Tätigkeit als PKMS-Beauftragte erzwungen

anita55

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:beten:Hallo alle zusammen . Kurz meine Geschichte . Wir hatten vor kurzem eine Teambesprechung , da ging es unter anderem um das beliebte Thema PKMS . Es wurde in die Runde gefragt , wer PKMS Beauftragte auf der Station machen möchte . Es meldete sich niemand , da ich gerade im Blickwinkel der Cheffs war , wurde in den Raum geworfen , Anita du machst das ! Ich lehnte ab , da mir das alles zu viel wird . Wir rotieren auf unserer Station zwischen Stroke unit und "Normalstation " hin und her , bekommen immer mehr an die Backe , ich bin 58 Jahre , gesundheitlich sehr angeschlagen , quäle mich manche Tage regelrecht zum Dienst , habe momentan eine hohe psychische Belastung familär (schwerste Krankheit der Mutter ) etc. .Im großen und ganzen bin ich am Limit . Also ich lehnte ab diesen PKMS Beauftragte übernehmen zu wollen . Daraufhin wurde in dieser Runde gefragt : " Warum " Ich sagte " Ich kann das nicht ,das ist mir zu viel " Daraufhin die Leitung (ohne mir jegliche Chance zu geben ) " Das ist jetzt eine Dienstanweisung und verpflichtend " . Ich sagte erstmal garnichts mehr , denn diese Blosstellung im Team muß ich mir nicht geben nach 43 Berufsjahren . Darf man so mit Mitarbeiter umspringen ?? Ist das eine Sache für eine Dienstanweisung ? Oder ist das einfach nur Mobbing um mich zu vertreiben ?! An wen kann ich mich wenden ? wenn ich das nicht mache , ist das ein Grund zur Abmahnung ???
Würde mich gern über Eure Meinung freuen , Vielleicht habe ich hier Glück und eine PDL kann mir dazu einige Zeilen schreiben.
Danke :wavey:
 
Dienstanweisung- wie nett. Da lässt sich doch was machen. *fg*

Wenn sie dir Freiräume schafft innert der Arbeitszeit kannst es net verweigern. Auf deine Freizeit hat sie keinen Zugriff.
Ich wünsche dir, dass du so viel Kraft aufbringst, die entsprechend notwendige Zeit einzufordern und vor allem nix, aber auch wirklich gar nix außerhalb der Arbeitszeit zu machen.

Ergo: du musst gar nix, du kannst- aber nur in den Räumen des Krankenhauses.

Elisabeth
 
Grundsätzlich kann dein Arbeitgeber dir natürlich Aufgaben zuweisen. Er bezahlt dich schließlich für die Arbeit.
Für deine familiäre Belastung kann er auch erstmal nichts.

Wie bei euch der Umgang miteinander ist, ist was Anderes.

Ich an deiner Stelle würde das Gespräch mit deiner Leitung suchen. In Ruhe, abseits der Station.

Wenn das nichts wird, kannst immernoch einen Schritt weiter gehen.


Und Mobbing ist das noch lange nicht :|
 
Hallo Anita,

mir stellt sich erst mal die Frage nach dem Chef: Ist das die Stationsleitung oder PDL und wenn ja, ist diese überhaupt befugt eine Dienstanweisung auszusprechen?

Eine Dienstanweisung darf nicht willkürlich ausgesprochen werden, was mir in deinem Fall so erscheint.

Die Frage nach der Abmahnung bei Weigerung kann klar mit JA! beantwortet werden. Allerdings nur, wenn bei der DA alles mit rechten Dingen zugegangen ist, was hier, meiner Meinung nach, nicht der Fall ist.

Such nochmal das Gespräch unter 4 Augen mit dem Chef und erkläre ihm, warum du dich nicht in der Lage siehst, diese Zusatzaufgabe zu leisten und er soll dir begründen, warum seine Wahl auf dich gefallen ist.

Ansonsten halte dich an das Post von Elisabeth: deswegen keine Überstunden, Freistellung für Erledigung der Zusatzaufgaben innerhalb der Arbeitszeit. So müsste sich das bewerkstelligen lassen.

Als Mobbing sehe ich das auch noch nicht. Fragwürdig ist das allerdings Wie? dein Chef die Auswahl getroffen hat.

LG opjutti
 
das war die Stationsleitung ; wie gesagt während der Teambesprechung
 
Hallo Anita,

dann klär bitte ab, ob sie überhaupt von der Direktion ermächtigt ist, eine Dienstanweisung auszusprechen?

SL´s sind meist nicht befugt, DA anzuordnen, sondern die PDL oder die GF: Das Recht eine DA auszusprechen leitet sich aus dem Direktionsrecht des AG ab. Es kann nicht einfach jeder eine DA anordnen.

Mach einen Termin bei der PDL und besprich das mit ihr.
Es gibt SL, die versuchen ihre MA unter Druck zu setzen, in dem sie ihre Anweisungen als Dienstanweisung bezeichnen und somit dem MA das Gefühl geben, dass sei jetzt verpflichtend. Ist aber nicht so!!!, wenn man weiß, dass sie gar keine DA anordnen darf.:zunge:

Lass dich nicht kirre machen. Ich wünsche dir trotzdem ein schönes Wochenende und wenn du Dienst hast, einen ruhigen Dienst.

LG opjutti
 
Hallo Anita,

ich halte mal den Begriff Dienstanweisung da etwas unglücklich. Dir wurde einfach eine Aufgabe delegiert. Das kann die Stationsleitung natürlich machen. Das ist der Sinn einer Leitungsposition, daß sie auch Aufgaben verteilt. Über den Stil muß man hier nicht reden. Daß das so nicht in Ordnung ist, werden die meisten hier wohl genauso sehen.

Mobbing? Wieviele Sonderaufgaben hast Du bis jetzt erhalten im Vergleich zu anderen? Alleine an der Delegation einer Aufgabe.. da kann ich nur raten, diesen Vorwurf nicht auf Arbeit zu kommunizieren.

An wen kann ich mich wenden ? wenn ich das nicht mache , ist das ein Grund zur Abmahnung ???
Vier-Augen-Gespräch mit Stationsleitung. Ja, ist natürlich ein Grund für eine Abmahnung. Aus der Nummer kommst Du nur gut raus, wenn Du Deiner Leitung Dein persönliches Problem plausibel und sachlich darlegen kannst. Ob dies dann am Ende ausreicht, bleibt trotzdem abzuwarten. Wenn keiner im Team das freiwillig macht, wird jeder Mitarbeiter SEINE Gründe haben. Deshalb kann eine Aufgabe aber nicht einfach liegen bleiben.
 
Hm- ich kann jemandem bewusst eine Aufgabe geben, der er nicht gewachsen sein wird. Ist das Mobbing? Gute Frage. Ich würde es eher unter Führungsschwäche ablegen.

Nur- ich bin nicht involviert. Wie mag es jemandem gehen, der sich mit so einer Aufgabe an die Wand gedrängt fühlt? Entspricht das dann aus dem Blickwinkel des Betreffenden net der Nötigung?

Elisabeth
 
aus dem Blickwinkel des Betreffenden net der Nötigung?
In der eigenen Welt des Mitarbeiters möglicherweise. Das wäre für mich der Fall, wenn immer der gleiche "schwache" Mitarbeiter mit einer Fülle von schwierigen Aufgaben betraut und die Umsetzung vehement mit hohem Zeitdruck eingefordert würde... Das lese ich hier nicht.

Daß der Führungsstil nicht der beste zu sein scheint, ist unstrittig.
Aus der Delegation einer Aufgabe kann man aber keiner Führungskraft einen Strick drehen. Das ist halt mal ihr Job.
 
Wie wäre dann das korrekte vorgehen?

Teambesprechung - Frage der SL: Wir brauchen einen PKMS-Beauftragte/n
Alle guggen in den Himmel - keiner will, wie bei allen Zusatzaufgaben...
SL wählt die TE aus.
TE will nicht

Wie soll es jetzt korrekt weitergehen - SL akzeptiert dies und wählt XY aus - die will auch nicht
Geht das jetzt bis alle durch sind und die SL das selbst übernimmt.
Dann wirft man SL vor, dass sie nix deligiert und ein Infobunker ist.

Wenn die SL die TE dazu ernennt, ist dies meines Erachtens korrekt, wenn ihr die Zeit für das PKMS gegeben wird.

Diskussionen warum die TE es nicht möchte haben unter 4 Augen zu laufen und nicht in einer Teambesprechung.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass in der Teambesprechung keiner das Gesicht verlieren wollte und es deshalb zum Machtkampf gekommen ist.
 
Wir hatten vor kurzem eine Teambesprechung , da ging es unter anderem um das beliebte Thema PKMS . Es wurde in die Runde gefragt , wer PKMS Beauftragte auf der Station machen möchte . Es meldete sich niemand , da ich gerade im Blickwinkel der Cheffs war , wurde in den Raum geworfen , Anita du machst das !
Das ist Deine Wahrnehmung. Vielleicht bist Du ausgewählt worden, weil Du Erfahrung hast?!
Ich lehnte ab , da mir das alles zu viel wird . Wir rotieren auf unserer Station zwischen Stroke unit und "Normalstation " hin und her , bekommen immer mehr an die Backe
Das betrifft aber das ganze Team, und nicht nur Dich!
ich bin 58 Jahre , gesundheitlich sehr angeschlagen , quäle mich manche Tage regelrecht zum Dienst
Und genau aus diesem Grund ist die neue Position vielleicht ein Glücksfall...vorausgesetzt, Du handelst die entsprechenden Rahmenbedingungen aus! Erbitte eine festgelegte Stundenzahl pro Woche an Freistellung für diese Aufgabe; lass Dich auf eine Schulung schicken und tritt einer Projektgruppe/Arbeitsgruppe im Haus bei. Eventuell kannst Du insgesamt eine 25 % Freistellung für diese Aufgabe erhalten? Du reduzierst somit Deine körperliche Belastung durch schonendere Schreibtischarbeit. Das Team hat das natürlich mitzutragen- PKMS ist im Interesse aller! Falls Dir dann jemand blöd kommt, kannst Du sagen: "Tja- hättest Du auch haben können!"
Also ich lehnte ab diesen PKMS Beauftragte übernehmen zu wollen . Daraufhin wurde in dieser Runde gefragt : " Warum " Ich sagte " Ich kann das nicht ,das ist mir zu viel " Daraufhin die Leitung (ohne mir jegliche Chance zu geben ) " Das ist jetzt eine Dienstanweisung und verpflichtend "
Und darauf kannst Du die Leitung festnageln- Freistellung, Schulungen etc! Bezieh auf jeden Fall die oberen Leitungsebenen und die Geschäftsführung mit ein.
Ich sagte erstmal garnichts mehr , denn diese Blosstellung im Team muß ich mir nicht geben nach 43 Berufsjahren . Darf man so mit Mitarbeiter umspringen ??
Nein, das ist unglücklich gelaufen.
Oder ist das einfach nur Mobbing um mich zu vertreiben ?! An wen kann ich mich wenden ? wenn ich das nicht mache , ist das ein Grund zur Abmahnung ??
Die Arbeitswelt ist heute flexibler und man erwartet auch von älteren Mitarbeitern, sich in neue Dinge einzuarbeiten. Das ist kein Mobbing, sondern zählt zu den Erfordernissen unsrer Zeit. Versuche aber, dieses als Chance zu sehen, etwas in Deiner Arbeitsplatzgestaltung positiv zu verändern ... vielleicht verbergen sich hier Chancen, die Du noch gar nicht siehst!
 
Eventuell kannst Du insgesamt eine 25 % Freistellung für diese Aufgabe erhalten?
Welche Aufgaben hat denn ein PKMS-Beauftragter überhaupt? Das kann sehr variieren. Mittlerweile gibt es sooo viele Beauftragte. Wenn da jeder 25% Freistellung hätte, gäbe es bei uns kaum noch jemanden für die direkte Patientenvorsorgung ;-)
 
Ich denke, dass hierunter die ganze Dokumentation der sehr umfangreichen Erfassungsbögen, die Weitergabe der Daten zur Abrechnung, die Vernetzung mit den anderen PKMS-Beauftragten, ggf.die Teilnahme an Lenkungsrunden etc. fällt...den genauen zeitlichen Bedarf kann ich auch nur schätzen; vielleicht sind es auch nur 5 Stunden/ Woche. Es hängt sicherlich auch maßgeblich von der Anzahl der Schnittstellen ab....vielleicht liesse sich dieser Posten auch mit einem weiteren Auftrag sinnvoll kombinieren, so dass man insgesamt doch auf 25 % Freistellung käme. Ich sehe einfach, dass in den Organsitationen immer mehr solcher Posten besetzt werden: QM, Risikomanagement, diverse Projektgruppen etc. Natürlich wird es durch Umverteilung der anstehend Arbeiten von allen getragen...
 
Ich wollte ebenso einwerfen, dass 25% utopisch sind!
Sie ist ja (scheinbar?) nicht Beaufragter für das Haus, sondern für diese Station. Da geht es idR ja nur um Kontrolle und anstoßen der entsprechenden Dokumentationen. Sie MACHT ja nicht die komplette Doku.
Dazu ggf. Einweisungen.
 
Trotzdem muss dieses in der Aufgabenzuteilung im Stationsalltag berücksichtigt werden! Überstunden sollen ja am besten auch nicht anfallen ;-)
 
Trotzdem muss dieses in der Aufgabenzuteilung im Stationsalltag berücksichtigt werden! Überstunden sollen ja am besten auch nicht anfallen ;-)
Das ist richtig. Der Umfang wird aber eher gering ausfallen. Momentan macht das ja sicher auch jemand, ich vermute mal es macht jeder so wie es ihm gerade einfällt und die Stationsleitung dann zu 60% nebenher. Da jetzt das Beauftragtenwesen erweitert wurde, bekommt das jemand anderes, der sich damit regelmäßig befasst.

Die aufgewendete Zeit wird damit zu einem Anteil nur umgeschichtet. Und natürlich wird es auch etwas mehr, schließlich muss sie in das Thema rein und will/soll es ja nun besser machen, als bisher.

Ihr Stellenanteil wird dadurch jedoch bestimmt nicht zu x% aus dem Alltag rausgenommen werden - genauso wenig wie der, der 6 anderen Beauftragten auf der Station. Unmöglich...


... vermute ich ... :)
 
Es wäre aber sicherlich spannend, die aufgewendete Zeit für solche Posten mal wöchentlich zu erfassen ...einfach um zu sehen, von was man spricht.
 
Der Aufwand hält sich in der Regel in Grenzen, ausser das Haus hat beschlossen, dass PKMS-Patienten nur auf einer Station liegen (vermutlich eher unwahrscheinlich).
Wir legen unsere PKMS-Bögen online an, ist eine Sache von 10 Minuten, bei ungeübten vielleicht 15 Minuten.
Was vermutlich lästiger ist, darauf zu achten, dass die Handzeichen stimmen und Papierdoku mit der PC-Doku zusammenpasst.
 
... vermute ich ... :)
Mehr kann man ja auch nicht.

Bei mir haben "Beauftragte" die Aufgabe, sich in einem Bereich fachlich hochaktuell fit zu halten und Neuerungen im Team mitzuteilen. Kontrolle der Mitarbeiter ist eine Führungsaufgabe. Das machen die Beauftragten bei mir nicht. Wenn Defizite auffallen, dann wird der Beauftragte gebeten, dem jeweiligen Mitarbeiter Unterstützung zu geben. Und da fast jeder irgendwo seine Stärken hat und auch viele ganz offiziell zu einem Thema "beauftragt" sind, ist das bei mir auch etwas, das zur Arbeit einer Pflegekraft im Team dazugehört. Eine Freistellung gibt es da nicht, außer zu den Fortbildungen, die die Beauftragten dann natürlich gezielt und bevorzugt zu ihren Themen erhalten.
Der zeitliche Freiraum erfolgt dann am Ende durch die Einteilung der Bereiche nach geschätztem Aufwand. Nicht jeder hat jeden Tag ein Thema aktuell zu bearbeiten.

Vielleicht wird der PKMS-Beauftragte woanders so verstanden, daß der Mitarbeiter vorrangig auch diese Patienten betreut? ... dann würde ich als älterer Mitarbeiter schon Alarm schlagen. Das wäre eine einseitige hohe Belastung im Team.

...aber man kann wie so oft nur rätseln.
 
Vielleicht wird der PKMS-Beauftragte woanders so verstanden, daß der Mitarbeiter vorrangig auch diese Patienten betreut? ... dann würde ich als älterer Mitarbeiter schon Alarm schlagen.
PKMS bedeutet aber eben auch, dass ich sehr viele Pflegemassnahmen eben nicht alleine durchführen kann...
 

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