Wo kommen wir her - wo gehen wir hin?

...
Streiken wir, stellen wir immer noch eine Notreserve zur Verfügung, was bei der heutigen Personalsituation kaum was ausmacht. Es sieht keiner was passiert, wenn Pflegende streiken.
Das war in Finnland eben anders- da haben alle gestreikt, es gab keine Notreserve. Es waren pflegefremde Kräfte, die für Notfälle einspringen mussten- das dürfte Wirkung gezeigt haben.
Warum funzt es in Finnland und bei uns nicht? Warum sind Pflegekräfte erpressbar? Diese Fragen müssen endlich auf den Tisch. Ich muss die Leute dort abholen, wo sie stehen.

Elisabeth
 
Ja das ist richtig. Aber ich denke, dass ein besserer Kontostand das Leben angenehmer macht. Mit mehr Geld hat man mehr möglichkeiten in der Freizeit - und Urlaubsgestaltung, was sich bestimmt positiv in Sachen Depression / Burnout auswirken würde.
Hmm, nein. Du kannst Dir nur nachher einen besseren Therapeuten leisten. Und Urlaub in Sachen Depression ist ohnehin nicht wirklich wirksam.

Das Problem beim Freizeitausgleich / Überstunden ausbezahlen sehe ich darin, dass beim Auszahlen der Löwenanteil in die Staatskasse geht. Ich als Azubi bin hiermit noch nicht in Kontakt gekommen, aber ich höre von allen Examinierten das sie sich nie wieder auszahlen lassen wegen der Abzüge.

Stimmt, deshalb ist mir Freizeit auch wichtiger. Kann man sich und seinen Körper nämlich erholen!

Attraktivität des Berufes:...

Glaubt man wirklich das ein Abiturient sich plötzlich unbedingt ans Krankenbett stellen will, nur weil er sich nun Bachlor of XY nennen darf? Jeder von diesen Studenten hat das Ziel seinen Master im Management zu machen um PDL zu werden, oder gehen in Richtung Wissenschaft/Pädagogik.
Es werden keine Tausende PDL's benötigt, man braucht die Leute am Patient und nicht im Management. Wer sich heute zu fein für den Pflegeberuf ist, wird es morgen mit abgeschlossenem Studium erst recht sein.

Wow, hier spricht der Fachmann!

Vorsicht aber mit Deinen Aussagen, sie könnten beleidigend wirken. Bei mir tun sie es fast!

Die wenigsten, die studieren sind sich zu fein am Bett. Im Gegenteil- die sind nur schlauer und lassen sich nicht mehr weiter ausbeuten.
Stattdessen hoffen sie, das sie irgendetwas zur Verbesserung der Situation erreichen können. Oft führt das weg vom Bett, aber nicht unbedingt.
In der Schweiz arbeitet man z.B. durchaus auch mit Bachelor am Bett...

Du sagst, man braucht die Leute am Bett. Woher kommen die aber, wer bildet diese aus?

Es gibt in der Pflege mehr Stellen als PDL die man mit Studium erreichen kann und sie enden durchaus auch am Bett.
Und wo wäre die Pflege ohne die Wissenschaft? Immer noch bei Eisen und Föhnen? Das haben wir schon immer so gemacht?

In den angelsächsichen Ländern ist Pflegewissenschaft im übrigen seit mehr als 70 Jahren etabliert. Ein Großteil unseres Pflegewissens stammt von daher.

Ich habe im übrigen etliche KollegInnen, die Abitur haben, und trotzdem nicht studieren. Und habe Kommilitonninen, die von der Hauptschule kommen und studieren...


Die Attraktivität wird durch besseres Gehalt nur bedingt besser- ändern sich dadurch denn die Arbeitsbedingungen? Schaffst Du wegen mehr Gehalt viel lieber in Unterbesetzung? Macht Dir das höhere Gehalt den SocialJetlag durch die Schichtarbeiten angenehmer? Freunde kann man sich nicht kaufen...

Mag sein, das höheres Gehalt mehr Menschen die Pflege lockt. Nur sind diese auch wirklich alle für die Pflege geeignet? Komm mir bitte nicht mit Nächstenliebe, Aufopferungsbereitschaft und derlei Quatsch!

Heißt insgesamt natürlich nicht, das höheres Gehalt nicht gebraucht wird oder wir nicht verdienen. Nur deren Wirkung wird meiner Meinung nach überschätzt. Attraktivität bekomme ich nicht alleine durch höheres Gehalt, da gibt es noch andere Dinge. Wurde aber hier und in anderen Threads bereits beschrieben...

Und was die Attraktivität der Ausbildung angeht- da zerbricht sich die Politik keinen Kopf darüber. Hat sie noch nie, und wird sie auch nie. Die meisten Ihrer "Ideen" sind Wahltaktiken - ziemlich bescheuerte...

Arbeite mal ein paar Jahre in der Pflege- Du wirst es sehen.

Und falls es Dich interessiert- mit Zivizeit in der Grundpflege eingerechnet sind es bei mir nun fast 11 Jahre am Bett, wenn ich mein Studium erfolgreich abschließen werde, sind es dann gut 13-15 Jahre. In der gleichen Zeit sind viele Deiner KollegInnen mehrfach in die Schwangerschaft geflüchtet, oder haben den Job ganz aufgegeben...

Wo willst Du in 11 Jahren stehen?
 
...Geld ist schön, aber ich ziehe lieber einen schönen Spaziergang in der Natur einem Arbeitstag vor, an dem ich vielleicht noch ein paar Mäuse zusammenkratzen könnte fürs Jenseits... Hab ich persönlich mehr von.:hippy::king:

Genau deswegen bin ich mit meinen Stunden auch recht zufrieden, mir reicht das komplett, dafür hab ich dann auch genuch Zeit für anderes.
DAS ist mein Luxus. Nicht nur ich seh das so, andere ebenfalls.


Elisabeth Dinse schrieb:
...Warum funzt es in Finnland und bei uns nicht? Warum sind Pflegekräfte erpressbar? Diese Fragen müssen endlich auf den Tisch. Ich muss die Leute dort abholen, wo sie stehen

Weil schlichtwegs die Zuversicht fehlt? Die letzten, 10, 20 Jahre nur Sch**** waren, immer noch eins drauf. Vögelchen friss oder ... steig aus.
Man kennt es doch schon gar nicht mehr anders.
Andererseits ist D generell recht bequem was das anbelangt, dafür geht's uns noch zu gut?
Da darf man eigentlich auch keinem bös sein, man hat sich da reingelebt/ ist damit "groß geworden" im Berufsleben.

Als Kind hab ich gedacht, Bundeskanzler ist und bleibt bis in alle Ewigkeiten Hr. Kohl, 16 Jahre hat er sich gehalten. Politik fand ich öde und langweilig, immer die gleichen Gesichter. Als er abgewählt wurde, war ich 27, ab da wurde Politik aus meiner Sicht erst interessant.
 
...Im Gegenteil- die sind nur schlauer und lassen sich nicht mehr weiter ausbeuten.
Wie mag das in den Ohren von "St. Martha" klingen, die sich ausbeuten lassen muss weil es ihr nicht möglich ist, wegzugehen weil deren Mann einen sicheren Job hat, deren Kinder gerade eingeschult wurden und die Eltern sich gerade dem pflegebedürftigen Alter nähern. Nicht alle können es sich leisten, Widerstand zu leisten indem sie einfach weggehen.
Stattdessen hoffen sie, das sie irgendetwas zur Verbesserung der Situation erreichen können.
Tja- da hat schon so mancher Akademiker erleben müssen, wie seine Wunschträume sich nicht mal ansatzweise erfüllten. Auch ein Akademiker kann die Bedingungen in D nicht ändern. Sie begrenzt seine Möglichkeiten zum Verändern erheblich.
In der Schweiz arbeitet man z.B. durchaus auch mit Bachelor am Bett...
Tja- das hochgelobte Land der Pflegekräfte. Nur- D ist nicht CH. Und wir reden hier über D.

Nur so nebenbei: Ventilklausel könnte zu Mangel an Pflegepersonal führen - 10vor10 - TV - SRF Player - Schweizer Radio und Fernsehen . Das mag so manchen freuen, der mit der Auswanderung liebäugelt. Andere mag es ernüchtern.

Elisabeth
 
Hey, Elisabeth,

klar, ich denk, wenn man gebunden ist, ist das schwierig. Aber ich denke, dafür hat "Sr. Stefanie", die ungebunden ist und dadurch eine optimale Arbeitssituation hat, vielleicht im privaten auf etwas verzichten müssen. Und das wird auch gerne mal vergessen, finde ich.

Es heisst immer: toll, als ungebundene, junge Schwester kannst Du das machen. Aber der Preis, den sie für ihre Flexibilität zahlt, das Geld und Zeit in ihre Aus und Weiterbildung und dass sie immer wieder Leute hinter sich lässt, die sie vielleicht gerne hat, das wird eher mal übersehen, habe ich den Eindruck. Und das ist auch nicht ganz fair :|.

Aber naja, dafür hat se vielleicht mal ne Jacht auf Jamaica :freakjoint:.

Ist aber auch nicht alles im Leben ;-)
 
Mein Weg hat mich rechtzeitig aus der Festanstellung nach längerer Planung in die Selbständigkeit geführt. Darüber hinaus studiere ich Pflegepädagogik Vollzeit. Der Master ist in Planung, das Auslands- Praxis-Semester ebenso. Hat allerdings nichts damit zu tun, dass ich mich jetzt als zukünftige Akademikerin besser fühle bzw. von oben herab schaue. Im Gegenteil mein Blick ist auf dem Boden geblieben. Bedeutet so viel wie...das so ein Studium jetzt auch nicht gleich bedeutet, dass man die Weisheit mit Löffeln fressen wollte und will. Ich bin dafür zu alt und stehe mit beiden Beinen sehr oft - meistens - auf dem Boden der Tatsache. ;-) Ich freue mich einfach darüber wieder lernen zu dürfen und es tut mir verdammt gut- trotz den ganzen Prüfungen und Zusatzaufgaben, wie die Teilnahme an einer prospektiven Studie, wo ich interviewe. Es ist mein Weg und meine Chance.
 
Darf ich fragen, wie groß deine (Kern-)Familie ist und welche Verpflichtungen du im Rahmen der Großfamilie hast?

Elisabeth
 
.... Nicht alle können es sich leisten, Widerstand zu leisten indem sie einfach weggehen.

Wer bist Du, und was hast Du mit Elisabeth Dinse gemacht?
Soll ich all die Diskussionen und Threads raussuchen, wo DIR gesagt wird, das sich nicht jeder den Widerstand leisten kann? Und Du es nicht verstehen willst?

Hatten wir doch Erfolg, und Du hast es eingesehen?



Mir ist durchaus klar, wie sich das anhören muss, und heute tut mir mein Ton leid. Das war in der Hitze des Gefechtes.
Inhaltlich aber ich fühle mich genervt von diesen ewigen "Abiturienten/ Studierte vs. Nichtabiturienten/ Nichtstudierte" in der Pflege. "Sich zu fein sein für die Pflege" empfinde ich durchaus als Beleidigung. Nicht jeder kann gehen, ich habe es oft genug hier heruntergebetet; aber nur damit sich "Sr. Martha" nicht alleine fühlt, sollte man auf studierte Pflegekräfte verzichten? Wo wären wir heute in Deutschland, hätten wir keine Pflegeakademiker?
Fr. Bartholomeyczik, Fr. Krohwinkel, Fr. Bienstein um mal die bekanntesten zu nennen....

Die Prozentzahl der studierten Pflegekräfte, und damit sind auch die gemeint die nicht am Bett stehen, sind momentan weit unter 10 %. Und auch wenn deren Zahl momentan tatsächlich ansteigt, werden sie unter 20% bleiben. Und auch die Wunschträume einiger, das alle Pflegekräfte studiert sein werden, wird ein Wunschtraum bleiben- dazu haben wir nicht die Ressourcen an Hochschulen und Professoren. Ist ohnehin fraglich, ob das notwendig ist.


Tja- da hat schon so mancher Akademiker erleben müssen, wie seine Wunschträume sich nicht mal ansatzweise erfüllten. Auch ein Akademiker kann die Bedingungen in D nicht ändern. Sie begrenzt seine Möglichkeiten zum Verändern erheblich.
Einer alleine nicht, mehrere dagegen schon. Denk mal nach, was in Deutschland in der Pflege sich durch Akademiker bereits positiv verändert hat.

Tja- das hochgelobte Land der Pflegekräfte. Nur- D ist nicht CH. Und wir reden hier über D.

Korrekt. Nur welches Land ist bei dt. Pflegekräften so beliebt? Und das nicht nur wegen dem angeblichen tollen Gehalt...
Da darf man schon mal gerne vergleichen und sich fragen warum das so ist....
Visionen haben, nennt eine meiner Profs das....
 
@HHS- du fühlst dich genervt. Kann ich sehr gut nachvollziehen. Die Pflegewissenschaftler werden von den Praktikern abgelehnt. Den Pflegemanagern dürfte es nicht anders gehen. Die Pflegepädagogen haben da vielleicht etwas mehr Glück sogern sich sich nicht zu sehr zu Wissenschaft und Management bekennen.

Ich hab den Thread nicht ohne Hintergedanken aufgemacht. Er zeigt m.E. sehr gut, wo unsere Probs sind. Wir haben verlernt, wenn wir es denn je konnten, uns in die Sitaution des anderen hineinzufinden. Wir haben unterschiedliche Sprachen entwicklt und nicht selten fällt es uns schwer uns der anderen "Gruppe" verständlich zu machen. Oft werden "nervende" Fragen abgeschüttelt und man versucht zu erklären, wie man es selber macht. Nur- die eigene Lebensweise lässt sich nicht 1:1 auf andere übertragen... nicht mal in der eigenen "Gruppe".

Mal ein Bespiel aus meiner Vergangenheit. Ich gebe ein Basisseminar in einer Pflegeeinrichtung. Es waren wunderschöne drei Tage, die ich mit den Kollegen erleben durfte... bis zu dem Zeitpunkt des Feedbacks. Es wurde sich bedankt für die Tage... und man schilderte die Realität. Ich habe ihnen drei Tage erzählt, wir haben gemeinsam in der Selbsterfahrung erlebt, was man alles machen kann für den Bewohner. Wir haben gemeinsam geträumt. Am 3. Tag war der Traum ausgeträumt. Unter den Arbeistbedingungen in dieser Einrichtung war nichts, aber auch gar nichts von den Visionen umzusetzen. Ich habe mich bei den Kollegen entschuldigt.
Mich hat diese Erfahrung sehr geprägt. Ich habe in all meinen Berufsjahren immer eine Exotenstellung eingenommen, hab mir meine Zeit genommen, die ICH für den Pat. brauchte. Nach diesem Seminar bin ich wacher mit den Bedürfnissen meiner Kollegen umgegangen. Nicht jeder, der sagt, es geht nicht, ist gleich unwillig.

Man kann sich die Macht nehmen, selber zu entscheiden. Richtig. Es gibt aber immer zwei- einer muss die Macht teilen wollen damit ein anderer sich welche nehmen kann. Und wenn du in einem Abhängigkeistverhältnis steckst, dann musst du dich oft fügen. Nicht wenige von uns zerbrechen daran. Nicht umsonst wächst der Anteil der an Burnout erkrankten.

Treffen wir uns in der Realität der Praktiker. Hören wir auf ihr Gejammer und suchen wir nach den Ursachen, warum trotz der unsäglichen Bedingungen nur so wenige bereit sind, sich außerhalb ihrer Arbeit zu engagieren. Fliedner ist immer noch allgegenwärtig. Agnes hatte zuwenig Lebenszeit um das zu verändern. Jetzt sind wir gefragt. Und Veränderungen kann man nicht vom "grünen Tisch" aus lancieren mit immer neuen Projekten. Man muss sich persänlich der Basis stellen und in dem Fall dann erst mal den Mund halten- auch wenn die Vorwürfe weh tun werden, sehr weh. Und gemeinsam nach Lösungen suchen kann auch bedeuten, dass ich mein Ziel erst mal hinten anstellen muss und nur Hilfestellungen anbietet, wie reagiere ich in Situation XYZ. Stichwort: Kongruenz von verbaler und nonverbaler Kommunikation.

Elisabeth
 
:roll: Ohjeh, ist das jetzt peinlich, aber wer sind diese Typen (Krohwinkel usw...)?... Also, HHS, ich finde, studierte Pflegende MIT Erfahrung an der Basis sind eine gute Sache und können vermutlich sehr wohl sinnvolles an der Basis bewirken, weil sie eine ähnliche Sprache sprechen wie die Basis selbst.

ABER:
Nur mal so ne Frage, damit ich mir ein realistisches Bild machen kann: wieviele in deinem Semester haben eine Erfahrung wie Du sie mitbringst von der Pflege? Ich tippe auf einen supergeringen Prozentsatz. Tippe ich richtig?
Wieviel Prozent sind Abiturienten oder Krankenpfleger mit kurzzeitiger Erfahrung? Kannst Du da mal so ganz grob geschätzt die Prozente angeben?

Ist nur ne Frage, die mich einfach interessiert. Es ist nicht so, dass ich die Theoretiker als nicht wichtig erachte, ich mein, ohne die wären wir wohl noch bei der Funktionspflege. Aber ich denk eben, die Theoretiker müssen der Basis echt was sinnvolles bringen, was man praktisch umsetzen kann.

Und ja, die CH ist das gelobte Land der Pflege, wegen eines anderen Schulsystems bzw. Ausbildungssystemes. Aber eben, auch die haben seit 2012 die DRGs eingeführt. Da ändert`s auch gerad recht :weissnix:. Aber Verantwortung ist trotzdem anders als in DE und macht in meinen Augen mehr Sinn.
 
Von unserem Semester sind es ca. 60 % mit Erfahrung, ca. 80 % mit Abi, Fachabi und 10% mit Fachweiterbildung und der Rest ohne .Altersklasse zwischen 22 und 50
 
Hallo Baum,

Sorry konnte noch nicht Deine PN beantworten, ist mir untergegangen ....*blush*

:roll: Ohjeh, ist das jetzt peinlich, aber wer sind diese Typen (Krohwinkel usw...)?... Also, HHS, ich finde, studierte Pflegende MIT Erfahrung an der Basis sind eine gute Sache und können vermutlich sehr wohl sinnvolles an der Basis bewirken, weil sie eine ähnliche Sprache sprechen wie die Basis selbst.

Krohwinkel: dt. Pflegewissenschaftlerin und Professorin, die die erste pflegewissenschaftliche Studie in Deutschland durchführte
Bartholomeyczik: sehr bekannte dt. Pflegewissenschaftlerin, unzählige Publikationen
Bienstein: dt. Pflegewissenschaftlerin, übertrug die Basale Stimulation auf die Pflege, übertrug die Nortonskala ins deutsche, machte die ASE bekannt

ich sehe es auch so wie, mit Erfahrung an der Basis könnten wir sinnvolles bewirken. Das kann aber auch oft ein Hinderniss sein.
Wie Du hier siehst, ist die Akzeptanz nicht unbedingt größer, oft wird man eher als Verräter gesehen, die noch mehr Arbeit aufhalsen. Die Herkunft zählt nicht mehr, nur das was Du den Pflegenden an der Basis "aufhalst". Dabei wird gerne vergessen, das unser Ziel eigentlich die bestmögliche Pflege von Menschen ist, nicht wie machen es Ihnen recht damit wir in das uns aufgehalste System passen.

ABER:
Nur mal so ne Frage, damit ich mir ein realistisches Bild machen kann: wieviele in deinem Semester haben eine Erfahrung wie Du sie mitbringst von der Pflege? Ich tippe auf einen supergeringen Prozentsatz. Tippe ich richtig?
Wieviel Prozent sind Abiturienten oder Krankenpfleger mit kurzzeitiger Erfahrung? Kannst Du da mal so ganz grob geschätzt die Prozente angeben?
Ich kann leider keine Zahlen anbieten, ich kann nur sagen, das wir eine bunte Truppe sind. Von 22 Jahren ohne Berufserfahrung bis hin zu 40+ mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung haben wir alles dabei. Wobei erste die Zahl bei 1-2 sein dürfte, die andere bei ca. 2-3 geschätzt.
Durchschnittlich dürfte es so um die 4-6 Jahre Erfahrung examiniert geschätzt sein. (bei mir sind es genau 6, 5 Jahre gewesen)
Mit Abitur (klassisch: Gymi -> Ausbildung-> Praxis -> Studium) eher klein, vielleicht </= 50% ?
Ohne Abitur bzw. Hochschulreife auf zweiten Wege (Fortbildung, Eignungsprüfung, Berufskolleg) bei ca. 50%.

Zahlen sind aber alle ohne Gewähr!!!

Ist nur ne Frage, die mich einfach interessiert. Es ist nicht so, dass ich die Theoretiker als nicht wichtig erachte, ich mein, ohne die wären wir wohl noch bei der Funktionspflege. Aber ich denk eben, die Theoretiker müssen der Basis echt was sinnvolles bringen, was man praktisch umsetzen kann.

Und ja, die CH ist das gelobte Land der Pflege, wegen eines anderen Schulsystems bzw. Ausbildungssystemes. Aber eben, auch die haben seit 2012 die DRGs eingeführt. Da ändert`s auch gerad recht :weissnix:. Aber Verantwortung ist trotzdem anders als in DE und macht in meinen Augen mehr Sinn.

Das Ausbildungssystem in der Schweiz ist durchlässiger und bietet mehr Niveaustufen, die aufeinander aufbauen.
Das Bildungssystem ähnelt dagegen dem dt.

Das DRG funktioniert für die Pflege in unserem System nicht besonders gut, es stammt ja eigentlich auch aus Australien.
 
@HHS und perikardchen:
Hat mich erstaunt, sind doch so einige mit Erfahrung dabei. Sehr erfreulich, hoffen wir, dass der Studiengang weiterhin relativ praxisnah bleibt (auf 30% der 40% Direktstudierer nach der Schule könnte man in meinen Augen zwar eher verzichten, ist aber nur meine persönliche Meinung :-)). Und vielleicht wird ja mal was Dank Studium, Pflegekammer, Gewerkschaften und gestärkter Pflegelobby bewegt. Wer weiss :-)?!
:boozed:
 
Berufserfahrung bei uns von 6 Monaten bis sogar über 30 Jahre. Der Durschnitt liegt ca. zwischen 5- 10 Jahre geschätzt.
 
@HHS- verstehst jetzt, was ich meine? Jede "Gruppe" lebt auf ihrer Insel und hofft, dass der andere schon weiß, wie sie so aussieht.

Elisabeth
 
@HHS- verstehst jetzt, was ich meine? Jede "Gruppe" lebt auf ihrer Insel und hofft, dass der andere schon weiß, wie sie so aussieht.

Elisabeth

Das findet man in jedem Bereich der Pflege:
Intensivstation vs Normalstation; OP vs Chirurgiestation, Chirurgie vs Internistische....

Der Grund düfte am mangelnden Selbstwertgefühl liegen, den die Pflege in Deutschland zu haben scheint.....
 
...
Der Grund düfte am mangelnden Selbstwertgefühl liegen, den die Pflege in Deutschland zu haben scheint.....
Die einen haben es, die anderen nicht. Warum?
Wenn wir die Praktker mitnehmen wollen, muss man da nicht nach den Gründen schauen, warum sie sind, wie sie sind? Die Fachkompetenz kann es allein nicht sein. Ich kennen hochspezialisierte Fachkräfte, die trotzdem nur jammern und kein Interesse an Berufspolitik haben.

Elisabeth
 
ein sehr interessantes Thema gewesen

man kann auch weiter dskutieren

wie sieht es jetzt, nach einem Jahr aus ??
ich, böser Mensch studiere auch grade, zwar nicht das Pflegemanagement, sondern das gesundheitsmanagemen, ändert aber an der tatsache wenig

selbst mit Studium bekommt man wenig Geld, erstaunnlich, dass mit einem fast fertigen Studium eine Stelle als stellvertr PDL mit 3000 Brutto entlohnt wird, ohne jegliche Sonderzahlungen. Und die Betonung war: ihre Ausbildung bzw das Studium macht Sie für uns sehr attraktiv. Was ich nicht von meiner Seite bbeahupten konnte was deren Attraktivität betraf.

tja, wo wollen wir denn hin ??? das ist die Frage

beschäftige mich grade mit der Seminarbeit: Personalgewinnung in der Pflege- Handlungsemfehlungen für eine Pflegeeinrichtung. nach dem Wunsch meines Dozenten sollte ich darin die Aspekte erwähnen wo ein Pflegeheim problemlos an die Fachkräfte dran kommt :-)) wie süss

zerbreche mir den Kopf, außer Vergütungspolitik und Änderung der Rahmenbedingungen kommt mir nichts mehr in den Kopf. Die Arbeitszeiten ind schlecht und sozialunfreundlich, der Beruf gilt als typisch Frauenberuf, also chronisch unterbezahlt und mit psysischen und psychischen Belastungen verbunden.
Irgendwas werd ich schon zaubern, aber die Realität ärgert mich enorm und solange es nach DRG &Co bezahlt wird, ändert sich nichts. Meine Anerkennung als Fachkraft beginnt mit dem Gehalt. es kann nicht sein dass eine Verwaltungangestellte mehr als eine PK verdient usw.

So, jetzt habe ich auch mal Luft raus gelassen :-)
 
Mein Gott geht mir dieses Gejammer auf den Zeiger und zwar generell und nicht nur auf diesen thread bezogen und schon gar nicht auf einzelne Schreiber.

Aber was erwarten wir denn, wenn DIE PFLEGE schon bei Warnstreiks durch Abwesenheit glänzt?

Da scheinen einige den Sinn von Streik nicht verstanden zu haben und meinen, wenn sie nicht Streiken belohnt sie der AG mit mehr Geld dafür - oder wie ist das sonst zu verstehen?

@neu_hier: nein Geld ist bei Umfragen nicht an ERSTER Stelle, sondern Rahmenbedingungen und Arbeitszufriedenheit.
Vielleicht denkst du auch in eine andere Richtung
nicht
wie bekomme ich Personal
sondern
wie halte ich Personal im Betrieb und überhaupt im Beruf.
ist volkswirtschaftlich auch viel Interessanter.

Wieviel Geld müsste man bekommen um sich anerkannt zu Fühlen?
Gibts da einen Betrag oder ist das bei jedem ein individuelles Gefühl?
 
du hast Recht einerseits, aber womit soll ich denn bitte zufrieden sein wenn die Miete oder sonstige Sachen nicht bezahlt werden können. ein Beispiel: Ich bin eine alleinerziehende Muter (der Vater des Kindes im Ausland und vom Unterhalt ist nicht die Rede), schmeisse meinen Job, noch einen Nebenjob und das Studium, und wer fühlt mir den Kühlschrank auf ? das nette Team ??
die Arbeitsbedingungen sind sehr wichtig aber die Vergütungspolitig darf nicht vergessen werden

und meine Arbeit ist auf das externe Marketing ausgerichtet. mit dem internen wäre ich schon längst fertig gewesen
 

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