Reanimationen im Altenheim

Im Altenpflegeheim wo Menschen leben, weil sie infolge der eigenen Gebrechlichkeit sich nicht mehr selbst versorgen können, kann es doch nicht unnatürlich sein, wenn der menschliche Lebensweg sich im z.T. hohen Alter vollendet. Selbst im KKH darf heiútzutage bei infauster Prognose gestorben werden ohne Reanimation und nachfolgenem Kripobesuch.
Mich beunruhigt der Gedanke, dass ich im Falle eines Falles auf jeden Fall erst mal reanimiert werde, weil sich das auch im Pflegeheim so gehört. Wann darf man im Pflegeheim friedlich einschlafen?

Aber vielleicht verstehe ich das Ganze ja auch nur falsch und habe den Zusammenhang bis dato nur noch nicht durchschaut.
Allerdings erklären sich mir manche fraglichen KKH Einweisungen jetzt eher. Ich fands immer furchtbar, wenn Pat. moribund noch schnell ins KKH gebracht wurden.

Elisabeth
 
Du Elisabeth, da habe ich Dich wohl falsch verstanden. Für mich klang das
so, als fändest Du's auf jeden Fall pervers, daß ein Arzt sich die Mühe
macht, auch bei einem alten Menschen genau hinzuschauen b.d. Leichen-
schau, und ein berechtigter Zweifel am natürlichen Ableben auch eine
Obduktion nach sich ziehen könnte.
Es ist eine Tatsache, daß viele Tötungen im Plegebereich gar nicht als solche oder Jahre später erst erkannt werden, weil Ärzte nicht willens sind,
die Leichenschau so durchzuführen, wie sie gesetzlich verankert ist. Und
das mit dem Gedanken: Na, die war ja so alt, die mußte ja mal sterben!
Diese Gleichgültigkeit bringt mich auf die Palme. In einem Fall steuerte der
gerufene Bereitschaftsarzt sogar gleich das Schwesternzimmeran, um dort
den Totenschein auszufüllen, ohne auch nur einen Blick auf die Verstorbene
geworfen zu haben.Erst auf meine eindringliche Aufforderung hin, machte er
sich mürrisch daran, die Tote zu begutachten.
Aber das ist ein anderes Thema.
Für einen alten Menschen, der sein Leben gelebt hat und dann irgendwann in Ruhe und Würde einschlafen möchte, den Notarzt zu holen oder ihn gar
selbst zu reanimieren, ja, das finde ich auch pervers!

Feli
 
Ich glaube , ich bin hier gänzlich falsch verstanden worden ! ! !
Ihr stellt es so dar , als ob wir auf jeden Bewohner stürzen würden , ohne die Menschenwürde zu beachten !! So ist es nicht ! Unsere Bewohner dürfen in Ruhe ableben , wir sichern uns vorher nur ab . Patientenverfügung ,ärzliche Einträge , Medikamentenabsetzung , Gespräche mit Angehörigen etc. Ich sprach vom Notfall !! Wollt ihr etwa zusehen , wie ein Bewohner vor Euren Augen erstickt ? Ruft ihr da nicht die Feuerwehr ? Leistet Ihr keine I - Hilfe ? Ich glaube schon !!

Gruß
percy
 
In dem Moment,trage ich ganz alleine die Verantwortung,und egal ob Patientenverfügung da ist oder nicht,ich reanimiere trotzdem,bis der Notarzt kommt und er entscheidet dann weiter.
percy schrieb:
Ich glaube , ich bin hier gänzlich falsch verstanden worden!
Ihr stellt es so dar , als ob wir auf jeden Bewohner stürzen würden , ohne die Menschenwürde zu beachten
Hallo Percy,

ja, ich glaube ich habe dich gänzlich missverstanden.
Bei einem Notfallpatienten der keine Patientenverfügung hat, würde ich ähnlich handeln. Bei einem Patienten der eine Patientenverfügung hat, würde ich keine Reanimationsmassnahmen beginnen.

Liebe Grüsse
Narde
 
Eine Patientenverfügung scheint keine große Gültigkeit zu haben . Wir hatten einen Vorfall ; eine Bewohnerin hatte einen starken Schwächeanfall . Der Notarzt kam und sie mußte ins KH . Wir (das Personal ) drückten dem Notarzt die Patientenverfügung in die Hand , da schaute er uns an und meinte , daß ihn dieser "Wisch " nicht interessiert . Er als Arzt entscheidet.
Da war ich echt sprachlos . Ein anderer Fall : Bew. lag im Sterben , hatte auch eine Patientenverfügung . Sie ist friedlich eingeschlafen . Der Bereitschaftsarzt kam und machte PP Vorwürfe der unterlassenen Hilfeleistung . Dieser Arzt zog auch die Kripo hinzu . Die Patientenverfügung interessierte KEINEN ! ! !
 
Liebe Leute. Ich bin Krankenschwester und arbeite als Nachtwache in einem Altenheim. Dort bin ich nachts alleine. Wir werden regelmässig ( alle 2 Jahre ist Pflicht ) in erster Hilfe ausbebildet. Es gibt einen spezielle Senioren Notfallkoffer bei uns. Darin ist ein tragbares O2 Gerät und ein Ambubeutel. Ich muss allerdings sagen, das das Thema Reanimation in der Altenpflege ein heikles Thema ist. Hat den nicht jeder das Recht. einmal zu sterben? Natürlich werde ich jemanden reanimieren, wenn ich weiss, wie fit er vorher war. Aber wenn mir ein alter Mensch vorher schon so oft sagt :"Oh Schwester, wann darf ich endlichsterben?" - tue ich ihm dann wirklich einen Gefallen, wenn ich ihn zurückhole. Ausserdem ist man nachts und auch tagsüber nicht ständig neben den Bewohnern. Weiss ich, wie lange der Bewohner schon nicht mehr atmet? Wenn ich ihn dann "erfolgreich" reanimiere und er hat dauerhafte Schäden und liegt hinterher im Wachkoma? Ich denke, wir als Pflegepersonal haben eine grosse Verantwortung, aber wir sollten auch die endlichkeit des Lebens akzeptieren. Gerade das fällt den, übrigens auch staatlich examinierten Altenpflegern, vielleicht etwas leichter. Sie kennen Ihre Bewohner und haben sich mit dem Tod auch befasst. Wichtig ist doch eine einfühlsame und adäquate Sterbebegleitung und nicht ein "am Leben erhalten" um jeden Preis.
 
ja muß man zu mindest wird dieses bei uns von der leitstelle so vorgegeben
 
hallo,
Ich arbeite ebenfalls in einem AH. Es sollte meiner Meinung nach danach entschieden werden, wie der Bewohner sich verhält. Wenn er z.B. panisch um Atem ringt, würde bei mir im AH kein Mitarbeiter einfach daneben stehen und zuschauen wie er aufhört zu atmen. Da würden wir natürlich den RTW mit NEF rufen und ihn so gut es geht versorgen (Sauerstoff, Oberkörper hoch lagern usw.). Dann soll der Notarzt entscheiden was zutun ist. Wenn der Bewohner aber im Bett liegt, keine Vitalzeichen vorhanden sind und er wirklich keine Schmerzen erduldet, warum sollten wir dann reanimieren???? Wir rufen dann den Hausarzt bzw. Hausärztlichen Notdienst an, der kommt dann vielleicht in den nächsten drei Std. und dann wird das Formelle in Ruhe erledigt. Die Bewohner sollten von dem PP das recht erhalten in Frieden und in Ruhe sterben zu können. Darauf kommt es in einem AH doch eigentlich an. Den Menschen den Lebensabend so angenehm wie möglich zu machen und sie nicht noch weiter zu quälen!!!!

Gruß
 
Hallo fsj`ler,

anhand welcher Kriterien würdest du denn entscheiden wollen?

Woran misst du, ob jemand Schmerzen erleidet, was bei Lebenden schon schwierig genug ist.

Und was ist mit der Selbstbestimmung des Betroffenen???
sorry, deine dargestellte Alternative ist mir zu einfach, viel zu einfach....:angryfire:

Ich glaube, du findest in den Beiträgen über deinem viele wertvolle Hinweise, die dir beim Überdenken hilfreich sein können.
 
Hallo FSJ'ler,

ich habe soeben deinen Beitrag mehrfach gelesen und möchte meine Empfindungen dazu äussern, ich hoffe man kann dir zu Gute halten, dass du wirklich nur FSJ'ler bist.
Ich empfinde deine Einstellung, als ziemlich unangemessen, er zeigt keine Achtung vor der Würde des menschlichen Lebens. Gilt die Würde des Menschens in dem Heim in dem du arbeitest nichts? Ein anderer Beitrag von dir verfasst, lässt mich diese Rückschlüsse ziehen.

Wie willst du entscheiden, welchem Menschen du hilfst oder nicht?

Flexi hat dir schon empfohlen den Thread in Ruhe zu lesen und dann eventuell deine Einstellung zu überdenken, das Gleiche will ich hiermit auch tun.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo, also ich kann sagen, dass in dem Alten- und Pflegeheim wo ich arbeite keine Mitarbieter rumstehen würde und nichts tun würde. Wir haben 6 Heime im Stadtgebiet verteilt. Und unsere Heim hat einen sehr guten Ruf. Jeder Mitarbeiter ist verpflichtet eine reanimation duchzuführen und das wird auch bei uns gemacht. schließlich entscheiden nicht wir sondern der Arzt wie es danach aussiehts und wenn ein Notfall ist wird der RTW und Notarzt geufen und der Hausarzt und der sagt uns denn wie wir weiter verfahren sollen.

Und übrigens wie am Anfang gesagt wurde, die Ausbildung in der Altenpflger sein nicht sehr gut, der hat keine Ahnung. Die AltenpflegeAusbildung sehr hart und ist nicht leicher als die krankenpflege ausbildung. ich finde sogar das die krankenpflege-ausbildung leicher ist, aber das siehst jeder anders.
 
Hi Ihr Lieben,
ich erzähl mal wie es bei mir so ist! Wir sind stolze Besitzer eines Notfallkoffers,und da sind sogar jede Mnege nützliche sachen drin, die auch funktionieren, weil der Koffer turnusmäsig geprüft werden muss.
Einen Defi gibt es nicht, ich hab bis jetzt auch noch kein AH gesehen der dies zu bieten hat. Obwohl es ja ganz tolle Dinger gibt.Also heisst die Gute Alte Devise bei uns Ärmel hoch und los geht.

und jedesmal läuft mir danach ein Schauer über den Rücken..........................
 
hi ich arbeite auch in einem altenheim und ich finde es gibt ja unterscheide beim sterben, der plötzliche tod durch herzinfarkt eines agilen atlen menschen ist für mich schon reanimationsbedürftig und der quälende langsame tot der schon monatelang zehrt eben nicht, klar bin ich nicht der liebe gott der entscheiden darf was leben darf und was nicht, aber der liebe gott hat mir einen gesunden verstand geschenkt, wenn jemand kämpfen will dann kämpfe ich mit ihm und wenn einer gehen will begeleite ich ihn auf seinem weg, gerade im altenheim kennt man seine bewohner die einstellung des bewohners der angehörigen und des behandelnden arztes, und oft ruft man ja auch im notfall den arzt und der berät sich mit den angehörigen ob ins krankenhaus oder ein wenig sauerstoff und schmerztherapie um ihn gehen zu lassen. Im aktuen notfällen wird natürlich immer geholfen aber ein sterbeprozess soll würdevoll sein, ich finde es immer sehr traurig wenn die bewohner kurz vorher noch von pflegekräften abgeschoben werden ins krankenhaus und dann dort sterben anstatt "zu Hause" (in vertrauter umgebung).
 
Nabend,

wie der Zufall es so will, hatten wir heute eine " Auffrischung " in erster Hilfe, im allgemeinen und speziell auf unser Haus zugestrickt.

Dazu muss man sagen, dass wir mit einem KH auf dem selben Gelände sind, dass zum selben Träger gehört.

Wenn bei uns ein Notfall passiert, funken wir den Herzalarm.... sprich, wir wählen ne Funknummer der diensthabenden Ärzte drüben im KH und die kommen dann angerannt.
Bis dahin, machen wir halt das normale Ersthelferchema F ..... sprich Vitalzeichenkontrolle, Seitenlage oder halt wenn nötig CPR. Und wenn 2 PK da sind, holt der Zweite halt schon mal den Notfallkoffer, Brett, Defi usw.
Wenn die Ärzte dann ankommen, übernehmen sie in der Regel.

Im Vorfeld sollte man natürlich wissen, ob der BW eine Patientenverfügung hat, sprich... will er überhaupt reanimiert werden ( die haben bei uns viele BW ).
Weis ich das nicht, führe ich die Notfallmaßnahmen genau wie beschrieben durch, da ich mir natürlich nicht anmaße, darüber zu entscheiden, wer reanimiert wird und wer nicht.
Über den Fall, des schon ( ich sag mal ) "kalten" Menschen, den man ohne Lebenszeichen vorfindet, auch wenn es im Vorfeld nicht absehbar war und er keine Verfügung hat, müssen wir wohl nicht diskutieren. In dem Fall weis ja nun mal jede PK das nichts mehr zu retten ist.

Liebe Grüsse Dark
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht sollte man mal Aufklären, wodrum es in den meisten AH geht, nämlich um Geld!! Und das wird garantiert nicht für so "SINNLOSE" Sachen wie Reanimation genutzt, sondern um dem Chef nen neues Büro einzurichten, oder die Eingangshalle chic zu machen.
Alles was nicht Pflegestandart ist, wird nicht gebraucht.

Und wer weiss, vielleicht hatte der jenige, der hätte gerettet werden können, nur Pflegestufe 1 und vor der Türe steht schon einer mit Pflegestufe 3 ???

Auch wenns dem Personal nicht passt, aber so sieht es in den meisten Einrichtungen doch aus.

Und wenn man mal schnell ein Absauggerät braucht, muss man es erstmal suchen, wenn man es dann hat, ist es defekt!!

Gut das ich im Erziehungsurlaub bin!! :knockin:
 
Das nenne ich mal schlechte Organisation, bei uns werden die Geräte wöchentlich auf Funktion getestet und jeder weis wo es steht.

Und es ist echt hart was Du da geschrieben hast, muss ein sehr schlechtes Heim sein, in dem Du diese Erfahrungen gemacht hast, meine sind absolut gegenteilig.
 
Diese Erfahrung, habe ich nicht nur in einem Haus gemacht, sondern überall!!
Und es ist glaube ich, auch nicht die "Ausnahme"!!
Man sollte vielleicht mal hinter die Fassade gucken, mal schauen was so in der Verwaltung läuft.

:weissnix:
 
Und übrigens wie am Anfang gesagt wurde, die Ausbildung in der Altenpflger sein nicht sehr gut, der hat keine Ahnung.
Um genau zu sein: die Theorie der beiden Ausbildungen unterscheiden sich in 300 Stunden theoretischem Unterricht...

Ulrich
 
Hallo Nightshade es ist sehr erschreckend was in machen Altenheimen so ab geht! Wir haben bei und eine Handlungsleitlinie sowie ein Qualtitätszirkel über "Handeln in einem Notfall" jeder Mitarbeiter unterschreibt dies so zur Kenntniss genommen zu haben und verpflichtet sich danach zu handeln obwohl ich finde das es Selbstverständlich ist in dem sinne des Bewohners zu handeln und das man die Verpflichtung hat als PP sowieso
 

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