Übergewicht in der Krankenpflegeausbildung...

Du hast recht, dass das Gewicht an die Gesundheit geht, ist ohne Frage! Wollen wir hier gar nicht schönreden.
Aber ich wehre mich dagegen, dass Übergewicht so angeprangert wird, während andere gesundheitsschädigende Lebensweisen anscheinend als ok abgetan werden. Das Risiko, wegen Rauchens früher krank zu werden, ist nicht geringer. Demnach dürfte keiner mehr eingestellt werden, der raucht. Übergewicht ist eines der gesundheitsbelastenden Faktoren, die sich ungünstig bei der Pflege von Menschen auswirken können. Aber es gibt noch viele andere. Bandscheibenschäden kommen auch nicht nur vom Übergewicht. Man kann es sich so einfach nicht machen. Diese Schwarz-Weiß-Sehen: Wer dick ist, ist nicht geeignet für die Pflege, wer schlank ist schon. Klar, bei gewissen Dingen ist der Schlanke im Vorteil, keine Frage. Aber auch der, der klar denken kann, der psychisch stabil ist, der gutes Fachwissen hat usw. usf. Wenn ein Raucher zappelig wird, weil die OP zu lange dauuert und er keine rauchen kann, hat er auch eine Beeinträchtigung. Das Übergewicht ist nur ein hemmender Faktor. Und muß kein Ausschlussfaktor sein. Es ist einfach individuell unterschiedlich und auch abhängig von dem Bereich, in dem man arbeitet. Vieles kommt da zusammen. Ebenso gibt es Übergewichtige, die sich trotz allen Pfunden noch gut bewegen. Nur die Dicken so anzuprangern, ist eine sehr einseitige Betrachtungsweise.
 
Übergewichtige unter Druck setzen dass sie abnehmen, die sollten lieber eine Ernährungsberatung machen. Außerdem ist unser Beruf nicht unbedingt sportfreundlich. Wer zum Beispiel Mannschaftssport macht oder tanzt hat Probleme das weiterhin zu machten wegen der Schichten.
Gut joggen oder schwimmen kann man fast den ganzen Tag, oder ins Fitnesscenter gehen (ok nicht überall, aber in München).
Außerdem kann man selten die Pausen ungestört nehmen, wer ständig aufspringt, weil wieder jemand stört isst mehr, weil er/sie kein Sättigungsgefühl mehr hat. Isst man wie einige Kollegen nur zu Hause ist das auch schlecht, denn nach dem Spätdienst ab 22 Uhr geht jeder Bissen direkt auf die Hüfte.
Mein Fazit, mit Zwang erreichst du wenig, die Leute müssen selbst etwas ändern wollen. Außerdem geht es nicht nur ums Essen, Bewegung, oder der Genuss von Alkohol tun ihr übriges. Jede Diät ist so gut, wie das Leben danach, wer nichts ändert, der nimmt wieder zu.
 
Natürlich sind wir als Pfleger eine Art Vorbilder und Anleiter für Patienten, aber es gibt fast überall Schwestern mit "etwas mehr auf den Rippen". Und solange die Patienten zufrieden sind und es allen Beteiligten gut geht, kann der Chef auch zufrieden sein.

Wenn man allerdings schon so adipös ist, dass man bei Pflegehandlungen eingeschränkt ist und/ oder die Gesundheit drunter leidet, sollte man doch an eine "Diät" denken. Jeder von uns kennt die Risiken und wir werden auch täglich damit konfrontiert- Bluthochdruck, Gefäßerkrankungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates können die Folge sein.

Generell kann niemand zum Abnehmen gezwungen werden. Und sollte man sich für eine Diät entscheiden sollte man dies professionell angehen- das heißt unter ärztlicher Aufsicht oder nach Absprache mit einem Ernährungsexperten.
 
Ich denke die ganze Sache hat wie so vieles zwei Seiten.

Nächste Woche beginne ich meine Ausbildung als GUK.
Trotz Übergewicht.

Ich habe in den letzten Monaten schon ca 10kg abgenommen und es soll definitiv noch mehr werden!

Ich denke allerdings, dass ich trotz meines BMIs nicht weniger arbeitsfähig bin, als dünnere Menschen.
Nach meinem Abi habe ich ein FSJ im Krankentransport gemacht und wäre ich da ein zartes Mädel mit 19er BMI gewesen, hätte ich wahrscheinlich mehr Probleme gehabt.

Ich mache mindestens 3x die Woche Sport und habe inzwischen schon an meinen ersten 10km-Läufen teilgenommen (stolz wie Oskar ;D)..

Ich würde also behaupten, dass ich trotz meines Übergwichts recht fit bin.


Meiner Meinung nach ist ein Bewusstsein für den eigenen Körper und das eigene Wohlbefinden sehr wichtig.

Und auch wenn ich mir das gerne ab und zu vorgemacht habe, ich habe mich nicht wohlgefühlt!

Inzwischen hat sich das geändert und ich habe ingesamt eine viel positivere Lebenseinstellung. Trinke keinen Alkohol mehr und geraucht habe ich ohnehin noch nie.


Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich bekäme Probleme an meiner Schule, oder auf Station, dann macht mich das traurig.
Denn es ist stark verallgemeindernd.



Ich finde es schlimm, jemanden so unter Druck zu setzen und zum Abnehmen zwingen zu wollen!

Viel wichtiger wäre es mEn, ALLE Schüler aufzuklären.
Über Themen wie Ernährung, Alkohol, Rauchen usw.

Denn wenn ich mir meinen Liebsten anschaue, der recht dünn und muskulös ist, aber fast nur Cola trinkt, dann frage ich mich wer von uns beiden gesünder is(s)t...

Jemand der von Natur aus einfach nicht wirklich zunimmt, kann genau so schlechte Blutwerte auf Grund mangelhafter Ernährung haben, wie jemand der dick ist weil er sich falsch ernährt.


Mein Fazit:
Es ist nicht okay, jemandem ein solches Ultimatum zu stellen. Vor allem nicht auf diese Art und Weise einzelne Schüler unter Druck zu setzen.
Insgesamt wäre es einfach wichtig, aufzuklären und ein Bewusstsein für eine allgemein gesunde Lebenseinstellung zu schaffen.


LG
miau
 
ich finde das auch ziemlich heftig, für eine ausbildung zur krankenschwester abnehmen zu müssen! andererseits müssen krankenschwestern natürlich auch einigermaßen fit sein! bei uns in der klasse ist ein sehr dünnes mädchen, die erzählt hat, dass ein krankenhaus sie nicht nehmen wollte weil sie zu dünn ist! dabei isst sie scheinbar ganz normal, auch viel ungesundes. also bei unserer schule wird nicht sehr auf das gewicht geachtet. in der parallelklasse zb. ist ein seeehr kräftiges mädchen. ich denke, solange mein zeigt, dass man körperlich fit ist, sollte sich der arbeitgeber nicht allzu sehr sorgen um das gewicht machen. gibt schließlich auch schlanke mädchen die keinen sport treiben und hungern.
 
Ohje, ich bin nicht nur schon alt (35), sondern auch seeeeehr korpulent. Das wird meine Chancen wohl nicht erhöhen... *ironie*
 
Mit extremem Übergewicht hast du mal locker eine 5 Jahre geringere Lebenserwartung als deine Normalgewichtigen Kollegen. Das ist ebenso Fakt (wenn auch nicht mit 5 Jahren, vielleicht sinds 4, vielleicht sinds 7) und läst sich auch nicht so einfach durch diese eingeschränkte Betrachtungsweise schönreden...


Na, Pi mal Daumen 5 Jahre weniger Rente macht ja einiges von dem wieder wett, was ich durch meine unüberlegte und undisziplinierte Lebensweise an Schaden angerichtet habe.
Das Universum sorgt halt für Gerechtigkeit.
 
Ich habe gestern meine Ausbildung angefangen..bin auch stark übergewichtig..was bei meinem Betriebsarzt nicht mal angesprochen wurde..er fragte nur ob ich mit meinen Fingern auf den Boden komm..das war ja nu überhaupt kein Problem für mich..
Wir gehen übrigens während des Schulblocks jeden Dienstag ins Fitnessstudio..was ich eine ganz tolle Sache finde..Wir sind die erste Klasse an der Klinik die in den Genuss kommen darf..
 
dieses Ultimatum find ich schon krass. Warum haben die dich eingestellt wenn du ihnen nicht passt? hättest vielleicht einen anderen Arbeitgeber gefunden, der das nicht so eng sieht.
Auf der anderen Seite verstehe ich auch Arbeitgeber die keine extrem dicken Arbeitnehmer wollen, sind immerhin auch Kosten wenn diese Arbeitgeber irgendwann krank werden Aufgrund ihres hohen Gewichtes.
 
Jessi hat kein Ultimatum bekommen, sondern der ganze Kurs ein Angebot (bei erhaltener Freiwilligkeit).

Sie schreibt ja auch: "...was ich eine ganz tolle Sache finde..."
 
Auf der anderen Seite verstehe ich auch Arbeitgeber die keine extrem dicken Arbeitnehmer wollen, sind immerhin auch Kosten wenn diese Arbeitgeber irgendwann krank werden Aufgrund ihres hohen Gewichtes.


Aha, das heißt, jeder fettleibige Mensch wird früher oder später chronisch krank?
 
Nö, aber weitaus wahrscheinlicher. Ist ja wohl logisch.

Genauso verhält es sich mit dem rauchenden Teil der Bevölkerung.
 
Nö, aber weitaus wahrscheinlicher. Ist ja wohl logisch.

Genauso verhält es sich mit dem rauchenden Teil der Bevölkerung.


Nicht nur Raucher und Übergewichtige!
Dann darf/sollte ein AG auch keine Alkoholiker, Cannabissüchtige, Sportler etc. pp. einstellen!

Also ich finde es etwas weit hergeholt zu behaupten, dass alle Dicken früher oder später krank werden.
 
oh mann!

gerade die Ausbilder müssten doch wissen wie ungesund es ist in kürzester zeit 10kg abzunehmen !
keine vernunft !:weissnix:
ich wünsche dir alles gute :)


lg lisa:cheerlead:
 
Nicht nur Raucher und Übergewichtige!
Dann darf/sollte ein AG auch keine Alkoholiker, Cannabissüchtige.
Wenn ein AN beim Vorstellungsgespräch Eines davon angibt ist die Chance sicher auch geringer, wenn es andere Optionen gibt.
Ganz klar.

Somit hast du Recht!

Sportler? Kommt drauf an. Nicht per se.
 
Hallo erstmal

Wollte doch auch mal anmerken,daß es sich um Menschen handelt......sie sind groß,klein.dünn,dick.... Einige meiner Kollegen haben auch angeborene körperliche Behinderungen.....sie sind genauso wertvoll wie alle anderen.

Ohne Frage kann starkes Übergewicht behinderlich sein, es bedarf keiner weiteren Diskussion ob es der Gesundheit förderlich ist....!

Viel interessanter finde ich die Frage: Wenn eine übergewichtige Schülerin eingestellt wird,von der dann verlangt wird sie solle abnehmen,welche Angebote zur Hilfestellung hat der Arbeitgeber gemacht? Gab es überhaupt derlei Angebote?

Abschließend meine ich,daß die übermäßig vielen Profilneurotiker/innen die dann doch in diesem Beruf arbeiten problematischer sind.....:anmachen:

LG katjuscha
 
Zum einen: Wenn ich jemanden einstelle, kann ich ihm keine Bedingungen stellen wie Abnehmen oder Rauchstopp oder sonst was. Wenn mir was an dem Bewerber nicht passt, stell ich ihn halt nicht ein. Punkt.
Zum anderen: wir befinden uns mal wieder in einer klassischen KH- Diskussion, in der jedes Klischee so hervorragend bedient wird: Dicke sind faul und unbeweglich, Dünne haben keine Kraft, Raucher machen ständig Pause, Nichtraucher sind ungemütlich, erfahrene Pflegekräfte sind abgestumpft, frisch Examinierte überfordert...!
Und sofort stecken wir uns selbst in eine Schublade und "kämpfen" gegen unseren "natürlichen" Feind: Dicke gegen Dünne, Raucher gegen Nichtraucher, Alt-Schwester gegen Jungschwester usw.!
Das mit den Individuen gilt scheinbar nur für unsere Patienten!:schraube:
 
Zum einen: Wenn ich jemanden einstelle, kann ich ihm keine Bedingungen stellen wie Abnehmen oder Rauchstopp oder sonst was. Wenn mir was an dem Bewerber nicht passt, stell ich ihn halt nicht ein. Punkt.
Zum anderen: wir befinden uns mal wieder in einer klassischen KH- Diskussion, in der jedes Klischee so hervorragend bedient wird: Dicke sind faul und unbeweglich, Dünne haben keine Kraft, Raucher machen ständig Pause, Nichtraucher sind ungemütlich, erfahrene Pflegekräfte sind abgestumpft, frisch Examinierte überfordert...!
Und sofort stecken wir uns selbst in eine Schublade und "kämpfen" gegen unseren "natürlichen" Feind: Dicke gegen Dünne, Raucher gegen Nichtraucher, Alt-Schwester gegen Jungschwester usw.!
Das mit den Individuen gilt scheinbar nur für unsere Patienten!:schraube:


:up: Stimme ich total zu!!!!
 
Und sofort stecken wir uns selbst in eine Schublade und "kämpfen" gegen unseren "natürlichen" Feind: Dicke gegen Dünne, Raucher gegen Nichtraucher, Alt-Schwester gegen Jungschwester usw.!
Alt gegen Jungschwester (deine begriffe) kann man aus beiden perspektiven betrachten. Beides hat Vor- und Nachteile.

Aber Raucher/Nichraucher, Übergewicht/Normalgewicht (nicht Magersucht). Hier gibt es auf einer Seite keine Vorteile.
Und gegeneinander soll heir auch nichts laufen. Es wurde lediglich gesagt, dass (starkes) Übergewicht ein nicht zu übersehender Risikofaktor ist. Genau wie das rauchen. Da ist nichts zum schönreden.
 

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