Portversorgung in Altenheim: darf man ablehnen oder ist das Dienstverweigerung?

  • Ersteller Ersteller xavierka
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Also lassen wir die Dinge mal hier weg und halten nur die Fakten fest:

Die PDL lässt mangelhaft geschulte MAs, so wie das hier geschildert wird, am Porth einer Bewohnerin hantieren.
-> Sie hat den MAs vernünftige FoBis anzubieten und hat dies bisher scheinbar versäumt. Jetzt, wo die Problematik aktuell ist, lässt sie ihrem Personal eine "professionelle" Schulung zukommen, in welchem dem Personal das Nahrung verabreichen via Porth gezeigt wird, wo noch fragen offen bleiben, z.B.
Was ist mit dem 2-wöchigem Nadelwechsel? Wer führt den durch?
Wurde dem Personal auch gezeigt, wie SZ-Mittel zu verabreichen sind?

Wir wissen immernoch nichts über die Qualifikation der MA. Mit dem Examen hat man normalerweise MA, die darin bereits geschult sind. Ergo kein Versäumnis. Sie hat jetzt, da sie erfahren hat, dass ihre MA sich unsicher sind, eine Schulung organisiert.
Die Fragen die offen bleiben, sind doch DEINE Fragen! Die MA haben sie anscheinend nicht gestellt. Keine Fortbildung ist zu 100% perfekt, es bleibt immernoch irgendwas über. Wenn die MA nicht fragen muss man das im Nachhinein klären. Die Dame die geschult hat, hat bestimmt eine Telefon. Ansonsten PDL fragen!


-> Es wird nun mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht (so wie ich das verstanden habe), für die, die sich schlicht im Umgang mit dem Porth unsicher fühlen oder was auch immer. Es wird hier Durck auf die MA ausgeübt, dass sie es tun müssen oder Konsequenzen bekommen. Nach einer mangelhaften Schulung...
Ist ja auch richtig. Die MA können nicht einfach, trotz Schulung (mangelhaft sagst du, oder die TE...) die Arbeit verweigern. Die Gründe sind ja nichtmal klar...

-> Es wird gefährliche Pflege durchgeführt, weil die MA etwas machen, von dem sie nicht sicher und korrekt (Mundschutz beim Anhängen) angeleitet wurden.
Wie oft willst du das noch erzählen?? Die Dame die geschult hat, hatte KEINEN Mundschutz!!!

-> Der Patient wird einer unnötigen, potentiellen Gefahr ausgesetzt, die mit nichtfachgerechtem Handling des Porth-a-caths entsteht (und hier geht es jetzt nicht darum, dass die Pat. sowieso schon eine infauste Diagnose hat...)
Soll die PDL jetzt extra neue Mitarbeiter für die Port-Versorgung einstellen?


LG
Aber letztlich bleibt es dabei. Die MA scheinen das ganze immernoch nicht verstanden zu haben und benötigen eine erneute Schulung!
Dazu ist es aber nötig, dass da jemand zur PDL geht und genau das auch sagt! Und zwar tut mir leid, aber wir haben es gesammelt nicht verstanden, wir möchten sie bitten nochmal eine Schulung zu organisieren, möglichst mit einem anderen Dozenten.

Hier scheint es aber eher anders zu laufen, nämlich wir wollen das nicht machen, die Schulung war doof und wir sind eh viel zu wenig...
 
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Meine Frage wurde zwar noch nicht beantwortet, aber ich gehe davon aus, daß es "nur" um An- und Abstöpseln geht und nicht um das Anstechen das Ports.
Gleichzeitig stellt sich mir noch die Frage, ob die Mitarbeiter Erfahrung im Umgang mit Infusionssystemen haben, z.B. bei s.c.-Infusionen. Hier erwarte ich zu einem Teil Transferleistungen, was das Handling und aseptischem Verhalten angeht.

Das Argument der Zeit ist schon ein bißchen so ein "Totschläger", das man immer auf jeden und alles anwenden kann. Schluckweise Getränke eingeben kostet auch viel Zeit, wahrscheinlich sogar viel mehr.

Es ist eine anständige Schulung zu organisieren - und daß man das auch mindestens einmal unter Aufsicht eines Geübten macht, um ein wenig Sicherheitsgefühl zu haben. Als Mitarbeiter sollte man sich aber auf jeden Fall aufgeschlossen und interessiert an Neuem zeigen.
 
Was ist eine s.c. Infusion, wenn ich mal fragen darf?
 
Eine s.c. Infusion ist eine fürchterliche Erfindung. Du lässt NaCl 0,9% über Butterfly ins s.c. Gewebe laufen. Das macht man ab und zu im Altenheim oder auch in der ambulanten Pflege.
 
Möglicherweise ließe sich das Problem durch eine Verlegung der Dame in ein Hospiz lösen. Damit müsste sie aber einverstanden sein (oder ihr Betreuer). Ob es so würdevoll ist, die betroffene Bewohnerin für ihre letzte Zeit aus ihrer gewohnten Umgebung zu reißen?

Auch wenn die Bewohnerin der Verlegung in ein Hospiz zustimmen würde, würde es wohl keine Krankenkasse geben die dem zustimmt. Menschen die schon einen Heimplatz haben, haben schlechte Chancen auf eine Verlegung in ein Hospiz. Palliativstation wäre die einzige richtige Lösung oder Vernünftige MA Schulung oder aber auch ein Gespräch mit Pat. Arzt und evtl. Angehörige zwecks der parenteralen Ernährung. Würde eine s.c. Infusion ausreichen oder muss es eine komplette Ernährung über Port sein wenns schon Endstadium ist?!
Wie auch immer, das ist nicht die Frage des Threads und ich bin gespannt was die Gesetzte dazu sprechen :)
 
Danke für die Info, Schwester Rabiata.
Nie gehört, nie gesehen, nie gemacht. Hört sich aber gruselig an. Wieviel lässt man denn da so reinlaufen?
 
Da haste nix versäumt.... Ich kenne es mit 500ml....
 
Boah.:eek1:

Und das wird gemacht, damit der Arzt keinen Zugang legen muss oder einfach, weil man es kann?
 
Ja, wenn kein Zugang verfügbar, der Pat es besser toleriert (gibt es daher auch manchmal bei mir im KH. Besser als Fixierung) oder man der Meinung ist, dass die langsame Resorption für das angegriffene Herz von Vorteil sein könnte...
 
Leute, können wir die Subkutan-Infusion bitte im dazugehörigen Thread diskutieren und hier bei der Portversorgung bleiben?

Genau wie einer meiner Vorredner erwarte ich zwar Transferleistungen von jemandem, der eines von beidem beherrscht, aber gegen s.c.-Infusionen will sich die TE ja nicht sperren.

Und laut RKI brauche ich beim Port keinen Mund-Nasen-Schutz. Insofern war die Schulung zumindest in diesem Punkt korrekt.
 
Es wäre interessant zu erfahren, welche Ausbildung die TE gemacht hat.
 
Soso, also, Maniac,

ich denke, wir sind uns einig, dass an sich eine neue Schulung benötigt wird.
Ich bin auch mit dir einig, dass ich bezüglich der Anleiterin im Irrtum lag, sie hatte das scheinbar doch richtig erklärt, ich hab`s falsch gelesen. Ok. Mein Fehler im Fall. Vielleicht war sie dann doch kompetent, ich weiss es dann nicht. Ich weiss aber, dass ich in der FoBi alles unter Aufsicht in der Praxis gespielt "duchspielen" durfte. Das gibt Sicherheit.

Aber:
1) Ob meine Fragen auch die Fragen der MA sind, wage ich zu bezweifeln. Ich glaube, die haben erst mal einzig und allein die Frage: wie kann ich das mit dem Port in meiner Schicht durchziehen, ohne der Pat. zu schaden, weil man Unsicherheiten hat. Ist ja nur menschlich, wenn man das nie macht. Wenn dann noch viel Stress dazukommt, dann sind Fehler vorprogrammiert. Über kurz oder lang sind da Fehler fast vorprogrammiert.
2) Nur weil ich ein Examen als Krankenpflegerin habe, heisst das noch lange nicht, dass ich alles können muss. Man sucht sich ja auch sein Fachgebiet so, dass es auf einen passt. Eine Chirurgin z.B. wird auf der Inneren evtl.schnell ins schwimmen kommen, die Dialyseschwester auf der Chirurgie wäre unsicher usw.usw. Ganz logisch
3) Ich finde es abslout nicht ok, dass die Chefin eine FoBi organisiert und dann die MAs wursteln lässt. Von einer Chefin mit Verantwortung würde ich ín dem Fall erwarten, dass sie sich mitschulen lässt und notfalls eingreifen kann, wenn sie schon solche Massnahmen durchführen lässt. So einfach. Und ja, sicher gibt`s noch viel anderes zu tun, ich denke aber, wenn man sowas im APH macht als Chef, dann weiss man i.d.R., dass grösste Unsicherheiten bzgl. Porth bestehen werden. Weil die MAs zum Teil einfach nicht die medizinaltechnische Erfahrung haben wenn sie`s seit dem Examen vermutlich nicht mehr machen mussten. Da würde jeder an seine Grenzen kommen. ruck auf die MAs zu machen und selbst keine Ahnung zu haben und auch kein offenes Ohr für die MAs finde ich total arm und unterqualifiziert für ne Chefin, die was auf sich hält. Meine Chefin hilft auch mal, die Leute aufs WC zu bringen. Und ich respektiere sie enorm. Anders wär`s anders. Aber die lässt einen nicht hängen.
Im Falle der Chefin der TE wäre Reden auch noch eine Option. Und man kann sich immer in der Mitte treffen, das stimmt schon. Eine Chefin überschreitet die Mitte aber in meinen Augen bereits, wenn sie solchen Druck ausübt und arbeitsrechtlichen Konsequenzen androht. Da haste ja gar keine Wahl, als dich arbeitsrechtlich abzusichern. Und wie gesagt, maniac, es sind NIE die grossen Fische, die hängen.

4) Ja, ich wäre dafür, dass die PDL neue MAs einstellt. Zum einen für die Porth- Versorgung, zum anderen, damit sich mal mehr als 2 Menschen um 30 Menschen kümmern. Ich fände das empfehlenswert. Und jetzt muss mir niemand erzählen, dafür wäre das Geld nicht da.
es sind immer für ganz andere Sachen Geld da................ !
Danke, dass du damit wieder auf mein Lieblingsthema gelenkt hast, welches ich zuvor angesprochen hatte: Personalmangel und daraus folgend unwürdige und gefährliche Pflege.
Und über das zweite Lieblingsthema (künstliche Nahrungszufuhr bei Nahrungsverweigerung) habe ich ja bereits auch schon einiges gesagt.
:schraube:
 
Das fragwürdige Verhalten der Chefin hat aber nichts damit zu tun, ob ich eine Tätigkeit ablehnen darf oder nicht. Ich kann mich nach einer entsprechenden Einweisung nicht mit der Begründung weigern, die Chefin hätte auch an der Schulung teilnehmen müssen. Je nach Größe der Einrichtung kann die PDL keine Aufgaben am Patientenbett mehr durchführen, wenn sie ihrer Führungsaufgabe nachkommen will. Eine PDL muss auch keine Einweisung in Pflegetätigkeiten oder Geräte erhalten, wenn sie nie damit arbeiten wird. Die Einweisung der entsprechenden Mitarbeiter reicht aus.

Arbeitsverweigerung ist nicht die richtige Reaktion auf Personalmangel. Überlastungsanzeige zur rechtlichen Absicherung, Heimaufsicht und MDK informieren. Evtl. die Angehörigen mit einbeziehen. Und hoffen, dass die Schlecker-Frauen tatsächlich in die Pflege geschubst werden - so traurig es ist, aber je nach Region findest Du niemanden mehr auf dem Arbeitsmarkt. Selbst wenn das Geld da ist, fehlen die Leute.

Die Schulung dauerte 60 Minuten, das ist nicht wenig. Wie lange liegt das zurück? Wer hängt die Nahrung seither an?
 
Jepp, das stimmt. Da ist was dran. Vermutlich kommt man so nicht weiter, indem man auf die Chefin zeigt.
Aber du sagst ja: "nach einer entsprechenden Einweisung". Und die könnte man ja wirklich einfordern. Mit üben und allem, was dazugehört. Und nicht nur ein blabla einer Dozentin. Denn viele lernen`s ja erst, wenn sie`s mal geübt haben.
Verweigern kann sein, bringt wohl Probleme. Und am Ende steht man sonst als die einzige da, die sich verweigert hatte.
Rechtsbeistand und Überlastungsanzeige hört sich wirklich gut an. Wusste gar nicht, dass man das machen kann, so eine Überlastungsanzeige :up:.
Aber das ist ja echt ok, wenn man dann aus dem rechtlichen Schneider ist. Wenn man das davor schon klar kommunizieren konnte. Und dann hängt man bei Fehlern auch nicht.
Und das mit den Schlecker-Frauen wusst ich net, hab ich wohl auch was verpasst. Aber das wäre ja mal ne tolle Sache. Die Schleckerfrauen, die ich kenne, sind durchweg tüchtige Frauen!:trinken:
 
kann mir bitte jemand kurz erklären, wie es bei einer portversorgung ohne grobe fehler zu luftembolien kommen soll?

vielleicht habe ich da auch was falsch verstanden....


ich lese den thread ausgeschlafen morgen früh nochmal komplett. bislang verwundert er mich etwas...


portversorgung ohne ausbildung - no go

schlechte einführung bei bekundung der nichtvorhandenen fähigkeit zur portversorgung - no go (aber dann bitte schriftliche erklärung, warum die einführung nix war & ggf die delegation nicht annehmen)

einführung / fobi i.d. portversorgung - muss dann schriftlich eingefordert werden



was mich etwas verwundert:

portversorgung hatte ich in der ausbildung zum ap. dann nach zwei jahren erstmals einen versorgt (einführung durch kollegin (20 minuten + kurze nachbesprechung), vorher fachbuch und die fachinfo des herstellers der versorgungsmaterialien [es geht um inf. abnehmen, neue anlegen, VW, zuspritzen der vit. & lipide, spülen etc]) -> und jetzt frage ich mich gerade, wo eigentlich so wirklich das problem ist. vielleicht verstehe ich das falsch, aber wir reden doch hier nicht von einer herzkatheteruntersuchung oder einer laparotomie. bei konzentrierter arbeitsweise + pflegehandbuch + einweisung durch den hersteller... wo ist konkret das problem?
 
Dass eine konzentrierte Arbeitsweise schwierig möglich ist in meinen Augen, wenn du 30 (bzw.15) Leute hast, die alle gefüttert, gewaschen und aufs WC gebracht usw. werden müssen.
Und es fehlt eine Kollegin zum vernünftigen Anleitung vor Ort in der Praxis (ich wurde damals auch durch ne Kollegin angeleitet), die Sicherheit gibt bzgl. des Vorgehens.
Ich glaub auch, dass es für Luftembolien einiges an Fehlern braucht, die sich häufen. Vermutlich passiert`s aber schnell(er), wenn man schlecht angeleitet wurde und sich nicht sicher fühlt.
 
Hallo nochmal,

Nur weil ich ein Examen als Krankenpflegerin habe, heisst das noch lange nicht, dass ich alles können muss
.- da hast vollkommen Recht Baum!
Und so wie ich eben erfahren habe- habe ich richtig gehandelt.
Eisenbarth- schlechte einführung bei bekundung der nichtvorhandenen fähigkeit zur portversorgung - no go (aber dann bitte schriftliche erklärung, warum die einführung nix war & ggf die delegation nicht annehmen)

einführung / fobi i.d. portversorgung - muss dann schriftlich eingefordert werden
- das werde ich machen.
Habe meine Rechtschutz soeben informiert, wurde beraten- versuche erst mal nochmal alles zu klären mit AG/ schriftlich/- wenn es nicht klappt- dann leider über RA. Ich lasse mich nicht so behandeln, und ich möchte nicht falsch handeln.
Ich danke Euch allen für zahlreiche Antworten, hätte ich nicht gedacht, das alles so kompliziert ist.
MFG
X.
P.S. Zu Thema Überlastanzeige- in Theorie-ja; in Praxis- kaum möglich, egal was du dazu sagst, Claudia. Haben schon mehrmals versucht und nix.
 
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