Reanimation im Pflegeheim

Loni

Junior-Mitglied
Registriert
01.12.2003
Beiträge
73
Ort
Freital
Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
stationäre Altenpflege
Funktion
Pflegefachkraft / Hygienebeauftragte
hi,

ich wollte mal wissen, wie es so in anderen pflegeheimen aussieht. gibt es bei euch notfallkoffer / -wagen oder ähnliches. wie verhaltet ihr euch im falle eines herzstillstandes,... ?

danke schon mal im voraus.

lg loni
 
Hallo Loni,

ist es nicht Pflicht einen Notfallkoffer oder Rea-Wagen in Pflegeheimen bereit zu stellen?

Ich arbeite nicht im Pflegeheim, kann mir aber gut vorstellen, dass alle Maßnahmen bei einer Notfallsituation durchgeführt werden müssen und da zähle ich auch eine HLW dazu. Und es ist bestimmt nicht nur sinnvoll einen Notfallkoffer in dem Bereich zu haben, sondern das Pflegepersonal sollte auch regelmäßig eine Fortbildung zum Thema "REA" oder Notfallsituationen im Pflegeheim erhalten! Was nützt mir der beste Koffer/Wagen, wenn ich damit nicht umgehen kann oder wenn ich die Basics nicht kenne!
 
Notfallkoffer im Pflegeheim

Hallo Loni, hallo Ute,

grundsätzlich ist in jedem Pflegeheim ein Notfallkoffer Pflicht. Je nach Größe auch Mehrere. Des weiteren muss Sauerstoff und ein/oder mehrere Absauggeräte vorhanden sein. Das schreibt u.a. die Heimaufsicht und das Gesundheitsamt vor. Dann muss laut Heimaufsicht (je nach Landkreis in BW) jede Pflegekraft 1 Mal im Jahr einen Erste Hilfe Kurs absolvieren, dass wird peinlich genau dokumentiert und kontrolliert. Das mit der HLW ist so eine Sache - mittlerweile haben zahlreiche (!!!) Bewohner eine Verfügung oder Vollmacht etc., die HLW untersagt. Bei den Bewohnern, die so etwas nicht haben, ist das so eine Sache?! Es stellt sich mir die Frage, ob ich einem 95-jährigen Bewohner, hochgradig dement (so dass er nur noch isst und trinkt und nicht mehr am Leben teilnimmt) einen Gefallen tue, wenn ich ihn reanimiere. Ich bin der Auffassung, dass dem nicht so ist, und das vertrete ich auch gegenüber den Hausärzten bzw. den Angehörigen.

Liebe Grüße
Silvia
 
Ethisches Dilemma...

Hallo,
ich denke, das REA-Fortbildungen so oder so Pflicht sind, und wenn es eh so geregelt ist, über die Heimaufsicht, dann ist da schon mehr geregelt als im Krankenhaus.
Das sollte meiner Ansicht dort auch so geregelt sein.

Das ändert natürlich nicht s an dem ethischem Dilemma vor dem du stehst, wenn du besagte 95jährige mit Herzstillstand vorfindest.
So etwas wäre vielleicht mit den Kollegen zu dikutieren, mit den behandelnden Ärzten und nicht zuletzt mit den angehörigen und der Patientin selber.
Aber da ist es sicherlich ebenso schwierig. Es geht ja niemand einfach hin und sagt: "Lassen sie uns doch mal heute über "Wie verhalte ich mich beim Herzstillstand ihrer Mutter..." reden.
Hat das schon mal jemand gemacht?
Zu Lebenszeiten unterhalten sich doch die wenigsten Menschen über den Tod. Oder hat da jemand andere Erfahrungen?

Gruß
Klaus
 
Hallo Leute!

Vielen Dank für eure Reaktionen. Ich habe diese Frage gestellt, da es in der Einrichtung, in der ich arbeite (ein kleines, privates Pflegeheim mit nur 18 Betten, was auch erst seit Oktober 2003 besteht) so etwas überhaupt nicht gibt. Also: weder regelmäßige Schulungen, noch ein REA-Wagen/-koffer, noch ein Sauerstoff- oder Absauggerät oder ähnliches.

Ich werde das Thema aber gleich bei der nächsten Dienstberatung ansprechen.

Könnt ihr mir sagen, wo ich noch mehr Info's zu diesem Thema her bekomme? Z.B. welche Erste-Hilfe-Ausstattung genau man in einem Pflegeheim braucht, usw? Das wäre super-lieb.

Schon mal vielen Dank im voraus

Loni.
 
Ausstattung

Hallo Loni,
ich denke mal die Ausstattung eines Notfallkoffers ist relativ gleich. Neben den wichtigsten Herzkreislaufmedikamenten etc. ist aber auch zu beachten, dass jeder Mitarbeiter sich in diesem Koffer oder Wagen oder was auch immer schnell zurechtfindet und nicht erst mit dem Suchen nach irgendwelchen Utensilien unnütz Zeit vergeudet.
Vielleicht sollte man den Umfang des Koffers danach wählen, wie schnell (oder langsam) es dauert, das ein Notarzt Team vor Ort ist! Vielleicht ist es auch eine Idee wert, sich mit dem nahegelegendsten Krankenhaus in Verbindung zu setzen. Dort kann man sich mit den "Chef" der Notärzte absprechen, welches "System" oder wie umfangreich deren Ansicht nach eine Notfallausrüstung sein sollte. Denke die haben die meiste Erfahrung in der Notfallversorgung älteren Menschen. Vielleicht kann man mit denen auch über regelmäßige REA-fortbildungen sprechen!?

Im Moment kann ich dir aus dem Stegreif keinen Anbieter von Notfallkoffern sagen, denke aber, wenn du mal "googelst" findest du sehr schnell einen Anbieter, oder frag in der Notfallambulanz des nächsten Krankenhauses nach.
Angebote vergleichen, Koffer vor Ort zeigen lassen. Man sollte schon das Objekt der Begierde direkt vor Ort einmal gesehen haben.
Hoffe dir geholfen zu haben..
Gruß
Klaus
 

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