Portversorgung in Altenheim: darf man ablehnen oder ist das Dienstverweigerung?

  • Ersteller Ersteller xavierka
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Im Prinzip hat Claudia recht. Ich weiss nicht, warum die Lady ne Stunde brauchte. Normal hast du`s in ca. 15 min alles zusammen, wenn du routiniert bist. Ernährung parat machen mit Besteck, 1 10ml-NaCl-Spritze zum Spülen und voila.
Dann ins Zi, hygien. Händedesinfektion (ein Hänschen-klein lang), dann Port abklemmen, Dreiwegehahn zu, alte Inf. ab, NaCl-Spritze ansetzen, Dreiwegehahn auf, Klemme auf, durchspülen und neue Inf. dran.

Aber wie gesagt, ich finde das absolut würdelos, eine Dame mir künstlicher Ernährung zu versorgen, während für die anderen nicht mal Zeit für ein anständiges WC-Traning bleibt. Und das Risiko für eine Kontamination ist da, und je weniger Zeit, desdo weniger Zeit für ein ruhiges Schaffen am Porth ergo: die Kontaminationsgefahr durch weggerufen werden ist erhöht bei so wenig Pflegepersonal. Zudem frage ich mich: Was macht die Examinierte, wenn sie gerade am Porth ist und ein Notfall eintritt (akute Herz-SZ), zu dem sie sofort hinmuss? Alles liegenlassen?
Die Rechnung geht für mich einfach nicht auf. 15 min weniger, um die Menschen würdig zu pflegen. Und 15 min. sind für uns später vielleicht mal viel, wenn wir mal da liegen in den APHs und aufs WC müssen. Und weil eine Pflegerin dann den Porth spülen muss, müssen wir die Einlagen benutzen...
Nur mal so ein Anstoss. Ich finde, das sollte rechtlich mal unbedingt abgesprochen werden...
 
Hallo Baum,

ich denke von Routine ist hier keine Rede. Das ist klar. Ich finde es UNZUMUTBAR- und genau, wenn Notfall da, was dann? Und ich hafte,gelle? Nicht PDL, so ist das. Also Montag Rechtschutz- ich danke Euch.
Claudia, danke, du bist cool- kannste gerne vorbei kommmen:O)
Gruß
X.
 
30 Leute? Ist ja wohl ein Scherz. Was denkt die PDL denn, was ihr den Tag über macht ausser rumsitzen? Ja, da geht noch was... NAch wie vor bin ich der Meinugn, dass du mit einer Rechtsberatung einen kleinen Schritt für Dich tust, aber einen grossen Schritt für die Menschheit um dich rum, die unwürdig behandelt werden.
Die einen werden gedrückt von der Chefin, weil sie denkt, ihr habt nichts zu tun, die anderen bekommen unwürdige Pflege, weil sie wehrlos sind und ausgeliefert.
Und zur künstlichen Ernährung mag ich mich in dem Fall lieber nicht äussern. (Ich frag mich nur leise: ist das so im Sinne der Pat...???! Verweigerte sie die Nahrung oder KONNTE sie sie nicht mehr zu sich nehmen?...)

Ist das teuer, so ein Rechtsbeistand? Hast du da ne Ahnung? Ich denke, das ist eine wichtige Frage. Denn wenn es Dich in den Ruin treibt mit Rechtsbeistand, dann hast du echt keine Wahl. Dann MUSST du fast ausführen, was die PDL von dir will. Aber das nur so am Rande
 
Ich dachte, die Dame habe eine Stunde für die Einweisung gebraucht, nicht für das Richten und Anhängen der Infusion...

Was den Personalmangel angeht, da hast Du natürlich vollkommen recht, nur macht es keinen Sinn, sich dann nur der Portversorgung zu verschließen, die ja nicht so zeitaufwändig ist. Für einen Protest gegen die Unterbesetzung müsste mehr kommen - in erster Linie Überlastungsanzeigen. Damit müsste die PDL bei Pflegefehlern möglicherweise ihren Kopf hinhalten (käme auf das Urteil des Gutachters an). In zweiter Linie könnten sich MDK oder Heimaufsicht dafür interessieren.

Möglicherweise ließe sich das Problem durch eine Verlegung der Dame in ein Hospiz lösen. Damit müsste sie aber einverstanden sein (oder ihr Betreuer). Ob es so würdevoll ist, die betroffene Bewohnerin für ihre letzte Zeit aus ihrer gewohnten Umgebung zu reißen?

Beim Berufsverband ist die Rechtsschutzversicherung übrigens mit drin. Bei der Gewerkschaft meines Wissens auch. Ich glaube, es gibt eine Selbstbeteiligung, wenn es über einen bestimmten Kostenfaktor hinausgeht - aber die treibt keinen in den finanziellen Ruin.
 
Hallo Baum und Claudia,

das ist die Realität. Ich danke Euch für Eure Antworten, auch Dankeschön an alle andere- Montag bin ich dann schlauer hoffentlich:O)
Gute Nacht.
Gruß
X.
P.S. Nein, die Dame hat für alles (Vorbereitung der Nahrung, Anhängen usw. eine Stunde komplett gebraucht- und hat ohne Mundschutz ganze Zeit gesprochen , was sie da alles macht. DAS war für mich keine Schulung.
 
Oha, das ist ja echt gut. Immerhin etwas.

Und gegen den Personalmangel kann man ja das nächste mal klagen ;-). Bei uns hier in der CH isses so, dass in der Geriatrieabteilung KEINE Infusionen gelegt werden, sondern die Pat. auf die Medizin verlegt werden müssen für ALLE medizinischen Handlungen, weil das Personal auf der Geri halt einfach nicht so da ist wie auf Medizin. Und auf der Geri steht halt eher eine würdige Pflege im Vordergrund. Ich finde, das ist ja schon mal eine Lösung, um dem Zeitmangel entgegenzuwirken: keine aufwändigen medizinischen Massnahmen bei so verdammt enger Besetzung.

Und denkst du tatsächlich, die PDL ist diejenige, die bei PFLEGEfehlern den Kopf hinhält? Ich weiss es nicht. PFLEGEfehler hört sich für mich eher an nach Fehler setens der Pflege (?!)... Ich kann wetten, sie wird die erste sein, die ihre Schäfchen im trockenen hat. Und natürlich hat sie ihren Mitarbeitern indirekt zu verstehen gegeben, dass sie es nicht machen sollen, wenn sie sich unsicher sind...

Und das mit dem Hospiz stimmt schon, einen alten Baum sollte man nicht unbedingt verpflanzen. Aber ich halte Hospiz mit einer guten Sterbebegelitung trotzdem für keine schlechte Variante, denn vielleicht ist man da sogar besser aufgehoben denn als eine von 30. Vielleicht geht sie ihren Weg mir guter Schmerzmittelgabe, pallitativer Therapie (Leiden lindernd und nicht Leiden verlängernd!) plus guter Abklärung (hier stellt sich immer noch die Frage für mich, WARUM die Dame künstlich ernährt wird? Ösophagus-CA oder Nahrungsverweigerung?) routinierten Schwestern, Aromapflege, Pfarrer und/oder Seelsorger und hoffentlich den Angehörigen an ihrer Seite friedvoller dort?! Und auch wenn es dort neue Schwestern hat, so glaube ich trotzdem, dass die Menschen meist wissen, bei wem sie sterben wollen. Und dazu musst du eine Schwester gar nicht lange kennen. Da reichen oft 15 Minuten, in denen die Schwester sich Zeit nimmt, und dann ist da oft schon die Münze gefallen , habe ich den Eindruck...

Adios:schlafen:
 
Hi,

Die Dame verweigert Nahrung; ob es mit Ca zusammen hängt-? Keine Ahnung.
Gruß
 
Hmm, also, die Menschen mit CA bei uns im Spital, die leben wollen, die essen auch was.
Die Leute, die lebensmüde sind und sterben wollen, die essen meist nichts mehr...

Hab mir schon fast sowas gedacht. In so Fällen frage ich dann immer persönlich nochmal sehr genau dem Grund bei der Pat. nach und nutze es, solange der Pat. seinen Willen äußern kann. Und dann kann man HA und Angehörige über gewisse Wünsche informieren und meist in die vom Pat. gewünschte Richtung lenken (künstl. Ernährung oder eben nicht). Braucht halt Zeit für längere Gespräche, sowas.
Aber ich mein, sorry, eine ältere Dame in APH mit künstlicher Ernährung zu versorgen, die die Nahrung verweigert aus irgendeinem einem Grund, leuchtet mir nicht ein. Was ist das Ziel? Ihren Tod hinauszuzögern? Ihre Schmerzen am Ende zu verlängern, die sie vermutlich wie alle Tumor-Pat. haben wird?
Oder möchte der HA demnächst noch mit Antidepressiva anfangen und einer Chemo, auf dass sie wieder gesund und topfit wird? Denn eine Stärkung des Körpers macht für mich nur dann Sinn, wenn eine Verbesserung des Zustandes erzielt werden muss. Alles andere würde ja eine Verlängerung des Leidens bedeuten, und das kann ja eigentlich niemand wollen... :(

ja alles "zweitrangig" in dem Fall, denn euer Problem (Chefin will euch ins offene Messer rennen lassen) ist hier erstrangig. Aber an der ethischen Auffassung sowohl der Mitarbeiterbehandlung wie auch der Beliebigkeit, mit der hier Menschenleben aufs Spiel gesetzt werden (unsicherheit bei Porth) und auf der anderen Seite gewinnbringend Leiden verlängert wird (Künstl. Ernährung einer Dame, die die Nahrung verweigert) müsste eure Chefin mal noch ziemlich arbeiten, würde ich mal sagen...:eek1:
 
Die Indikation der parenteralen Ernährung ist aber ein anderes Thema. Natürlich kann man sich bei Ca-Patienten im Endstadium darüber streiten; allerdings kennen wir die Dame nicht und können ihren Zustand nicht aus der Ferne beurteilen. Die parenterale Ernährung per se zu verdammen wäre genauso verkehrt wie sie per se zu befürworten.

Aber Ports benutzt man nicht nur zur parenteralen Ernährung, sondern gerade bei Ca-Patienten auch zur Applikation von Schmerzmitteln (über eine PCA-Pumpe z.B.). Sowas sollte meines Erachtens auch im Altenheim angeboten werden können.

Die Grenzen verschieben sich. Es sind mehr geriatrische Patienten im Krankenhaus und mehr Patienten mit Behandlungspflege im Altenheim. Häuser und Personal werden diese Entwicklung nicht aufhalten können - sie müssen sich daran anpassen. Und mit entsprechenden Schulungen sollte dieses auch möglich sein. Ja, der Personalmangel trägt seinen Teil dazu bei - aber ich habe den Eindruck, dass xavierka einfach Panik vor dem Port schiebt, und die würde sich auch nicht ändern, wenn es mehr Personal gäbe.

Die Sache mit dem Mund-Nasen-Schutz ist doch ein schönes Beispiel. Du brauchst noch nicht mal beim Einstechen des Ports einen, geschweige denn beim Richten einer Infusion. Hände- und Flächendesinfektion sind bei letzterem vollkommen ausreichend. Zumindest im Krankenhaus - dann sollte es im Altenheim erst recht so sein. http://www.rki.de/DE/Content/Infekt...ads/Punkt_Inj_Rili.pdf?__blob=publicationFile
 
Hallo Claudia,

ja, genau- du kannst nicht beurteilen, wie die sg. Schulung war- und ja, richtig, ich habe da Hemmungen mit dem Port- ich möchte wenn schon eine vernünftige Schulung haben- ich denke, Recht dazu habe ich, oder? So, meine Frage steht nach wie vor- darf man NEIN sagen oder nicht?
Gruß
X.
 
ohne jetzt alles gelesen zu haben

Portversorgung - SGBV-Leistung, vom Arzt delegierbar - du hast die Durchführungsverantwortung - lehnst du sie ab, weil du nicht das nötige Fachwissen hast, ist das rechtlich ok.

Ich würde mir zügig eine Fortbildung in dem Bereich holen - Patienten mit Port treffen wir mittlerweile überall - ambulant wie stationär


btw. Portversorgung ist längst nicht überall Bestandteil der Ausbildung - ich habe meinen ersten Port erst nach meinen 3 Jahren versorgt - und seitdem nicht nochmal - ich selbst bräuchte da sicher auch nochmal Input, um den ich mich allerdings zügig kümmern würde.


Btw. - Fortbildungen stehen auch in der Holschuld des Mitarbeiters - bis heute scheint es nicht durchgedrungen zu sein, dass wir Pflegekräfte uns auch außerhalb der Arbeitszeiten Infos holen müssen - Fortbildungen gibts genug wie auch Portale, in denen diese bewertet werden. Einfach mal freie Zeit investieren und das Wissen nachholen, was fehlt ;)

Andere Berufsgruppen verlieren ihre Zulassungen, wenn sie das nicht tun.
 
Man kann das nicht so pauschal sagen. Ja, Du hast das Recht, eine Maßnahme zu verweigern, in deren Durchführung Du nicht sicher bist. Du darfst Dich aber nicht weigern, diese Maßnahme zu erlernen. Jedenfalls nicht bei delegierbaren Aufgaben, und das An- und Abhängen von Infusionen gehört dazu. Und wenn Du die Maßnahme dann erlernt hast, dann darfst Du Dich zumindest nicht mehr mit dieser Begründung weigern.

Wer hängt denn zurzeit die Nahrung an?
 
ich schließe mich deiner Meinung vollkommen an - es wäre schade, im Wissen stehen zu bleiben - Chancen haben wir genug - ich würds ganz einfach nachholen - zur Not auch in meiner Freizeit und auch auf eigene Kosten.
 
Ich habs vielelicht auch überlesen... welche Ausbildung hast du nochmal? Bist du Altenpflegerin? Habt ihr im Unterricht intravernöse Infusionen kennen gelernt?

Wie stellst du dir ganz konkret die Einweisung vor?

Btw.- Nekrose ist net gleichbedeutend mit Keimen. Und selbst wenn- ich bezweifle, dass man selbst unter Streß vom Fuß zum Port wandert.

Elisabeth
 
Ja, FoBi sollte jeder Mitarbeiter machen. Dem ist so. Aber der AG sollte diese auch anbieten und unterstützen. Und den Eindruck hab ich bei einer 1-stündigen Porth- Einweisung nicht, in der die Leute nicht den ganzen Port gezeigt bekommen haben, sondern nur so ne larifari-Schulung von irgendeiner Frau (war die von einem Porth-Unternehmen, bzw. war das ein Profi)? Die Profi- Schulungen, die ich kenne, laufen irgendwie anders ab, als dass da ne Lady steht, die einem mit Mundschutz das Nahrung- anhängen erklärt. Hat sie euch auch erklärt, dass man immer 10 ml-Spritzen benutzen sollte z.B.? Wer fürht den ca. 2-wöchigen Wechsel durch? Oder dass man den Mundschutz gar net braucht beim Nahrung anhängen :rofl:? Hört sich für mich alles in allem nach ner professionellen Anleitung an...

Da hab ich eher den Eindruck, da soll in ner Hau-Ruck-Aktion ohne Rücksicht auf Verluste eine Porth-Therapie durchgeführt werden, weder auf Verluste bei Pat, noch bei Personal. Und wie gesagt, was macht man auf Stat, wenn in der Zeit des Porth-hantierens irgendein unvorhergesehener, akuter Notfall passiert, der sofortiges Handeln erfordert (z.B. Pat will aus dem Fester springen, akute Panik/Herzattacken und man sollte dann da sein, um schlimmeres zu
verhindern...)? Ich finde das verantwortungslos. Sowohl der Pat. gegenüber wie auch dem Pesonal, so ne "professionelle" Schulung zu geben und danach für Fehler haften zu lassen. Und bei so wenig Personal.

Claudia: Ich finde Porth eine tolle Sache. ich verstehe die Bedenken der TE aber sehr gut, und halte sie für vollkommen nachvllziehbar für jeden, der in der Schicht 30 Pat. versorgt.
Und mir ist auch bewusst, dass Porth toll ist für SZ- Medis. Nur dann überleg Dir doch einfach mal, wie das Personal bei so ner Einweisug die SZ-Medis spritzt. Da muss nur jemand von dem "geschulten" Personal aus versehen was spritzen ohne durchzuspülen, ganz einfach, weil das nach der Schulung nicht klar war. oder mit den 2ml- Spritzen am Porth hantieren. Und schon kann er in den Eimer gehen. Ich finde, mit Porths sollte nur gut geschultes Personal hantieren. Und das Personal auch dann nur, wenn genügend Personal da ist, um den Notfall abzudecken.
Und das mit der Nahrung habe ich weder verdammt, noch sonstwas. Wie gesagt, ich finde es sogar ganz klasse, dass es sowas gibt. Ich find`s super bei Menschen, die gegen ihre Krankheit kämpfen wollen und Kraft brauchen und wegen irgendwelcher Probleme noch einen gewissen Kalorienkick brauchen. Das finde ich total ok. Und manch einem hat es sicher schon das Leben gerettet.
Ganz besonders klasse finde ich es aber, wenn man das macht bei Pat., die ein fortgeschrittenes Alter haben, eine unheilbare Krankheit und die die Nahrung verweigert (!!!!!!!!). VERWEIGERT! Die Betonung auf diesem Wort!

Und die Einstellung a la: naja, das ist der Zahn der Zeit, dass von Pflegenden neben der halbwegs menschlichen Pflege (die 1:15 eigentlich kaum möglich sein kann) auch noch das medizinaltechnische auf höherer Ebene abverlangt wird, finde ich schwierig. Denn dann sollte man also alles machen, ohne hinterfragen. Und immer mehr und immer mehr?
Claudia, ich weiss nicht, ob du nach arbeitest. Wenn ja, dann erkläre mir bitte, wie du das machst, bei einer Verantwortung für 30 Pat, von denen man vermutlich ca. 10-15 selbst pflegt, noch nebenher 15 Minuten (oder mehr als NICHT-routinierter!) abzuknapsen für so ärztliche Assistenzaufgaben. Ich finde, das gehört da schlicht nicht rein, wenn die Zeit kaum für eine vernünftige Pflege oder ein ruhiges Gespräch reicht. Du hast pallitaiv-Pflege studiert, mein ich, irgendsowas steht da bei dir. Entspricht das deiner Vorstellung von Palliativ-pflege??...

Ich finde so ne "Schulung" sehr strange und auch die Aufgabe in Anbetracht der personellen Situation (1 ***+ 1 PH) schlicht verantwortungslos allen gegenüber und ein no-go. Ich finde den Rechtsbeistand hier mehr als dringend nötig.

LG
 
Selbstverständlich sollte nur gut geschultes Personal mit Ports umgehen. Aber gute Schulungen sind möglich, und danach müsste der Umgang mit dem Port zu machen sein.

Und da der Notfall nun schon zum gefühlt 23. Mal erwähnt wurde: Was machst Du denn, wenn Du in einen solchen Fall gerade eine s.c.-Injektion verabreichst oder einen Bewohner von Bett in den Stuhl transferierst? Lässt Du dann die Spritze im Bauch stecken oder den armen Menschen zu Boden plumpsen? Wohl kaum. Du sorgst so schnell wie möglich für seine Sicherheit und kümmerst Dich dann um den Bewohner, der andere Probleme hat. Bei der Portversorgung ist das nicht anders. Dann klemmste notfalls nochmal ab und hängst die Infusion eben erst etwas später an.

Hier wechseln sich immer wieder zwei Argumente ab:

1. Ich kenne mich mit dem Port nicht genügend aus, um damit kompetent umgehen zu können.

2. Ich hab zuwenig Personal und damit zu wenig Zeit, um die Portversorgung übernehmen zu können.

Diese Argumente müssen getrennt voneinander behandelt werden, Du kannst sie nicht immer in einen Topf werfen. Durch mehr Personal hat die TE immer noch Respekt vor der parenteralen Ernährung. Durch eine Schulung im Umgang mit Ports hat sie immer noch sehr wenig Zeit.

Die Frage ist, was sie will. Will sie bei der PDL eine Schulung durchboxen, dann kann sie hinterher nicht mit dem Argument "zuwenig Personal" kommen. Wenn sie ausschließlich mit "zuwenig Zeit" argumentiert, muss das Heim die Aufnahme solcher Bewohner ablehnen - dann muss ich aber auch nicht Zeit und Geld in eine Port-Schulung stecken, die dann nicht gebraucht wird.

Ich frage mich immer noch, wer die Frau zurzeit mit parenteraler Ernährung versorgt, denn die ist ja schon da, eine Einführung gab's ebenfalls (übrigens, hygienisch korrekt, ohne Mund-Nasen-Schutz) - wie kommt das Zeug in die Bewohnerin?
 
Vermutlich machen`s grad noch die Kollegen übers WE.

Und klar, beim NF spült man fix durch, klemmt flott ab und weg ist man. Wenn`s superschnell gehen muss, dann macht die Geübte zack-zack und ist schon weg vom Bett. Glaub ich dir alles. Aber du hast´s auch schon x mal gemacht und hast Sicherheit.
Ich denke aber, in dem Moment, wo eine Unsicherheit oder Unklarheit von einer Pflegenden dazukommt, geht das nicht so schnell. Dann will man bloss keine Fehler machen, denn man kennt ja die Gefahr von Luftembolien und all die schlimmen Geschichten, die AUCH mit Porth in Verbindung gebracht werden. Und die sind respekteinfössend. Von den Embolien, die duch "zu langes" (ist ja relativ) abklemmen zustande kommen können etc.etc.

Und die anderen Argumtente hab ich hier nur mal angeleiert, weil auch die auf ein gewisses Verhalten seitens der leitenden Pflege schliessen lassen. Medizinaltechnische Massnahmen wie diese sollte eine PDL zu verhindern wissen bei 30 Pat pro 2 PP, sowohl, um ihren MAs den Rücken freizuhalten, wie auch im Sinne der Pat, die nun vermutlich bis zum St. Nimmerleinstag vor sich hinvegitiert, statt dass ihr ihr freier Wille gelassn wird und sie essen darf, wann sie will oder eben nicht. Das steht doch auch völlig diametral zu jeglichen Grundsätzen des Pflegeberufes, und wenn ich sowas aus DE höre, dann kringeln sich mir die Nackenhaare. Die Dame ist definitiv besser in einem Hospiz aufgehoben als bei einer Leitung, die die Menschen als Zahlen sieht, tippe ich schwer. Sind aber, wie ich auch erwähnte, zweitrangig, denn hier geht eigentlich um die TE (die unter dieser Leitung arbeiten darf...).


Also lassen wir die Dinge mal hier weg und halten nur die Fakten fest:

Die PDL lässt mangelhaft geschulte MAs, so wie das hier geschildert wird, am Porth einer Bewohnerin hantieren.
-> Sie hat den MAs vernünftige FoBis anzubieten und hat dies bisher scheinbar versäumt. Jetzt, wo die Problematik aktuell ist, lässt sie ihrem Personal eine "professionelle" Schulung zukommen, in welchem dem Personal das Nahrung verabreichen via Porth gezeigt wird, wo noch fragen offen bleiben, z.B.
Was ist mit dem 2-wöchigem Nadelwechsel? Wer führt den durch?
Wurde dem Personal auch gezeigt, wie SZ-Mittel zu verabreichen sind?

-> Es wird nun mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht (so wie ich das verstanden habe), für die, die sich schlicht im Umgang mit dem Porth unsicher fühlen oder was auch immer. Es wird hier Durck auf die MA ausgeübt, dass sie es tun müssen oder Konsequenzen bekommen. Nach einer mangelhaften Schulung...

-> Es wird gefährliche Pflege durchgeführt, weil die MA etwas machen, von dem sie nicht sicher und korrekt (Mundschutz beim Anhängen) angeleitet wurden.

-> Der Patient wird einer unnötigen, potentiellen Gefahr ausgesetzt, die mit nichtfachgerechtem Handling des Porth-a-caths entsteht (und hier geht es jetzt nicht darum, dass die Pat. sowieso schon eine infauste Diagnose hat...)

Es geht hier jetzt nicht darum, warum jemand wann die und die FoBi nicht gemacht hat. Es ist, wie`s ist, und auf die Schnelle kann niemand eine vernünftige FoBi herzaubern für die TE.
Fakt ist, dass jetzt eine lirumlarum-Schulung durchgeführt wird (nachdem es dem AG davor schnurz war, auf welchem Stand seine MA sich befinden und das auch nicht unterstützt wurde, scheint es) und nun Druck auf die MA ausgeübt wird (das allerletzte). Durch den Druck gefährdet die PDL die Pat.
Ich weiss, wir haben ja keine SS und so in DE mehr, aber ein bisschen finde ich, kommt das dem ganzen nahe. A la: bring die pat. um, mach vor allem aber, was wir von Dir verlangen. Da ist es doch ganz richtig, wenn da jemand sein Hirn anschmeisst und sagt: so nicht.
Und da finde ich ganz klar, dass man dazu "Nein" sagen darf. Ich würde es definitiv machen, ich bin aber auch sehr flexibel, was meinen Arbeitsplatz und mein Umfeld angeht. Aber sowas vom AG geht gar nicht.

Und wenn das Ziel ist, eine vernünftige FoBi zu bekommen, finde ich das allemal ok. Ich denke auch, das Ziel ist, dass der AG sich das nächste Mal sehr genau überlegt, welche Massnahmen er in der Lage ist, durchzuführen bei der entsprchenden Personalsituation und -bildung. Sollte ihm davor bewusst sein, bevor er so Massnahmen mit dem HA abmacht.
Das ist Pflege, die echt auf Kosten der Bewohner geht. Finde ich voll nicht ok vom AG. Den Menschen gegenüber.
:dudu:

LG
 
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