Reanimation kurz vor der praktischen Prüfung...

GuKcid

Newbie
Registriert
12.06.2010
Beiträge
21
Ort
Sachsen
Beruf
Gesundheits-u. Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Chirurgie
Funktion
Auszubildende
hallo Leute...

ich habe eigentlich gehofft sowas mal nie mitmachen zu müssen...aber zum Ende meiner Ausbildung hin ist es heut nun doch passiert: einer meiner Patienten aus meiner Bereichspflege musste reanimiert werden. Er hatte schon beim Betten starke Dyspnoe, daraufhin haben wir jegliche Anstrengung vermieden. es ging ihm zunehmend schlechter und er wurde immer somnolenter...und dann Kreislaufzusammenbruch. Arzt hatte ich schon einige Zeit vorher verständigt. Zum glück waren schon einige ärzte da und auch Anästhesieschwestern, aber die haben ja damit auch Erfahrungen. Meine Mentorin war auch mit dabei- und ich war total überfordert...ich wusste gar nicht wo ich anpacken sollte.

Zum Glück haben wir einen schülerfreundlichen Anästhesisten der mir meine Nervosität angemerkt hat und mir eine aufgabe verschaffte: Patient mit Beutel beatmen. Puh, da hatte ich dann was zu tun und auch ICH konnte was für MEINEN Patienten tun.

Nach 2 Stunden harter Reanimation, gefühlte 2 l Schweiß weniger, einigen verlorenen Nerven wurde mein Patient auf die Intensiv verlegt. leider verstarb er dann doch noch.

Jetzt hab ich echt extrem angst davor das sowas zu meiner praktischen Prüfung auch passieren könnte. oder was mache ich dann als Ausgelernte wenn ich nachts allein bin? und warum war ich heut so unbeholfen?

ich fühl mich irgendwie schlecht...8O
 
Sollte zum Examen ein Notfall auftreten dann fließt davon nichts in die Bewertung ein.
Und auch wenn es schwerfällt, du bist doch auch für solche Notfälle ausgebildet und rechnen muss man immer mit allem.
Versuch einfach ruhig zu bleiben und genau zu überlegen was zu tun ist. Panik hilft weder dir noch dem Patienten.

Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer es ist einen kühlen Kopf zu bewahren, aber man muss es versuchen, dafü sind wir ausgebildet worden. Dies hier wird sicher nicht die letzte Notsituation sein die dir in deinem Berufsleben unterkommt.
Aber mit jedem mal wirst du etwas ruhiger. Auch erfahrene Schwester, geraten noch in Situationen in denen sie sich überfordert fühlen, aber je mehr Erfahrung man hat, desto überlegter reagiert man dann.

Mach dir nicht all zu viele Sorgen, wir kennen solche und ähnliche Situationen alle.
Auch nach der Ausbildung heißt es immer am Ball bleiben. In den meisten Krankenhäusern und Pflegediensten ist es Pflicht einmal im Jahr eine Notfallschulung zu besuchen. Das ist auch gut so.
Sollte es da wo du in Zukunft arbeitest nicht so sein, dann rate ich dir sieh von selbst immer darauf, dass du auf dem laufenden bleibst.

Also Kopf hoch, beim nächsten mal wird alles besser.:up:
 
Hallo,

du wärst jetzt die Einzige, die bei ihrer ersten Reanimation total ruhig und relaxt reagiert und weiss was sie wann zu tun hat.

Die Gefühle die dir momentan im Kopf herumgeistern stehen dir derzeit auch zu.
Habt ihr die Reanimation nachbesprochen? Das wäre eine gute Möglichkeit für dich mit deiner Anleiterin und den Ärzten nochmal darüber zu sprechen und eine Manöverkritik zu machen.
Was lief gut, was war eher suboptimal?

Dass eine Reanimation abgebrochen wird und erfolglos bleibt kommt garnicht so selten vor.

Wenn dies in deiner Prüfung passiert - eher unwahrscheinlich, da die Stationen solche instabilen Patienten nicht für eine Prüfung aussuchen - dann atme erstmal tief durch und drücke den Notfallknopf und lass deine Praxisanleiterin arbeiten. Geh du den Notfallkoffer/-wagen holen und stelle dich in eine Ecke und warte ab.
Versuche nicht die Reanimation zu leiten, sondern gib das ab.
Kein Mensch erwartet das auch von dir.

Überleg mal, wie oft in deiner Laufbahn ist dir das schon passiert? Warum soll es ausgerechnet bei deiner Prüfung passieren?

Liebe Grüsse
Narde
 
danke für eure lieben worte^^muntern mich heut wenigstens ein bisschen auf...weiß immer noch ne wo mir der kopf steht.

also 1x im Jahr sind Mitarbeiterschulungen bei uns im Haus zur Reanimation, da bleiben wir aufn laufenden...aber theorie ist theorie und praxis is praxis. das hab ich heut ganz deutlich gespürt.

ja besprochen haben wir das, klar ein kühlen kopf bewahrt hab ich nicht gerade-aber fürs erste mal...naja ich hab halt was zu tun gebraucht um mich nicht so zu fühlen als ob ich mein patient im stich lasse. das tat mir auch ganz gut.

is halt traurig das er es trotzdem ne geschafft hat...

ich hoffe einfach nur das meine prüfung ruhiger abläuft als mein arbeiitstag heute.

PS: ich hab eine ganz nette mentorin die jeden tag mit mir auswertet wie es lief, also wir üben jeden tag als wär es ein prüfungstag...optimale vorbereitung aber auch sehr anstrengend...

naja ich muss da halt durch, nor...:weissnix:
 
Hallo,

natürlich kan auch in der Prüfung was passieren, aber dann eben die "alltäglichen Dinge" wie eine Hypotonie o.ä....allerdings halte ich persönlich eine Rea für sehr sehr unwahrscheinlich.

Sollte dieses der dennoch Fall sein, dann würden sich die Prüfer bestimmt nicht ruhig daneben setzen und fleissig Protokoll schreiben, oder? :smoking:
Diese würde entweder raus gehen um das Rea-Team nicht zu stören oder aber durch kleine Handreichungen mit eingebunden werden....
 
hatte mittlerweile KAP und musste nicht reanimieren^^:daumen:
 
Hallo

KAP?
Glückwunsch zur geschafften Prüfung ;)

Eine Kurskollegin hatte das Pech, dass sie im Probeexamen reanimieren musste. Es war wirklich nicht voraus zu ahnen bei dieser Patientin. In dem Moment war sie so überfordert, dass sie den Prüfer (langjähriger Intensiv-Fachpfleger) nur angeschaut hat und dieser dann mit einem präcordialen Faustschlag begonnen hat.
Dann ist auch meine Kollegin wieder voll da gewesen und hat Herzalarm ausgelöst, Reabrett und Notfallkoffer holen lassen und dann auf die Anweisungen des Rea-Teams gehört.
Es gehört wirklich mächtig viel Pech dazu, damit es in der Prüfung zu solch einer Situation kommt - wenn die Patienten entsprechend ausgesucht wurden.
 
KAP = Krankenpflegeabschlussprüfung, so wird bei uns im KH de praktische genannt^^

dankeschön für die glückwünsche,hab jetzt auch alle prüfungen hinter mir....endlich fertig und alles bestanden^^

oh ja ich bin ganz froh das ich nicht reanimieren musste...ist schon ne ausnahmesituation...:gruebel:
 
Wieso habt "ihr" so einen Bammel vor Reanimationen?

Es gibt kaum einen Notfall der (sogar weltweit) so standartisiert ist wie Dieser.

Atmung Puls
Hilfe
30:2

und viel mehr wird in der Krankenpflege doch sicher nicht verlangt!

Die Frage ist nur, ob´s dann nach der Rea mit nem anderen Patienten weitergeht, oder die Prüfung verschoben wird.
das wäre natürlich ärgerlich.
 
Wieso habt "ihr" so einen Bammel vor Reanimationen?
Hast du schon jemals eine Prüfung abgelegt?

Atmung Puls
Hilfe
30:2

und viel mehr wird in der Krankenpflege doch sicher nicht verlangt
Wenn du das sagst

der_Sani schrieb:
Die Frage ist nur, ob´s dann nach der Rea mit nem anderen Patienten weitergeht, oder die Prüfung verschoben wird.
das wäre natürlich ärgerlich.
ja, und die schüttelt man eben mal so locker aus dem Ärmel...
 
Wieso habt "ihr" so einen Bammel vor Reanimationen?

Es gibt kaum einen Notfall der (sogar weltweit) so standartisiert ist wie Dieser.

Atmung Puls
Hilfe
30:2

und viel mehr wird in der Krankenpflege doch sicher nicht verlangt!

Die Frage ist nur, ob´s dann nach der Rea mit nem anderen Patienten weitergeht, oder die Prüfung verschoben wird.
das wäre natürlich ärgerlich.



Also,Mädels...der Experte hat gesprochen:fidee:....jetzt wissen wir endlich,wie es geht!!!

Oh Mann,wenn ich sowas lese,kriege ich Stehhaare..statt Zuspruch,dumme Sprüche...

Ich muss ehrlich sagen,selbst nach 7 Jahren ITS,vielen Rea`s und anderen Notfällen,bekomme ich auch jetzt immer noch einen kleinen Adrenalinschub. in Notfallsituationen ..weil zufällig das Leben des Patienten im ersten Moment einzig und allein von meiner richtigen Reaktion abhängt...
 
bei und hört die Hilfe vom Pflegepersonal nicht auf sobald ich das Rea-Team gerufen hab bzw. es auf Station eingetroffen ist.

Klar kriegt man dann vom Rea.- Team gesagt was man machen soll bzw. zieht Medikamente auf. Nicht immer kann der Pat. unter laufender Rea auf Intensiv gebracht werden.

Auf INTStationen ist die Pflege natürlich noch mehr mit eingebunden.

Also nach nem Hilferuf hört es für die Krankenpflege nicht auf ;).
 
Also,Mädels...der Experte hat gesprochen:fidee:....jetzt wissen wir endlich,wie es geht!!!

Oh Mann,wenn ich sowas lese,kriege ich Stehhaare..statt Zuspruch,dumme Sprüche...

Ich sage nicht, dass man die coolste Sau in so einer Situation sein soll.

Dieser Notfall ist von Patientenseite natürlich kritischer als alles andere. Für Personal aus der Medizin und Pflege , sowie für den Rest der Welt, gibt es doch "den einen" Algorithmus den man abarbeitet.
Und der ist nicht "soooo" kompliziert, dass man ihn in 3 Jahren Ausbildung nicht behalten kann. Vor allem wenn es sich um BLS handelt.

Dass zu der Grundaufregung, aufgrund der Prüfungssituation, sich dann noch so eine Situation bietet ist natürlich unpraktisch... aber grade dann muss man doch, einen moment cool sein und umdenken.
Und "HILFE -> 30:2" bekommt wirklich jeder hin, außerdem bestehen zu beginn sowieso nicht viel mehr Möglichkeiten!

Also, kein Klug*******en, sondern nur der Apell: hilfe und drücken.
In solchen Momenten endet einfach eine Prüfung und geht über zu bitterem Ernst.
NICHTS tun, wäre wahrscheinlich der einzige Grund durchzufallen.
 
ich denke auch damit musst du erstmal in der prüfungssituation klarkommen!!

und standartisiert: versuch dich mal in so nem fall an standards zu halten-das klappt kaum, hast du schonmal sowas miterlebt?

und wenn du denkst krankenpflege ist nicht mehr als

Atmung Puls
Hilfe
30:2

ist...was lernst du?:knockin:sry
 
der_Sani...Ich verwette meinen Hintern darauf, dass du noch nie in so einer Situation gesteckt hast wie GuKcid.

Wenn dich jemand fragt "Hey, was machst du in so einer Situation?" werden dir die besten Antworten kommen. (Oder ein "Hilfe, 30:2")
Wenns dann wirklich so weit ist, ist selbst der routinierteste Mitarbeiter froh, dass es vorbei ist.
Ich rate dir an niemals Mentor o.ä. zu werden.
Hier gings nicht darum was zu tun ist, sondern wie, und wie es einem dabei geht.
Da schüttelts mich, und ich bin so froh, dass als ich meine erste Rea hatte, ich keinen Klugsch.... neben mir sitzen hatte "30:2!! 30:2!!"

Liebe Grüße und sonnige Tage.

Achja und Glückwunsch für die bestandene Prüfung :D
 
Lustig!
Standards sind Spitze! Ich liebe Standards :cheerlead:
Also immer feste drücken und Hilfe holen, weil ich ja immer sofort erkenne , dass der Patient Rea pflichtig ist und nicht nur evtl hypovolämisch oä ist. Wenn ich anfange zu drücken und der Patient sagt "autsch" dann entschuldige ich mich und fahre mit meiner standartisierten, belebenden Waschung gegen den Haarwurzelwachsrichtung fort.......
Einen Prüfling der in einer Prüfungssituation auf so einen Zwischenfall richtig bzw unmittelbar zu reagiert würde ich als überqualifiziert und gottgleich bewerten...
Selten so einen überheblichen Quatsch gelesen!
Gruss
D.
 
@Definurse :besserwisser::up::up::up:
Wenn der Patient autscht, dann bitte beruhigend weiter waschen, :dudu: nicht anregend - das könnte den Schmerz verstärken:rofl:

Siehe auch Standard 08/15 für ausssergewöhnliche Situationen die mit Methode 4711 nicht in den Griff zu bekommen sind:deal:

Sorry für OT und sonnigste Grüsse
Narde - die sich fragt, wie man sich im Freibad verhält wenn man über die Liegewiese läuft - wenn drück ich?
 
@Definurse :besserwisser::up::up::up:
Wenn der Patient autscht, dann bitte beruhigend weiter waschen, :dudu: nicht anregend - das könnte den Schmerz verstärken:rofl:

Siehe auch Standard 08/15 für ausssergewöhnliche Situationen die mit Methode 4711 nicht in den Griff zu bekommen sind:deal:

Sorry für OT und sonnigste Grüsse
Narde - die sich fragt, wie man sich im Freibad verhält wenn man über die Liegewiese läuft - wenn drück ich?

Sollte das heissen "wann"drücke ich oder "wen" drücke ich??? :rofl:

Also,bei "wann"würde ich Dir raten,dass nach einem Gutdünken zu tun...und "Wen"??Na....den mit dem knackigsten Popo...hat man ja im Freibad den besten Blick für.....30x drücken,2xknutschen....:cheerlead::cheerlead:

Sorry...ist wohl das Wetter..ist zu warm für vernüftige Gedanken:boxen::boxen:
 
Sollte das heissen "wann"drücke ich oder "wen" drücke ich??? :rofl:

Also,bei "wann"würde ich Dir raten,dass nach einem Gutdünken zu tun...und "Wen"??Na....den mit dem knackigsten Popo...hat man ja im Freibad den besten Blick für.....30x drücken,2xknutschen....:cheerlead::cheerlead:

Sorry...ist wohl das Wetter..ist zu warm für vernüftige Gedanken:boxen::boxen:

Ich schule jetzt seit 10 Jahren BLS, dies ist mit Abstand die Beste Erklärung für 30:2, vieln Dank dafür.

P.S.
Wo geht Ihr schwimmen? :weiberheld:, liegt echt an der Hitze


LG aus Langenberg

Bernd
 
Also zuerst möchte ich mal sagen, dass ich GuKcids Beitrag zu Beginn überflogen hatte und überlesen hatte, dass es ihr schlecht geht nach dieser Sache.

Da wirkt(und ist) mein erster Beitrag natürlich kalt und völlig fehl am Platz.

Dass ihr aber jetzt jeden meiner Beiträge missverstehen wollt, finde ich irgendwie schade.
Es ist doch irgendwie klar, dass ich jetzt nicht den BLS-Alg. hier niedertippen wollte, sondern diesen abgekürzt habe durch: "atmung puls", usw.

Jetzt aber mal richtiger Weise zu GuKcid.

Mach Dir keine Sorgen. Die Tatsache, dass man nach seiner ersten Reanimation immer wieder daran denken muss, ist (sicher) völlig normal.
Ich habe die Bilder heute noch manchmal vor Augen.
Eine Reanimation ist eine ziemlich bewegende Sache für alle, weil jeder weiß worum es geht.
Leute die diese Situationen häufiger erleben, sind meistens dann genau die, die mit den Patienten im Vorfeld nicht viel zu tun hatten.
Egal ob die Intensiv-Pfleger, die den Patienten wahrscheinlich nichtmal kennen, oder die Kollegen draußen auf der Straße vom Rettungsdienst, die vielleicht noch nichtmal auf dieser Straße waren.

Und genau da kommen einige Sachen zusammen:

Du kanntest den Patienten, hast Dich mit ihm befasst und seine Fort- und Rückschritte beobachtet, mit ihm gesprochen, sein Wesen gekannt.
Und plötzlich, PENG. Es ist soweit.
Das erste mal.
Da stehen plötzlich viele Leute und kennen ihre Handgriffe und tun was für DEINEN Patienten.
Und man selbst steht so hilflos da. Vielleicht ganz leise, vielleicht ganz zappelig.
In solchen Situationen muss, und das hat der Doc auch, reagieren.
Dich entweder mit einbeziehen, dir Aufgaben geben, Dich sinnvoll fühlen lassen und sein, .... , oder dich rausschicken, externe Aufgaben erfüllen lassen.

Hab keine Angst an die Situation zurück zu denken. Glaube nicht, dass das schlimm ist oder Du deswegen jetzt Hilfe brauchst.
Denk daran und schau Dir an, dass wohl alles was getan werden musste, passiert ist. Aber es sollte wohl nicht sein.

Was uns in unserer Ausbildung, makabererweise, ans Herz gelegt wurde:

- Wir haben nicht angefangen, sondern der Patient.

Das hat mich und uns teilweise vor den Schuldgefühlen gerettet.

Also .. Kopf hoch. Und das nächste mal, ist komischerweise immer ein wenig leichter.

liebe Grüße ... schwitzige Grüße
_____


und für alle Nörgler, ja ich habe Prüfungen abgelegt.
Aber *Wink mit Zaunpfahl* das ist ja kein Schwanzvergleich hier.
oh wow BLS, oh WOW!
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen