Des Weiteren bin ich der Meinung, das man Reanimationssituationen im Rettungsdienst nicht mit denen im Krankenhaus vergleichen kann!!!
Das stimmt, im Krankenhaus läuft es deutlich geordneter ab als im Rettungsdienst, im Krankenhaus habe ich alles in ausreichender Menge griffbereit und muss unter Umständen nicht improvisieren.
Maverick schrieb:
Der RD kommt in die häusliche Umgebung des Patienten, hat dementsprechend kein "Hausrecht", hat also wenn´s hart auf hart kommt, nicht das Recht die Angehörigen "herumzukommandieren
Sorry, in meiner RD-Erfahrung, die immerhin bis ins Jahr 1990 zurückreicht habe ich noch niemals Probleme gehabt.
Maverick schrieb:
wenn man aber seinen Angehörigen dort maltretiert sieht...,
Wo ist da der Unterschied zum häuslichen Umfeld?
Maverick schrieb:
der Platz ist meißt gar nicht vorhanden, der Angehörige würde also im Wege stehen..., ich hätte auch immer Angst, das der Angehörige, von Trauer überwältigt, dazwischen geht und sich auf den Patienten stürzt... und es ist sicherlich auch nicht schön, zu sehen wie ein Angehöriger defibriliert wird oder zu hören wie der Notarzt lauthals fragt:"Wie oft haben wir ihn denn schon gebraten???"
Bitte verwechsel jetzt nicht Fernsehserien mit der Realität, bei mir hat sich noch kein Angehöriger dazwischen geworfen.
Maverick schrieb:
Das ganze Team ist einfach freier in seinem Tun, wenn niemand fremdes dabei ist!! Hierbei geht es nicht darum, evtl. Fehler zu verschleiern, sondern einfach darum, sich hundertprozentig auf den Patienten konzentrieren zu können!!
Ein professionelles Team sollte das auch können, wenn Angehörige dabei sind.
Maverick schrieb:
Und wer hat heute noch das Personal zur Verfügung, während der gesamten Reanimation eine Pflegekraft für die Angehörigen abzustellen??
Braucht es aus meiner Erfahrung gar nicht, die meisten Angehörigen stehen ruhig in der Ecke oder verlassen auch selbständig den Raum. Wichtig ist eine Nachbesprechung mit den Angehörigen, egal wie die Reanimation ausging.
Maverick, hast du schon mal im Beisein von Angehörigen reanimiert? Vermutlich nicht im Gegensatz zu mir. Ich konnte feststellen, dass die Angehörigen sehr "dankbar" waren, dass sie mit eigenen Augen sehen konnten, dass alles für ihren Menschen getan wurde. In den Zeiten, als Angehörige nicht dabei waren, war es deutlich störender, egal ob in der Wohnung des Patienten oder auf der Intensivstation.
In der Wohnung des Patienten ging dann entweder immer die Türe auf und ein Kopf guckte rein, oder es wurde geklopft. Wahlweise auf der Intensiv geklingelt und nachgefragt - das hat dann auch eine Kollegin gebunden.
Ein Reanimationsteam, egal ob im RD oder Klinik, sollte so professionell sein, dass es mit diesen Situationen fertig wird, mit den Angehörigen muss ich auch nach der Reanimation sprechen, wenn sie nicht dabei waren.
Wer sagt denn bitte, dass ich eine Pflegekraft dazu abstellen muss um den Angehörigen zu erklären was während der Reanimation abläuft, das kann ein Arzt genauso gut und es ist sein Job die Angehörigen aufzuklären.
Einen Schönen Abend
Narde, die beide Seiten der Reanimation kennt, sowohl drinnen als auch draussen und dafür ist, dass Angehörige dabei sein dürfen wenn SIE wollen.