Überstundenabbau im Langzeitkrank erlaubt?

SrLine

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Hallo.
Ich bin seit dem 19.12.2011 krank geschrieben und bin seit dem 29.1.2012 im Krankengeld (durch die Krankenkasse).
Jetzt hat mir meine Leitung gesagt, das die Überstunden die für den 6.2 und den 23/24.2 geplant waren verfallen.
Ist das ok?
Ich bekomme mein Geld doch von der Krankenkasse, darf mein Abeitgeber dann Vorteile daraus ziehen, indem meine Überstunden verfallen.
Darf ich überhaupt geplant werden, wenn ich im Krankengeld bin?
Gruß Line
 
Du darfst geplant werden- es sei denn du hast deinem AG mitgeteilt, dass du wegen Erkarnkung. bis auf weiteres net mehr kommen wirst.

*grübel* Die Überstunden würden ja erst entstehen? Und geplant ist wie gearbeitet. Oder? Dann müssten die Überstunden mitgerechnet werden. In dem Falle wäre es für den AG dumm gelaufen.

Elisabeth
 
Wenn der Überstundenabbau vor Deiner Krankmeldung bereits geplant war, dann sind diese Überstunden jetzt völlig rechtmäßig weg. (Bei uns wird der Dienstplan quartalsweise geschrieben, von daher stehen meine Dienste von Januar bis März bereits im Dezember fest. Könnte mir also passieren.)

Wenn der Dienstplan erst nach Deiner Krankmeldung geschrieben wurde und bekannt war, dass du auch noch für Februar ausfällst, dann darf Dir kein Überstundenfrei eingetragen werden.
 
Die Überstunden sind schon älter. Wir arbeiten mit Stempelkarten und sammeln Überstunden wenn wir sie machen müssen und können sie dann in besseren Zeiten abbummeln.
 
Wusste deine SL zum Zeitpunkt des Schreibens des Dienstplanes, dass du ausfallen wirst auf ungewisse Zeit? Oder musste sie davon ausgehen, dass du jederzeit wieder kommen wirst?

Elisabeth
 
Wenn der Überstundenabbau vor Deiner Krankmeldung bereits geplant war, dann sind diese Überstunden jetzt völlig rechtmäßig weg. (Bei uns wird der Dienstplan quartalsweise geschrieben, von daher stehen meine Dienste von Januar bis März bereits im Dezember fest. Könnte mir also passieren.)
Hallo,

gibt es dazu eine Quelle? Das interessiert mich.
Bei Krankschreibung während der Lohnfortzahlung ist das klar: steht ein Dienstplan fest, dann zählt es so wie geplant.

Aber ist dies auch so nach der Lohnfortzahlung durch den AG, wenn der Mitarbeiter "ausgesteuert" ist?

Dazu habe ich leider selbst nichts gefunden.

LG
hype
 
Was soll da anders sein. Es ändert sich ja net der Grund sondern lediglich der Geldgeber. Wer aus der Lohnfortzahlung raus ist, muss ja net zwingend die gesamten 78 Wochen in Anspruch nehmen.

Elisabeth
 
Hallo,

gibt es dazu eine Quelle? Das interessiert mich.
Bei Krankschreibung während der Lohnfortzahlung ist das klar: steht ein Dienstplan fest, dann zählt es so wie geplant.

Aber ist dies auch so nach der Lohnfortzahlung durch den AG, wenn der Mitarbeiter "ausgesteuert" ist?

Dazu habe ich leider selbst nichts gefunden.

Was soll sich nach den sechs Wochen diesbezüglich ändern?

Mein Dienstplan steht jetzt schon bis einschließlich Juni. Ich bin kerngesund und es besteht keinerlei Anzeichen dafür, dass sich dies demnächst ändert. Im Mai war Platz für ein paar Tage Überstundenfrei, die jetzt schon im Dienstplan stehen. Nichts dagegen.

Wenn ich da krank sein sollte, sind diese Überstunden weg, ohne dass ich meiner SL Bösartigkeit unterstellen kann und will. Egal, ob ich kurze Zeit oder lange Zeit krank bin: Zur Zeit muss man davon ausgehen, dass ich gesund bin, also kann man mir auch Überstundenfrei eintragen.

Wäre ich jetzt schon krank, und man wüsste, ich wäre das aller Wahrscheinlichkeit nach auch die nächsten Monate, sähe die Sache anders aus.
 
Frage : Wie ist es mit der Lösungsmöglichkeit:

Keine Mehrarbeit auflaufen lassen, dh. in Zukunft so arbeiten, dass das Arbeitszeitkonto ausgeglichen ist ?

Wo nichts ist, kann auch nichts abgezogen werden ?

Liebe Grüße Christina
 
Frage : Wie ist es mit der Lösungsmöglichkeit:

Keine Mehrarbeit auflaufen lassen, dh. in Zukunft so arbeiten, dass das Arbeitszeitkonto ausgeglichen ist ?
Wo nichts ist, kann auch nichts abgezogen werden ?
Unrealistisch bis zum Gehtnichtmehr. Kommt für mich direkt nach dem imaginären Vorschlag, doch zu diesem Zwecke "einfach mehr Personal einstellen".
 
So unrealistisch ist das nicht.....


Frage: Wie ist die Mehrarbeit denn verteilt ?

Überstunden sind etwas anderes als Mehrarbeit, die werden anders angeordnet.

Nach ständig über hunderten Stunden Mehrarbeit, obwohl ich von Mehrarbeit befreit bin, sehe ich
das dies sehr wohl funktioniert, z.b in dem man wenn man einspringt, erst fragt: Wann bekomme ich
diesen Tag denn wieder ?

Mir kann auch keiner erzählen, dass es überhaupt keine Arbeitnehmer gäbe, die das Pflegepersonal
bei bestimmten Arbeiten entlasten könnten....

Nicht für alle Tätigkeiten, die die Pflege ausführt, ist es auf allen Abteilungen notwendig
examiniertes Krankenpflegepersonal zu haben. Wenn man Löcher mit Krankenpflegeschülern stopft,
gilt dieses Argument auch nicht.

So eine Station hatte in den Jahren bis 1980/90 zum examiniertem Personal Hilfskräfte, vom
Zivildienstleistenden, bis hin zur Stationshilfe. Natürlich ist es hilfreich, wenn man nicht für jede Wasserflasche
alleine laufen muss usw. Das wird nicht das gesamte Problem lösen, aber es entzerrt schon mal einen
ganzen Teil der Mehrarbeitsproblematik.

Dann könnte man sich ansehen, wann entstehen denn die personellen Engpässe ?

Bei uns ist es so, dass diese selten im Frühdienst passieren, sondern eher im Spät- und Nachtdienst.
Dafür sind morgens oft mehr als genug Personal eingeplant, weil die Frühdienste so sind, dass
z.b Mütter mit Kindern arbeiten können. Das ist im Prinzip wünschenswert, führt aber dazu, dass
sich die Mitarbeiterinnen mit erwachsenen Kindern, und das sind die älteren Mitarbeiter alleinig
die Spätdienste und Nachtdienste arbeiten müssen und natürlich auch hier bevorzugt einspringen
sollen bei personellen Engpässen. Wenn man individuell planen würde, dann könnte man sicherlich
auch hier personell Potientiale erhalten, indem man schaut, ob man die Bedürfnisse anpassen und optimieren
könnte. Ich kann mir vorstellen, dass viele Mütter zb. von 8 oder 9 Uhr bis zu einem bestimmten
Zeitpunkt arbeiten könnten, sofern keine Coronaschliessungen dem entgegen stehen.

Ich erinnere mich, dass wir z.b Personal hatten, dass nur die Stunden vor dem Spätdienstende von 18/19 Uhr bis
22 Uhr arbeitete. Natürlich ist das schwieriger zu planen, aber es war nicht unmöglich.

Es ist lediglich unmöglich, wenn man nur 1 Mitarbeiter pro Schicht einsetzen möchte.

Unsere Zivildienstleistenden, die das System stützten, waren auch keine examinierten Fachkräfte.

Es gab neben der KPH, die schon erwähnten Stationshilfen, 6 Wochen Schwesternhelferinnen usw.
Die haben nicht schlecht gearbeitet...im Gegenteil.

In der Nachtwache gab es neben examiniertem Personal ebenfalls Hilfskräfte.
Und die waren Gold wert, weil man nicht alleine heben und drehen musste, weil man das Medikamente
stellen nicht ständig bei jeder Schelle unterbrechen musste.

Wir haben z.b ein Poolsystem, aber alle Poolmitarbeiter können nur Frühdienst machen....
Ich frage mich, ob das wirklich immer SO laufen muss, wie man mir das heute immer erzählt...


Und jetzt bei Corona haben wir fast 3 Mio Arbeitslose und etliche Kurzarbeiter, die nicht wissen
wie sie über den Monat kommen sollen.

Ich denke viele Probleme entstehen, weil man sich bei der Planung nicht aus der Spur bewegen möchte.

Das sind natürlich individuelle Beobachtungen, Aber genau, das ist was ich meine: Manche Probleme löst man,
in dem man sich die individuelle Situation anschaut, und nicht in dem man in alten Gleisen läuft.

( Sorry, aber bei uns schaut es so aus, dass die alten und behinderten Mitarbeiter hunderte Stunden Mehrarbeit
haben und die jüngeren Vollzeitmitarbeiter mit Kindern 40 -/50 Minusstunden. auch außerhalb der Pandemie....)
Wer dafür überhaupt keine Lösungen findet, der will sie nicht finden.) Wenn das auch nicht das gesamte Problem
löst, aber immerhin ist es besser, als überhaupt keine Lösung zu finden, oder seine unternehmerischen Pflichten auf einzelne
Mitarbeiter ablädt.

Viele Kliniken sind Unternehmen, die Gewinne erwirtschaften müssen, Wenn ich eine Firma eröffne und kein Personal
habe, dann habe ich keine Firma, dann habe ich allenfalls ein Gebäude, ein paar Maschinen oder ein Blatt Papier auf dem Aktie steht.

Ich meine damit nicht: Jeder kann Pflege, aber nicht alle Arbeiten auf jeder Abteilung sind Pflege....

Wenn keine Pflegekräfte da sind, dann muss man eben umdenken und umorganisieren, Wo kann eine interessierte
Hilfskraft dauerhaft eingearbeitet und angeleitet werden und welche Handgriffe kann sie tatsächlich abnehmen?

Das kann doch nicht heißen: Es ist keiner da, nun arbeiten wir alles alleine ab. Dann hat man noch nicht genug zu tun...

Wie viele Kolleginnen, die Kinder bekommen haben, mussten in der Vergangenheit aufhören zu arbeiten, weil man nicht bereit
war, dass deren Arbeitszeit beginnt, wenn die Kinder in der Schule oder im Kindergarten sind und nicht um 6 Uhr. Andere
konnten nur an den Wochenenden arbeiten.
Meist scheiterte es daran, dass ihnen mündlich diese Arbeiten zugesagt wurden und dass es dann hieß:" Das haben Sie nicht schriftlich. Sie müssen jetzt doch wie alle anderen arbeiten."

Die mussten aufhören zu arbeiten, weil sie ihre Kinder nicht versorgt bekamen. Das war nicht früher.... das passiert auch heute andauernd, dass Kinder nach dem Abschluß des Arbeitsvertrags plötzlich Privatvergnügen sind.

Liebe Grüße Christina
 

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