Ich bin heute erst auf diese Seiten gestoßen.
Muss nicht jeder/m Krankenschwester/-pfleger bei der Bewerbung klar sein, dass sie/er mit dem Tod direkt in Berührung kommt? Frage ich mich da nicht im Vorfeld: Wie reagiere ich? Wie gehe ich mit dem Verstorbenen um? Man kann doch für diesen Berufswunsch nicht so blauäugig sein, als wenn man sie als fürs Carsting bei DSDS bewirbt. Ich habe leider schon viel gehört, wie die Schwestern/Pfleger und Ärzte mit Verstorbenen umgehen - leider auch mit Lebenden Patienten - und es erschreckt mich jedes Mal.
Ich will nicht bestreiten, dass man sich selbst schützen muss. Aber geht das überhaupt? Wie bitte schützt man sich dann, wenn es die eigenen Angehörigen betrifft? Denkt man da nie drüber nach? Ich denke eher, man ist in dieser Gesellschaftsornung nicht darauf vorbereitet. Ich bin der Meinung, dieses Thema müsste schon in der Ausbildung behandelt werden. Man muss sich doch damit auseinander setzen. Ich denke nicht dass es Abgebrühtheit/Selbstschutz ist, sondern die meisten denken doch wirklich: Betrifft mich nicht.
Das ist traurig, denn es kann einen jeden Tag, in jeder Sekunde treffen.
2008 habe ich 11 Bekannte/Freunde verloren. Wieviel Selbstschutz hätte ich da aufbauen sollen? Ich bin Jahrelang beschützt worden, indem man diesem Thema aus dem Weg ging. Dabei ist es so wichtig darüber zu reden: Wie gehe ich mit Verstorbenen um? Wie verhalte ich mich? Wie trete ich den Angehörigen gegenüber? Das betrifft auch die Ärzte. Gerade sie, denn wie viele habe ich schon erleben müssen, die den Eindruck machten: Sie sind fehl auf der Station. Ich möchte dann immer zu gern erleben, wie es ihnen geht, wären sie in der Situation des Patienten/Verstorbenen und man würde sie so behandeln, wie sie es mit einem tun. Auch Krankenschwestern und/Pfleger erlebe ich, wie es eigentlich nicht sein sollte. Ich finde es einfach traurig, denn man traut sich als Angehöriger ja meist nichts dazu zu sagen.
Sollte man diesen Beruf nicht doch nur ausüben, wenn man sich dazu berufen fühlt? Oder aber schon im Krankenhaus speziell Leute ausbilden, die den Umgang mit Verstorbenen erlernen (wie ein Bestatter) und diesem dann wirklich mit der entsprechenden Würde begegnen?
Ich habe keine Ahnung, welche Rittuale man so machen soll, aber ich möchte all denen, die soetwas machen sagen: Egal ob andere darüber lachen, den Kopf schütteln, die Augen rollen oder dumme Bemerkungen abgeben: LASST EUCH DAS NICHT NEHMEN ODER VERBIETEN!!!!!
Es ist schwieriger sich dem Tod zu stellen, als ihn zu verleugnen oder vor ihm weglaufen zu wollen.
All denen, die wirklich in den Pflegedienst getreten sind, weil sie etwas für den Menschen tun wollen wünsche ich viel Kraft und ein Herz, dass all dem Stand hält. Die, die nichts anderes gefunden haben möchte ich sagen: Denkt mal drüber nach, ob ihr an einer Maschine nicht besser aufgehoben seit. Den ob den Lebenden oder den Toten - IHR tut denen nicht gut.
Und glaubt mir, ich danke all denen, die mir gut tun!!!!!
Die grauemaus