Unglaubliches Verhalten des Rettungsdienstes

deine aussage ist völlig subjektiv und eben deine erfahrung. ich kenne sowohl innerklinisch als auch präklinisch sehr viele ärzte die sehr wohl auf hinweise des assistenzpersonals eingehen und dafür auch dankbar sind. kommt eben immer auch darauf an wie man sein anliegen formuliert..

nach wir vor kann ich nicht erkennen gegen was der arzt konkret verstoßen hat. dass er nicht auf die eltern gehört hat ist moralisch und ethisch anzuprangern, damit wurde aber noch lange kein rechtsbruch begangen.
 
wenn es zu einer juristischen auseinandersetzung kommt, dann orientieren sich die gerichte als medizinsche laien immer an den jeweils gültigen und aktuellen leitlinien und empfehlungen der fachgesellschaften. deswegen tut jeder gut daran evidenzbasierte und leitlinienkonforme medizin zu praktizieren.

Das vermag ich als juristischer Laie nicht beurteilen.

Ich kann mir allerdings schwer vorstellen, wenn es für eine von den Leitlinien abweichende Behandlung Indikationen gibt, nicht sogar eine abweichende Behandlungsoption genutzt werden muss!

Meine Erfahrungen sind sicher subjektiv, aber nicht ausschliesslich negativ. Ich denke dass ich dass unterscheiden kann.
Wenn man aufgrund des ignorierten Hinweises eine kleinere Braunüle zu nutzen, den risikoreicheren i.o.-Zugang legt und damit auch weitere Komplikationen verursacht.....? Die rechtliche Beurteilung würde mich sehr interessieren! Aber das können wir nicht abschließend beurteilen.
 
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Ich denke, hier gibt es nur aus einem Grund eine Zwickmühle zu diskutieren: weil außer der Tibiakopffraktur nichts schimmeres passiert ist. Hätte der Status epilepticus aber im schlimmsten Falle zum Tode des Mädchens geführt, sähe sich der Arzt jetzt noch mit weitaus dramatischeren Vorwürfen konfrontiert. Wie gesagt, ich bleibe dabei, ich würde eine förmliche Untersuchung anleihern. Sowohl wir als Pflegepersonal, als auch die Ärzteschaft müssen endlich von dem Trip herunterkommen, dass ein Arzt ein allwissender Gott im weißen Kittel ist. Ich habe im Laufe der Zeit in der Klinik auch Ärzte an ihrer Renitenz scheitern sehen.
 
Guten Abend nochmal! Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten, ich bin beeindruckt, hier scheint ja echt der Bär zu toben.
Mein Mann hatte am Wochenende einen Bekannten gefragt, der in jener Feuerwehr arbeitet, allerdings am Einsatz nicht beteiligt war. Er erzählte, dass Diazepam Rektiolen zur Standard-Ausrüstung des RTWs gehören und auch bei Erwachsenen zum Einsatz kommen dürfen. Seiner Meinung nach war das Verhalten des Notarztes falsch und er empfiehlt, wir sollten da rechtliche Schritte einleiten.
 
Naja,laut des Eingangsthreads hat der NA ja auch nicht gesagt dass die Rektiolen nicht zum Einsatz kommen DÜRFEN oder dass er sie nicht an Bord hat.Lediglich dass er sie nicht in dem Alter gibt...
Ist der besagte Bekannte denn ebenfalls Arzt? Wenn nicht ist die Frage in wie fern er weiß an welche Leitlinien sich die Ärzte halten sollen/können/müssen.Wie auch immer.
Geht zum Anwalt und lasst es prüfen bezüglich rechtlicher Schritte.Ich vermute jedoch da wird nichts bei rum kommen.Bei den ganzen Schilderungen/Erklärungen hier sehe ich nicht dass der NA sich rechtlich was hat zu Schulden kommen lassen.
 
Ich weiß es gehört nicht zum Thema aber...

Kann man gegen verschiedene Arten von Benzos allergisch sein? Ich arbeite nun schon lange in psychiatrischen Bereich und ich habe gerade deswegen viel mit Psychopharmaka zu tun...

Wenn man eine Art von Benzos nicht verträgt, verträgt man doch gar keine? Wenn jemand ne Allergie auf NSAR hat, dass ja häufig ist, gibt es da ja auch keine Ausnahmen...

Das nächste was bei uns dann oft auch ist, wie äussert sich diese "unverträglichkeit"? Ist sie mit dem Leben nicht vereinbar oder wäre sie im ernstfall nicht doch ultima ratio?

Zu dem Fall selbst, freundliche Notärzte habe ich im Leben nie getroffen... Das alles ist sehr individuell und was hier keiner geschrieben hat, auch dieser Fall... Man hat bei dieser Art von Beruf nie die Möglichkeit eine Liste abzuarbeiten... Warum sollte eine Fraktur nicht möglich sein? Ob das nun Krampfbedingt war oder durch die Knochenpunktion muss sowieso ein Gutachter feststellen, (vor Ort) dafür werden die auch bezahlt... Ich bin aber auch einfach vorsichtig wenn ich unverträglichkeiten höre, da zum einen die oft ignoriert werden und selten bis gar nie hinterfragt. Wieso hat er darauf gehört aber nicht auf den Bezug mit den Venflon?

Das mit der Verantwortung halte ich für unnötig, da es sowieso klar ist... Und wir arbeiten doch alle in dem Beruf gepfuscht wird auch bei uns... die letzten Jahre sogar immer mehr... Mittlerweile gibt es auch genug Möglichkeiten dagegen vorzugehen nach amerikanischer Philosophie...

Ich wünsche mal gute Besserung und es würde mich wirklich interessieren wie sich diese unverträglichkeit äussert... Psychopax ist ja schon eines der heftigeren Benzos... Wegen den kommen viele suizidale Versuche zur Aktivkohletherapie....
 
Was die Allergie betrifft:Ich bin z.B gegen Diclofenac allergisch,vertrage Ibuprofen aber prima.Laut meiner Ärzte ist es wohl auch häufig so dass man kein Ibu verträgt,wenn man gegen Diclofenac allergisch ist.Ich vermute mal bei den Benzos gibt es halt auch solche und solche Patienten/allergische Reaktionen.
 
Benzos nicht verträgt, verträgt man doch gar keine?
so nicht ganz korrekt. Da die Zusammensetzung jeweils eine andere ist, und man evtl auch auf mit verarbeitete Hilfsstoffe reagieren kann.
(um es kulinarisch auszudrücken : Tomatensosse ist nicht gleich Tomatensosse. In beiden sollten Tomaten drin sein, aber letztlich kommen noch andere Zutaten dazu, um sie schmackhaft zu machen.)
 
Habe noch nie erlebt, dass ein Patient allergisch auf AD's oder Benzos reagierte. Unmöglich wird es nicht sein, aber erfahrungsgemäß extrem selten. Problematischer sind dann meist eher Generika und die (wie von DirkK erwähnt) Hilfs- und Bindestoffe neben dem eigentlichen Wirkstoff. Deutlich häufiger sind - bekannterweise - Allergien/Unverträglichkeiten auf bestimmte Antibiotika.

Ben
 
Was die Unverträglichkeit von Benzos betrifft, kann ich nichts sagen, da kenne ich eher das Gegenteil. Ich spreche zum Beispiel gar nicht auf Dormicum/Midazolam an, man kann es direkt lassen.
Was Ibuprofen betrifft, das ist gar nicht so unüblich. Hab ich in der Kinderklinik oft erlebt und mein Bruder verträgt es auch nicht.
Bei den Antibiosen kann ich euch ein Lied von singen. Bei Penicillin ist ne spontane Notfallübung drin, von Cefuroxim bekomme ich heftigsten Ausschlag und bei Doxycyclin geht's hinten und vorne raus. Und dabei spielt es keine Rolle, ob Generikum oder nicht.
 
Für einen gewissen Lerneffekt, wäre es hilfreich zu wissen in welcher Form auf die Medis reagiert wird, die mit "verträgt sie nicht" beschrieben wurden.
Seltene Reaktionen die einem in einer anderen Situation weiterhelfen könnten.
Bitte, @Medsister74 magst hier Licht in Dunkel bringen? Du siehst ja was passiert, wenn drauflos spekuliert wird.
 
Hallo!
Also: Bei meiner Tochter äußert sich die Unverträglichkeit der o.g. Benzos darin, dass die Krämpfe noch stärker werden und sie schwer atemdepressiv wird. Sie ist dann so zyanotisch, dass sie sofort intubiert werden muss...
 
Atemdepression ist aber eine bekannte Nebenwirkung von Benzos. Wenn meine Patientin Midazolam bekommt, rauscht die auch mit der Sättigung ab.
 
Wie bei jedem Medikament ist alles eine Frage der Dosierung, selbst die Wirkung :

Atmungsorgane
Schwere kardiorespiratorische Nebenwirkungen traten in seltenen Fällen auf. Diese umfassten Atemdepression, Apnoe, Atemstillstand, Dyspnoe und Laryngospasmus. Lebensbedrohliche Ereignisse treten eher bei Erwachsenen über 60 Jahren und respiratorisch vorgeschädigten Patienten sowie Patienten mit Herzinsuffizienz auf, besonders, wenn die Injektion zu rasch erfolgt oder eine hohe Dosis verabreicht wird (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Schluckauf.

Kann auftreten, muss aber nicht. Ich habe übrigens schon gesehen, dass Patienten mit einer "Mini-Dosis" äusserst "Tiefenenspannt" waren, und andere haben nach 60 mg noch fehlerfrei gesprochen ....
Kommt immer auf den Menschen an ....
 
.. auch wenn dieser Thread schon etwas älter ist, hab ich auch so meine Erfahrungen mit den Rettungsdienstlern. Vor allem als ich noch im Heim gearbeitet hatte, und wir nun mal nicht so ausgestatten waren wie ein KH mit allerlei Notfallmed-, geräten.
Von "normaler" Unfreundlichkeit, sich lusitg machen über Patienten, bis hin zum infragestellen meiner Kompetenzen als Fachkraft (".. und dafür rufen Sie den Rettungsdienst???") war schon alles dabei ... :!:
 
naja da kann ich dir aus der anderen perspektive aber auch so allerlei erlebtes erzählen ;)

schwarze schafe gibt es überall und in jedem bereich.
 

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