Umschulung im 3. Lehrjahr?

Colophoniaz

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Münster
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Gesundheits- und Krankenpflegeschüler
Akt. Einsatzbereich
IM1
Liebe PflegerInnen, ich hab ein ganz massives Problem und würd mir gern mal Rat von aussenstehenden oder Leuten mit ggf gleichen Erfahrungen einholen.

Ich bin fast 31 und im 3. Lehrjahr, hab mir letzten Sommer 2 Bandscheibenvorfälle L4/L5 + L5/S1, Vorwölbungen von L1-4 eingefangen.. kurz LWS Schrott - kein BG Fall und hab damit heute noch massive Probleme beruflich sowie privat.

Nun kam im Februar noch ein HWS Syndrom dazu mit Ausstrahlung links in kleinen und Ringfinger, nun hab ich den Quark seit 3 Wochen mit Ausstrahlung rechts.. erneut ins MRT, Resultat : Kyphosierung der HWS mit S-förmiger Torsionsskoliose und der Klopper .. Vorwöbungen in der ganzen HWS bis auf den BSV 4/5 und kaputte Facettengelenke C7/Th1.. mit Foramenstenose.. heisst dauerhafte Nervabklemmung und Lähmungserscheinungen ..

Ich hatte im Februar durch die HWS Blockade/Syndrom 2 Wochen AU.. dazu der BSV von 2012 6 Wochen und die AU jetzt akut seit 3 Wochen. Die Schule sagt ich muss definitiv die Ausbildung verlängern, 3 Orthopäden und Hausarzt sagen aber raus aus dem Job.

Wie seht ihr ggf Chancen zur Umschulung generell und ggf ohne Examen? Denn ich überlege ob es Sinn macht überhaupt die Ausbildung zu vollenden da ich noch 3 Einsätze von min 4-6 Wochen vor mir habe, plus das halbe Jahr was ich dranhängen muss..

Ich bin phasenweise Beschwerdefrei, jedoch nehmen diese Phasen stetig ab so das ich lediglich Schmerzlinderung (im Ruhezustand) habe unter Einnahme von Tilidin 50/4 . Voltaren 150mg und 40° Metamizol b.Bedarf.. mir fällt es immer schwerer gerade älteren Gang/Standunsicheren Patienten mehr als 10min Halt zu bieten ohne starke Rückenschmerzen zu haben.. (manche lassen sich krankheitsbedingt echt "hängen" und wiegen leider nicht nur 5kg) die Krämpfe in beiden Beinen die mich mehr als ein 3/4 Jahr Nachts begleitet haben kommen zum Glück nur noch sporadisch, jedoch hab ich nun den Hals noch kaputt so das ich in Dreh/Hebebewegungen auch noch schmerzbedingt eingeschrenkt bin..

Macht es Sinn weiterzumachen nur des Examens willen, gibt es ggf Berufsalternativen die meine bisherigen Kenntnisse anerkennen (unsere Berufsschule im Ort tut dies für ein Fachabi im Soz/Gesundheitswesen nämlich nicht), gibts ähnliche Erfahrungen/Zwangsausstiege aus dem Stationsalltag?

Ich bin echt ratlos, da ich mir so einen sorry.. *******.. vor 3 Jahren nicht hätte vorstellen können.
 
Hast du schon eine andere Ausbildung gemacht?
 
Du kannst versuchen durch gezielten Muskelaufbau die Wirbelsäule zu stabilisieren, aber ob das reicht die Ausbildung zu beenden??? An Deiner Stelle würde ich wohl auch eher sofort nach einer Alternative suchen, vielleicht umgehst Du damit die drohende Konsequenz der dauerhaften Verschlimmerung mit weiteren Ausfällen .....!?
 
Ja, Muskelaufbau, Rückenkurse, Rückengymnastik machen. Würde ich mich erstes an die Berufsgenossenschaft wenden, Berufsunfähig??? bei so vielen Vorfällen, vielleicht haben die eine Idee für dein berufliches Weiterkommen. Wenn dir die Fachärzte abraten, dann lass es lieber bleiben, erstens kannst du selber nicht mehr die Leute mobilisieren (wenn einer umkippt, gibt es dir noch den Rest) und zweitens denk an dich und deine Gesundheit. Soviel Geld bekommen wir auch nicht, dass es das wert ist sich körperlich oder seelisch fertig zu machen. Und mit ständigen Schmerzen zu leben oder zu arbeiten ist auch keine wirklich erstrebenswerte Alternative. Bei meinem ersten Bandscheibenvorfall (der reichte mir schon) hatte ich auch schon Angst aus der aktiven Pflege raus zu müssen und habe mich nach Alternativen erkundigt...ich für mich hätte mich eventuell zum Physiotherapeuten/Rückenschultrainer/Präventionstrainer/Aquafitness/Aquagymnastik oder Studium Pflegepädagogik interessiert. Jedoch hatte ich nochmal Glück und bin "fast" beschwerdefrei. Wenn nicht nehm ich Ibu, Massage, und mache regelmässig Nordic Walking und wenn möglich Rückenschule. Aber ich hatte nur einen und bei weiterem nicht so ein Beschwerdebild wie du. Alles Gute
 
Sofern Du keine berufliche Alternative durch eine vorherige Ausbildung hast, würde ich erstmal die Verlängerung beantragen. Du kannst versuchen, eine Kur zu bekommen (wäre bei dieser Diagnose sicherlich machbar), denn noch scheint ja eine konservative Behandlung angeraten zu sein.

Wenn irgendwie möglich, würde ich dazu tendieren, den Abschluss mitzunehmen und danach eine Möglichkeit weg vom Patientenbett zu suchen. Mit abgeschlossener Ausbildung gibt es da zahlreiche Möglichkeiten, durch Weiterqualifikationen, Umschulung, Studium - ohne Abschluss hast Du diesbezüglich nichts in der Hand! Und so jung, dass Du mal eben so wieder bei Null anfangen kannst, bist Du ja auch nicht mehr...

Hast Du bereits einen Beruf erlernt, in dem die Wirbelsäule nicht so gefährdet ist und in dem Du wieder unterkommen kannst, sieht die Sache natürlich anders aus.
 
Vielleicht kann man die Einsätze ja so planen, dass die körperlich weniger anstrengenden Fachbereiche dran kommen. Z.B. Psychatrie, Nuklearmedizin, Ambulanz. Was meint denn deine Schule?
 
Vielleicht kann man die Einsätze ja so planen, dass die körperlich weniger anstrengenden Fachbereiche dran kommen. Z.B. Psychatrie, Nuklearmedizin, Ambulanz. Was meint denn deine Schule?
Käme auf den bisherigen Ausbildungsverlauf sowie die Genehmigung dieser Einsatzgebiete (also Nuklearmedizin) durch die zuständige Behörde an ...Nichtsdestotrotz muss zum einen eine praktische Prüfung abgelegt werden, und zum anderen die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Weiterführung der Ausbildung unter diesen Bedingungen gestellt werden. Wenn der TE diese Ausbildung "durchzieht", um dann die Grundlage für ein Studium zu haben ist es sicherlich was anderes, als wenn man noch 25 Jahre im Pflegeberufsleben plant ...
 
Vielen Dank schonmal für die Antworten :)
Leider hab ich keine abgeschlossene Berufsausbildung vorher und auch nur die Fachoberschulreife, sonst hätte ich 2012 mit dem LWS Vorfall schon abgebrochen. Tja sieht wohl so schlecht aus wie ich es schon vermutete hatte, ohne Examen rein gar nichts im "näheren" Umfeld zu machen..
die Schule hat bereits Rücksicht genommen und mir das Angebot der Verlängerung gemacht was ich nicht ablehnen kann (wenn ich das Examen will). Einsätze sind alle durchgeplant und bei uns im Haus, der nächste wäre auf einer Kurzlieger-Station eigentlich UCH aber um es grob zu sagen da liegt alles wo sonst kein Platz mehr ist oder nach 8 Tagen wieder zu Hause. Die folgenden beiden Einsätze kenn ich nicht, tippe aber auf Chirurgie und IM (letzerer Einsatz wäre im Regulären Fall der Examenseinsatz) .. unsere Ausseneinsätze ( Pädiatrie, Gyn, Psychatrie, Ambulant/Hospiz) sind alle schon gelaufen so das wir das eigene Klinikgebäude nicht mehr verlassen.

Ich bin vom Kopf her so "gesund" das ich es nicht (mehr) anstrebe 25 Jahre am Patientenbett zu arbeiten, obwohl das mit der ein oder anderen Fort- und Fachweiterbildung so geplant war. Ich find es auch schade das ich die Zeit die ich bis jetzt absolviert habe für ein Fachabi zumindest zu Teilen anerkant bekomme bei uns. Ist wahrscheinlich überall so.. denn 2 Jahre nur in der Schule mit BaföG sitzen geht finanziell nicht
 
Kannst du zumindest längere Zeit schmerzfrei stehen?

Ich werfe einfach mal ein paar Berufe in den Raum, bei denen du dein Vorkenntnisse zumindest teilweise nutzen könntest:
Heilpraktikerin, Hebamme, Logopädin, Ergotherapeutin, medizinischer Fachangestellte, Diätassistentin, Heilerziehungspflegerin, MTA, PTA, Orthoptistin, Augenoptikerin etc.
Geht alles ohne regelmäßiges, schweres Heben. Natürlich liegt der Verdienst teils unter GuK-Niveau, dafür sind die Arbeitszeiten oft besser.
 
Ja im Regelfall geht stehen an sich ganz gut, wenns jetzt keine 4h am OP Tisch sind sondern wechselnd das man zwischendurch mal 10/15 min sitzt. nur 10h am Stück ist unpraktisch.
 
... Hebamme, ... , Ergotherapeutin, ..., Heilerziehungspflegerin, ...
Herr Doktor- bitte verlassen sie ihre Ordonnanz und gönnen sich ein Praktikum in dem Arbeitsbereich. Ich denke, sie werden, wie immer, sehr erstaunt sein, was die Kollegen dort leisten. Wenn sie Schmerzen bekommen nehmen sie eine Tablette und freuen sich, dass es nur ein Praktikum ist.

Ich hätte von einem studierten Mediziner erwartet, dass er weiß, dass die beschriebenen Symptome nicht allein durch das Heben verursacht werden.

Elisabeth
 
Was sagen eigentlich deine behandelnden Docs zu deiner beruflichen Zukunft?
 
Welche konkrete Aussage gibt es zu stehenden bzw. sitzenden Tätigkeiten?

Elisabeth
 
So lang hats gedauert, die letzten Wochen waren grausig.. laufen konnt ich kaum (Beine schwer wie blei), dachte schon nich noch ne Spinalgeschichte.. also mein behandelnder Orthopäde sagte ich soll mir definitiv Gedanken über eine Umschulung machen, er sähe nicht das ich es bis Oktober 2014 zum Examen schaffe. 6x KG verschrieben bekommen, Streckung mit minimal Stärke von 16kg war schon schmerzhaft also auch keine Behandlungsoption.. hab mich mal ans Berufsförderungswerk Ostwestfalen/Lippe gewandt.. Metallsektor Umschulung zum Industriemechaniker.. klasse dachte ich zuerst bis ich gelesen hab unter welchen Bedingungen gearbeitet wird.. Zwangshaltung gebückt,gebeugt über Kopf.. die örtliche Arbeitsagentur will/kann mir nicht helfen solang ich keinen Antrag auf berufliche Teilhabe stelle.. ich wollte lediglich von denen Infos zur Arbeitsmarktlage (welche Jobs gibt es, was ist ggf noch in 10 Jahren gefragt).. tja Mittwoch gehts erstmal wieder zur Berufsschule für 12 Tage dann is regulärer Urlaub und ich hoffe das die DRV bis dahin meinem Reha Antrag zugestimmt hat. Dort wird soweit mir das telefonisch mitgeteilt wurde alles weitere vor Ort geregelt.. ich bin mal gespannt.. ich konnt die Nacht grade mal 2 1/2h schlafen bis mir mein Rücken und Nacken gesagt haben raus aus dem Bett...

zu den Vorgeschlagenen Berufen, ne männliche Hebamme im Münsterland kann ich knicken, die Mütter haben mich während meinem Einsatz schon immer rausgebeten bzw signalisiert das sie einem Mann in ihrem Alter weder etwas über Lochien erzählen möchten noch irgendwelche Einblicke gewähren möchten. Konnt ich auch gut nachvollziehen wär mir als Frau auch unangenehm.. Ergotherapeut..ja reizt mich, hab ich auch letztes Jahr schon drüber nachgedacht ..Berufschancen sind mir noch nicht ganz klar, ich will mit fast 31 ungern 3 Jahre Ausbildung investieren und die nächsten 5 Jahre Hartz4 bekommen.. wobei ich momentan gehört hab das die im Kinderbereich gefragt sind ( zu wenige , lange Wartelisten,etc ).. zum HEP sag ich nur soviel das gerade mehrfach schwerstbehinderte Kinder noch schwieriger zu mobilisieren sind (Spastiken, kognitive Umsetzung, etc) als Hemi/Tetraplegiker .. und bei letztem hab ich meinen L5er mitgenommen :) Ich bleib einfach weiter am Ball und schau mal was mir mein Reha Berater hier im FitnessStudio so sagen kann, da hab ich Dienstag nen Termin.
 
Hebamme ist doch kein körperlich leichter Beruf- oder irre ich da? Als KiKra sieht es net anders aus. Da ist das heben von 15 kg schweren Kindern vom Boden ins Bett auch net unbedingt wirbelsäulenfreundlich und kommt auch net unbedingt ganz selten vor.

Hast du dich bei BERUFENET, Berufsinformationen einfach finden - Suche schon mal umgesehen?

Elisabeth
 
Mir fällt spontan ein: Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen...vielleicht wäre das ja interessant?
 

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