Probezeit in der Gynäkologie und doch gegen Abtreibung?!

Manchmal ist es auch verantwortungsvoll, das Kind nicht zu bekommen.

so sehe ich das auch.

ich muss auch ganz klar sagen:
über solche dinge sollte man sich vorher gedanken machen, also bevor man eine solche stelle antritt. dass in einer gyn. tagesklinik auch abtreibungen stattfinden, liegt ja schon auf der hand.

im übrigen spielt die ethische einstellung in diesem beruf ja auch in anderen bereichen eine rolle. wenn ich mich z. b. auf ein christliches haus einlasse, dann muss ich mich auch den geltenden christlichen leitlinien dieser instituion beugen (wenn sie das verlangt). wenn ich mit so etwas probleme habe, bewerb ich mich erst gar nicht dort.
 
Die Anästhesieassistnez hat mich im GynPraktikum nicht gestört.... bis ein Abbruch in der 12 Woche durchgeführt wurde. Danach war ich dazu nicht mehr in der Lage.

Vielleicht ändern sich bei dem einen oder anderen die Einstellungen. Wäre in meinen Augen durchaus legitim.

Ich habe die allerhöchste Hochachtung vor Kollegen, die es schaffen, auch diesen Frauen zu helfen und sie nicht zu verurteilen.

Elisabeth (die froh war, als das Praktikum dort nur 6 Wochen ging)
 
Die Anästhesieassistnez hat mich im GynPraktikum nicht gestört.... bis ein Abbruch in der 12 Woche durchgeführt wurde. Danach war ich dazu nicht mehr in der Lage.

Vielleicht ändern sich bei dem einen oder anderen die Einstellungen. Wäre in meinen Augen durchaus legitim.

Ich habe die allerhöchste Hochachtung vor Kollegen, die es schaffen, auch diesen Frauen zu helfen und sie nicht zu verurteilen.

Elisabeth (die froh war, als das Praktikum dort nur 6 Wochen ging)

Ich sehe es ganz genauso. Einen Abbruch habe ich nie erlebt, aber dafür habe in der Ausbildung mit den Müttern zusammen geweint, die um das Leben des Babys gekämpft haben, alles getan haben, was die Ärzte gesagt haben und trotzdem verloren haben. Wenn ich daran denke, wie eine Mami mir detalliert beschrieben hat, wie der Abort abgelaufen ist, kriege ich wieder Gänsehaut. Die Gyn Schwestern haben damals schon gesagt, dass ich mich besser von der Gyn/Geburtshilfe fernhalten soll. Sie hatten recht...
 
Ich mache im September ein FSJ im Krankenhaus auf der Gyn-Station, werden da eigentlich auch Abtreibungen vorgenommen? Oder nur im bestimmten Häusern? Ich hab davon so gar keine Ahnung...Danke für eure Hilfe :rofl:
 
Auf Station nicht... aber im OP. Du wirst auch diese Frauen ev. versorgen müssen vor und nach dem Eingriff- sofern stationär. In der Regel wird der Eingriff aber ambulant durchgeführt. Die Patientinnen gehen am gleichen Tag nach hause. Für diese Fälle gibts bei uns ne Tagesklinik.

Elisabeth
 
Ich mache im September ein FSJ im Krankenhaus auf der Gyn-Station, werden da eigentlich auch Abtreibungen vorgenommen? Oder nur im bestimmten Häusern? Ich hab davon so gar keine Ahnung...Danke für eure Hilfe :rofl:

Kommt darauf an. Katholische Krankenhäuser etwa führen aus Prinzip keine Abbrüche durch. Andere Krankenhäuser führen wiederum keine Abbrüche nach Beratungsregelung, aber nach medizinischer Indikation durch. Letzteres kann noch belastender sein, da es sich häufig um Spätabbrüche handelt. Selbst wenn ein Krankenhaus Abbrüche durchführt, die Zahlen unterscheiden sich sehr stark, hängt auch mit der anderweitigen Versorgung (gynäkologische Praxen die das anbieten) in der Umgebung zusammen. Es können zwei Abbrüche pro Monat oder 5 pro Woche ab. Häufig eben ambulant, in einigen Kliniken aber stationär, so würdest auch Frauen betreuen, welche die Nacht vor einem Abbruch im Krankenhaus verbringen. Raten bringt nichts, am besten du sprichst das Thema direkt an. Die Ärzte sind auch froh, wenn ihnen im voraus sagst, dass keinen Kontakt mit Frauen, die diesen Eingriff vornehmen wollen, wünschst, als wenn erst bei der Konfrontation mit denen Probleme bekommst.
 
Viele wollen ja z.B. Hebamme werden :mrgreen::mrgreen::mrgreen:
und an dem Krankenhaus, dass zur Hebammenschule Bonn gehört werden viele Spätabbrüche vorgenommen, das muss den Bewerbern bewusst sein und ich schätze mal Hebammenschülerinnen und Bewerberinnen sind im großen und ganzen sicher auch gegen Abbruch-zumindest ist es für sie sicher schwer und die müssen da sogar durch so etwas durch, wenn sie die Ausbildung machen wollen. Manchmal muss man echt stark sein :emba:
 
ich hab da mal eine frage...,
ich arbeite seit ca. 6 wochen in einer ambulanten tagesklinik für gynäkologie. dort werde ich demnächst wohl einen op saal allein leiten, in dem die meisten eingriffe hsk's und abtreibungen sind...
ich dachte anfangs, dass ich keine probleme damit habe, bei abtreibungen zu assistieren, da es zum ende der op ja "nur noch ein zellhaufen" ist, in dem man nichts mehr erkennen kann, doch neulich hab ich ein ärmchen heraus gucken sehen, und war ziemlich geschockt. die frau war bereits in der 12. woche, also das "kind"praktisch fertig.:|:(

Das ist nicht ganz fair. Wahrscheinlich besteht die Hauptaufgabe der privaten Klinik in der Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen. Will das Wort "Abtreibungsklinik" nicht gebrauchen, aber häufig läuft es in Deutschland darauf hinaus. Gerade in großen Ballungsräumen spezialisieren sich bestimmte Privatkliniken darauf. Ist auch legitim, die Frauen haben dann eine Anlaufstelle. Und müssen nicht im lokalen Kreiskrankenhaus darum betteln, dass jemand bei ihnen einen Abbruch durchführt. Gerade deshalb ist es wichtig, dass in einer solchen Klinik alle dahinter stehen, nicht nur gleichgültig damit umgehen, sondern die Wahlfreiheit der Frauen auch bejaht. Es ist ja merkwürdig, wie du geschockt warst. Die Entwicklung des Embryos sollte ja bekannt sein, auch die Gesetzeslage, die einen Abbruch bis SSW 13+6 nach Beratungsregelung erlaubt. Es war zu erwarten, dass damit konfrontiert wirst. Es ist - der Beitrag ist ja älter, das Problem wohl inwischen gelöst - deine Aufgabe, dich neu zu orientieren. Das ist kein Angriff. Aber du hast ja wohl gewusst, dass die Arbeit daraus bestehen wird.

Selbst arbeite ich auch in einer solchen Klinik, die an bestimmten Tagen über ein Dutzend Schwangerschaftsabbrüche durchführt. Ich kann dahinter stehen, selbst wenn der Abbruch in der 13. Woche stattgefunden hat habe ich kein Problem damit, den Fötus zu sehen und wenig später der Patientin Tee ans Bett zu bringen. Es ist ihre Entscheidung und die sollte man respektieren. Wer in einer solchen Klinik nur den leisesten Zweifel an der Richtigkeit dieser Entscheidung hat, sollte wirklich einen anderen Arbeitsplatz suchen.
 

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