Verhalten verstehen!?

Ich finde es nicht verkehrt, wenn man einem Angehörigen mitteilt: Mir selbst wäre es lieb, wenn dies geregelt ist. Ob es sich nun um Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht handelt oder darum, was nach dem Tod geschehen soll.

Wenn der Angehörige dies ablehnt, muss ich das akzeptieren - meinen Wunsch diesbezüglich anzubringen ist auch mein gutes Recht. Nicht nur dann, wenn Finanzielles geregelt werden sollte.
 
Jetzt bin ich mal so richtig sauer!!!

Ich habe mich dich letzten Tage mit dem Schwiegervater auseinandergesetzt und ihm vernünftig erklärt,warum eine Vorsorgevollmacht wichtig sei.
Und er war sogar bereit ein Testament zu machen.
Er war einsichtig und hatte es verstanden.

Heute jedoch kommt eine Pflegerin,die eigentlich immer nett war,zu ihm und rät ihm von der Vorsorgevollmacht ab!
Sie sagte ihm,wenn er das unterschreibe,wäre er *Verraten und verkauft*!!

Damit ist alle wieder bei Null.Ich bin sowas von erbost.
Ich konnte so gut mit ihm über alles reden,und ich hatte den Eindruck das ihm das gut tat.
Nun stellt er sich wieder quer.

Ich verstehe das nicht.Warum hat sie das getan?
Es kam ja sogar von denen der Vorschlag,damals das wir sowas machen sollten.
Er sei ja schwer krank und es könnte jeden Tag zu Ende sein.
 
Ööööö, wat is dat für eine Pflegerin?
von Grittlie: Sie sagte ihm,wenn er das unterschreibe,wäre er *Verraten und verkauft*!!
Seltsam,
von Grittlie: die eigentlich immer nett war
, mit dieser Pflegerin würde ich mal sprechen.
Vielleicht auch dann mit dem Vater.
Was ist da vorgefallen und mit welchem Recht sagt sie so etwas? Sie scheint mir "un"wissend und vorbehalte zu haben.

von Grittlie: Damit ist alle wieder bei Null.Ich bin sowas von erbost.
Ich konnte so gut mit ihm über alles reden,und ich hatte den Eindruck das ihm das gut tat.
Nun stellt er sich wieder quer.
Das kann ich verstehen, bin aber leider nicht vor Ort und kann die Lage nicht "genau" beurteilen.

Ach Gottchen ist das eine schwere Aufgabe um endlich Frieden für Euch alle zu erreichen.

Lass den Kopf nicht hängen, Nackenschläge sind Schläge um sich wieder aufzurichten.
 
Leider bekam ich die Pfelegrin nicht mehr zu greifen.
Daher habe ich direkt bei der Station angerufen und mit der Chefin gesprochen.
Die,so hatte ich den Eindruck,stellte sich auf die Seite ihrer Pflegerin und meinte,so nebenbei,ob es uns um uns ginge oder um den Schwiegervater!
Und sie könne nicht verstehen,warum er so schnell umgeschwenkt hätte.
Aber so ist er nunmal.Das hat er früher auch schon getan.
Und sie meinte dann nur,wenn das sein Wille sei,dann könnte man nichts machen!

Sogar mein Schwager,der in einer Suchtklinik arbeitet,meinte das solche Vollmacht sei wichtig.
 
...
Heute jedoch kommt eine Pflegerin,die eigentlich immer nett war,zu ihm und rät ihm von der Vorsorgevollmacht ab!
Sie sagte ihm,wenn er das unterschreibe,wäre er *Verraten und verkauft*!!...
Und du standst daneben und hats diese Aussage selber gehört... oder wer hat dir das zugetragen? Es ist übrigens nicht ungewöhnlich, dass Menschen ihre Meinungen ändern- auch net dann, wenn sie dem Tod schon isn Auge blicken können.

Und die Einstellung des Pflegedienstes kann ich mehr als nachvollziehen wenn man zu vordergründig heraus hängen lässt, dass es eigentlich um die Überschreibung des Hauses geht. Wenn du ganz großes Pech hast, gibt sie dies an die entsprechenden Stellen weiter, die dann festlegen, wer wann über was verfügen darf.

Hast du deinem Schwager erzählt, dass eigentlich die Absicherung der Erbfolge hinter dem Gedanken mit der Vollmacht steht? Kennt der deine Befürchtungen? Warum kommt der nicht auf die Idee, es bereits zu Lebzeiten des Vaters zu regeln: Verzicht auf den Erbanteil zu DEINEN Gunsten? Oder will er das gar nicht sondern möchte seinen Anteil ausgezahlt haben? Mit der Kenntnis deiner Beweggründe dürfte seine Antwort dann wohl anders ausgefallen sein.

Elisabeth
 
Ich denke das hier etwas falsch verstanden wurde.
Bei der Vollmacht geht es nicht um die Erbfolge!
Es geht darum,das er so langsam nicht mehr richtig unterschreiben kann!
Irgentwann wird das niemand mehr anerkennen oder er wird die Unterschrift nicht mehr tätigen können.
Unanbhängig von den Rechnungen am Haus.
Es geht um alles Schriftliche!(Behörden,ect.)
Was bedeutet an die *entsprechenden Stellen*?Betreuer vom Gericht?
Na,dann sollen die das machen.

Und ganz ehrlich,so langsam soll mir das auch egal sein.
Dann soll kommen,was kommen soll.Nur,dann möchte ich auch nicht,das der Schwiegervater sich am Ende beschwert.
Denn das ist das was er am Ende immer tut!
 
Liebe Grittlie,

wenn Dein Schwiegervater einen Betreuer bekommt, ist er selbst nicht mehr entscheidungsfähig, und seine Beschwerden hätten dann keinerlei sachliche Grundlage mehr. Genau dann greift übrigens auch die Vorsorgevollmacht. Jemand, der motorisch nicht mehr in der Lage ist, eine Unterschrift hinzukriegen, aber geistig klar ist, trifft seine Entscheidungen, die dann auch anerkannt werden müssen.

Ich muss der Chefin des Pflegedienstes zustimmen - sie ist in erster Linie dem Patienten verpflichtet, nicht Dir.

Wenn Du eine Patientenverfügung ansprechen willst - oder eine Vorsorgevollmacht, die die medizinischen Entscheidungen regelt - dann hol Dir den Hausarzt und den Pflegedienst am besten mit ins Boot. Was die Sache mit dem Haus allerdings auch nicht regelt.
 
Also,eine Patientenverfügung hat der Schwiegervater von je her abgelehnt!Er wolle nicht das ein Fremder über sein Ende entscheidet.
Was sollte im Sinne sein,das der Schwiegervater einen gerichtlichen Betreuer bekommt?
Das ist das Gleiche wie mit der Patientenverfügung.Genau das wäre eben nicht in seinem Sinne.
Denn das hatte er auch schon gesagt,das er das auch nicht wolle.
Er würde am liebsten alles selber regeln wollen,aber genau das wird er irgentwann nicht mehr können!

Aber wieso hatte der Pflegedienst das vor Monaten selber vorgeschlagen und ändert jetzt seine Meinung??
 
:angry:Hallo Grittlie...
ich möchte Dir wirklich nahelegen,Dich mal für einige Zeit aus der Situation rauszunehmen,vlt kannst DU dann das Ganze aus einenm anderen Blickwinkel sehen,denn Gedanklich drehst Du Dich im Kreis.
Will versuchen Dir nahezubringen,wies in unserer Familie lief...
In der Familie meines Mannes gab es ähnliche Situationen(Schwiegermutter-vater kürze ich jetzt ab)
Als wir vor 17J zum erstenmal über einen Hausbau nachdachten,hat mein Schwva uns einen Teil seines gerade selbst geerbten
Grundstücks versprochen.Das haben wir nie überschrieben bekommen.
Später schlugen wir vor, ihnen ihr Haus abzukaufen,(damit sie sich eine günstige Wohnung ebenerdig,ohne viel Arbeit kaufen können)das haben sie uns sehr böse genommen. Wer uns pflegt erbt das Haus brüllte mein Schwva an Weihnachten...
furchtbare Szenen haben wir hinter uns. Vor 14 J dann unser Haus ohne deren Hilfe finanziert.(ich hatte grade vollkommen unkompliziert geerbt,weil meine Mutter Zugunsten meines Bruders und mir auf ihr Erbe verzichtete...nebenbei)
Das Grundstück hat mein Schwva nach und nach verkauft und die Beiden sich einiges geleistet.Die Meinung meiner Schwiemu zählte nicht. Die hatte in der Zwischenzeit 1/3 des Grundstücks müdlich meinem Schwager versprochen. Als meine Schwägerin diesen Teil vor 6 Jahren ziemlich unverschämt einforderte,weil mein Schwager sich ja nicht traue zu fragen,hat er ihr Hausverbot erteilt und redet seitdem kein Wort mehr mit Beiden...:evil: Schwiemu hielt zu Mann,nicht zum Sohn!
Die Beste Entscheidung unseres Lebens war,nicht mehr deren Unterstützung zu setzen.Was wir haben,erarbeiten wir uns selbst.
Es ist deren Geld und deren Entscheidung.
Wenn Du also den Schwva pflegst,dann tu es weil Du ihn pflegen willst und nicht,weil Du sein Haus haben willst.Du kannst doch nicht ernsthaft erwarten,daß Deine Schwager nichts erben wollen,DAS brauchst Du ja auch schriftlich. Laß das Deinen Mann und seine Brüder miteinander regeln. Wenn Dein Schwva kein Testament macht,dann ist das halt so,es ist eine Entscheidung. Alles Andere führt nur zu Streit.Es ist nicht die Generation,die Testamente macht und Patientenverfügungen ausfüllt. Die haben im Krieg gehungert und viel Leid gesehen und Mißgunst und Misstrauen erfahren.
Versuch die Dinge zu nehmen,wie sie kommen.Zwing Deinen Schwva zu nichts,das Recht hätte nichtmal Dein Mann.
Du brauchst mal Abstand und einen Plan B. :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja,Abstand wäre gut,wenn ich nicht hier wohnen würde :(
Und das Haus...will ich eben nicht haben.Ich wollte nur den Ärger vermeiden der evt. über mich und meine Kinder kommen könnte!
Und die Vollmacht war auch nur zum Guten für den Schwiegervater gedacht!
Auch wenns keiner glaubt.

Achja,und zu dem *ich pflegen will*
Dazu muß ich sagen,das das mein Mann alleine entschieden hatte!
Meine Argumente zählten nicht,obwohl ich genau wußte das das alles auf uns zukommen würde!
 
...Aber wieso hatte der Pflegedienst das vor Monaten selber vorgeschlagen und ändert jetzt seine Meinung??
Ganz einfach- er hat eine Vorsorgevollmacht mit dem Gedanken, dass im Sinne des Pat. entschieden wird, als sinnvoll angesehen. Offenischtlich sind ihm mittlerweile so einige Zweifel untergekommen. Das kann ich gut nachvollziehen wenn ich all deine Threads Revue passieren lasse.

Und zu guter letzt hast du den Pflegedienst auch noch bestätigt in seiner Annahme, dass da andere Gründe eine Rolle spielen- die in diesem Thread formulierten eigenen Zukunftsängste bei Verlust der Erbes in Form des Hauses.

Du willst net pflegen- warum machst du es dann? Weil dein Mann es gesagt hat? Was wäre denn passiert, wenn du es verweigert hättest?
Wenn du ehrlich zu dir selber bist... war da net auch im Hinterkopf der Gedanke an die Aussicht auf ein Haus als Erbe der dich angetrieben hat, dich immer nich antreibt und dich weiter antreiben wird?

Btw.- wie soll denn das Gute aussehen, dass deinem Schwiegervater mit einer Vorsorgevollmacht garantiert wird?

Elisabeth
 
Wenn du ehrlich zu dir selber bist... war da net auch im Hinterkopf der Gedanke an die Aussicht auf ein Haus als Erbe der dich angetrieben hat, dich immer nich antreibt und dich weiter antreiben wird? <<<Diese Aussage finde ich unverschämt!
Dieses verfluchte Haus wollte ich nie haben-Das schon mal klar zustellen.

Was passiert wäre wenn ich verweigert hätte?Ich hätte mich von meinem Mann trennen müssen!

Und zu aller Überraschung:Mein Mann und ich werden jetzt nichts mehr unternehmen!Wenn der alte Herr der Meinung ist,das er alles alleine kann und andere es besser machen als wir,dann soll er das so machen.
Passiert was,ist das Haus eben weg und er im Pflegeheim.
Wir werden uns selber absichern für die Zukunft!Denn wir haben noch eine.

Ob hier jetzt einer nach Luft schnappt ist mir auch egal.

Wir pflegen ihn hier zu Hause so weiter.Sollte es dem Pflegedienst nicht passen,dann sollen die entscheiden was mit ihm passiert.

Und damit verabschiede ich mich in die Nacht.Und danke nochmal für euer Zuhören und Sonstiges.
 
Hallo Grittlie,

super Antwort, gratuliere.

Du scheinst dir die letzten Tage über einiges im Klaren geworden zu sein.

Deine Anfängliche etwas depressive Stimmung, scheint in eine gewisse Wut und damit Aktion umgeschlagen zu sein.

Du scheinst dein Leben wieder in die Hand zu nehmen und lässt es nicht von Anderen - Mann, Schw.vater - bestimmen.

Dein Mann würde sich für seinen Vater und gegen Frau und Kinder entscheiden, obwohl es einen Mittelweg und dritte Lösung gäbe?
Darüber solltest du in einer ruhigen Minute dir nochmal Gedanken machen.

Weiter so und alles Gute auf deinem Weg.
 
Und zu aller Überraschung:Mein Mann und ich werden jetzt nichts mehr unternehmen!Wenn der alte Herr der Meinung ist,das er alles alleine kann und andere es besser machen als wir,dann soll er das so machen.
Passiert was,ist das Haus eben weg und er im Pflegeheim.
Wir werden uns selber absichern für die Zukunft!Denn wir haben noch eine.


Na also, geht doch ! :klatschspring:
 
Wisst ihr ganz ehrlich,obwohl ich mit meinen Schwiegereltern nie wirklich ganz so zurecht kam,wollte ich doch vermeiden,das man am Ende den alten Mann über den Leisten zieht (auch vom Pflegedienst,denn auch das ist möglich).
Letztendlich habt ihr mir soweit die Augen geöffnet und mich zum Nachdenken gebracht,das es mir nun egal ist.
Danke nochmal und einen schönen Tag euch allen.
 
Wie sich doch die Meinung in 53 Postings ändern kann. Stand Anfangs die Angst um den Verlust des Hauses bei nicht vorhandenem Testament im Vordergrund sind wir nun bei einem Nachdenken über die eigene Ehe und deren Ziele und Inhalte angekommen. Wenn das kein großer Bogen ist. Dem Schwiegervater kann es nur gefallen. wenn sich alles so zusammen fügt, wie es sein sollte und das so ganz ohne sein Eingreifen- in welcher Form auch immer. Mehr kann einem Vater kaum beschieden sein wenn sein bevorstehendes Lebensende auch eine Neuausrichtung der Zukunft mit sich bringt.

Elisabeth
 

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