Vorteile und Nachteile einer Gesundheits- und Krankenpflegerin

Hallo Babsi!

Bei uns waren es 150 im 1., 250 im 2. und 350 im 3.
Wenn ich die Ausbildung nochmal machen müsste, würde ich definitiv nach Deutschland gehen :mrgreen:. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich das geschafft habe, obwohl ich von zu Hause ausgezogen bin und mich selbst ernähren musste. Gut die ersten zwei Jahre war ich im Schülerheim, aber im 3. wohnte ich in einer WG und die Miete alleine war schon 300 Euro.
Aber einen Vorteil hat das auch wieder: man lernt wirklich wie man spart (da bietet schon eine durchlöcherte Mineralwasserflasche als Nudelsieb an und man wusste vorher gar nicht, wie oft man ein Wattepad benutzen kann :emba:).

Gruß,
Lin
 
Also ich muss auch sagen, das man in der Ausbildung recht gut verdient hat. Ich hatte mit Schichtzulagen immer um die 700 Euro raus.

viele Grüße
 
Alles nur pesöhnlicher Natur

Vorteile:
- hohe verantwortung (man reift damit)
- Arbeit mit Menschen
- breites Spektrum an Aufgaben
- kein Tag ist wie der andere


Nachteile
- Schichtdienst und Soziale Beziehungen als Junger Mensch eigentlich nicht vereinbar
- Gehalt auf die Dauer zu niedrig, vor allen wenn man irgendwann eine Familie versorgen möchte
- trotz hoher Verantwortung wenig Mitspracherecht
- als Mann enorm niedrige soziale Anerkennung (da gibts echt geschichten)
 
Hi Lin

Dafür verdient man als examinierte in Österreich besser....:mrgreen: Viele wechseln von uns nach Österreich nach dem Examen wenn sie hier nicht gebunden sind.

ganz Liebe Grüße
 
Viele wechseln von uns nach Österreich nach dem Examen wenn sie hier nicht gebunden sind.

Das ist auch nicht mehr so leicht, da immer mehr Häuser ungerne Kollegen aus Deutschland einstellen. Oft wird die Arbeitszeit in Österreich nur zur Überbrückung benützt, bis sie zu Hause eine Stelle in Aussicht haben. Gerade im OP oder auch auf Stationen (auch auf meiner) wurde jemand eingestellt. Nach einem halben Jahr (wenn sie dann "vollständig" eingelernt wären) waren sie weg. Und das ist, wenn es dann auch mehrmals hintereinander so vorkommt, ziemlich nervenaufreibend.
Da haben Bewerber mit Familie mehr Chancen, denn wenn schon die ganze Familie herzieht, kann man eher davon ausgehen, dass sie auch längerfristig bleiben.

Gruß,
Lin

P.S.: Ich will hier niemanden angreifen oder jemanden etwas unterstellen, bitte nicht als böse gemeint auffassen.
 
. Oft wird die Arbeitszeit in Österreich nur zur Überbrückung benützt, bis sie zu Hause eine Stelle in Aussicht haben.

Hi Lin.

Da ich jmd in der Familie habe der auch nach Österreich ging um in einem Krankenhaus anzufangen weil in Deutschland nichts frei war, verstehe ich was du meinst. Nach einem Jahr kündigte sie und fing wieder zu Hause an.
Eine Freundin die ein Jahr vorher wegging, kam jetzt auch wieder zurück. Ebenso eine andere. Sie wurden mit Fort und Weiterbildungen gelockt. Danach sollten sie sich soz. "verpflichten "für 2 Jahre ( ich hörte das nur, weiß nicht ob das so exakt ist) Dann bekamen sie Bammel doch noch länger bleiben zu müssen und kündigten. Sie erzählten es mir auch so. Als sie dann hier waren und das erste Gehalt bekamen fiel ihnen das Gesicht nach unten. Ja entweder oder ?? Oder?


Liebe Grüße
 
@ babsi12:

Es kommt in Österreich schon öfter vor, dass der Besuch von einer sehr teuren Weiterbildung ermöglicht und bezahlt wird, dafür muss man sich für eine gewisse Zeit verpflichten. Man kann natürlich innerhalb dieser Zeit kündigen, muss aber dann das Geld für die Weiterbildung zurückzahlen.

Gruß,
Lin
 
@ Lin

Hi Lin.

Vermutlich gehen deswegen viele nach Deutschland zurück. Weil die Angst es zurückzahlen zu müssen....Billig würde das sicherlich nicht werden.
Bei uns ging teilweise 6Leute pro Kurs nach Österreich. Ins selbe Krankenhaus. Außerdem waren ja bereits welche von der Schule dort. Deswegen waren sie da auch nicht allein....Sie wohnten alle in der Nähe zusammen. Jetzt ists in Deutschland mit den Stellen wieder besser. Viele bleiben deswegen hier. Damals als ich ausgelernt hatte meinte unser Schulleiter, dass das Krankenhaus angerufen hätte was heuer denn los sei, weil sich gar niemand beworben hatte, ob denn die Schule die Adressen diesmal nicht weitergegeben hatte. Anscheinend waren sie etwas enttäuscht:weissnix:

Ganz liebe Grüße
 
Neben vielen hier genannten Vorteilen ist für mich ein weiter:
  • Ich hab mich schon in jungen Jahren mit Tod und Sterben auseinandergesetzt und dadurch angefangen bewusster zu leben, mich an Kleinigkeiten mehr zu freuen und mich über manches weniger zu ärgern.
  • Die Nachteile die der Beruf für mich hat, konnte ich Dank Weiterbildung ausräumen -Keinen Schichtdienst mehr und mein Rücken tut mir seit ich in der Schule bin auch nur noch sehr selten weh.
Sr. S.
 
ein großer Nachteil für mich ist die Unflexibilität, wenn es darum geht, wie ich Kind und Beruf unter einen Hut bringen soll, wenn der Mann dann auch noch Schichtdienst hat:gruebel: wirds noch schwieriger;
deshalb wechselte ich in die amb. Pflege, die mir sehr entgegenkamen:)
ansonsten mag ich meinen Beruf sehr

LG Kerstin
 
Vorteil:

abwechslungsreiche Tätigkeit
Umgang mit Menschen
Teamarbeit
Ablenkung und Erholung von alltäglichen Problemen
Neue Aufgabe
Verantwortung
Selbstständig arbeiten können und dürfen

Nachteil:

Bezahlung in Anführungszeichen (arbeite an einer Privatklinik, wo die Bezahlung weitaus besser ist, als im Öffentlichen Dienst + Gewinnbeteiligung, viele AZV- Tage).
Zeit fehlt häufig für Freundeskreis
bei 100% 3- Schicht: manchmal ne Katastrophe durch die schnellen Wechsel sowie keine Pause in den Schichten, da das Arbeitsaufkommen extrem ist.
Manchmal muss man auch 3 Wochenenden hintereinander arbeiten oder 16 Tage am Stück.
Man kommt sich jeden Tag ein Stückchen mehr verprügelt vor und auch macht der Rücken Probleme.
 
Vielleicht darf ich als alter Mann noch etwas hinzufügen:
Vieles, was Du in jungen Jahren nicht als Nachteil siehst, kann später dazu werden. Schichtarbeit und Wechselschicht machten mir früher nichts oder nur wenig aus.
Jetzt habe ich genug von Dienstplänen, die nach arbeitsmedizinischen Erkenntnissen gesundheitsschädlich sind. Ich habe auch genug Wochenenden und Feiertage gearbeitet und genug Knatsch mit profilneurotischen Kolleginnen gehabt, die meinten, daß so etwas zur Leitungsposition gehört. Ich würde auch lieber abends einkaufen und dafür samstags frei haben. Und meinem Kind nicht andauernd sagen müssen, daß der Wochenendausflug ausfällt, weil mal wieder eine Kollegin krank ist. Ich will mich auch nicht mehr am Telefon verleugnen lassen, um frei haben zu können.
Zusammengefaßt: Der Beruf ist klasse, aber die Arbeitsbedingungen nicht und es sieht nicht so aus, als ob das besser würde.
 
Zusammengefaßt: Der Beruf ist klasse, aber die Arbeitsbedingungen nicht und es sieht nicht so aus, als ob das besser würde.

Hi

Ja, du hast Recht. Die Bedingungen werden immer schlechter! Weil das Personal immer noch zu viel sein soll.

Liebe Grüße
 
Also hat man in dem Beruf nicht gerade viel Zeit eine Familie zu gründen und sich auch um die zu sorgen?
 
Also hat man in dem Beruf nicht gerade viel Zeit eine Familie zu gründen und sich auch um die zu sorgen?

Das "Gründen" nimmt ja nicht immer viel Zeit in Anspruch :wink:

Das Sorgen ist eher ein Problem. Hier spricht zwar die Blinde von der Farbe, aber ich bewundere jeden, der unseren Beruf samt Familie unter einen Hut bringt. Zwar gibt es häufig die Möglichkeit, eine Teilzeitstelle zu bekommen, wodurch mehr Zeit für die Familie bleibt. Trotzdem sind die unregelmäßigen Arbeitszeiten und - leider - häufiges Einspringen für erkrankte Kollegen Gift für ein normales Familienleben. Ohne ein gutes soziales Netzwerk funktioniert's meistens nicht. Außerdem musst Du meistens zumindest an einigen Wochenenden arbeiten - also dann, wenn der Partner mit dem Bürojob zu Hause ist und die Familie gemeinsam was unternehmen könnte.

Und dennoch habe ich allein auf meiner Station zwei Kolleginnen, die als alleinerziehende Mütter mit 100%-Stelle jeweils drei Kinder groß gezogen haben - Hut ab!
 

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