Umgang mit Verstorbenen

  • Ersteller Ersteller Lucas
  • Erstellt am Erstellt am
Und viele Pat. sehen echt nicht mehr "gut" aus.

Das kann ich so nicht bestätigen aus dem klinischen Alltag- im Gegenteil: die Gesichtszüge entspannen sich und bei der richtigen Lagerung kann man auch ne Menge "korrigieren".
Die einzigste Veränderung die ich nach 2 Stunden wahrnehme: die Farbveränderung ins wachsfarbene.

Elisabeth
 
Interessant das mit dem Spiegel hab ich bis jetzt auch nur gehört, wusste aber nie warum man das macht....
Jetzt bin ich schlauer :thinker:
 
Hallo,

ich habe jetzt bezüglich des Spiegels gesucht und ausser der Erklärung von TinaG noch folgende andere Erklärungen gefunden:

Zum einen wurden in früheren Zeiten Sterbenden auch Spiegel auf den Mund gelegt, da man davon ausging, die Seele würde den Körper über den Mund verlassen, wollte man die Seele mit begraben, so hat man einen Spiegel auf den Mund gelegt.

Eine weitere Erklärung die ich gefunden habe ist, dass die Seele ansonsten im Spiegel gefangen bleibt und nicht nach draussen kann.

Sieht sich der Tote im Spiegel, gibt es in kürze einen weiteren Toten.

Letzte Erklärung ist, dass man bei einem Spiegel automatisch sein Spiegelbild kontrolliert und das wäre in einer solchen Situation als Eitelkeit auszulegen und unangebracht.

Soweit ich herausgefunden habe, beziehen sich die Spiegelrituale auf germanischen und jüdischen Hintergrund.

Desweiteren wurde stehendes Wasser immer ausgegossen, damit auch hier die Seele nicht gefangen wird.

Liebe Grüsse
Narde
 
Mhhhh,

jetzt komme ich wegen des Spiegels erst richtig ins grübel...:gruebel:
Und das mit dem stehenden Wasser finde ich auch recht interessant.
 
Hallo Elisabeth,

sicher entspannen sich die Gesichtszüge. Das meine ich auch garnicht ich meine eher das die Pat. ja meist noch guter statur ins Kh kommen und dann meistens abbauen und nicht mehr an den Menschen erinnern der sie mal waren.

Gruß TinaG.
 
Hallo Elisabeth,

sicher entspannen sich die Gesichtszüge. Das meine ich auch garnicht ich meine eher das die Pat. ja meist noch guter statur ins Kh kommen und dann meistens abbauen und nicht mehr an den Menschen erinnern der sie mal waren.

Gruß TinaG.
 
Hallo Elisabeth,

sicher entspannen sich die Gesichtszüge. Das meine ich auch garnicht ich meine eher das die Pat. ja meist noch guter statur ins Kh kommen und dann meistens abbauen und nicht mehr an den Menschen erinnern der sie mal waren.

Gruß TinaG.
 
Hallo Elisabeth,

sicher entspannen sich die Gesichtszüge. Das meine ich auch garnicht ich meine eher das die Pat. ja meist noch guter statur ins Kh kommen und dann meistens abbauen und nicht mehr an den Menschen erinnern der sie mal waren.

Gruß TinaG.
 
Hallo Elisabeth,

sicher entspannen sich die Gesichtszüge. Das meine ich auch garnicht ich meine eher das die Pat. ja meist noch guter statur ins Kh kommen und dann meistens abbauen und nicht mehr an den Menschen erinnern der sie mal waren.

Gruß TinaG.
 
Hallo zusammen,

solche Sprüche gibt es immer mal wieder, Leute, die solche Aussagen machen tun mir fast schon leid, weil sie so dumm sind.

Steh einfach drüber Lucas und laß wenigestens uns die Würde des Menschen bewahren, auch nach dem Tod.

Katy
 
Also ich finde so eine Aussage ungeheuerlich, denn wenn ich mit dem Sterben der Patienten nicht zurecht komme dann muss ich mir eine andere Station suchen. Sonst fallen mir keine Worte dazu ein.


Ein Beispiel von mir:

Nach dem Versorgen des Patienten und zudecken mit einem Leintuch gebe ich immer ein paar Blumen auf das Tuch, so als kleinen Abschied. Und zwar egal ob noch Angehörige vorbeikommen oder nicht.

Als ich bei einer Kollegin, mit der ich noch nie einen Exitus versorgt hatte, dies auch tat fragte sie mich: "Was macht du da?" Und das in einem vorwurfsvollen Ton. Ich erklärte es ihr und sie meinte darauf:"Der bekommt das ja eh nicht mehr mit!"
Meine Antwort war: 1. Ist es ein Abschied und ich finde es schöner so
2. Solange mir Niemand bewiesen hat das dieser Mensch das wirklich nicht mehr mitbekommt (und da meine ich nichts bestimmtes) werde ich es tun.
3.Würdest du es nicht auch schön finden wenn du ein bisschen Leben, etwas buntes zum Abschied bekommst.
Und dann denk noch an die Angehörigen: es macht einen Unterschied ob sie nur das weiße Tuch sehen oder die Blumen dazu - bis jetzt hat sich jeder bedankt und sich gefreut. Man kann soviel erreichen mit so Kleinigkeiten.

(Und wenn dieser Patient keine Blumen hat - dann geh ich zu den anderen Patienten schnorren. Bis jetzt hab ich immer ein paar Blumen gefunden. ;) ):flowerpower:
 
Jeder geht mit dem Tod anders um, sollte man ihn deswegen als gefuehlslos bezeichnen....? ich denke nicht. Auch ich "zerre" manchmal an einem Koerper um ihn auf die Bahre zu bekommen. Das mag fuer jemanden der nicht so oft damit zu tun hat abstossend wirkend ist aber nun mal Realitaet wenn du alleine bist.

usnurse
 
Hallo usnurse,

ausnahmen bestätigen die Regel. Sicher gehts nicht anders wenn du alleine bist, aber du wirst ihn vorher doch würdevoll behandelt haben.
Ich arbeite auf Intensiv und wenn da jemand nach dem versterben alles aus dem Pat. rauszert ohne eine Achtung vor dem Verstorbenen geht mir der Hut hoch. Und wenn in der Sterbe Phase jemand lacht, weil sich eine Schwester zum ihm ans Bett setzt und die Hand hält, habe ich dafür keine Worte.
Und das mit dem Umgang mit Verstorben hängt denke ich nicht davon ab ob man "in der Woche 1 oder 4 Pat. hat die Sterben"

gruß TinaG.
 
Da muß ich dir voll und ganz zustimmen, der Umgang mit Sterbenden und Verstorbenen hat etwas mit Takt, Respekt und Pietät zu tun.
Als ich eine Studie las, die belegte, das schwerstkranke und sterbende, im Schnitt viel länger warten müssen, bis auf ihr klingeln reagiert wird, war ich erschüttert.
In meinen Augen zeigt es aber auch große Unsicherheit und Angst, und ich denke es müßte in der Ausbildung schon einen größeren Platz einnehmen.
Vielleicht ist der " unschöne " Umgang mit Verstorbenen auch eine Art Verdrängung, denn spätestens dann, ist man ja auch mit seiner eigenen Endlichkeit konfrontiert.
Auf einem Hospizkongress habe ich von dem Leiter des Salzburger Hopsizes folgenden Satz gehört, den ich nie wieder vergessen habe:

STERBENDE SIND LEBENDE UND
LEBENDE SIND STERBENDE

tochter46
 
Also ich empfehle allen mal das Buch "Über den Tod und das Leben danach" von Elisabeth Kübler- Ross zu lesen.
Vielleicht denken einige dann anders.

Gruß TinaG.
 
Als ich eine Studie las, die belegte, das schwerstkranke und sterbende, im Schnitt viel länger warten müssen, bis auf ihr klingeln reagiert wird, war ich erschüttert.
In meinen Augen zeigt es aber auch große Unsicherheit und Angst, und ich denke es müßte in der Ausbildung schon einen größeren Platz einnehmen.
Vielleicht ist der " unschöne " Umgang mit Verstorbenen auch eine Art Verdrängung, denn spätestens dann, ist man ja auch mit seiner eigenen Endlichkeit konfrontiert.


Hallo Tochter 46

Ok, ich arbeite im Op da wartet kein Pat. und da hast du i.d. R auch keinen schoenen Tod. Dort hast du Leute (entschuldigt bitte meine deutlichen Worte)
die auf uebelste entstellt sind. Ob es multiple extremitaeten Amputatione sind oder Schussverletzungen in den Kopf oder sonstige zerfetzte Koerper wo du dich fragst wieso die Ueberhaupt noch leben.....

Wenn du dann mit so einer Op fertig bist und den Pat. "entsorgt" hast gehst du zu deiner naechsten Op und machst da weiter. Und um ehrlich zu sein, es ist eine Op wie jede andere auch und ist danach vergessen....ich hab es mir schon vor langer Zeit abgewoehnt mir darum Gedanken zu machen ob "eine Seele" den Koerper verlaesst.

usnurse
 
Ich nehme mir immer so viel Zeit, wie ich brauche. Und hole mir nur dann jemanden zur Versorgng dazu, wenn ich weiß, dass derjenige ähnliche Vorstellungen vom Umgang mit Verstorbenen hat, wie ich.

Die Versorgung eines Verstorbenen ist für mich ein Abschied, ein letzter Dienst, ein auf-die-Reise-schicken.
Und es hilft mir persönlich, besser damit umgehen zu können, dass ich den Patienten verloren habe.

Schwer fällt mir das aufbahren....ich arbeite in einem kleinen Haus mit 4 Kühlfächern im Keller, wenn die Angehörigen es wolen, bahren die Schwestern die Verstorbenen in einem Verabschiedungsraum nochmal auf.

Unter anderem fällt mir das schwer, weil ich es wohl nicht wollen würde.

Wie dem auch sei: ich kann nicht ertragen, wenn lieb- und pietätslos mit Toten umgegangen wird.
So eine Situation hat dazu geführt, dass ich seinerzeit nach einem furchtbaren Dienst auf der Kinder-KMT wusste dass ich nie wieder zurückkommen kann und möchte, als ich nach hause ging.

Nu ja, das führt zu weit:

tut, was ihr für wichtig haltet. Macht Fenster auf, steckt Kerzen an, legt den Verstorbenen eine Blüte in die hand.
Ihr tut es für sie, für Angehörige, die vielleicht noch kommen, und letztlich auch für euch selbst.

P.S.: Die Sache mit der Mullbinde mach ich nicht mehr.
Fand das früher schon grässlich, sieht so fremd aus. Früher hab ich ein Handtuch gerollt unter das Kinn gelegt, jetzt haben wir Kinnstützen. Was ich von denen halten soll, weiß ich noch nicht recht, hab sie noch nicht in praxi erlebt.
 
Guckt mal hier rein, da findet ihr eine Übersicht der verschiedenen Religionen und Rituale, die nach dem Tod zu beachten sind:

http://www.ekir.de/ekir/dokumente/Handbuch_Religionen-2Auflage-web.pdf

Ich fands irre interessant!

Gruß Schreiberling

Super Artikel :-)
Echt interessant!

Zum Thema nochmal, wir legen auch eine Blume auf den verstorbenen :-)

Bin im übrigen heute schon wieder ausgelacht worden, weil ich das Fenster öffnete :-(

Mennnoooooo..
Aber ich finde das passend, und ich mach das weiter so!
 

Ähnliche Themen