Reanimationen im Altenheim

Hab auch als stellvertrende StationsLeitung im Privaten Pfllegeheim gearbeitet, und viele kollegen waren bei notfällen jedweder art, ja selbst bei fieber schon massivst überfordert...!!! Und in Bezug auf die Reanimation, dort wurde von der pflegedienstleitung schon auf dem magen rumgedrückt, und von der stellvertretenden Pflegedienstleitung ohne Kopf überstrecken bebeutelt...!!!

Wenn ich jetzt mit dem Rettungsdienst ins heim komme und gefragt werde wie sich im rea- fall verhalten werden soll, sage ich immer "schnellstmöglichst uns rufen, verzichte auf vitalzeichen messen, jopf überstrecken, mit ambu beutel beatmen und schocklage, und die die es sich zutrauen drücken!!!
 
Elisabeth Dinse schrieb:
*grübel* Vielleicht ist die Einstellung des AP eine andere? Wir sind ja beaknntlich nicht unsterblich. Und für mich stellt sich die Frage mittlerweile schon: ist es richtig immer alles zu tun? Wie vielen Menschen haben wir dadurch die Möglichkeit eines friedlichen Todes "erspart"?

@ Elisabeth,

Krankenpflegekräfte sollten nicht versuchen "Gott" zu spielen... Wo ziehst du die Grenze: reanimieren ja/nein?

Würdest du nen beatmeten/ Wachkompatienten liegenlassen und nur vitale Leute reanimieren? Woher weiß man, was in dem betroffenen Patienten vorgeht??? Sehr vage Aussage mit dem friedlichen Tod... :gruebel:

Und wo ist der Unterschied in der Einstellung zu ner Reanimation? Klar könnte ich auch die Tür zumachen und so tun als ob ich nix gesehen hätte... aber mit mir selbst vereinbaren könnte ich es nicht!!

Zumal besagte Bewohnerin bis dato noch fit war?! Da stellt sich mir nicht die Frage zu ner Einstellung, da renn ich hin und drück drauf und puste rein und überleg nicht lange!!!

Gruß, Morningstar
 
Markus23KP schrieb:
Wenn ich jetzt mit dem Rettungsdienst ins heim komme und gefragt werde wie sich im rea- fall verhalten werden soll, sage ich immer "schnellstmöglichst uns rufen, verzichte auf vitalzeichen messen, jopf überstrecken, mit ambu beutel beatmen und schocklage, und die die es sich zutrauen drücken!!!

Wie habe ich diese Aussage zu verstehen?
Du rätst Ihnen besser gar nichts zu tun, bis Ihr da seid? Nur die, die etwas können?
Ich rate nach so einem Einsatz dringend mal an einem "Erste Hilfe-Kurs" teilzunehmen.
Und wie Du weisst, sollte Alamierung des RTW und der Beginn der Rea parallel laufen....
Das wäre der Idealfall! Gelle?
 
Hallo Alle!
Hoffe niemals in meinem Nachtdienst reanimieren zu müssen. Bin in einem Haus alleine mit 25 Pflegepatienten und ca 15 Leute im Betreuten Wohnen (auf 3Stockwerke). Sollte ich reanimieren müssen, kann ich anrufen, klar, aber das Problem beginnt schon damit, runter zu müssen um die Nachtsperre der Tür öffnen zu können (damit der NRW überhaupt rein kann)
Defi haben wir nicht,
keinen Koffer, nur ein Abubeutel und 2 Masken (im Schwesternzimmer)
Ich müßte also die Reanimation unterbrechen um die Rettungssanitäter einzulassen. Sch... Situation.
Habe jahrelang im HKL gearbeitet und kenn mich aus mit Reanimation. Habe also keine Angst davor - sondern ... wie soll ich das im Nachtdienst alleine bewältigen???
Habe auch keine Stelle im KH bekommen und muß im AH arbeiten. Und ich bin nicht glücklich darüber, denn auch ich kann die mangelnde Hygiene bei Verbandswechsel und auch beim DK legen, nicht mit meinem Verantwortungsgefühl vereinbaren.
..... naja.
LG Nadeja
 
offtopic

*grübel* Vielleicht ist die Einstellung des AP eine andere? Wir sind ja beaknntlich nicht unsterblich. Und für mich stellt sich die Frage mittlerweile schon: ist es richtig immer alles zu tun? Wie vielen Menschen haben wir dadurch die Möglichkeit eines friedlichen Todes "erspart"?
Ich finde gerade die Entscheidung im Altenheim schwierig: Rea ja oder nein.

Elisabeth

Du sprichst mir aus der seele, ich ersetze das "erspart" mit "geraubt".
 
Hallo Nadeja.

Das kann ich gut verstehen.

Aber es ist doch unglaublich, das es da keine andere Möglichkeit gibt. Besonders mit der Tür.

Hast Du denn schonmal mit der Leitung gesprochen?

Wie denken denn Deine Mitarbeiter darüber? Sagt da keiner was, oder ist das Interesse nicht vorhanden?
 
Hallo Coco206,

warum willst du deine Ansichten nicht hier schreiben? Das würde mir das hin und herspringen in verschiedenen Foren ersparen.

Sonnige Grüsse
Narde
 
Hallo coco206,

kann mich auch der narde2003 anschliessen. Ich finde es nachvollziehbar, wenn die Beiträge hier stehen. Ich finde sowas erschwert die Diskussion und den Austausch.

Liebe Grüße Brady
 
War grad etwas faul,das muss ich zugeben....:emba:
Aber Ihr habt recht und ich werde es die nächsten Male so machen.
 
Du sprichst mir aus der seele, ich ersetze das "erspart" mit "geraubt".

Wie ich bereits schon einmal sagte, das haben wir aber nicht zu entscheiden.

Und solange keine Patientenverfügung vorliegt, sollte zumindest jeder wissen, wie man reanimiert und entsprechende Hilfsmittel dafür hat, oder?
 
hallo...
ich fahre derzeitig noch meine letzten schichten im rettungsdienst, da ich in 2 wochen meine ausbildung zur gukkp anfange...
gestern sind wir zu einer dame gerufen worden, weil sie seit 2 tagen so komisch röchelt und jetzt nicht mehr ansprechbar war... das röcheln war ein ausgeprägtes lungenödem und die dame war aufgrund des kreislaufstillstandes nicht mehr ansprechbar und hatte nur noch eine schnappatmung.
auf die frage hin, seit wann sie schon so röchelt und ich die antwort bekam, seit 2 tagen, aber wir hatten keine zeit uns weiter drum zu kümmern, bin ich fast umgefallen...man hatte auch noch nicht mal den puls gefüht, da sie ja noch geatmet hat... es standen 5! schwestern umher und schauten zu wie wir angefangen haben zu reanimieren....
leider ist das in dem altersheim gang und gebe...
in solchen momenten frage ich mich, woher gewisse damen gewisse abschlüsse haben... (ich will das nicht verallgemeinern... oder jemanden was unterstellen, aber das ist, wie ich denke ein nicht-zu-ertragender zustand... )
in anderen altenheimen herrschen ja gott sei dank auch andere zustände... da haben die damen teilweise schon einen zugang gelegt, beatmen ordentlich und es wird gedrückt...

lg
mel
 
Wie ich bereits schon einmal sagte, das haben wir aber nicht zu entscheiden.

Und solange keine Patientenverfügung vorliegt, sollte zumindest jeder wissen, wie man reanimiert und entsprechende Hilfsmittel dafür hat, oder?

Vielleicht würde es schon ausreichen, wenn die Pflegekräfte um den natürlichen Sterbevorgang bescheid wüßten und entsprechende Beobachtungen entsprechend zuordnen könnten. Vielleicht könnte man auf diese Weise so manchem Sterbenden einen friedlichen Tod schenken.

Elisabeth
 
Vielleicht würde es schon ausreichen, wenn die Pflegekräfte um den natürlichen Sterbevorgang bescheid wüßten und entsprechende Beobachtungen entsprechend zuordnen könnten. Vielleicht könnte man auf diese Weise so manchem Sterbenden einen friedlichen Tod schenken.

Elisabeth

Hallo Elisabeth. Da finde ich eine sehr schöne Aussage und lasse ich mal so stehen...
 
Hey!

Ich arbeite in einem Heim.Nun wie soll ich es ausdrücken - ich habe oft das Glück - Unglück,daß ich oft eine Rea einleiten muß.Irgendwie ziehe ich die Notfälle magisch an.In unserem Haus sind 5 Stationen,ich bin im vierten Stock.Einen wirklichen Rea - Koffer gibt es nicht.Das Problem ist,alles befindet sich im Erdgeschoß ;Ambu - Beutel,Sauerstoff - und Absauggerät.(That`s all!!!)Ein Defi wär traumhaft!Also wenn nun ein Notfall ist,muß ich (meist als einzige Examinierte)die Rea einleiten,die Feuerwehr wird informiert,und meine Pflegehilfskraft wird erstmal losgeschickt,um die Gerätschaften zu besorgen.Ich leite in der Zeit alles andere ein.In dem Moment,trage ich ganz alleine die Verantwortung,und egal ob Patientenverfügung da ist oder nicht,ich reanimiere trotzdem,bis der Notarzt kommt und er entscheidet dann weiter.Es nicht nicht einfach und auch sehr anstrengend,denn oft sind Pflegehilfskräfte mit der Situation überfordert - aber Ruhe bewahren ist die beste Medizin!Eine Herzmassage und Beatmung wird durchgeführt bis die Feuerwehr kommt,dann mache ich meine Übergabe an den Notarzt und die übernehmen,manchmal assistiere ich denen noch.Kämpfe schon ewig,daß auf jeder Station eine komplette Notfallausstattung kommt,doch das Budget der PDL läßt es nicht zu.
Die traurige Wahrheit!

Aber eins möchte ich noch sagen,;wenn der Bewohner verstirbt,trotz Rea durch Notarzt,wird die Kripo gerufen,dort muß sich jede Pflegekraft dazu äußern,d.h.auch die Maßnahmen,die man eingeleitet hat,bennenen.Ich verstehe nicht,wie es sein kann,daß manche Pflegekräfte Nichts unternehmen und die Hände in die Hosentaschen stecken.Wo bleibt das Verantwortungsbewußtsein?!?!

Grüße
percy
 
Ich verstehe nicht,wie es sein kann,daß manche Pflegekräfte Nichts unternehmen und die Hände in die Hosentaschen stecken.Wo bleibt das Verantwortungsbewußtsein?!?!

Vielleicht ist es gerade das Verantwortungsbewußtsein, dass sie so handeln läßt. Vielleicht ist es die Akzeptanz des Wunsches eines jeden Menschen nach einem gnadenvollen Tod.
Man kann das Leben nicht verlängern. In Pflegeeinrichtungen sollte man sich zuallererst darum bemühen den Tagen Lebensinhalte zu gebeb.

...wenn der Bewohner verstirbt,trotz Rea durch Notarzt,wird die Kripo gerufen,dort muß sich jede Pflegekraft dazu äußern,d.h.auch die Maßnahmen,die man eingeleitet hat,bennenen.

Die Maßnahme finde ich pervers. Wenn die Kripo kommt würde es ja auch bedeuten: Obduktion. Wie finden Angehörige das? Und welcher Eindruck wird von eurer Einrichtung verbreitet? Dort muss man darauf gefasst sein, dass man umgebracht wird?
Wer ist auf die Idee mit dem unnatürlichen Tod gekommen? Der Hausarzt?

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth ,

Es ist ein ganz normaler Vorgang , daß die Kripo kommt . Ein Beispiel aus einem Dienst von mir ; Eine Bewohnerin, die noch ziemlich fit war,wurde nach dem Abendessen von mir und meiner Kollegin ins Zimmer gebracht . Urplötzlich sackte sie zusammen , hatte starke Dyspnoe , war nicht mehr ansprechbar , RR war kaum messbar . Meine Kollegin und ich haben I - Hilfe - Maßnahmen eingeleitet und die Feuerwehr gerufen . Die haben dann übernommen. Als der Notarzt eintraf , schien es ihr etwas besser zu gehen . Sie wollten sie schon auf die Trage legen um sie ins Krankenhaus zu bringen , da setzte die Herztätigkeit aus und es wurde reanimiert . Leider nach 20 Minuten erfolglos . Da die Notärzte die Krankheitsgeschichte der Bewohner nicht so gut kennen (Sind ja nicht ihre Hausärzte ) , sind sie verpflichtet eine ungewisse Todesursache anzukreuzen . Sie sind auch verpflichtet dann die Kripo anzurufen. Diese macht nur eine Leichenschau und KEINE Obduktion , sie schauen ob evtl. jemand den Tod herbeigeführt haben könnte . Das ist nichts Ungewöhnliches. Die Angehörigen haben nichts dagegen , ganz im Gegenteil ,sie sind oft sehr dankbar , daß das Personal so schnell reagiert hat .
Meistens gehen unsere Reas positiv aus.

Und unser Haus hat einen sehr guten Ruf!
Wir wissen auch zu schätzen , wenn Menschen ihren Lebensabend in Ruhe verbringen möchten und akzeptieren dies auch. Trotzdem muß man sich absichern , denn ich möchte nicht wegen unterlassener Hilfeleistung mal vor Gericht stehen ! Wenn es abzusehen ist , daß ein Bewohner nicht mehr will , wird mit dem Hausarzt abgeklärt und schriftlich festgehalten.

Gruß
percy
 
Vielleicht würde es schon ausreichen, wenn die Pflegekräfte um den natürlichen Sterbevorgang bescheid wüßten und entsprechende Beobachtungen entsprechend zuordnen könnten. Vielleicht könnte man auf diese Weise so manchem Sterbenden einen friedlichen Tod schenken.

Elisabeth

Und ergänzend könnte "man" sich ja auch mal mit den Bewohnern über ihre Vorstellungen von Sterben und Tod unterhalten. Könnte vielleicht einiges zur Klärung beitragen. "Man" könnte auch die Bewohner anregen, eine Patienten-Verfügung zu verfassen.
 
Hast recht: "man" ist echt unpersönlich, weil niemand fühlt sich angesprochen bzw. sich alle angegriffen- mir fällt halt bloß net anderes ein. *g*

Elisabeth
 
Elisabeth Dinse schrieb:
Die Maßnahme finde ich pervers. Wenn die Kripo kommt würde es ja auch bedeuten: Obduktion. Wie finden Angehörige das? Und welcher Eindruck wird von eurer Einrichtung verbreitet? Dort muss man darauf gefasst sein, dass man umgebracht wird?
Wer ist auf die Idee mit dem unnatürlichen Tod gekommen? Der Hausarzt
Was ist daran bitte schön pervers, Elisabeth?
Nicht die Kripo bestimmt, ob eine Obduktion stattfinden muß, sondern die
Staatsanwaltschaft.
Es gibt in diesem Land genaue Vorschriften über die Durchführung einer
Leichenschau durch den Arzt, und ich für meinen Teil fand es immer unglaublich, wenn ein Arzt nur mal die Bettdecke kurz anhob und dann
den natürlichen Tod bescheinigte.
So werden seriellen Tötungen gerade im KH- und Heimbereich doch Tür und
Tor geöffnet.
Wenn ein Arzt nur den geringsten Zweifel am natürlichen Ableben des Ver-
storbenen hat, finde ich es mutig und verantwortungsbewußt von ihm, nicht
den "natürlichen Tod" anzukreuzen.
In einem Buch las ich einmal folgendes:
"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Diese Unantastbarkeit der Würde
eines Menschen sollte aber auch beinhalten, das im Falle seines Ablebens
die genaue Todesursache ermittelt wird und im Falle eines gewaltsamen
Todes der Verursacher ermittelt und bestraft wird".

Feli
 

Ähnliche Themen