Pkms/a4

Oo_Ju_oO

Newbie
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20.02.2013
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5
Ort
Nürnberg
Beruf
(Kinder-) Krankenschwester, Altenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Onko, Innere, Hämatologie
Hallo liebe Forummitglieder!
Ich arbeite auf einer onkologisch & internistischen Station und bin dort "A4-Beauftragte".
ich wollte euch fragen, mit welchen Hilfsmitteln ihr in Sachen A4-Doku arbeitet.
Habt ihr vorgefertigte Bögen? Vorgefertigte Lagerungsbögen/Trinkpläne/Formulierungshilfen für den Pflegebericht?
Wir haben zwar vorgefertigte Bögen mit Pflegemaßnahmen und Begründung, doch in der Pflegeverrichtungskurve muss alles noch einmal durch Pflegediagnosen begründet werden. Ebenso in der Anamnese.
Evtl. Könntet ihr mir eure Beispiele per Nachricht schicken?
Viele der Kollegen sind noch abgeschreckt auf A4 zu gruppieren, wegen dem Mehraufwand der Doku, vlllt ließ' sich das vereinfachen, in unserer Klinik.
Es gibt ja mittlerweile so viele Änderungen, zusätzliche Begründungen, die an uns Pflegende irgendwie nicht weitergetragen werden.
Auch die Fortbildungen in dem Thema sind eher wenig bis gar nicht angeboten.
Habt ihr Erfahrungsberichte, in wiefern die Doku "erfolgreich" ist, bzw. mit welchen Begründungen der MDK Punkte abzieht? (weil 1 Handzeichen im Lagerungsplan fehlt)
ich danke euch für eure Antworten!
Ju
 
...Es gibt ja mittlerweile so viele Änderungen, zusätzliche Begründungen, die an uns Pflegende irgendwie nicht weitergetragen werden.
Auch die Fortbildungen in dem Thema sind eher wenig bis gar nicht angeboten.
...
Ich verstehe immer nicht, wieso sich die Basis damit abspeisen lässt. Warum wird sowas nicht explizit eingefordert? Ich gehe jede Wette ein, dass du und deine Kollegen längst einen gangbaren Weg gefunden hätten, wenn sie eine aktive Einbindung eingefordert hätten anstatt sich Papiere zum ankreuzen auf den Tisch legen zu lassen.

Elisabeth
 
Problem ist folgendes:
unsere Station ist sehr "hinterher" was A4-Doku angeht, die anderen Stationen in unserem Haus eher nicht so.
Unsere stellv. PDL, die sich bis vor ca. 1 Jahr darum gekümmert hatte, (Bögen erstellt,...) ist jetzt PDL in nem anderen Haus, und unsere aktuelle QM-Beauftragte ist (frisch nach Studium) dabei die PLL's USW. Zu bearbeiten, iwie geht A4 da total unter und nen richtigen Ansprechpartner gibt's auch nicht, trotz mehrfacher Nachfragen werd ich immer weiterverwiesen auf andere MA, die dann aber auch wieder alles von sich abwälzen... Klingt ziemlich niederschmetternd, ist es auch. Ich und meine Kollegen fühlen uns iwie im Stich gelassen.
und was Doku-Bögen-Änderungen angeht, sind bei uns im Haus nicht alle so aufgeschlossen.
Eigentlich allgemein, was Veränderungen und Vereinfachungen betrifft....
 
...Unsere stellv. PDL, die sich bis vor ca. 1 Jahr darum gekümmert hatte, (Bögen erstellt,...) ist jetzt PDL in nem anderen Haus, und unsere aktuelle QM-Beauftragte ist (frisch nach Studium) dabei die PLL's USW. ...
Da fängt das Problem dioch schon an. Ihr fühlt euch zu recht im Stich gelassen. So was entwickelt man mit dem Praktiker. Denn nur der Praktiker weiß, was möglich ist und was nicht. Übergestülpte Sachen bringen immer Widerspruch.

Was bleibt dir? Reset. Nimm dir die Bögen, such die Leute im Team und fangt gemeinsam an, etwas machbares zu kreieren. Bindet so weit es nur i-wie geht das Team mit ein.
Hier müssen vor allem die Kritiker im Auge behalten werden. Gebt ihnen das Gefühl, dass ihre Kritik ernst genommen wird. Ladet sie ein mitzuarbeiten. Wenn da Ablehnung kommt- Konsequenz zeigen. Ihr habt ein Ziel und das wird verfolgt. Wer partout nicht will, der soll es lassen. Ich hab bisher eigentlich nie Leute erlebt, die völlig Kontra waren und ständig alles madig gemacht haben.
Ergebnisse nicht einführen mit: ab jetzt läuft das so und Punkt. Probephase festlegen. Jeden MA schulen und sie begleitend zur Seiet stehen. Danach auswerten und Korrekturen vornehmen.

Und erst dann kannst eine relativ feste Dokumentatiosnform festschreiben. Warum relativ? Du musst jederzeit bereit sein, bei größeren Veränderungen wieder anzupassen.

Der Aufwand ist enorm- keine Frage. Die Ergebnisse sind aber nachhaltig.

Axo- nicht damit werben, dass mehr Personal kommt- das kannst du net erfüllen. Und wenn du ein solches Versprechen nicht erfüllen kannst, werden die Kollegen über kurz oder lang abspringen.
Sinnvoller ist es, die Dokumentation als Mittel zu sehen, Pflegearbeiten untereinander sichtbar und transparent zu machen. Damit lässt sich besser diskutieren, warum man was macht, wie man es macht. Es geht um das Outcome des Pat. und die Leistung, die dahinter steckt.
Ergo: Aufwertung der Pflegearbeit gemäß KrPlG § 3 a-c.

Elisabeth
 
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Großteil des Hauses bereits vollim Thema und nur ihr etwas "hinterher".

Wie wärs also mit Kontakt zu ein, zwei anderen PKMS-Beauftragten und etwas Unterstützung?
 
@ Elisabeth: danke, sehr guter Beitrag, den ich mir zu Herzen nehmen werde.
@ maniac: du hast es gerade falsch herum verstanden. Die einzigen, die hinterher sind, sind leider wir... Da liegt mein Problem.
angestrebte Treffen von mir mit anderen A4-Beauftragten wurden "ignoriert" - es kam halt einfach mal keiner...
Und dafür empfinde ich das Thema als zu wichtig! Aber ich fühl mich auch wie David, der gegen Goliath kämpft, nur ohne Steinschleuder ^^
 
... Aber ich fühl mich auch wie David, der gegen Goliath kämpft, nur ohne Steinschleuder ^^

Aufgrund dessen, dass mein AG selbstverständlich gerne diese Zusatzeinnahmen haben möchte ~1.000€
wird selbstverständlich das Personal geschult, die Bögen angepasst (mein inzwischen der 3.), ist Personal der EDV-Abteilung mit involviert.
Allerdings wenn Eure Bögen falsch geführt werden, sie beanstandet werden, es dafür kein Entgelt gibt, der Aufwand letztlich dann doch für den Müll war - solltet ihr da auch Rückmeldung bekommen. Wie schaut es da aus? Sind die wenigen, die ihr ausgefüllt habt, wenigstens alle "durch" gekommen?
Für mein Haus sollen mindestens 50 pro Monat zusammen kommen, ganz grob aufgerundet - 600.000€ haben oder nicht.
Jede Station hat ihren PKMS Beauftragten, der auf dem laufenden gehalten wird, der wiederum die Infos weitergibt.
Anfang letzten Jahres gab es die letzte kurze FB zum Thema für alle (gehalten vom Beauftragten der EDV-Abteilung)
An sich erklären sich unsere Bögen ganz gut, wir haben nicht unseren eigenen, sondern mehrere Kliniken haben zusammen einen erstellt (wieviele -weiß ich aber nicht) 1 DIN A3 Blatt - vorn und hinten bedruckt. Es wurde allerdings (war ja sinnig) schon >1 Jahr bevor PKMS entgeltpflichtig geworden sind damit begonnen, mit intensivierter Schulung. Was da noch alles im Hintergrund abgelaufen ist (Kooperation mit anderen KH...) - keine Ahnung. Da aber JEDES KH bestrebt ist, die Einnahmen zu erhalten....
In KH in denen man erst damit angefangen hat, als man dies auch bezahlt bekommen hat - hast mehr Anlaufschwierigkeiten.
Es gibt zusätzlich den 24h "Bewegungsplan" wo Körperpflege, Mobi, Ernährung auch schon eingetragen wird als Buchstabe und Zahl (Legende ebenfalls mit drauf) Trinkprotokolle - gibt es ja eh schon "immer".
Wo ich nicht mehr mitreden kann ist die Pflegekurve auf der Normalstation, die inzwischen papierlos ist. Mir fallen grad auch die Kürzel für die inzwischen 2. Variante nicht ein, weil ich mit der nie gearbeitet hab. LEP?
 
Bei uns mussten alle zur PKMS Fortbildung. Zwischendurch kommt eine PKMS Beauftragte vorbei und sagt was verbesserungsfähig ist.
 
Ketzerische Frage: Dokumentieren wir nur, wenn es mehr Geld gibt? Das hat uns schon mal ein Instrument gekostet- die PPR. Die wurde ausgesetzt, weil man es- zu recht- für unwahrscheinlich hielt, dass tatsächlich so ein großer Pflegeaufwand nötig ist. Die Jagd nach den Punkten hat ehedem zu den abstrusesten Idee geführt. Da bekam selbst der A1 Pat. noch einen Extratee gekocht und den Rücken abgeklopft als Pneumonieprophylaxe um ja auf die 2 Leistungen zu kommen, die man braucht für eine A2. Das kann nicht im Sinne des Erfinders sein.

Btw.- seit wann ist die Stroke unit in der PKMS? Waren Überwachungsbereiche nicht außen vor?

Elisabeth
 
Also: Fortbildungen gab es anfangs (als es begonnen hat, dafür Kohle zu geben) wir dokumentieren aber schon ein Jahr länger.
das mit den Rückneldungen ist vollkommen mangelhaft, weil ich (s.o.) von jedem weitergeschickt werde.
Wir dokumentieren fleißig (manchmal gleich ab Aufnahme, manchmal wenn ich dann im Dienst bin), das klappt relativ gut.
Weiß aber nicht, ob's die Kohle jetzt gab oder nicht. Ob der MDK unsere "Art zu dokumentieren" akzeptiert, oder nicht.
Und das weckt auch Zweifel, ob's sich's eigentlich "rentiert" oder nicht. Also nich die Doku an sich, sondern dass wir dokumentieren wie gestört und dann evtl. Das Geld nich kommt, weil 2 Begründungen o.ä. Nich stimmig sind...
 
Wenn Fehler auftreten kommt sofort die Beauftragte und du hörst dir einen laaaaangen Vortrag an.
 
@Elisabeth
Meine Patienten sind ja nicht nur die der Stroke, sondern auch die der internistische IMC - und bei diesen wird inzwischen eingestuft, sofern sie tatsächlich gemäß den Richtlinien hochaufwändig sind, was auf die wenigsten zutrifft, aber auch wenige Punkte pro Tag/ bzw. Teilbereiche der hochaufwändigen Pflege können ausreichen, wenn die Liegedauer im KH aufgrund der Erkrankung (...) lang genug ist.
Dann könnte am End die ausreichende Punktzahl zusammen kommen, offen bleibt ob es dann tatsächlich dazu kommt - was aber nicht my problem ist, sind genügend Probleme da, wird das PKMS-Dokument angelegt und geführt.
Das andere sind neurologische Patienten die überwachungspflichtig sind, die nicht wegen akutem Schlaganfall behandelt werden (z.B. nach Grand mal Anfall, Hirnödem bei HirnTU), gibt ja noch watt anderes als die primäre Zielgruppe :verwirrt:, braucht' s nicht näher auszuführen, right?
Für dieses Jahr gibt es schon Rückmeldungen was die Problematik mit dem MDK anbelangt (......) - gab es sogar in der Lokalzeitung zu lesen.
Aber eher allgemein, konkret für unsere Station habe ich keine Rückmeldungen über negative Bescheide, auffallend war nur, dass wir selten A4 einstufen. Wenn's halt nicht reicht....die aufgeführten Bsp. - nee, damit kann ich nix anfangen, A2 ist eh irrelevant.

@Sr. Rabiata - habts ihr von diesem Jahr schon Rückmeldung?
 
Pflegedokumentation in D scheint es nur aus zwei Gründen zu geben: MDK und Kadi. Das erklärt mir auch, warum wir in D einfach nicht weiter kommen mit der Implementierung von solchen Instrumenten wie NANDA, NIC und NOC.

Wenn ich intern mein Personal nicht nach der Lautstärke des Jammerns verteilen will, dann greife ich auf die PPR zurück. Und dann wird die A2 wieder interessant. *g*

Elisabeth
 
@Elisabeth
Es führt zwar etwas weg, aber.....
würdst unsere Ärzte fragen, bzw. wie ich einen großen Teil deren Arbeitstag erleb - isses ähnlich. Stichwort Stroke-Prozedur.
Hast nicht alles wie vom regionalen* MDK genau vorgeschrieben dokumentiert, verordnet (Zeitraum für zu erfolgende Diagnostik ist ebenfalls tw. vorgegeben) - entfällt die Pauschale, kriegst nur den normalen Tagessatz.
Es folgt prompt die Rückmeldung vom zuständigen OA, kriegt der CA das Gefratsch.
Das hält den Arzt kontinuierlich am PC UND in Folge davon ab öfters am Bett zu stehen.
Doch wieder Pflege - auch wenn wichtige Parameter dokumentiert wurden, nur nicht 100% so wie vorgeschrieben (programmbedingt, da ist man drüber) - nix.
Da es hier um wesentlich mehr € geht als bei der PKMS......ist der MDK sehr - veränderungsfreudig UND prüft penibel.
Wobei ich schon noch froh bin, dass wir keine amerikanischen Verhältnisse haben, wo noch viel schneller prozessiert wird.

* bei der Stroke-WB gab es genau darüber einen regen Austausch :eek1:
 
Bei uns beschäftigt man Leute, die die Akten so optimieren, dass sie passen. Nennen sich Kodierer. Es scheint sich zu lohnen wenn ich die Farbe der Zahlen des Hauses betrachte.

Elisabeth
 
@ maniac: du hast es gerade falsch herum verstanden. Die einzigen, die hinterher sind, sind leider wir... Da liegt mein Problem.
Nee, dann hab ichs ja doch verstanden - und auch so gesagt.

Daher: Triff dich mit anderen PKMS- Beauftragten von Stationen, wo das schon läuft.

Ihr könnt doch nicht das ganze Haus voller unkollegialer Leute haben? Das kann ich nicht glauben...
 

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