
Mittlerweile freunde ich mich immer mehr mit den Gedanken als Examinierte an, aber so ganz will das Gefühl als Schülerin immernoch nicht verschwinden!

Fazit: Für einen gewisse Zeit im eigenen Haus arbeiten und Erfahrungen sammeln und dann wechseln! (Hab ich auch vor)
Oder gleich den Absprung wagen und in ein anderes Haus wechseln nach der Ausbildung!
 
Du kannst Dich für Dein Haus bewerben...alllerdings hast Du kein Anrecht auf eine bestimmte Station.

Hallo Lilebrit,

Klar, das ist mir auf jeden Fall bewusst. Allerdings hat ja jeder Fachgebiete die einem liegen und weniger liegen und ich habe vor das auch so direkt im Gespräch zu formulieren.


Schau Dich in Ruhe um...vieleicht auch bezüglich des Trägers. Zu den von der Kirche "vermittelten Werten" zählt nämlich leider auch "Genügsamkeit"...wusstest Du, das die Gehälter bei einigen kirchlichen Tarifverträgen etwa 20 % unter denen im öffentlichen Dienst liegen?!
:eek1:

Weiß ich, bei uns am Haus wurde erst vor wenigen Monaten ein neuer Tarfivertrag umgesetzt. Allerdings bin ich auch insofern ein wenig seltsam da es für mich auf keinen Fall in Frage kommt in ein Haus mit 2000 oder 3000 Betten zu wechseln, wie die großen städtischen Häuser. Das ist mir zu unpersönlich und man wird zur unbekannten Nummer. Sowohl als Patient als auch als Mitarbeiter.
 
Hallo,
es gibt auch kleine Häuser mit adäquater Vergütung :mrgreen:...die Reha-Kliniken der Rentenversicherung z.B. zahlen häufig nach TVÖD.
 
Ich persönlich habe nach der Ausbildung das Haus gewechselt. Mir wurde von Mitarbeitern die direkt nach der Ausbildung geblieben sind berichtet, dass man weiterhin als Schüler gesehen und oft auch behandelt wird v.a. von Ärzten. Habe jetzt Erfahrungen sammeln können und habe mich jetzt nach vier Jahren wieder in dem Haus beworben, da ich dort gerne gearbeitet habe. Für mich war es damals die richtige Entscheidung :)
 

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