PKMS: Ergebnisse der MDK-Prüfungen

MilanX

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Hallo zusammen,
unser Krankenhaus musste seit Anfang 2012 mit großem Aufwand PKMS einführen (zum Leidwesen aller Beteiligter). Gleichzeitig werden von Seiten des MDKs bis heute ununterbrochen Akten mit PKMS-Fällen zur Prüfung angefordert (die Zahl geht in die Hunderte).

Erst jetzt, im September 2012, erhalten wir ein erstes Feedback vom MDK. Erstaunlich ist dabei dessen Vorgehensweise: Dieser prüft einen Fall nur bis zu jenem Liegetag des Patienten, an dem 43 Punkte erreicht wurden - alle weiteren Punkte werden nicht mehr geprüft. Begründung: Es handele sich z.Z. um eine Pauschale, die ab 43 Punkten geltend gemacht werden kann. Eine weitere Prüfung über diesen Schwellenwert hinaus sei nicht abrechnungsrelevant in 2012.

Wie sind da Eure Erfahrungen mit dem MDK? Wird überall auf die gleiche Weise geprüft? Sind Euch bestimmte "Spitzfindigkeiten" bei der Prüfung aufgefallen, die nicht nachvollziehbar sind?
Führt Ihr z.B. PKMS nur bis zum Erreichen des Schwellenwertes durch und setzt es dann ab, wenn ja doch nicht weiter geprüft wird und es egal ist, wieviel Aufwand man treibt?

Gruß, Matthias
 
Erst jetzt, im September 2012, erhalten wir ein erstes Feedback vom MDK. Erstaunlich ist dabei dessen Vorgehensweise: Dieser prüft einen Fall nur bis zu jenem Liegetag des Patienten, an dem 43 Punkte erreicht wurden - alle weiteren Punkte werden nicht mehr geprüft. Begründung: Es handele sich z.Z. um eine Pauschale, die ab 43 Punkten geltend gemacht werden kann. Eine weitere Prüfung über diesen Schwellenwert hinaus sei nicht abrechnungsrelevant in 2012.
Das ist aber schon seit der Einführung des PKMS bekannt. 43 Punkte und mehr gibt Geld, darunter nicht. 86 Punkte gibt aber nicht mehr Geld - also warum sollte der MDK danach noch weiter prüfen? Ist doch schon klar, dass das Haus dieses Geld zu Recht erhält.
 
Hallo Claudia,
Du hast recht - das ist bekannt, aber bekannt ist auch, dass es so nicht bleiben wird:

Im nächsten Jahr wird aller Voraussicht nach nur noch die Punktzahl über die tatsächliche Höhe des Ertrages entscheiden, d.h. die Pauschale fällt weg.
Angenommen, man führt dieses Jahr PKMS mit dem Ziel durch, möglichst nur den Schwellwert zu erreichen und setzt es dann ab. Das spart im Arbeitsalltag enormen Aufwand und Ressourcen - trotzdem wird die Pauschale ja gezahlt.
Angenommen, ab dem 01.01.2013 berechnet man plötzlich die maximal zu erreichende Punktzahl, die sich aus der gesamten Liegezeit des Patienten ergibt, also weit über die 43 Punkte hinaus. Würde heißen, das Krankenhaus müsste den Krankenkassen erklären, warum es zum Jahreswechsel plötzlich einen massiv gestiegenen Pflegeaufwand hat. Dies dürfte nicht ganz einfach sein und zu Widersprüchen führen.

Hier interessiert mich deshalb, wie andere momentan damit umgehen (sozusagen als Vorbereitung für 2013, wenn die Pauschale wegfällt).
 
Ach so.

Bei uns ersetzt die PKMS-Kurve bei diesen Patienten die "normale" Pflegemaßnahmenkurve. Also wird auch weiter auf PKMS dokumentiert.
 
In meinem alten Haus musste zusätzlich zu den PKMS-Bögen auch der normale Pflegebericht geführt werden. Man hat dort die Erfahrung gemacht, dass vom MDK nur die Punkte anerkannt wurden, die auch eindeutig und vollständig aus dem Pflegebericht hervorgingen. Deshalb waren diese Fälle auch auf den Stationen nicht sonderlich beliebt. Mehr Geld hin oder her...

Gruß
Die Anästhesieschwester
 
Den Pflegebericht schreiben wir auch nach wie vor. Aber ich muss nicht ein- und dieselbe Pflegemaßnahme (Waschen, Essen eingeben, Mobilisation, Toilettengang) auf zwei verschiedenen Kurven dokumentieren.
 
Bei uns ist es zurzeit sogar so, das der MDK sich jede Akte einfordert. Teilweise werden wohl auch Dienstpläne eingefordert + Hz Liste....
Wir haben einen hohen Rücklauf an Akten aus der Kodierung, da teilweise nicht korrekt geführt bzw. Hz./Lagerungspläne fehlen, obwohl sich die Dokumentation bereits deutlich gebessert hat. Die PKMS Bögen flattern als große gelbe DIN A3 Bögen mit in der Patientenkurve herum (groß, unhandlich, unübersichtlich).

Mich würde interessieren wie eure PKMS Bögen aufgebaut sind. Standard Vordruck der zum Download steht? Abgewandelt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Station? Wie kann man diese benutzerfreundlicher gestalten um mehr Akzeptanz unter den Pflegenden zu erreichen? Habt ihr eine "Ausfüllhilfe" mit konkreten Beispielen o.ä gestaltet?

lg
 
Hallo Forum, kurze Erklärung:

Hat der MDK von der KK nur den Auftrag die korrekte Abrechnung des Zusatzentgeltes ZE130 (PKMS) zu prüfen, reicht das Zählen bis 43 Pkt. aus. Habe fertig - Abrechnung des ZE wäre korrekt (gilt jedoch nur noch in 2012!). Beauftragt die KK jedoch den MDK den korrekten Prozedurenschlüssel zu prüfen (9-200.xx - welcher sich ja nach den jeweiligen Pkt. unterscheidet), zählt der MDK weiter.
Von den bisher bei uns geprüften Fällen wurden 80% als korrekt bewertet. Wir fahren sehr gut mit einer Mischung aus IT-Dokumentation und eigenen erstellten Bögen.
 
Hallo an alle!! ;-)
Wie sieht es denn nun korrekt aus, gibt es irgendwelche positiven Rückmeldungen zwecks PKMS?? Also ich meine nicht nur das Geld eingenommen wurde, sondern das dieses dann auch in die Pflege investiert wurde, Pflegestellen geschaffen wurden etc. etc.
Meiner Meinung nach ist PKMS (in seiner Form wie es jetzt) überflüssig, weil wenn ich tatsächlich die Zeit finde, diesen Horrorzettel auszufüllen, 100 mal abzuzeichnen und alles noch genauso dokumentieren muss, ja in diesem falle doppelt, DANN, kann es der Pflege nicht zu schlecht gehen. Und ich denke, es könnte auch tatsächlich dazu genutzt werden, wenn in vielen Fällen zwei HZ benötigt werden heißt es dann wohl noch: na wenn ihr da zu zweit waschen könnt, dann könnt ihr ja nicht zu wenig sein...das sind so meine bedenken..
 
Hat jemand schon Gutachten/Beurteilungen von Patienten mit dem PKMS-ZE zurückbekommen und kann näheres zu der zu erwartenden %-Streichungen von Punkten sagen? Mit 25-40 % im Einzelfall könnte ich mir in der Anfangsphase ja durchaus vorstellen
 

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