Umschulung mit 47

@Sachertorte
Jetzt bist du in planbare Ops gerutscht. Ein verschwindend geringer Teil.

Auf jeder Station sind ein oder mehrere Nachtdienste, zukünftig ggf. noch mehr.


Auch hier arbeiten Menschen, wofür niemand was kann.

Oder wollen wir alle Patienten abends nach Hause entlassen... Ohne Fragezeichen.

Pflege ist immer belastend, bedeutet immer Schichtdienst und Wechelschicht und Wochenendarbeit und hat damit immer schlechte Arbeitsbedingungen.

(Teure Dauernachtwachen verstehe ich nicht, sehe ich als Mythos. Was soll daran teuer sein? Kann gerne jeder hier bei uns im Nachtdienst arbeiten wenn er will)
 
ja aber schlechte Arbeitsbedingungen müssen eben auch entsprechend honoriert werden und die work/life balance muss stimmen. beides ist oft nich der fall...

und elektive OPs "im dienst" sind sicherlich kein verschwindend geringer anteil am Programm, so ein blödsinn. was läuft im dienst?? das liegengebliebene Tagesprogramm und am Wochenende?? das liegengebliebene Programm... die chirurgen interessiert es einen sch... ob du Bereitschaft hast oder nicht, meinst du dass interessiert auch nur annähernd jemanden??

notfälle?? klar, die gibts auch - die laufen zusätzlich. konsequenz: aus deinem bereitschaftsdienst wird plötzlich doch ein arbeitstag in dem du 10, 12, 13 durchschuftest.
 
Nee, ich meinte ein geringer Teil an Nachtdiensten in der Pflege.
Normalstation, Intensiv, Heim, alles multiple regelhafte Anwesenheiten.
 
Die Arbeitsbedingungen sind in den letzten 20 Jahren immer schlechter geworden. Das Gehalt stimmt schon lange nicht mehr. Durch Optimierung der Arbeitszeiten sind Zulagen weggefallen. Und die Verlagerung von geplanten Operationen in den Bereitschaftsdiensten ist Normalität, weil die Programme so voll gestopft sind, das ein Grundschüler ausrechnen kann, das mehrere Säle weit in den Feierabend gehen. Danach kommen die Notfälle. Das alles für einen Bruchteil des normalen Stundenlohns.

(Wir haben dann mal eine Weile Leute dafür Überstunden machen lassen, und den Bereitschaftsdienst auf´s Zimmer geschickt. Das war der Klinik dann zu teuer und somit wurden Spätdienste eingeführt, was aber wieder Einbußen beim BD bedeutet hat.)

Als ich angefangen habe, hatte ich trotz gut laufender Geburtshilfe in der Klinik, ab und zu Sonntage, in denen gar keine OP gemacht wurde. In den letzten 20 Jahren hatte ich genau 5 Bereitschaftsdienst, in denen ich wenigstens nachts schlafen konnte. Woher ich das so genau weiß? Ich habe sie tatsächlich im Kalender rot angestrichen. (also ich meine wirklich die ganze Nacht von 22.00 Uhr bis 7.00, bis 22.00 Uhr wurde durchgekeult) Aber auch damals schon lief das OP Programm weit in den Feierabend. Aber nur in einem Saal und nicht in allen.

Gut - ich war natürlich auch jünger. Aber man konnte sich nach einem 24 Stunden BD am Wochenende am nächsten Tag was vornehmen. Heute ist man zu Tode erschöpft. Wenn es sie aufgrund der vielen "Notfälle" überhaupt noch gibt. Was natürlich wieder die Belastung durch Wochenendarbeit erhöht, weil zwei 12 Stunden Dienste natürlich auch zwei Arbeitskräfte erforderlich macht, was wiederum für alle weniger freie Wochenenden bedeutet.

Was einem da alles so an Notfällen verkauft wird, ist abenteuerlich. Und mehr als einmal hat mir ein dankbarer Notfall-Patient vor der OP vorgeschwärmt, wie toll Dr. XY doch ist, weil der ihm letze Woche versprochen hat Sonntag morgen extra zu kommen, um ihn da zu operieren. Uns wurde der um 8.00 Uhr als Notfall angemeldet. Um 10.00 kam der Chirurg dann eingetrudelt.
 
  • Like
Reaktionen: Gelöschter User 2798
@Sachertorte
Jetzt bist du in planbare Ops gerutscht. Ein verschwindend geringer Teil.

Auf jeder Station sind ein oder mehrere Nachtdienste, zukünftig ggf. noch mehr.


Auch hier arbeiten Menschen, wofür niemand was kann.

Oder wollen wir alle Patienten abends nach Hause entlassen... Ohne Fragezeichen.

Pflege ist immer belastend, bedeutet immer Schichtdienst und Wechelschicht und Wochenendarbeit und hat damit immer schlechte Arbeitsbedingungen.

(Teure Dauernachtwachen verstehe ich nicht, sehe ich als Mythos. Was soll daran teuer sein? Kann gerne jeder hier bei uns im Nachtdienst arbeiten wenn er will)

Bitte verschließ nicht die Realität vor deinen Augen. Erklärungsbeispiel von "planbaren" OPs siehe Kommentar von Bachstelze. Und ja das kommt doch sehr häufig vor. Und wie häufig erst das diese "Notfälle" oder letztlich dann tatsächlich auch echte intensive (Notfall)Patienten auf deinen genannten "Normalstationen" oder Heimen eben dann auch in der Nacht landen weil sonst nirgendwo Platz ist, weil nämlich auch keiner da ist der das organisiert. Auch die muss irgendwer versorgen. Ja der Pflegeberuf ist und bleibt ein Beruf mit Schichtdienst, aber deswegen muss man die Arbeitsbedingungen ja nicht noch schlechter machen als sie ohnehin schon sind. Wieso soll man sich immer am Schechten messen? Und auch ich kann nur wiederholt sagen die Bedingungen sind in den letzten 15-20 Jahren extrem schlecht geworden.
 
  • Like
Reaktionen: Bachstelze
Um nochmal auf das Anfangsthema zurückzukommen. Die TE muss letztendlich die Entscheidung treffen. Auch ist es korrekt, dass uns die Gründe zur Umschulung nichts angehen. Aber man kann es nicht oft genug sagen: körperliche und psychische Belastbarkeit sond ein Muss. Wenn jeder das von Anfang an weiss und sich richtig einschätzt, warum beträgt die durchschnittliche Berufsdauer laut mehrerer Quellen der ARD (Sendung mit M. Lanz) nur 10 Jahre? Geld? Evtl, aber eher Arbeitsbedingungen im Zusammenspiel. it Geld. N welchem Ausbildungsberuf ohne Studium wird denn als Angestellter so viel mehr verdient? Ausnahme VW, Mercedes etc. im Werk. Ich empfehle der TE sich mal bei Youtube „die Story“ im WDR mit Alexander Jorde anzusehen. Da weiss man, wo der Hase läuft. In diesem Sinne euch allen frohe Ostern!

Nachtrag: Pflegeschüler unter Praxisschock | Startseite | SWR odysso
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo n1971,

kläre es einfach ab, ob du die Umschulung für die Ausbildung Gesundheits- und Krankenpflege bekommst.

Nach der 3 jährigen Ausbildung stehen dir auch noch andere "medizinische Berufe" zur Verfügung.

Meine Nische die ich gefunden habe ist eine Beatmungs - WG. Es ist eine 1:3 Betreuung (Wir haben 6 Patienten zu betreuen / zu versorgen. In jedem Dienst sind immer 2 Pflegefachkräfte.)
Hier kann ich die nächsten 16 Sommer, bis zur Rente arbeiten. Ohne meinen Rücken zu ruinieren.

Es grüßt dich,
pepita - sheep
 
  • Like
Reaktionen: Maniac und Martin H.
Also das glaub ich nicht:
"Dabei interessieren sich viele junge Menschen für einen Job in der Krankenpflege; die Krankenhäuser und die ihnen angegliederten Pflegeschulen haben in der Regel keine Schwierigkeiten, ihre 70.000 Ausbildungsplätze (das deutsche Pfleginstitut DIP spricht von 60.000) zu besetzen."
Und auch diese Aussage halte ich in ihrer Pauschalität für Nonsens:
"Dabei gibt es keinen „Welpenschutz“ für die Schüler. Wenn etwas schief geht und einem Patienten dadurch Leid widerfährt, sind sie genauso haftbar wie examinierte Pflegekräfte."
Natürlich sind auch Auszubildende für ihre Handlungen haftbar, aber immer nur im Rahmen ihres Ausbildungsstandes. D. h. bei weitem nicht im selben Umfang wie examinierte Kräfte.
Aber wenn ich dann wieder sehe, daß der "Oberchecker" Fussek seinen Senf dazugeben durfte, dann ist mir wieder alles klar:
"Keine Einzelfälle, bestätigt der Sozialarbeiter, Buchautor und Pflegeexperte Claus Fussek, den täglich verzweifelte Mails und Anrufe von Patienten, Pflegern und Azubis erreichen. Er beklagt, dass hochmotivierte, hoffnungsvolle junge Menschen schon in der Ausbildung verheizt würden, und mahnt das Pflegepersonal zur Solidarität. Eine Allianz des Schweigens führe dazu, dass diejenigen, die Missstände offen aussprächen, in der Hoffnung, dass sich durch die Kritik etwas ändere, von ihren Kollegen häufig gemobbt würden und als Nestbeschmutzer gälten."
Gequirlte Scheiße von einem, der eben überhaupt keine Ahnung von Pflege hat: :angryfire:
Wie schon oft erwähnt, ist in Deutschland der Schutz von "Whistleblowern" weit unterentwickelt, daher haben Pflegekräfte VÖLLIG ZURECHT große Furcht vor arbeitsrechtlichen Konsequenzen, wenn sie Mißstände anprangern. Das hat nix mit "Mobbing" zu tun, wie Hr. Fussek zusammenphantasiert, sondern ist schlicht deutsches Arbeitsrecht, und wenn man sich ein bißchen damit beschäftigte, dann wüßte man das auch.
Und "das Pflegepersonal zur Solidarität mahnen" grenzt schon an Unverschämtheit; natürlich ist es nicht in Ordnung, Schüler zu verheizen. Aber die examinierten Pflegekräfte haben hier leider kaum Möglichkeiten, gegenzusteuern, es krankt am gesamten System, es fehlen schlicht und ergreifend so viele Leute, daß eine vernünftige Praxisanleitung kaum möglich ist. Als ehemaliger Mentor weiß ich das nur zu gut... :(
Fussek: Was für ein Schwätzer! :down:
Warum fragt man nicht kompetente Leute wie Prof. Bienstein, Andreas Westerfellhaus, Franz Wagner, Prof. Weidner...? Es gibt in der Pflege weiß Gott genügend davon, warum werden solche ECHTEN Experten gezielt ausgegrenzt??
 
ok,
habe das AA bereits kontaktiert, mir wurde zumindest bislang nicht gesagt, dass es NICHT gefördert wird, da ich bereits eine Ausbildung (deswegen auch Umschulung !!!!!, normale Ausbildung ginge gar nicht ) habe und aus gesundheitlichen Gründen in Diesem nicht mehr arbeiten kann.

Dann ist Kranken/Altenpflege gewiss NICHT der richtige Beruf.

Hier ist die physische und psychische Belastbarkeit ein absolutes Muss!

Und auch die Ausbildung ist kein "Waldspaziergang".
 
Huhu,
also was die Umschulung angeht kann ich auch nur bestätigen das, zumindest hier bei mir, diese null gefördert wird.
Wie die anderen schon gesagt haben, in der Altenpflege herrscht ein noch schlimmerer Mangel an Fachkräften.

Als ich damals dem Arbeitsamt mitgeteilt habe, dass ich ab 1.10 eine Ausbildung zur GuK mache, wollten die mich wirklich "überreden" das doch zu lassen und in die Altenpflege zu gehen. Sie würden mich auch unterstützen.
Meinte nur ich mach immernoch was ich möchte. :schraube:

Ansonsten muss man eh regulär die 3 Jahre durchlaufen. Es gibt Pflichtstunden für Theorie und Praxis die absolviert werden müssen um zum Examen zugelassen zu werden. Evtl. wäre ja die einjährige Ausbildung eine Alternative? Wie es da mit Unterstützung aussieht weiß ich aber leider nicht.
 
Den Fussek habe ich auch gefressen, der hat nie ne Pflegeausbildung gemacht, sondern ist Sozialarbeiter. Wenn man in Youtube, sozialen Medien oder einfach nur bei google.de nach Pflege sucht, kommen schon viele sehr negative. polemische Berichte ans Tageslicht. Das schreckt ab. Das de Pflege heute. icht mehr der Traumberuf ist, der es mal war, ist mir auch klar. Hier mal ein Bericht aus def Uniklinik wo eine gute Bekannte von mir arbeitet

Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.

Trotz attraktiver Stadt und renomierter Klinik fehlen die Leute.
 
  • Like
Reaktionen: Martin H.
Man beachte die Aussage der Schülerin ab 6.47.
 
Den Fussek habe ich auch gefressen, der hat nie ne Pflegeausbildung gemacht, sondern ist Sozialarbeiter.
Bitte nicht falsch verstehen, ich finde solche Enthüllungsgeschichten (wenn sie nicht nur reißerisch gemacht sind, sondern tatsächliche Mißstände in Betrieben aufdecken) gut und wichtig. Z. B. auch die Geschichten vom Günter Wallraff - legendär z. B. sein Werk "Ganz unten": 30 Jahre »Ganz unten« von Günter Wallraff - Specials - Kiepenheuer & Witsch
Nur - von Wallraff weiß jeder, daß er Enthüllungsjournalist ist, er deckte in ganz verschiedenen Branchen Mißstände auf und spielte sich nicht als "Experte" in anderen (ihm fremden) Berufen auf. Und er schob vor allem nicht den Opfern (den Arbeitern und Angestellten) den Schwarzen Peter zu, so wie es Fussek vielfach tut ("ihr müßt", "die Pflegekräfte müssen"), sondern seine Kritik ging immer ganz klar an die wahren Verantwortlichen, i. d. R. an die Konzerne und die Chefs.
Würde Fussek diese Dinge auch beherzigen, dann würde das auch seiner Arbeit als Pflegekritiker deutlich zu Gute kommen. So ist trotz allem sein Buch Im Netz der Pflegemafia durchaus lesenswert, aber eben mit den bereits genannten Einschränkungen.
 
Wie schon oft erwähnt, ist in Deutschland der Schutz von "Whistleblowern" weit unterentwickelt, daher haben Pflegekräfte VÖLLIG ZURECHT große Furcht vor arbeitsrechtlichen Konsequenzen, wenn sie Mißstände anprangern.
Hab dazu noch ein wenig rumgegoogelt - wen´s interessiert:
http://www.iqb-info.de/Loyalitaetspflicht.pdf (von 2006)
Zitat:
"„Couragierte Mitarbeiter“ sind hierbei insbesondere von C. Fussek, aufgerufen worden, diese Missstände in der Öffentlichkeit anzuprangern und im Zweifel Strafanzeige zu stellen, und zwar auch für den Fall, dass der Arbeitnehmer seinen Arbeitsplatz verliert."
Es scheint sich aber inzwischen, insbesondere durch europäische Rechtsprechung, was getan zu haben (von 2011):
Kommentierte Entscheidung: Keine Kündigung für Whistleblower
 

Ähnliche Themen