Sinnvolle oder sinneentleerte Flächendesinfektion

Da muss ich dich entäuschen, wir führen bei unseren Leitlinien selbstverständlich ein Literaturverzeichnis auf. Der MA muss sich dann nur noch die Mühe machen, die entsprechenden Werke sich zu Gemüte führen.
Wem es zu schwierig ist, die Literatur von extern zu bekommen, wir haben tatsächlich die entsprechenden Passagen mit dem Orginal aufbewahrt und diese können eingesehen werden, sollte man wollen.
 
*grübel* Welcher Patient nimmt eigentlich sein Essen auf dem Klo ein? Und welcher Pat. lagert dort seinen Apfel auf dem Waschbeckenrand? Also bei bestimmten Erkrankungen ist sicher alles möglich... aber die Norm dürfte es net sein. Ich hab es jedenfalls nie erlebt.

Nö, aber er berührt diese durchausmal, und kann die darauf verteilten Keime weiterverteilen....
 
Hm- in D ist es eigentlich üblich, sich die Hände zu waschen vor dem Essen. Wer net weiß, wie das geht, dem sein die entsprechenden Aufklärungsposter empfohlen. Anhand derer kann man dann übrigens sogar nonverbal den Pat. aufklären... sofern er versteht, was da von ihm verlangt wird.

Elisabeth

PS Händewaschen - Händehygiene - Hände waschen - Hände trocknen
 
hast schon mal konkret an das RKI eine E-Mail geschickt?
(RKI wurde ja schon zigmal erwähnt, Seite dürft bekannt sein, grad Dir als hartnäckigem UND interessiertem Pfleger.)
O.k. zugegeben, hab ich erst 1x gemacht, aber das 1x kam prompt eine für mich zufriedenstellende Antwort.
Die beißen schon nicht/ höflich anzufragen kost' nix.

Nein, bisher noch nicht.
Aber in der Tat eine gute Idee, wenn diese tatsächlich so unverbindlich antworten, wie Du hier beschreibst.
 
Nachdem ich viel mit dem RKI zusammenarbeite, kann ich dich beruhigen, das sind richtige Menschen aus Fleisch und Blut und sehr nett und hilfreich.
 
Hm- in D ist es eigentlich üblich, sich die Hände zu waschen vor dem Essen. Wer net weiß, wie das geht, dem sein die entsprechenden Aufklärungsposter empfohlen. Anhand derer kann man dann übrigens sogar nonverbal den Pat. aufklären... sofern er versteht, was da von ihm verlangt wird.

Elisabeth
Verstehe ich Dich richtig- der Patient müsste Deiner Meinung jedesmal sich die Hände dann eben waschen, wenn er das Waschbecken berührt? Z.B. sich daran festhält, wenn er aufstehen will, oder sich abstützen will?
 
Du kannst mir jetzt sicher etwas zum Unterschied der Keimbelastung beibringen bezüglich welches deine Argumenet untermauern.
1. nach der Waschung im Rahmen der Körperpflege
2. wenn das Waschbecken nur zum Händewaschen z.B. nach der Toilette genutzt wird.

Und wenn du das dann recherchiert hast, wird dir sicher auffallen, dass es da doch gravierende Unterschiede zwischen geben sollte.

Elisabeth
 
Du kannst mir jetzt sicher etwas zum Unterschied der Keimbelastung beibringen bezüglich welches deine Argumenet untermauern.

1. nach der Waschung im Rahmen der Körperpflege
2. wenn das Waschbecken nur zum Händewaschen z.B. nach der Toilette genutzt wird.

Und wenn du das dann recherchiert hast, wird dir sicher auffallen, dass es da doch gravierende Unterschiede zwischen geben sollte.

Elisabeth

:lol:
Ist mir schon klar.

Aber genau die Antwort, die ich Dir gab:"Nö, aber er berührt diese durchausmal, und kann die darauf verteilten Keime weiterverteilen...."
ist das, was ich desöfterne schon zu hören bekommen habe. Gut, stimmt ja auch.

Aber:

Warum muss ich eine Fläche mit Desinfektionsmittel reinigen, wenn es Seife dann auch tun würde?
 
@narde
also ich muss schon sagen, immer mal wieder packt mich schon der (kleine) Neid,
bei Euch läuft doch so einiges wie es soll.:klatschspring:
Durch Deinen Einsatzbereich bist aber auch - weit mehr - gefordert, die damit ständig auseinanderzusetzen
um auf dem neuesten Stand zu sein.
 
Ja ja, habs nicht vergessen!

Je nachdem wie man sich den Po abwischt nach dem Toilettengang (und ja, da habe ich schon die tollsten Dinger gesehen...), düfte ich das WB als ebenso kontaminiert ansehen, wie das Waschwasser nach der Körperpflege.

Aber warum kann der Patient dann seine Hände mit Seife waschen, wenn Desinfektionsmittel doch gründlicher wären?:razz1:
 
Also trollig solls hier net werden- oder?

Elisabeth
 
Also trollig solls hier net werden- oder?

Elisabeth

Hehe- nein, keine Sorge. Lassen wir das mal alles so stehen. Ich werde wohl demnächst dann doch mal das RKI speziell zum Thema Flächendesinfektion mal ne Mail schicken.

Aber so eine Diskussion ist aber teilweise typisch, wenn man gewitzte Schüler hat, die man anleiten darf. Oder Kollegeninnen, die aus Trotz oder echter Neugier zu solchen Fragen neigen; oder versuchen einfach gewisse Standards aus diversen Gründen auszuhebeln.

In meiner Ausbildungszeit gab es ähnliche Diskussionen, als wir Schüler angewiesen worden sind die Metallflächen im Unreineraum (also die Arbeitsflächen), sowie an den Betten (Bettgalgen, Griffstange) tgl. einmal mit Desinfektionsmittel zu reinigen- und wegen den Schlieren gleich darauf mit Zellstoff zu polieren. Das dadurch die Einwirkzeit nicht beachtet wurde, und das ganze damit zeitraubender Unsinn war- das war uns Schülern klar- und so folgten immer wieder ähnlich gesittete Diskussionen zwischen Schülern und exam. Personal.
 
final for today

in der Ausbildung (gefühlte Lichtjahre her)
hygienisches Mittelalter - wär auch noch zutreffend

Kinderklinik: Schülerjob
jeden früh Badewanne mit Essigreiniger säubern und sofort trocken polieren
weil sie sonst auch unansehlich aussah, die Metallwanne. Sichtbare Streifen - sofortige Reklamation.
Wann das eingestellt wurd - ich will's gar nicht wissen.
Hat jmd. 'ne Prozentzahl parat, wieviel Keime damit eliminiert wurden....ein paar werden's wohl gewesen sein.
Gaaaanz sicher die Richtigen:verwirrt:.
und damit tschüss:wavey:
 
Wir haben nur einen unreinen Arbeitsraum auf einen relativ langen Zimmertrakt, gut 20m lang. Zeitmäßig ist es daher für uns überhaupt nicht praktikabel wenn ich vom hintersten Zimmer, mit der vollen Waschschüssel, in den Unreineraum gehe. Auf dem Wagen ist kein Platz, außerdemn sollte der auch sauber bleiben.
Abgesehen davon, das ich auf dem Weg dorthin mit Sicherheit ein Teil das Wassers ein wenig verschütten werde, es sich auf dem Boden verteilen wird und dort von mir und anderen weiterverteilt werden wird.

Was spricht dagegen das Wasser einfach ins Waschbecken im Patientenzimmer zu leeren? Wenn der Patient auf Toilette war, und der Patient sich dort die Hände gewaschen hat, desinfiziert man doch auch nicht immer hinterher?

Dito, was bauliche Voraussetzungen angeht sowie meine Fähigkeiten im Waschschüssel-Weitlauf.
:klatschspring:
Mir ist aufgefallen, dass hier jeder so arbeitet, wie er es "einmal" gelernt hat. Zu Schulzeiten. Ich habe gelernt, das Wasser ins Waschbecken zu leeren - es gab in meinem Lehrkrankenhaus sowie in dem, ich dem ich meine ersten Berufsjahre verbracht habe, keine Nasszellen mit Toilette fürs Zimmer. Ein Waschbecken hatte sie alle. Die Toilette war draußen auf dem Gang und wurde von allen Patienten benutzt.

Da, wo ich jetzt arbeite, könnte ich das Wasser tatsächlich im WC entsorgen (recht neues Gebäude); Spritzer verteilen kann ich so aber auch.

Mein Examen ereignete sich übrigens im letzten Jahr des vorigen Jahrtausends, falls mich jemand gefühlt ins Mittelalter versetzt...
 
Mein Examen ereignete sich übrigens im letzten Jahr des vorigen Jahrtausends, falls mich jemand gefühlt ins Mittelalter versetzt...
Nur mal so: Bei uns ist auch jetzt noch keine Toilette auf den Zimmern - es gibt eine für 2 Zimmer, also 6 Patienten. Und zwar auf dem Flur, nicht in irgendwelchen Zwischenräumen ;)

Soviel zum Mittelalter ^^
 
Ich habe vergessen, wir wir damals die Waschschüsseln entleert haben. :rofl: Ich überlege schon die ganze Zeit, aber mir fällt es nicht mehr ein. Waschbecken?
Ehrlich gesagt, ich habe vergessen, was damals das Ei des Kolumbus war.

Aber ich weiß noch, das die Waschschüsseln den halben Vormittag in einer Badewanne voller Desinfektionsmittel gelegen haben, das jeden Morgen neu angerichtet wurde und dann irgendwo zum Trocknen hingelegt wurden.
 
Das nimmt hier langsam Züge von inquisitorischer Dimension an
Waschwasser, solange nicht von hochinfektösen Patienten, wird bitte hoffentlich in das nächste verfügbare Becken (egal ob Waschbecken, Ausgusbecken etc.) geschüttet und nicht noch durch die halbe Abteilung/Station geschleppt und mit jedem Schritt Flüssigkeit auf dem Flur verteit. lFalls dabei Flüssigkeit daneben geht, wird diese hoffentlich schon aus Gründen der Unfallverhütung mit geeigneten Wischern aufgenommen. Ist die Flüssigkeit als kontaminiert anzusehen wird desinfiziert. Bitte nicht päpstlicher als der Papst sein wollen. Ab und zu mal überdenken was mit welcher Massnahme erreicht werden soll und ob es so noch zeitgemäß und schlüssig ist.
 
Deshalb die Frage: ist das mittlerweile auch bei Hausstandards üblich eine Literaturliste mit anzufügen, damit der interesierte MA weiß, woher die Infos kommen auf die sich der Standard beruft?

Bei uns steht mittlerweile bei allen Standards die Literaturangabe dabei.
 
Kurze Zwischenfrage: Wie groß sind eure Waschschüsseln und wie voll macht ihr sie? Also bei mir ist noch nie was daneben gegangen, wenn ich sie zum unreinen Arbeitsraum getragen habe.
Aber wie gesagt, ich denke das auch die baulichen Vorraussetzungen da sein müssen. Ja, es gibt tatsächlich noch Krankenhäuser, die haben keine Toiletten im Zimmer und es gibt sogar noch welche, die haben nicht mal Waschbecken ....
Das mit dem Schüsseln in Lösungen über Stunden liegen lassen, danach rausholen und trocknen lassen, kenn ich auch noch :-) War damals typische Schüleraufgabe im Frühdienst, und die getrockneten dann verräumen die Aufgabe im Spätdienst ^^
 

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