Erfahrungsberichte von Reanimationen

Hallo,
meine zweite Rea bei der ich richtig aktiv dabei war:
Patientin, Jahrgang 1932, Hemikolektomie rechts, 4. Tag post OP

der Frau ging es sehr gut, war schon duschen und hatte Vollkost.
Am morgen ist der Studierenden aufgefallen das die tachycard ist.
àrztin informiert, am Mittag tachycard und arrythmisch, ärztin informiert.
Diese ist nach ca5Minuten im Zimmer gewesen. Herzstillstand.
Sofortiger Reabeginn...
Reateam, Personalaufgeteilt 1. Notfallwagen, 2. Reabrett, 3. mit ärztin herzdruckmassage

Patientin erbrach währrend der reanimation ca 7 Liter schwarze Flüssigkeit. Aspirierte auch eine Menge.
intubation war nciht möglich.
Nach 45 Minuten reanimation auf Station wurde abgebrochen.
Als wir sie dann parat machen wollten, fiehl uns erst auf, wie das Zimmer aussah. Es klopfte dann an der Tür, Angehörige standen mit Kuchen an der Tür. Zum Glück konnte die ärztin dann gleich mit Ihnen sprechen und wir hatten noch genug Zeit, die Patientin zu waschen.

Am ende des Dienstes hatten wir eine Besprechung mit dem REAteam und wurden gelobt für unsere Organisation und die Ruhe die herrschte.
Ich finde es trotz des traurigen Ausganges, eine Belohnung.

Anja
 
Hallo!

Meine erste Reanimation war im Sommer 1991, meine letzte Silvester Nacht um 2 Uhr 2001 (hier war ich "stiller Beobachter" auf dem NEF bei einem im Internet kennengelernten Rettungsassisten - JUH).

Meine ehrenamtlichen Aktivitäten im Rettungsdienst habe ich 2005 aus beruflichen Gründen auf Eis gelegt. Zwischen 2001 und 2005 hatte ich selbst - trotz zahlreicher anderer Notfälle - im Rettungsdienst keine Reanimation mehr. Die meisten Reanimationen habe ich im Rettungsdienst erlebt. Hier war alles dabei von auf der Straße in der belebten Fußgängerzone, Arztpraxen, Metro, Wohnung bis hin zum Pferdestall. Im Krankenhaus die, kann ich an einer Hand abzählen.

In der ambulanten Pflege war in einmal auf mich ganz alleine gestellt, aber nun genug "erzählt".

Ich war damals 22 Jahre jung, hatte eine 60 Stunden Ausbildung zum Sanitätshelfer und war zu diesem Zeitpunkt Krankenpflegehelfer.Zu diesem Zeitpunkt "konnte man noch" zu viert auf einem RTW sitzen. Ich war praktisch nur Praktikant - Zuschauer. Der Reanimationspflichtige Patient lag im Schlafzimmer (Alter ca.50 Jahre, 100kg) direkt neben dem Bett am Fenster.

Wir hatten selbst zu viert Probleme diesen aus der "Ecke" zu ziehen um Platz für die Reanimation zu bekommen.Der Rettungssanitäter (damals noch der verantwortliche Transporführer) hat den Patienten beatmet, sein Kollege die Intubation vorbereitet und der andere die Medikamente. Ich habe angefangen die Herzmassage durchzuführen. Mein Herz pochte wie bei jedem der Schreiber hier.Der Notarzt kam und die Reanimation dauerte ca.60 Minuten incl. Defibrillation da der Patient Kammerflimmern hatte. Auch Xylocain half nicht mehr. Der Patient ist in der Wohnung dann doch noch verstorben. Eigentlich bin ich Nichtraucher,aber an diesem Tag brauchte ich eine!!

So richtig realisiert hatte ich alles erst später...Theorie und Praxis ist halt ein Himmelweiter Unterschied.Auch wenn ich 2 Jahre nicht mehr gefahren bin, denke ich das die "Routine" wieder einsetzt - die Mechanismen - wenn sie abgefragt werden.

Gefordert wurde dies massiv im Sommer - ich glaube 2003.Ich war privat mit dem PKW unterwegs und sah mehrere Personen auf dem Gehweg stehen, die sich um eine dort liegende Person kümmerten. Mein erster Eindruck - aus meinen langjährigen Erfahrungen - war, Alkoholpatient.

Ich wurde eines besseren belehrt der sich gewaschen hat!! Minuten vorher - weder RD noch Polizei waren verständigt - hat es auf der Hauptstraße gegen 20:00 Uhr eine wilde Schießerei gegeben. Der Patient hatte eine Schussverletzung im Brustkorbbereich und atmete nur noch sehr schwach.Wie ich da die Ruhe hatte - muss mich mal selbst loben - und die Versorgung geleitet hatte, weiß ich bis heute nicht. Denn es war meine erste und letzte Schussverletzung bis dato. Bis zum Eintreffen des Notarztes (RTH - da NEF gebunden) hatte der Patient seine erste 500ml Infusion durch. Einen Tag später hatte ich durch die Kripo erfahren, das der Patient überlebt hat. Das war ein sehr beruhigendes Gefühl.......
...aber...der Patient war illegal seit einer Woche in BRD und wurde zurück in den Kosovo abgeschoben....na klasse!!

In dem Sinne!
Mfg
Jogibaer
 
Hallo!

Wie Ihr sicherlich gelesen habt arbeite ich in der Herzchirurgie auf der IMC.
Die Reanimationen die ich dort schon mitgemacht habe kann ich gar nicht mehr alle zählen, aber eine ist mir noch in sehr guter Erinnerung.
Die schlimmste Nacht an die ich mich erinnern kann!!!8O

Ich hatte mit meiner besten Freundin und Kollegin den Dienst schon um 20 Uhr übernommen, da unsere Abteilung Sommerfest hatte und die Mittagschicht noch dort hin wollte.
Eigentlich haben alle ganz ruhig geschlafen, bis dann plötzlich einer von unseren Patienten meinte, er musse völlig ausrasten. Er stand schon vorm Bett mit allen liegenden Zugängen (ZVK, Arterie, Drainagen,...)
und war sehr aggressiv. Den Monitor an dem er angeschlossen war, riss er fast von der Wand.
Er ließ sich nicht mehr beruhigen und fing an zu schlagen und zu treten. Meine Kollegin ließ mich dann kurz mit ihm alleine um den Arzt zu verständigen.
Der junge Mann am Bett gegenüber, ebenfalls frisch operiert, hatte Angst und wollte uns helfen.
Als unser Doc dann endlich eintraf (nach gefühlten 30 Minuten) und wir ihn dann mit vereinten Kräften wieder im Bett hatten, hörte er auf zu atmen, der Blutdruck fiel in den Keller und die Frequenz war gleich null.
Wir haben ihn dann voll reanimiert, mit etwa 25mg Supra pur, hatten dann auch nach längerer Zeit wieder einen Druck, aber naja...
Er lag dann auf unserer Intensivstation ohne jegliche Zeichen von Leben und ist dann auch einige Zeit später leider verstorben.

Ich kann euch sagen, diese Nacht werde ich wohl im
Leben nicht vergessen!!!
 
Hallo trixi,
das klingt wirklich schlimm, ich hoffe, dass du nicht noch einmal eine so schreckliche Erfahrung machen musst, aber was ich mich frage: Wieso die plötzlich auftretenden Aggressionen? Ich hab leider keinerlei Vorkenntnisse darum kommt mir das als Laie irgendwie seltsam vor. Hat das eventuell etwas mit den Problem zu tun, die kurz darauf eintraten? Wär nett, wenn mir das mal jemand erklären könnte, falls das schon zu OT ist gern auch über PN. ;)
Gruß
Skaface
 
Gilt das nur für examinierte?

Ansonsten erzähl ich dir mal von meiner ersten Rea.

Ich hatte Frühdienst,wir saßen alle im Schwesternzimmer und haben die Übergabe gemacht als eine unserer P Patientinen ins Zimmer gelaufen kam und noch etwas fragte,ich weiß jetzt nicht mehr was.
Aufjedenfall lag ihr Zimmer auf meiner Seite der Station.
Das war so ca um 6.20Uhr.
Wir fingen mit der Pflegevisite an und arbeiteten uns vor.
Die beiden Schwestern mit denen ich eingeteitl war waren gerade noch im 4 Bett Zimmer lagern und ich sagte bescheid das ich dann schon mal weiter gehe zu besagter Patientin.
Ich klopfte,keine Reaktion.
Ich öffnete die Tür und dachte nur Oh mein Gott!
Sie lag vor ihrem Bett und war teif blau angelaufen!
Ich rannte zu ihr und sprach sie an und fühlte den Puls,kein Puls.
Ich kam nicht darauf zu den Schwestern ins Nebenzimmer zu gehen sondern rannte nach vorne und schrei unseren Pfleger an das ich ihn brauche.
Wir rannte zurück und er sagte sofort als er ins Zimmer kam das sie Tot ist.
Wir knieten uns zu ihr runter,er begann die Herzmassage und eine andere gab mir den Notfallkoffer und ein Blutdruck gerät.
Ich versuchte noch den Blutdruck zu messen aber da war nichts.
Das rea Team kam und intubierten sie während wir weiterhin drückten.
Ich kniete vor ihrem Kopf mit einem Arzt und er gab mir den Ambu Beutel und sagte drück!
ich war so aufgeregt weil ich das nie mitgemacht hab aber hab doch getan ws er sagte.
Das Zimmer füllte sich mit Ärzten und Schwestern und langsam wurdei ch ruhiger.
Wir reanimierten sie 45min bis der Chefarzt meinte das es nichts mehr bringt und wir aufhören sollen.

Ich war wie betäubt als ich aus dem Zimmer ging.
Ich musste mich ins Schwesternzimmer setzen und erstmal durchatmen.
 
Manche Pat merken was loss ist, ohne es wahrscheinlich zu wissen reaktion: Flucht, Angst... ist schlimm sowas mitzubekommen... Möglich sind auch Medikamente oder Ereignisse im Hirn wie z.B. Plötzliche O2 Minderversorgung im Frontalhirn... Ich denke ist aber meisst einfach nur nackte Existensangst!!!
Meine erste Rea: Pat. 3-4 Monate gepflegt, nie ein Wort, Gelagert, keine reaktion... trozdem das gefühl wegen der Langen Zeit eine Beziehung aufgebaut zu haben. Dann Nachtwache alleine... Rundgang, lagern was man eben so macht... Station verdunkelt, ruhig... eine Tür geht auf... ich geh nachsehen... steht der Mann im Flur, Hand an der Türklinke, Nackt, Blut weil alle Zugänge Katheter gezogen, und meint: "helfen Sie mir!" bricht zusammen und ist Tot.
In meine Birne hab ich das nur ganz langsam bekommen... Tage später... In der akuten Situation nur funktioniert, ich hab keine Ahnung ob gut oder schlecht - ich träum manchmal davon. Zu helfen war ihm nicht mehr.
Wissen tu ich aber das ich einfach auch Angst hatte. Heute mit mehr erfahrung gehe ich es ruhiger an. Angst hab ich keine mehr davor.
 
Ich weiss auch garnicht mehr woran sie schlussendlich gestorben ist.
Aber das klingt schon schlimm.
Das sind so Situationen die man lernt (ich zwar nur im Erste Hilfe Kurs in der Fahrschule) aber man denkt das man darauf vorbereitet ist man aber doch da steht und erstmal nicht weiß was man tun soll.

Allerdings bei der 2 und 3 Rea war ich viel lockerer.
Ich war zwar trotzdem noch Aufgeregt klar das Adrenalin schießt ein aber ich hab gewusst was ich machen kann und soll und hab das auch getan ohne nachzudenken.
Und die Notfälle hinterher haben mich nicht mehr sehr berührt.
Ab da wusste ich dann auch das ich später mal in so einem Bereich arbeiten möchte.
Ich konnte viel konzentrierter arbeiten wenn ich wusste es geht um Leben und Tod.
Mich lässt keine Rea kalt,ich bin auch noch aufgeregt und hab Stress aber ich weiß wie das jetzt von statten geht,weiß wasi ch tun kann um den Ärzten und Schwestern zu helfen und greif die dinge an ohne zu fragen.

Das wird mir vielleicht hilfreich sein wenn ich bald die Ausbildung anfange,ich weiß wie sowas ist und weiß was man machen muss.
Da war es doch hilfreich ein Jahrespraktikum auf der Inneren zu machen.
Ich hab da soviel gesehen allein in meiner ersten Woche da das ich schon ziemlich viel erfahrung hab und vielleicht helfen kann wenn es drauf an kommt.

Aber das was ihr da durch gemacht habt klingt schon ziemlich schlimm....
 
So makaber das vielleicht klingen mag, aber ich find es immer wieder interessant, wie Menschen etwas realisieren, was in ihnen vorgeht ohne, dass ihnen wirklich bewusst ist, was es ist.
Naja, danke für die Antwort.
Gruß
Skaface
 
wow, super interessant.
hatte also noch keine REA und bin wahnsinnig gespannt wie es so wird.
allerdings waren wir letztens richtig kurz davor, bei einem säugling und ich fühlte mich so wie ihr es hier beschrieben habt!
es war so, dass ich auf der wöchnerinnen eingesetzt war (da werden einige der kleinen in den ersten tagen ja schonmal leicht noch was blau, aber ja nur kurz). aber diesmal war es anders. es klingelte, ich ging auf die klingel (mit mir im dienst eine Kranknschwester& kinderkrankenschwester, die aber im haus unterweg war:/)

als ich die zimmertüre aufmachte und den kleinen auf dem arm seines vaters sah, wußte ich sofort hier muss ganz schnell ein arzt her! der vater stammelte nur"schwester..der wird immer blauer" ich nahm ihn hoch, sah das er orthopnoeisch war, muskelatonie, zyanose, aber richtig und die pupillen weit nach hinten. ich legte ihn nach 1 sekunde wieder ab auf die seite und meinte "so liegen lassen, vielleicht hat er aspiriert, wir kommen!!" für die notfallklingel schien keine zeit^^ bescheuert eigentlich, aber ich rannte raus mit diesen worten, um die ecke und rief direkt nach ärztin und schwester, die ZUM GLÜCK beide nebenan waren. die ärztin sagte nur "******e", zog eine decke über das kind und rannte auf die reha-einheit zu.. sie rief nur "sauerstoff und absaugschlauch"!ich hatte kein plan wo ich einen absaugschlauch in diesem raum fand, es war meine erste woche und ich hatte mit dem kinderzimmer wenig zu tun, aber ich machte die suchte hastig und zack, da war er! also aufgemacht, ärztin versuchte abzusauen..tats nicht. wir beeilten uns wie wild und wurden immer hektischer,sie meinte " oh mist, muss schneller gehen, der muss angeschlossen werden, lauf vor zum KRS!" ich vorgerannt..schon licht angemacht, sauerstoff angemacht, tubus gesucht und telefon parat gelegt. adrenalin pur! dann kam der kleine, O2-sättigung von 70% ,puls bei über 200, kaum noch am atmen.. die sättigung ging noch runter auf 40%, ich hielt den sauerstoff, sie saugte ab, die hebamme rief die chefärztin aus dem OP, dieses gepiepe...dauernd setzte es aus..manchmal rictig lange wie es schien. letzlich nach EINER std und echt verdammt knapp vor dem intubieren, hat er es dann einigermaßen geschafft!endlich atmete er mal wieder einigermaßen durchgehend und dann wurde er abgeholt, von ärzten der kinderklinik!

während allem standen die eltern einige meter weinend und aufgelöst daneben, was ich als sehr belastend empfand. danach zitterten mir die hände! ich stand wie unter nem schock! total verwirrt irgendwie und die anspannung ließ von sich, indem ich entweder lachen oder weinen musste (was ich dann auch kurz mit der ärztin zusammen tat:) die mir sagte, dass es letzte sekunde war und ich das für eine unterkursschülerin super gemacht habe und selbst sie als sowas selten gesehen hat, auch das es so lange gedauert hat!)

zurück auf station, immer noch angespannt und irgendwie stolz, bekam ich erstmal ärger, weil ich so lange im KRS war! ich fragte, ob ich mir eine rauchen gehen darf, woraufhin sie noch böser war, aber ich brauchte einfach einen moment. kein wort hat irgendjemand da mit mir drüber geredet,leider! ich habe gefragt..aber sie meinte nur"du hättest ja ncht mit rüber gehen müssen!"dabei war es aber doch auch interessant!:gruebel:



ja sowar das! so ein kleines wesen, 2 tage alt, ich habe echt gehofft!

tut gut drüber zu reden!
 
Bei meiner ersten Rea lief gott sei dank alles super ab.Hatte das Glück das unsere Stationsärztin mit mir schon am Bett der Patientin stand als sie Reanimationspflichtig wurde.(Hatte die Ärztin gerufen weil die Patientin über starke Luftnot klagte).Jedenfalls haben wir dann mit der Rea angefangen,meine Kollegin hat das Rea-Team gerufen und nachdem die fix da waren lief das wie am Schnürchen.
Ich war auch ganz ruhig,richtig cool kann man sagen.Hätte ich nicht erwartet,hätte eher gedacht ich werd zum nervösen Wrack.Hinterher musst ich mich natürlich auch erstmal 5 Min. setzen aber würde so im Nachhinein sagen das es nicht so schlimm war wie ich mir vorher immer vorgestellt hatte.

Und habe auch heute noch immer das Glück das ich in kritischen Situationen und bei Notfällen ganz ruhig und "cool" werde und reagieren kann als wenn ich nie was anderes machen würde.
 
Vor 14 Tagen hatte ich mit einer Kollegin im Spätdienst eine Rea, wo ich im Nachhinein nur mit dem Kopf geschüttelt hab und mich gefragt hab "Was war denn das jetzt?" Es klingelte irgendwann das Telefon und ein Arzt einer peripheren Inneren Abteilung war dran. Er käme jetzt mit einer Patientin runter, die im Bad kollabiert wäre und (ich zitiere) "noch nicht wieder ganz bei sich ist". Wir uns nur angeguckt und gedacht, naja, super Aussage für ne Verlegung auf Intensiv. Gut. Nach ein paar Minuten kam der Doc dann auch in Begleitung einer Schwester und brachte uns die Patienten... die blitzeblau in den Kissen lag und nur noch schnappte. Supi. Der Doc kalt wie n Eisblock, in aller Seelenruhe.. periphere Sättigung nicht abzuleiten bei den eiskalten Extremitäten.. während meiner Kollegin sie dann bebeutelte, hab ich sie schnell an den Monitor angeschlossen, ST-Analyse rein und siehe da, sie hatte einen dicken HI geschossen. BGA (mit Müh und Not schnell kapillär rausgequetscht) unter aller Kanone und meine Kollegin beutelt und beutelt und der Doc steht da... Hm.. hmmm... wir nur "Hallo? Intubieren?" Er wieder: "Hmm.. ja, darauf wird es wohl hinauslaufen... aber erstmal schreiben wir ein EKG". Joah. Monitor allein reicht in dem Moment ja nicht. Ich also flugs ein EKG gemacht, während der Doc dann langsaaaaaaam die Intubation vorbereitete.. Tubus drin, unter IPPV und 100% O2 immer noch bescheidene Gase... naja und dann wurde die Patientin auch schon bradykard. Der Doc saß währenddessen draußen und schrieb seelenruhig die Intensivkurve, meine Kollegin schon Supra und Atropin gegeben... von draußen der Ruf "Hat schon jemand im Röntgen angerufen fürn Thorax?" Ja nee ist klar. Hat er dann aber doch selbst gemacht, weil die Patientin nicht reagierte auf die Medikamente und wir beide da ja nun echt nicht wegkamen. Das Röntgen kam dann auch und in dem Moment, als die Röntgenplatte unter der Patientin lag, wurde diese asystol. Der Doc guckt wie belämmert auf den Zentralmonitor.. ich ruf nur "Ey was ist jetzt?" Er guckt... "Oh... ja drücken Sie mal ein bißchen."

Unglaublich. Natürlich hat die Patientin es nicht geschafft.. das war mal ne Katastrophenrea, wie ich sie ungern nochmal erleben möchte. Hab noch nicht soooo viele gehabt, aber hier konnte selbst ich erkennen, dass alles schief lief. :eek1:
 
ach du je spargelhuhn, dashört sich ja sehr schön an!
das erinnert mich an ne situation: es klingelte, ich ging hin, die frau schon leicht blau, total dysnpoeisch, konnte nich mehr sprechen , war aber noch wach, nämlich versuchte zu sprechen, ich also auf de notfallknopf gedrückt und die schwester kam rein. ebenfall in einer seelenruhe! das ganze bett war voller blut (hatte sich aber "nur" den zugang gezogen in ihrer angst). die frau machte immer meh die flatter..immer weniger bekam sie lust, wurd immer blauer und während ich los wollte sauerstoff holen und EVTL mal ner anderen schwester bescheid sagen wenn zur unterstützung (denn ich als unterkursschülerin weiß ncihtob da ne große hilfe bin) meinte die schwester erstmal "holste mal bettzeug? alles voller blut, das machen wir mal eben wo wir schonmal hier sind" allerdings BERVOR sie irgendwas anderes mache! ich auch nur so " wie? kein sauerstoff oder was auch immer"? und sie meint "ja gleich, hol erst die bettwäsche" :knockin::gruebel: :knockin: ja ..jedenfalls bin ih trotzdem beim schwesternzimmer vorbei und hab ner anderen kollegin flott bescheid gesagt, dass die mal gucken kommen soll da stimmt was net und die will die bettwäsche beziehen!!! also ginge wir gemeinsam rein, siehe da, die schlug alle hände überm kopf zusammen! ich sollte SOFORT sauerstoff holen und arzt anfunken und zwar schnell! eh die ärztin kam vergingen ewigkeiten, also sollte ich schon atropin holen und noch sowas! die schwester spritze es selbst (sehr gute schwester gewesen, die wußte was sie tat auch wenns ncihtin ihren bereich fällt!).. gott sei dank! hätte ich nciht bescheid gesagt hätte sie es nciht so schnel geschafft! ende vom lied war auch infarkt wohl..ja dann kam die ärztin und erledigte den rest! und hauptsache die bettdecke ist sauber ^^
 
Hallo
Geschichte einer Reanimationsfortbildung. 10 Leute stehen um die Puppe, da kommt das Kommando "Herz -und Atemstillstand. 10 Leute stehen um die Puppe und schauen sich gegenseitig an, jeder wartet daß der andere was tut, keiner will der Erste sein. Der Fortbildungsleiter meint nach einiger Zeit" so der Patient wäre inzwischen tot, neuer Versuch". Er teilt 3 Leute ein die Verantwortlich sind. Jetzt klappt es, nachdem alle ihre zugeteilten Aufgaben hervorragend erledigt haben wird gewechselt, alles läuft wie am Schnürchen, der Fortbildungsleiter ist hochzufrieden, wir dürfen Fragen stellen.
"Was mache ich Nachts, da bin ich alleine. Ich kann nicht gleichzeitig bebeuteln, drücken,den Notfallwagen holen,Spritzen aufziehen und den Doc anrufen." Der Fortbildungsleiter ist irritiert ob dieser (unsinnigen?)Frage:"dann drücken sie den Notfallknopf für das Rea Team." Wir haben kein Rea Team.
Unverständnis" sie werden doch auf dieser Station ( Innere/Cardiologie)noch eine Beiwache haben ?" Die nächste Schwester ist auf der Nachbarstation die um die Ecke ausser Hör-und Sicht weite liegt.
Etwas gereizt:" Dann rufen sie den Arzt aus dem Arztzimmer". Er atmet laut hörbar und verdreht die Augen. Der Arzt befindet sich 3 Stockwercke unter mir im Nebengebäude in seinem Bereitschaftszimmer oder 4 Stockwerke unter mir in der Ambulanz da hilft rufen nicht viel.
Die Frage -was mache ich am besten wenn ich ganz alleine bin -wird nochmal gestellt.Sein Gesicht ist inzwischen gut durchblutet:"Für solche Zustände bin ich nicht zuständig, das gibt es doch nirgends daß Nachts eine Schwester alleine auf einer Station Dienst macht. Ich habe nichts übrig für konstruierte Probleme". Sprachs und verließ unseren Fortbildungsraum.
Anmerkung der PDL ein paar Tage später zu der Fortbildung, sie schätze es gar nicht wenn wir unser Krankenhaus bei externen Lehrkräften ich ein schlechtes Licht rücken.
Alesig
 
Aber du weißt inwzischen was du machst wenn du alleine bist, ja? ;-)

Und auch wenn es kein sgn ReaTeam gibt, sollt ihr doch sicher auf Intensiv oÄ anrufen damit ein Defi hergeschafft wird? Irgendeine Regelung ausser AVD wird es doch geben...
 
Hallo alesig,

da habt Ihr aber einen "superkompetenten" Ausbilder gehabt!
Die Frage von Euch war auch keineswegs konstruiert, sondern Alltag auf einer Allgemeinstation.
Ich frage mich: Welche Ausbildung hat dieser Mann?
Scheinbar keine medizinische!!
Sonst hätte er geantwortet: Als erstes den Notruf.
Es macht keinen Sinn in einer Reanimationssituation zu agieren und es weiß niemand, das Du Hilfe brauchst!
Also Notruf, wie auch immer dieser in Eurer Klinik geregelt ist.
Die Regelung gehört in den Aufgabenbereich der Pflegedirektion.
In unserem Klinikum werden die Reanimationsfortbildungen von erfahrenen und geschulten Fachpflegekräften der Intensivstationen mit gutem Erfolg durchgeführt.
Außerdem findet dabei seit vorletztem Jahr auch eine Einweisung und praktische Übungen mit den AED (Lifepack-500[r]) statt, die bei uns im Haus verteilt sind.
Ich hoffe , das ich Dir weiterhelfen konnte und stehe für weitere Infos gerne, auch per PN zur Verfügung.

Viele liebe Grüße

Werner - Der "hochqualifizierte" Ausbilder-Ausbildungen sehr schätzt!
 
Ich kann alesig zum Teil echt verstehen... was bei uns auch schon vorgekommen ist: Zuerst muss ich dazu sagen, dass wir ein sehr kleines Krankenhaus sind mit einer 6-Betten-Intensiv. Im Nachtdienst sind wir immer zu Zweit im Dienst und der Diensthabende hat sein Arztzimmer auf dem gleichen Flur wie die ITS, allerdings am anderen Ende.
Extremsituation. Nachtdienst. Es fehlen Medikamente und meine Kollegin geht "mal eben" hoch auf eine der peripheren Stationen und besorgt es. "Mal eben" sind meist wirklich nicht mal 5 Minuten, von daher generell kein Thema. Kollegin gerade im Fahrstuhl verschwunden, Pat. fängt an zu flimmern. Muss dazu sagen, wir haben keinen Notfallknopf in den Zimmern oder sowas, wo direkt ein Alarm losgeht, müssen in solchen Fällen selbst "eben" den Arzt herbeirufen. Das Telefon liegt hinten im Dienstzimmer auf dem Tisch.. natürlich ist mein erster Weg zum Patienten. Komme also nicht ans Telefon, muss also gezwungermaßen erstmal sehen, wo ich bleibe, mich so gut es geht um den Patienten kümmern und darauf hoffen, dass meine Kollegin sich nicht verquatscht...
Ist sicher keine optimale Situation bei uns im Haus, aber es ist schon vorgekommen. :gruebel:
 
Hallo
Selbstverständlich haben wir in unserer Klinik einen Standard was Notfälle Nachts angeht. Der funktioniert aber nur wenn die zuständigen Stellen besetzt sind. Wir hätten uns ein paar Tipps erhofft was am sinnvollsten ist wenn ich als Einzelkämpfer Nachts auf die Schnelle niemanden errreiche.
Unser Telefonsystem steigt in letzter Zeit öfter mitten im Gespräch aus, die Hausnachtwache wird bei Urlaub oder Krankheit nicht ersetzt, ebenso ist es mit der Notaufnahme. Wenn da jemand Krank ist darf der Doc sich da unten alleine Vergnügen. Das sind eben genau die Leute die kommen und helfen sollen wenn es einen Notfall gibt.Wir haben dieses schon viele male bei unserer PDL angemahnt, aber sie geht wohl nach dem Motto "bis jetzt ist noch nichts passiert, also warum soll ich handeln"
Der Ausbilder war von Beruf Narkosearzt und kam aus einer großen Klinik. Dort gibt es in jedem Zimmer einen Notfall Knopf und ein 24 Stunden Bereitschafts Rea Team.Wen wunderts wenn er da mit so schwierigen Fragen nicht anfangen kann.
-Stell Dir vor Du hast einen Notfall , und keiner ist da um zu Dir helfen-
So werden wir weiter hoffen daß nichts passiert und die PDL weiter nerven.
Alesig
 
:gruebel:

Sorry aber das Telefon hast du bei dir zu tragen.


Wenn unser Hinterwäldlerkrankenhaus mal ein paar Euro für tragbare Telefone investieren würde, würde das oben genannte Problem gar nicht erst entstehen. :knockin:
 
Hallo, bei mir ist es auch schon über 2 Jahre her und ich habe auch nicht selbst reanimiert auf Station! Aber ich weiß das es chaotisch und hektisch war und keiner auch die examinieten Kräfte nicht wussten was sie machen sollten und alles unkoordiniert war. Es waren mindestens 3 Ärzte die Anweisungen gaben und reanimiert haben plus das Team der Intensivstation! Patient wurde über 1 Std. reanimiert. Ende vom Lied war das der Patient keinen Burstkorb mehr hatte, da wo das Sternum sein sollte war nur noch eine Delle! Haben den Patienten einen Tag später mit Beamtmung zurück auf Station bekommen wo er dann auch noch am selben tag verstarb!

Bin froh das ich bis jetzt noch niemanden Reanmieren musste! Und ich hoffe auch das, dass so bleibt!
 

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