Nachtarbeit und gesundheitliche Folgen

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Guten Abend:)

Ich bin neu hier angemeldet,stelle mich nur kurz vor: Bald ex. Altenpflegerin mitten im Examen.

Das unser Beruf nicht einfach ist dürfte jeden klar sein,trotzdem möchte ich mit meinem Körper
trotz Schichten gut umgehen. (Ernährung etc)

Eine Studie bzw. Studien beschäftigt mich über das Thema Nachtarbeit und erhöhtes Krebsrisiko.

Chronomedizin: Nachtarbeit erhöht Krebsrisiko - News - FOCUS Online - Nachrichten

Das ist nur einer der vielen Artikel die sich fast ähneln

Was haltet ihr davon?

Seit ihr soweit das ihr sagt durch so eine Erkenntniss bilde ich mich weiter um den Nachtdienst zu umgehen?
Ich mag meinen Beruf und stehe für Gesunderhaltung,aber ich möchte dies auch sein und nicht auf Lasten des Berufes so siknifikant gefährdet sein.


Gruß

Dead_and_Breakfast
 
Also Du solltest erst mal sehen,ob Du überhaupt mit Schlafentzug und Nnachtdienst klarkommst.Bei uns bekommen Patienten öfters mal eine Nacht Schlafentzug als Provokation.Und wie manche da abhängen.Das zeigt ,das Nachtdienst sicher nicht die gesündeste Arbeitszeit ist.Eine Freundin von mir musste aus dem Nachtdienst raus,weil sie Herzrythmusstörungen bekommen hat.Das ist natürlich ein krasses Beispiel.Hier spielt eine große Rolle,was für ein Zeittyp Du bist.Der besagte "Lerchen" oder "Eulen"-Typ Ich selbst mache schon viele Jahre Nachtdienst und komme klar damit.Und so wird es auch den anderen gehen,denke ich mal.Manche Kollegen merken,das es ihnen schwerer fällt ,um so älter sie werden..
 
Mal eine Zwischenfrage: gibt es eine Alternative?

Wenn ich zurück denke, dann hab ich mal mit 7 Nächten angefangen. Wie grauenhaft werden viele sagen. Gemach. Es ging von Donnerstag bis Mittwoch. Donnerstag früh kam man also raus. Dann gab es vier Tage frei und die neue Woche fing mit Spätdienst an- für viele wahrscheinlich das Grauen schlechthin: 7 Späte. Die verbleibenden 3 Tage bis zum nächsten frei wurden mit Mitteldiensten bestückt. Aber das Wichtigste: es gab einen regelmäßigen 10-Tage-Rhythmus. Alle 6 Wochen wusste man: Nachtdienstwoche. Der Körper gewöhnt sich offensichtlich daran. Der Krankenstand wurde durch Kind-krank erzeugt. Meine Probleme fingen an mit dem Wechsel in eine andere Klinik. ich weiß net, woran es lag, aber hier gab es "Karnickel-Hüp-Dienste". Die Nachtdiensttage beliefen sich auf 3-5 Tage. Abstände warn unterschiedlich. Es gab einen ständigen Wechsel zwischen Früh und Spät.´Kurze Wechseln waren zwar net die Norm- kam aber net unbedingt selten vor. Mich haben diese Jahre mehr ausgelaugt als die vorherigen. Es gab einfach keinen Rhythmus an den sich der Körper gewöhnen konnte.

Ergo: ich würde sagen, net der Nachtdienst ist es- sondern die Art wie die Schichten aufgeteilt werden. Ein gutes Team kann außerdem noch ne Menge Streß reduzieren. Und net zu vergessen- die eigene Einstellung wird ihr übriges tun. Stichwort: Selbsterfüllende Prophezeiung. Uns war bereist zu Beginn der Ausbildung klar, dass dies ein 3-Schcihten-Job ist und das da auch Kinder mit reinpassen müssen- ansosnten muss man sich was anderes suchen. Wir hatten viele Mütter im Team. Wo ein Wille... .

Elisabeth
 
Dieses "Man wusste ja vorher, worauf man sich einlässt" kann ich eigentlich nicht unterschreiben.

Als ich begonnen habe, gab es in den Häusern Dauernachtwachen. Man hatte also im Prinzip ein Zweischichtsystem, mit relativ normalen Zeiten. In meiner Klinik z.B Spätdienste bis 20.30 Uhr. Das lässt gerade am Wochenende durchaus noch soziale Kontakte zu. Funktionsbereiche hatten quasi Büroarbeitszeiten.
bB
Heute gibt es im normalen stationärem Bereich tatsächlich das Dreischichtsystem, mit oft sehr unglücklichen Zeiten, wie z.B Spätdienste bis 22.30 oder ähnliche lustige Ideen, was sich weder mit Freunden, noch mit Familie auch nur annähernd in Verbindung bringen lässt.
Funktionsdienste können heutzutage froh sein, wenn sie "nur" drei oder vier verschiedene Anfangszeiten haben. Ich habe mal ein Dienstplanmodell gesehen, wo Kollegen in einem Bereich 9 verschiedene Schichten unter der Woche bedienen mussten und am Wochenende (nur) 5 verschiedene Dienstbeginnzeiten hatten.:knockin:

Nein, ich wusste vorher nicht, was auf mich zukommen würde.
 
Mich freut es das es schon so reichlich Antworten zu dem Thema gibt.

@thorstein: Danke für diesen Link,suche auch immer nach guten Informationen was ja nicht einfach ist im weltweiten Netz.

Zum Typ kann ich sagen das ich eher der Nachttyp bin. Werde nach dem Spätdienst zb. erst richtig aktiv. Und bleibe auch meißtens bis 2-3 Uhr aus. Da ich noch keine Möglichkeit in der Ausbildung hatte Nachtwache zu machen bin ich gespannt wie mein Körper sich da so drauf einstellt.


Zum Thema man weiß ja worauf man sich einlässt,kann ich auch nicht ganz unterschreiben. Da einfach wie schon geschrieben die Dienstzeiten und planungen teilweise unter alle Sau sind und einen viel zu viel Nächte aufgebrummt werden sowie nur ein Tag frei was ja eh schon halb gelogen ist da der Nachtdienst ja in den neuen Tag schon mit rein geht. Und ich denke das ist etwas was geändert werden muss.

Ich bin noch relativ jung,merke ich das ich das nicht Inordung finde und meine Gesundheit drunter leidet. Suche ich mir solange eine arbeit bis es so ist wie ich mir das vorstelle. Wir Pflegekräfte sind doch noch viel zu lieb. Nehmen viele Sachen einfach hin auch was den Dienstplan angeht.

Und natürlich kann man was ändern. Mehr als 10 Jahre möchte ich nicht in der direkten Pflege bleiben
Nur weiß ich noch nicht wo mein weg hingeht. Erster Schritt ist erstmal morgen meine Praktische Examensprüfung gut zu schaffen:)
 
:daumen: Wenn ich Dead_and_Breakfast so lese, dann scheint mir wirklich eine neue Generation und eine andere Denkweise in Sichtweite zu sein! Nicht mehr das altruistische, aber jammervolle Helfersyndrom, wo man zwar pausenlos immer dasselbe kritisiert, aber trotzdem in der Situation bleibt. In diesem Beitrag gibt es eine klare Aussage darüber, wo die Grenzen gezogen sind und was man nicht bereit ist, mitzumachen. Bravo!
Und morgen wünsche ich für die Prüfung vollen Erfolg!
 
Ja für Squaw auch von mir erst mal viel Glück für die Prüfung und danke für den Link.Den werde ich mir sicher demnächst intensiver durcharbeiten.
@dead_and_breakfest.So wie Deine Äußerung klingt,dürftest Du keine großen Probleme mit dem Schichtdienst haben.Wie es später wird,wirst Du sehen.Die kritische Phase ist in der Regel zwischen 2 und 4Uhr.
Und meine Meinung betreff "ich wußte doch,worauf ich mich einlasse" würde ich sehr wohl mit Ja beantworten.Als ich mich entschieden hatte,auf Krankenpflege umzusatteln.So wußte ich auch,das hier Schichtdienst auf mich kommen könnte.Zum Glück haben wir hier regelmäßige Dienste.Und nach 5 Nächten ist Schluß.Bei 7 Nächten(was ich auch schon hatte,kome ich auch langsam an meine Grenzen).Es ist ja ,das drum herum,was vielen sagt."ich will bzw ich muss das weiter machen".Wenn man ein gutes Team hat.Oder die Arbeit gefällt Dir.So soll es ja auch sein.Da "schluckt"man eben auch das negative des Nachtdienstes.Ich habe eine entfernte Kollegin.Sie akzeptiert ihr Kreislaufprobleme bei der Umstellung von Tag auf Nacht bzw.umgedreht.Weil ihr die Arbeit Spass macht.Anders herum.Man arbeitet in einem Krankenhaus oder Klinik.Und weit und breit sieht es schlecht aus ,mit Stellenausschreibung.Sprich,wenn man kündigen würde,bedeute das Arbeitslosigkeit.Trotzdem kommt oft in ihrem Hinterkopf.Sie wisse nicht,wie lange sie das hier macht.Ich kenne einige von meinen Fortbildungen,welche in Arztpraxen gewechselt sind.Wenn es dann um die Finanzen geht,hört man dann nur vom finanziellen Absturz.Ist also schon ein einziges hin und her.:rocken:
 
Ich mag dieses Forum, jd beginnt ein Thema-Andere steuern interessante Beiträge hinzu, Klasse!
Ich bin jetzt 44J und ahnte auch nicht, was da auf mich zukommt. Menschen mit AZ von 8.00Uhr bis 16.00Uhr verdienen oft mehr-aber das ist ein anderes Thema.
Schichtdienst als Paar oder alleine, lässt sich ganz erträglich gestalten, weil man selbstbestimmt ist.
Was mir nicht bewusst war:wie sehr das Leben mit Kindern nochmal den Schichtdienst zum Problem macht.
Mit den Jahren habe ich mir z B unbewußt systematisch selbst Schlafstöhrungen anerzogen:das fing an, als die Kinder im Kindergarten waren:man fuhr mit kaum mehr als 4h Schlaf zum Frühdienst, weil Nachts eines der kinder wach wurde. Später habe ich hptsl Nachts gearbeitet und den Wecker auf 13.00Uhr gestellt, um schnell etwas zu kochen und f d Hausaugaben etc da zu sein, nachmittags dann evtl nochmal 2h Schlaf nachgeholt....
Heute schlafe ich höchstens 6h am Stück oder werde nach 4 Stunden wach und bin fit, der Schlaf reicht nie.
Momentan scheint ein Umbruch : es gibt Kolleginnen mit kleinen Kindern, die nur Frühdienst machen, oder nur F/S ohne Nachtdienst. Im Mitarbeiterpool gibt es flexible Arbeitszeiten.
Mehr als 3 Nächte am Stück arbeite ich heute nicht mehr, damit geht es mir ganz gut. Aber 8h am Stück schlafen...nö. Im Urlaub bin ich immer die Erste beim Bäcker oder im Pool :hippy:
 
Vielleicht nochmal zur Erklärung bezüglich "Man wusste ja vorher, worauf man sich einlässt". Es wurde bereist zu Beginn der Ausbildung viel Wert gelegt auf die Vermittlung, dass Pflege ein 24 Stunden-Job ist und das Arbeiten an Wochenenden und Feiertagen miteinschließt. Ich erinnere mich, dass eine Mitschülerin nach dieser Erkenntnis die Ausbildung nach nur 3 Wochen abgebrochen hat.

Warum hat man Wert auf diese Aussage gelegt. Wenn man die Last auf viele Schultern verteilt, dann ist sie leichter zu tragen.

Elisabeth
 
Da aber Schichtdienst nicht gleich Schichtdienst ist und sich die Arbeitgeber so putzige Arbeitszeitmodelle ausdenken, die kein Familienleben mehr zulassen, müssen sie sich nicht wundern, dass der Nachwuchs nicht lange bleibt.
Da gebe ich Dead_and_Breakfast ganz Recht.
 
sehe ich genauso.Ein Freund von mir arbeitet in der Schweiz.Maximal 3 Nächte am Stück.Diesen "Jetleg" kennt er gar nicht.
 

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