Schnittwunden, wie reagieren Kollegen und Vorgesetzte?

Hallo,

habe mal diesen uralten Thread hier ausgegraben...

Habe noch mal eine Frage oder eher Gedanken dazu.

Meint ihr Pflegende die sich aktuell immer mal wieder "schneiden" dürfen nicht in der Pflege arbeiten? Warum nicht? Weil sie psychisch nicht dazu in der Lage sind? Instabil sind? Oder weil es einfach nicht geht mit solchen Wunden herumzulaufen? Die Reaktion - der Patient sich nicht gut aufgehoben fühlen könnte? Und müssten die Narben /Wunden eher offen bleiben oder verbunden werden?

Schwieriges Thema. Ich weiß.
Würde mich aber trotzdem über Antworten freuen!

Liebe Grüße
Lambamba
 
Was für eine Frage,... Pflegende, die sich immer wieder selbst verletzen gehören in eine Therapie und nicht ans Patientenbett! :dudu:Wie willst du Verantwortung für hilfebedürftige, kranke Menschen übernehmen, wenn du dies nicht mal für dich selbst kannst! :gruebel: Ausserdem ist es unhygienisch, mit frischen und offenen Wunden im Krankenhaus zu arbeiten.

Bei Pflegenden, die das SVV hinter sich gelassen haben, heute gesund und psychisch stabil genug sind, sehe ich kein Problem.

Ich selbst gehöre dazu, ist aber schon viele Jahre her. Die Narben, die man bei mir heute noch sieht, haben nie jemanden gestört, weder Kollegen noch Patienten, Lehrer damals in der Ausbildung, selbst dem Betriebsarzt nicht (da Vergangenheit). :rocken:
 
Hey :)

Erstmal danke für deine Antwort!

Was für eine Frage,... Pflegende, die sich immer wieder selbst verletzen gehören in eine Therapie und nicht ans Patientenbett! :dudu:Wie willst du Verantwortung für hilfebedürftige, kranke Menschen übernehmen, wenn du dies nicht mal für dich selbst kannst! :gruebel: Ausserdem ist es unhygienisch, mit frischen und offenen Wunden im Krankenhaus zu arbeiten.

Was bedeutet denn deiner Meinung nach immer wieder? Meinst du nicht, es gibt auch Pflegende denen das Verhalten eher hilft und der Verlust der Arbeit den Boden nicht komplett unter den Füßen wegreißen würde?
Muss man das Verhalten wirklich so pauschal sehen? Und wenn es nicht frisch blutet - ist es dann wirklich ein hygienischer Hinderungsgrund?

Viele Grüße
 
Was bedeutet denn deiner Meinung nach immer wieder? Meinst du nicht, es gibt auch Pflegende denen das Verhalten eher hilft und der Verlust der Arbeit den Boden nicht komplett unter den Füßen wegreißen würde?
Darauf würde ich nicht bauen. Unser Beruf ist extrem stressig. Man sollte psychisch schon sehr stabil sein, um den Anforderungen gewachsen zu sein. Wenn man selbst krank ist, egal ob psychisch und/oder physisch, ist man den Anforderungen nicht mehr gewachsen.

Ich spreche da aus eigener Erfahrung und habe es oft erlebt bei Kollegen. Ich habe auch jahrelang krank gearbeitet. Bei mir baute sich über ein paar Jahre hinweg eine Rheumaerkrankung auf. Folge der Ignorierung dieses Problems war dann ein klassischer Burnout. Man kann nicht gut pflegen, wenn man selbst krank ist.

Alte Narben erzählen eine kleine Geschichte. Sie sagen mir, dass da ein Mensch ist, der früher einmal Probleme hatte. In der Regel ignoriere ich sie einfach: Wenn dieser Mensch mit etwas darüber erzählen will, macht er das früher oder später von sich aus.

Bei frischen Narben würde ich nachhaken mit der nötigen Empathie und ggf. helfend unterstützen, damit die Person behandelt wird.

Mensch Leute wir sind GuK oder wollen es werden. Empathie ist eine wichtige Eigenschaft. Da kann man doch Menschen mit Narben nicht einfach pauschal verurteilen. Ich frage mich immer, ob Leute, die das tun, auch so tolpatschig und ignorant bei ihren Patienten sind. Entweder man hat Einfühlungsvermögen oder hat es nicht. Selbst wenn man unerfahren ist, tappt man sicher nicht in jedes Fettnäpfchen sondern überlegt sich, wie man das Thema angehen kann.
 
Hi
hab das ganze (ja schon ältere) Thema durch gelesen und dstelle mir die Frage inwiefern man das trennen/unterscheiden kann? Ich mache meine Arbeit sehr gerne (meistens jedenfalls..) und obwohl ich mich mit abgrenzen im Privatleben sehr schwer tue, so gelingt es mir auf Station (bisher) sehr gut.
Sogar an Tagen wo ich zu Hause überhaupt nicht klar kam, konnte ich auf Station super arbeiten. Auch die Rückmeldungen von den meisten Kollegen und insbesondere den Patienten waren durchweg positiv. Ausnahmen gibts natürlich immer.
Allerdings fällt mir auch auf dass ich oft schon früher als andere Kollegen Dinge bemerkt habe, die auf eine psychische Erkrankung bei Pat. hindeuten bzw. ich "erkläre" bestimmte Verhaltensweisen viel eher damit.

Finde das schon fast selbst strange wie gut das momentan geht, denn ich hatte vor genau diesem Punkt auch unheimlich Bammel. Und habs immer noch, denn bisher hab ich ja nur imAltersheim, auf Diabetologie, Innere, Gyn gearbeitet und auf palli ausgeholfen. Sprich ich hab keine Ahnung was wird wenn mein Psychiatrieeinsatz kommt.

lg
 

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